Kammerchor Altenberger Dom – Österliche Chormusik (2021)

FrontCover1Passt natürlich heute … und nur heute:

Zu Ostern feiern die Christen das Fest der Auferstehung Jesu Christi.

In der Alten Kirche, bis zum vierten Jahrhundert, wurde Ostern im Römischen Reich zunächst unter den Griechen begangen, und zwar in der Osternacht, der Nacht vor dem Ostersonntag, als Einheit von πάθη und ἀνάσταση Leiden und Auferstehung. Seit der Anerkennung der damals schon Jahrhunderte alten Religion durch den römisch-griechischen Imperator Konstantin I. (Mailänder Vereinbarung 313) wurde das höchste Fest im Kirchenjahr als Dreitagefeier (Triduum Sacrum oder Triduum paschale) historisierend entfaltet. Die Gottesdienste erstrecken sich daher seitdem in den meisten Liturgien von der Feier des letzten Abendmahls am Gründonnerstagabend über den Karfreitag mit dem Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu und den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn, bis zum Anbruch der neuen Woche am Ostersonntag (liturgisch Dominica Resurrectionis, „Sonntag der Auferstehung“ [des Herrn]).

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Da Leiden, Sterben und Auferstehung Christi laut den Aussagen des Neuen Testamentes in eine Pessachwoche fielen, bestimmt der Termin dieses beweglichen jüdischen Hauptfestes auch das Osterdatum. Es wird über einen Lunisolarkalender bestimmt und fällt in der Westkirche immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, im gregorianischen Kalender also frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April. Danach richten sich auch die Daten der beweglichen Festtage des Osterfestkreises.

Mit dem Ostersonntag beginnt die österliche Freudenzeit (Osterzeit), die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten dauert. Im Mittelalter entwickelte sich aus dem ursprünglichen Triduum ein separates Ostertriduum, das die ersten drei Tage der Osteroktav von der restlichen Feierwoche abhob. Später wurde dieser arbeitsfreie Zeitraum verkürzt, bis nur noch der Ostermontag als gesetzlicher Feiertag erhalten blieb. (wikipedia)

Für mich freilich haben die Ostermärsche mittlerweile eine weitaus größere Bedeutung:

Der Ostermarsch ist eine von pazifistischen oder antimilitaristischen Motiven getragene, in Form von Demonstrationen und Kundgebungen regelmäßig jährlich durchgeführte politische Ausdrucksform der Friedensbewegung in Deutschland. Ihre Ursprünge gehen auf britische Atomwaffengegner der Kampagne für nukleare Abrüstung mit den „Aldermaston Marches“ in den 1950er Jahren zurück.

Ostermarsch 1960 von Hamburg nach Bergen-Hohne:
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Die Anstöße für Marsch-Aktionen sind sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland von Friedensaktivisten der War Resisters’ International / Internationale der Kriegsdienstgegner (IdK e. V.) ausgegangen. Deren Selbstverpflichtung lautet bis heute: „Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin deshalb entschlossen, keine Art von Krieg weder direkt noch indirekt zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.“

Joan Baez beim Ostermarsch 1966 (rechts hinter ihr: Wolfgang Neuss; bei dem Mann neben ihr handelt es sich um den amerikanischen Friedensaktivisten Ira Sandperl):
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Das britische Direct Action Committee Against Nuclear War engagierte sich in gewaltfreien Aktionen, „um den totalen Verzicht auf den Atomkrieg und seine Waffen als einen ersten Schritt zur Abrüstung durch Großbritannien und alle anderen Länder zu erreichen“ („to assist the conducting of non-violent direct action to obtain the total renunciation of nuclear war and its weapons by Britain and all other countries as a first step in disarmament“), und war Gründungsmitglied der britischen Campaign for Nuclear Disarmament (CND). Diese organisierte Ostern 1958 einen Marsch von London zum Atomforschungszentrum Aldermaston und mobilisierte dabei rund 10.000 Menschen gegen die nukleare Aufrüstung.[2] Hieraus entwickelten sich solche Demonstrationsmärsche zu Ostern auch in anderen westeuropäischen Ländern. Lediglich in Deutschland haben diese unter dem Namen Ostermärsche eine bis heute regelmäßig jährlich stattfindende tradierte Ausdrucksform der Friedensbewegung entwickelt. (wikipedia)

Friedenssymbol

Und hier eine weitere Aufnahme des Amateur Chores des Altenberger Doms.

Mehr zu diesem Chor findet sich hier.

Die Live-Mitschnitte haben diesmal nicht die Aufnahmequalität wie bei den Passionsgesägen; dafür gibt es aber viel, viel mehr an klassischer Orgelmusik …  und das ist natürlich für einen Freund der Orgrlmusik ne feine Sache.

Und ich stürze mich jetzt in das familiäre Ostertreiben …

Und der gehört natürlich auch dazu:
Osterhase

Besetzung:
Kammerchor Altenberger Dom unter der Leitung von  Volker Prinz
+
Volker Prinz (organ)

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Titel:
01 Jauchzet dem Herrn, alle Welt – er hundertste Psalm (Mendelssohn Bartholdy) 4.07
02. Orgelvorspiel + Ich freue mich im Herrn (Homilius) 3.18
03. Confitebor (Rheinberger) 3.09
04. Cantate Domino (Hassler) 2.21
05. Orgelvorspiel + Halleluja GL 174, 7 (Traditional) 5.49
06. Singt dem Herrn ein neues Lied GL 409 (Reulein) 4.17
07. Credo in unum Deum GL 177 (Traditional) / Preis und Anbetung (Rheinberger) 2.47

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Mehr vom Kammerchor Altenberger Dom:
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Carl Philipp Emanuel Bach – Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Radiomitschnitt) (2015)

FrontCoverPassend zum Tag:

Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu ist ein Oratorium von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem die Auferstehung und Himmelfahrt Christi besungen werden. Die erste nachgewiesene Aufführung des Werks fand am 2. April 1774 statt. Neben Die Israeliten in der Wüste und Die letzten Leiden des Erlösers ist Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu eines der drei großen Oratorien Carl Philipp Emanuel Bachs.

Die vokale Besetzung des Oratoriums besteht aus drei Solostimmen (Sopran, Tenor, Bass) und einem vierstimmigen gemischten Chor. Das Orchester besteht aus Streichern, zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörnern, drei Trompeten, Pauken und Basso continuo (Cembalo).

Bereits 1760 entstand das Libretto, das von Karl Wilhelm Ramler als Abschluss einer Trilogie von Oratorienlibretti (nach Der Tod Jesu und Die Hirten bei der Krippe zu Bethlehem) verfasst wurde. Georg Philipp Telemann vertonte dieses im Empfindsamen Stil geschriebene Libretto bereits 1760. Die Uraufführung von Bachs Komposition fand im privaten Rahmen am Ostersonntag 1774 in Hamburg statt. Vermutlich hatte Bach das Werk in den Monaten zuvor komponiert. Zur ersten öffentlichen Aufführung kam es erst am 18. März 1778 im Concertsaal auf dem Kamp in Hamburg. Zwischen diesen beiden Aufführungen hatte Bach sein Oratorium überarbeitet. Mit der Überarbeitung des Werks, in Zusammenarbeit mit dem Librettisten Ramler, fuhr er bis 1784 fort. Die ersten Aufführungsorte legen nahe, dass Bach das Oratorium von vornherein für Aufführungen im Konzertsaal und nicht für Aufführungen in der Kirche vorgesehen hatte. Zudem enthält das Werk keinen Choral, was für die Kirchenmusik der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich gewesen wäre.

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Carl Philipp Emanuel Bach

Das Oratorium besteht aus 22 Nummern, die auf zwei etwa gleich lange Teile aufgeteilt sind. Der erste Teil handelt von der Auferstehung Jesu, der zweite Teil von Christi Himmelfahrt. Dabei sind den Sängern keine konkreten literarischen Rollen zugeordnet, und es wird durch Musik und Text auch keine dramatische Handlung beschrieben. Stattdessen werden in den Arien und Chören Empfindungen, Gedanken und Gefühle dargestellt, die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu reflektieren. In der Regel beziehen sich diese auf das jeweils vorausgegangene Rezitativ. Die Rezitative nehmen Bezug auf die biblische Handlung und enthalten auch einige Dialoge, die allerdings nicht in verteilten Rollen gesprochen werden. Ramlers Librettotext beruht zwar teils auf biblischen Texten, besteht jedoch vorwiegend aus originärer Dichtung; gelegentlich sind Bibelzitate eingestreut (zum Beispiel: „Tod! Wo ist dein Stachel?“, 1 Kor 15,55 EU).

Beide Oratorienteile beginnen mit einer nur von den Streichern gespielten Einleitung und enden mit einer Chorfuge. Ein mehrfach wiederkehrendes Motiv (zuerst in Nr. 5) ist ein mit dem Wort „Triumph“ einsetzender, durch die Verwendung von Pauken und Trompeten besonders prächtig wirkender Chorabschnitt. Die Rezitative im ersten Teil beschreiben unter Einbezug eines Verses aus Psalm 114 die Naturphänomene, die mit Jesu Auferstehung einhergehen, die Ankunft von Erzengel Michael (beides in Nr. 3), das Betreten des offenen Grabs durch einige Frauen aus Jerusalem (Nr. 6) und die Begegnungen von Jesus mit Maria Magdalena (Nr. 8) und den übrigen Frauen (Nr. 10). Das erste Rezitativ (Nr. 14) im zweiten Teil ist mit 43 Textzeilen ungewöhnlich lang und handelt von der Begegnung Jesu mit den Emmausjüngern.

OriginalPartitur

Original – Partitur

Der Inhalt der anderen beiden Rezitative ist das Erscheinen Jesu vor elf ausgewählten Jüngern, die Belehrung des ungläubigen Thomas (beides in Nr. 17) und die Himmelfahrt im Kreise seiner Gefährten (Nr. 20). Die längste Nummer des Oratoriums ist der Jubel und Lobpreisungen enthaltende Schlusschor (Nr. 22). Er besteht aus zwei Teilen: Auf einen längeren größtenteils homophonen Chorabschnitt folgt eine Chorfuge über die Worte „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“ aus dem Psalm 150.

Die Aufführungsdauer beträgt ungefähr 70 bis 75 Minuten. (Quelle: wikipedia)

Hier ein lupenreiner Radiomitschnitt des Hessischen Rundfunks aus dem Jahr 2015. Es handelt sich dabei um einen Livemitschnitt aus dem Auditorio Stelio Molo, Lugano/Schweiz.

Kann man übrigens auch nocham Ostermontag hören … da ja dieses Oratorium auf die Auferstehung von Jesus verweist, den die Christen ja an Pfingsten feiern … also ein musikalische Brücke zu den nächsten Wochen schlägt …

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Auditorio Stelio Molo, Lugano/Schweiz

Besetzung:
Tehila Nini Goldstein (Sopran)
Christoph Strehl (Tenor)
Johannes Weisser (Bariton)
+
Coro della Radiotelevisione Svizzera
I Barocchisti
unter der Leitung von Diego Fasolis

Diego Fasolis

Diego Fasolis

Titel:

01. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Teil 1) (35.09)
01.1 Einleitung (orchestral)
01.02. Chor („Gott! Du wirst seine Seele“)
01.03. Rezitativ („Judäa zittert“)
01.04. Arie („Mein Geist voll Furcht und Freuden“)
01.05. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.06. Rezitativ („Die frommen Töchter“)
01.07. Arie („Wie bang hat dich mein Lied beweint“)
01.08. Rezitativ („Wer ist die Sionitin“)
01.09. Duett („Vater deiner schwachen Kinder“)
01.10. Rezitativ („Freundinnen Jesu“)
01.11. Arie („Ich folge dir“)
01.12. Chor („Tod! Wo ist dein Stachel?“)

02. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Teil 2) (39.28)
02.01. Einleitung (orchestral)
02.02. Rezitativ („Dort seh’ ich aus den Toren Jerusalems“)
02.03. Arie („Willkommen, Heiland“)
02.04. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.06. Rezitativ („Elf auserwählte Jünger“)
01.07. Arie („Mein Herr, mein Gott“)
01.08. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.09. Rezitativ („Auf einem Hügel“)
01.10. Arie („Ihr Tore Gottes“)
01.11. Chor („Gott fähret auf mit Jauchzen“)

I Barocchisti

I Barocchisti

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Pia Pedevilla, Elisabeth Eder & Kornelia Milan – Die 100 schönsten Ostereier (2017)

TitelNicht, dass es heißt, ich hätte das alt-ehrwürdige Osterfest vergessen …

Die älteste Bezeichnung für Ostern „Eostro“ geht auf das 8. Jahrhundert zurück und lässt sich mit „Morgenröte“ übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm „ausos“ ab, das im Griechischen zu „eos“ – Sonne – und im Lateinischen zu „aurora“ – Morgenröte – wurde.

Die weit verbreitete Annahme, Ostern beziehe sich auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara, ist nicht bewiesen. Vielmehr steht dahinter die landläufige Vorstellung, Ostern müsse eine heidnische Entsprechung haben und sich auf eine solche Figur zurückführen lassen. So ist zu bezweifeln, dass das germanische Frühlingsfest Ostarum, welches vor der Christianisierung der germanischen Volksstämme gefeiert wurde und in dessen Zentrum die Frühlingsgöttin stand, zur Erklärung von Ostern tauglich ist. (Quelle: www.planet-wissen.de)

Nun, ich bin da nicht berufen, aber mich würde es weiterhin wundern, wenn sich das Christentum nicht auch bei diesem Fest „heidnische“ Traditionen einfach mal wieder unter den Nagel gerissen hätte.

Wie auch immer, hier ein nettes Büchlein (80 Seiten) zu Ostern:

Ostereier bemalen und gestalten hat eine lange Tradition in Deutschland, kaum ein Ostertisch kommt ohne die bunten Farbtupfer aus. Neben der Optik ist aber auch das Bemalen selbst ein Spaß für die ganze Familie! Dieses Buch versammelt mehr als 100 Gestaltungsideen für Ostereier, von niedlich bis stilvoll. Hier ist garantiert für jedes Zuhause und jeden Osterbrunch das richtige Dekor dabei. (Verlagstext)

Na bitte … viel Vergnügen bei diesem farbenfrohem Büchlein:

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Das nenn´ ich drollig …

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Für was man einen Rasierpinsel alles brauchen kann ….

 

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Pia Pedevilla

Das lässt es sich leben und arbeiten: Autorin Pia Pedevilla auf Sardinien