Rundfunkkammerorchester Michael Scholowsky – Eine kleine Nachtmusik (ca. 1955)

FrontCover1.jpgSieht man auch nicht mehr alle Tage … ne Neckermann Single aus den 50er Jahren:

Die Geschichte des Neckermann Imperiums hat auch viel mit der sog. Arisierung im III. Reich zu tun:

„Wie viele strebsame junge Männer ging Neckermann im Dritten Reich nach Berlin. Dort hatte er den Referenten des Wirtschaftsministeriums schon vorher oft seinen Kummer über die „sturen“ Würzburger Händler geklagt. In Berlin bot ihm das Bankhaus Hardy & Co. im Jahre 1938 das der Arisierung unterworfene Textil-Versandgeschäft „Wäschemanufaktur Carl Joel“ zum Kauf an. Mit dem Kauf dieses Betriebes hatte der junge Neckermann nun endlich die passende Branche gefunden. Alles, was er sich wünschte – Massenproduktion, Massenabsatz und Verzicht auf Zwischenhandelsstufen – , war im Versandgeschäft möglich. Neckermann zahlte für Joels Betrieb rund eine Million Mark. Seine Neider sagen, er habe damit das Geschäft seines Lebens gemacht. “ (Der Spiegel, 44/1955; damals widmete Der Spiegel dem Neckermann eine Titelstory; diese liegt der Präsentation bei.)

Nun ja, und die Neckermänner wollten dann natürlich so ab 1953 auch Schallplatten verkaufen:

„Nach dem Radiogerät baute das Frankfurter Versandhaus einen Phono-Super (Radiogerät mit Plattenspieler). Und als auch die Schallplatten-Industrie sich weigerte, ihn zu beliefern, produzierte Neckermann kurzerhand Platten in eigener Regie. Das Ergebnis: Seine Langspielplatten sind um etwa die Hälfte billiger als die über den Ladentisch verkauften. Systematisch erweiterte der trutzige Kaufmann sein Elektro-Sortiment.“ (Der Spiegel, 44/1955)

NeckermannSchallplattenspieler

Ein Neckermann Schallplattenspieler aus den 50er Jhren

Und hier haben wir also so eine Schallplatten, sie kommt als Single daher, erfordert aber 33 Upm … das nannte man damals „Kleine Langspielplatte“.

Wir hören den klassischen  Gassenhauer „Eine kleine Nachtmusik“ von Mozart, dargeboten von dem „Rundfunkkammerorchester“ unter der Leitung von Michael DerSpiegel1955Scholowsky.

Über diesen Michael Scholowsky konnte ich jetzt erstmal nichts in Erfahrungen bringen, außer dass er in den 50er Jhren bei diverse Billigproduktionen diverser Labels mitgewirkt hat.

Und hier hören wir auch ganz sicher keine Referenzaufnahme dieses Klassikers; aber immerhin die Klangqualität hat fast das Prädikat „astrein“ … schon ein wenig verwunderlich, bedenkt man, wieviele Jahrzehnte diese Single auf dem Buckel hat.

Ansonsten istz dies halt ein kleiner Beitrag zur Geschichte der Schallplatte im Nachkriegsdeutschland.

Ach ja … der Josef Neckermann war mir in alle den Jahren nie sonderlich sympahtisch …

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Alternatives Front + Back Cover

Besetzung:
Rundfunkkammerorchester Michael Scholowsky

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Titel:

Eine kleine Nachtmusik (KV. 525)
01. Erster Satz 4.12
02. Zweiter Satz 4.23
03. Dritter Satz 2.17
04. Vierster Satz 4.10

Musik: Wolfgang Amadeus Mozart

LabelB1

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EliteLabel

Diese Aufnahme erschien dann selbst in Dänemark und zwar auf dem Elite Label