Bröselmaschine – Bröselmaschine (1971)

FrontCover1Wahrlich eine Perle der frühen deutschen Rockmusik:

Bröselmaschine ist eine Duisburger Band, die 1968 von Peter Bursch und Willi Kissmer gegründet wurde.

Die Bröselmaschine ging aus der 1966 gegründeten Folk-Band Les Autres hervor. Der Name der Band geht zurück auf eine Cannabis-Zerkleinerungsapparatur und das Geräusch eines Motorrads, das einem Freund des Bandmitgliedes Jenni Schücker gehörte. Die Bandmitglieder lebten in einer Kommune in Duisburg und gehörten Ende der 1960er Jahre zu den deutschen Rock-Bands der ersten Stunde. Zur ersten Besetzung gehörten Peter Bursch, Willi Kissmer, Lutz Ringer, Jenni Schücker, Michael Hellbach.

Bröselmaschine1980

Bröselmaschine, 1980 (mit Helge Schneider)

Die Band löste sich 1973 auf. 1974, 1975 und 1984 erfolgten Neuformationen. Seit Dezember 2005 steht die Band, initiiert durch einen WDR-Rockpalast-Fernsehmitschnitt[1] bei dem auch das ehemalige Bandmitglied Helge Schneider mitwirkte, wieder auf der Bühne. Aus der Formation von 1975 sind noch Peter Bursch und Detlef Wiederhöft dabei, Michael Dommers spielte in der Formation 1983. Langjähriger Schlagzeuger der Band war Waldo Karpenkiel. Tom Plötzer und Manni von Bohr sind seit 2005 Mitglieder, und Liz vervollständigte die Formation Ende 2014. Sie wurde mittlerweile durch Stella Tonon ersetzt. Ergänzt wird die Band durch Nippy Noya oder Pitti Hecht an Percussion-Instrumenten.

Im Mai 2008 veröffentlichte die Band eine DVD und eine CD, auf der Konzertmitschnitte des Burg-Herzberg-Festivals und des Rockpalast-Konzerts Bonn sowie Interviews zu sehen und zu hören sind.

Mit Indian Camel veröffentlicht die Band im Juni 2017 nach einjähriger Arbeit das erste Studioalbum nach 32 Jahren. Auf der Produktion wirken die Gäste Helge Schneider, Lulo Reinhardt und Nippi Noya mit.

Im Jahr 2018 feierte die Band das 50-jährige Bestehen mit verschiedenen Konzerten u. a. auf dem Herzberg Festival und mit einer großen Ausstellung in der Cubus Kunsthalle würdigte die Stadt Duisburg das langjährige Schaffen der Band.

Oktober 2019 veröffentlicht die Band mit Elegy ihr sechstes Studioalbum. Als Gäste wirken Helge Schneider (Sax) und Tamara Sidorova (Violine) mit. (Quelle: wikipedia)

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„Bröselmaschine“, die erste Platte der Duisburger Band Bröselmaschine, wurde ursprünglich im Jahr 1971 auf dem Plattenlabel Pilz veröffentlicht, welches in den Jahren 1971 und 1972 insgesamt zwanzig Langspielplatten veröffentlichte. Das Album war das Debüt und gleichzeitig auch die letzte Platte von Bröselmaschine, die sich 1973 wieder auflösten, um dann im Jahr 1976 als „Peter Bursch und die Bröselmaschine“ wieder aufzuerstehen.

Auf dem Debüt von Bröselmaschine hört man zunächst hauptsächlich Folk. Im Falle von „Lassie“ ist es sogar ein traditionelles Folklied, welches etwas umarrangiert wurde. Ab dem Titel „The Old Man‘s Song“ wird die Musik dann etwas progressiver. Die Querflöte und eine Sitar kommen zum Einsatz, es wird deutlich proggiger. Allen Liedern auf „Bröselmaschine“ ist gemein, dass sie leicht und unkompliziert ins Ohr gehen. Die sanften Melodien scheinen dabei direkt der THC-geschwängerten Luft zu entstammen. Der Einsatz einer Bröselmaschine eines Freundes von Sängerin Jenni Schücker hatte entsprechendes Rauchwerk dementsprechend vorbereitet.

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Das Album durchzuhören macht Spaß. Die Melodien wirken und man kann den Flair der damaligen Zeit fast greifen. Alles klingt sehr unaufgeregt und entspannt, wobei vor allen Dingen die drei Lieder am Ende – die durch ihre Länge auch den größeren Teil des Albums einnehmen – zu überzeugen wissen. Bröselmaschine haben hier eine andere Facette des Krautrocks der damaligen Zeit zum Vorschein gebracht.

Die Wiederveröffentlichung des Albums aus dem Jahre 2021 fand auf dem Plattenlabel Cargo Records statt. Warum allerdings der Name des inzwischen verstorbenen Willi Kissmer dort falsch geschrieben ist, und ein Instrument Namens „Waldzitter“ aufgeführt wird, das bleibt wohl das Geheimnis der Plattenfirma, beziehungsweise des Verlages und wirkt etwas lieblos.

Fazit: „Bröselmaschine“ von Bröselmaschine lässt sich auch heute noch gut hören, wenn man gerne entspannter Musik lauscht. Genau das bekommt man auf dieser Platte geliefert. Der Einsatz „bewusstseinserweiternder“ Substanzen scheint dabei nicht nur vom Namen der Band und des Albums her eine größere Rolle eingenommen zu haben. Wer sich für die deutsche Musik der damaligen Zeit interessiert, die unter der Überschrift „Krautrock“ auch im englischsprachigen Raum Beachtung fand, die oder der sollte hier unbedingt einmal reinhören. (Markus Peitner)

BackCover

Besetzung:
Peter Bursch (guitar, vocals, sitar, flute)
Mike Hellbach (percussion, mellotron)
Willi Kismer (guitar, sitar, vocals, flute, zither)
Lutz Ringer (bass, metallophone)
Jenni Schücker (vocals, flute, bells)

LPBooklet

Titel:
01. Gedanken 5.05
02. Lassie 5.06
03. Gitarrenstück 2.03
04. The Old Man’s Song 5.25
05. Schmetterling 9.29
06. Nossa Bova 8.07

Musik und Texte: Peter Bursch – Mike Hellbach – Willi Kismer – Lutz Ringer – Jenni Schücker

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