Hamburg Blues Band – Friends For A LIVEtime Vol. 1 (2013)

FrontCover1.jpgGanz sicher ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der deutschen Blues (Rock) Bands:

Die Hamburg Blues Band ist eine deutsche Blues-Rockgruppe und wurde u. a. von dem Sänger und Rhythmusgitarristen Gert Lange im Jahre 1982 gegründet.

Die HBB spielt einen harten Blues, der besonders durch die Stimme von Gert Lange und die Gitarrenriffs von Alex Conti lebt und zum Großteil Hardrockelemente in die Musik miteinbezieht und somit nicht als klassische Bluesband bezeichnet werden kann. Die HBB lebt besonders bei ihren Liveauftritten gerade von den beiden Protagonisten Lange und Conti, die sich die Bälle immer wieder zuwerfen, was aber auch oftmals zu ausufernden Soli des Gitarristen Conti führt. Ebenfalls fällt auf, dass zwar die Studioproduktionen recht gekonnt produziert wurden, aber an die Qualität und Intensität eines Livekonzerts nicht heranreichen können, denn dazu klingen sie einfach zu glatt.

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Die aktuelle Besetzung der HBB besteht aus Miller Anderson an der Leadgitarre (ehemals bei Keef Hartley und Savoy Brown), davor waren es Clem Clempson und Alex Conti, Gert Lange (Vocals und Rhythmusgitarre), Hans Wallbaum an den Drums, Michael „Bexi“ Becker am Bass (ebenso Lake) sowie ehemals Adrian Askew an den Keyboards (ebenso Lake). Der renommierte britische Saxophonist Dick Heckstall-Smith (vormals Bluesbreakers und Colosseum) war seit Beginn fester Bestandteil der HBB, verstarb allerdings am 17. Dezember 2004 an Krebs, kurz vor der Veröffentlichung des letzten Albums „Live – On The Edge of A Knife“. Auf diesem Album wurde ihm mit seinem 18 Minuten-Titel „Woza Nasu“ (Bring Home The Goods) ein besonderes Denkmal gesetzt. Das „sechste“ Mitglied agiert hinter den Kulissen und ist der Texter Pete Brown, der schon für die Gruppe Cream schrieb und für Klassiker wie „White Room“ und „Sunshine Of Your Love“ verantwortlich ist.

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Ein ganz besonderes Erlebnis waren die im Sommer 2006 für das „Burg Herzberg Festival“ zusammengestellten „Herzberg Blues Allstars“. Die HBB bildete hier die Basisband, eröffnete das Konzert und wurde im Laufe des Abends durch jede Menge Stars der europäischen Bluesszene verstärkt. Dies waren insbesondere: Chris Farlowe, Clem Clempson, Mike Harrison und Pete Brown. Festgehalten wurde dies auf einer vom WDR-Rockpalast produzierten Doppel-DVD.

Nach dem Ausstieg des Leadgitarristen Alex Conti im Frühjahr 2008 wurde der ehemalige Humble Pie- und (noch) Colosseum-Gitarrist Clem Clempson als festes Mitglied der Band präsentiert. Dieser verließ 2012 die Band wieder und machte für Miller Anderson Platz. Ebenfalls 2012 verließ der Keyboarder Adrian Askew Lake die Band um fortan Clem Clempson bei dessen Solokarriere zu unterstützen. Beide spielen bereits auf dem 2008 produzierten Studioalbum „Mad Dog Blues“ mit, das allerdings erst Mitte Januar 2009 ausgeliefert wurde. 2011 gingen sie mit Arthur Brown und Chris Farlowe auf Tournee.

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Bei der „Friends for a LIVEtime“-Tournee im Winter/Frühjahr 2013 traten das Trio Lange/Becker/Wallbaum weiterhin zusammen mit dem Gitarristen Miller Anderson auf. Als Gastsängerin war die ex-Stone the Crows-Sängerin Maggie Bell mit auf Tour.

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2015 heuerte die Band den jungen Gitarristen Krissy Matthews beim Musikfestival „Musik am Noor“ an. Seitdem tourt die Band mit ihm als festem Lead-Gitarristen. (Quelle: wikipedia)

Wirklich erstaunlich, welche Flut von britischen Gastmusikern immer wieder ans Land ziehen konnten.

Und davon zeugt auch dieses Jubiläumsalbum, ne Art Compilation (= neudeutsch), voll gestopft mit überwiegend bis dato unveröffentlichten Livetracks.

Dabei fängt dieses Album erstmalig gar nicht so gut an; der Titel „Hypnotized“ aus dem Jahr 1997 ist erstmal überflüssig, aber dann geht´s Schlag auf Schlag …
„Waiting For The Wind“ von „Spooky Tooth“ gibt`s in einer Killer-Live-Version (und natürlich singt Mike Harrsion )… und all die weiteren Stücke gehören überwiegend in die Kategorie „High Class Blues“ …

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„Wishing Well“ (mit einer fulminanten Maggie Bell), „Superstition“ (mit der großartigen Inga Rumpf), „When A Blind Man Cries“ (mit einem souverän inspiriertem Miller Anderson), „Stormy Monday Blues“ (na klar … Chris Farlowe), „It Should’ve Been Me “ (Zoot Money tobt sich mal wieder aus … er kann nicht anders) oder „Fire“ (Arthur Brown zelebriert sich selbst) … jeder mag nach eigenem Gusto diese Liste vorführen.

Oder aber auch:

Die 15 Tracks (Spielzeit ca 79 Minuten) bieten – wie schon die Ankündigung „Compilation “ erwarten lässt – Titel aus den letzten 30 Jahren der Bandgeschichte, darunter viele unveröffentlichte Aufnahmen und größtenteils Live Material. Als ganz besondere Perlen empfinde ich die Stücke mit dem verstorbenen Dick Heckstall-Smith (z.B. „On Your Way Down“) – schön ihn wiederzuhören. Auch die Songs von den Herzbergfestivals mit Micky Moody & Geoff Whitehorn sind etwas ganz besonderes – unbedingt reinhören. Miller Andersons „When a blind man cries“ , aufgenommen kurz nach dem Tod seines Freundes Jon Lord 2012, berührt. Der Sound aller Aufnahmen ist – trotz der vielen Live Tracks – von sehr guter Qualität und druckvoll abgemischt. Eine schöne & liebevolle Zusammenstellung der Bandgeschichte mit vielen illustren Gästen… (W. Gehrmann)

Als da wären (u.a.): Alex Conti – Miller Anderson – Adrian Askew – Ingo Bischof – Pete Brown -Clem Clempson –  Chris Farlowe – Mike Harrison – Dick Heckstall-Smith – Zoot Money – Micky Moody – Inga Rumpf – Stretch – Geoff Whitehorn und Reggie Worthy

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Besetzung:
Michael Becker (bass, background vocals)
Alex Conti (guitar bei 01., 02., 05. 08.,11. , background vocals bei 02.
Gert Lange (vocals, guitar)
Hans Wallbaum (drums)
+
Miller Anderson (guitar, vocals bei 07., slide-guitar bei 14.)
Adrian Askew (keyboards bei 04., 07. – 15.,)
Maggie Bell (vocals bei 04.)
Bernie Bird (slide-guitar bei 03.)
Ingo Bischof (organ bei 02., 03., 12.)
Pete Brown (vocals, percussion bei 08.)
Paul Burgess (drums bei 08., 11.)
Clem Clempson (guitar bei 04., 09.,10., 11., 14., 15., 20., slide-guitar bei 08., vocals on 11.)
Chris Farlowe (vocals bei 14.)
Mike Harrison (vocals bei 02.)
Dick Heckstall-Smith (saxophone bei 01., 03., 05.
Manne Kraski (guitar bei 03., 05., 12.)
Zoot Money (keyboards, vocals bei 14.)
Micky Moody (guitar, vocals bei 09.)
Dave Moore (piano bei 05.)
Hans Moser (bass bei 12.)
Darryl van Raalte (bass bei 05.)
Inga Rumpf (vocals bei 06.)
Stretch (drums bei 05.)
Geoff Whitehorn (guitar bei 10.)
Reggie Worthy (bass, background vocals bei 03.)

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Titel:
01. Hypnotized (Conti/Lange/Brown) 4.43
02. Waiting For The Wind (live) (Wright/Grosvenor/Harrison) 5.26
03. On Your Way Down (Toussant) 5.12
04. Wishing Well (Bundrick/Kossoff/Rodgers/Kirke/Yamauchi) 3.27
05. Inner City Blues (live) (Gaye) 5.26
06. Superstition (live) (Wonder) 5.12
07. When A Blind Man Cries (live) (Gillan/Paice/Lord/Blackmore) 5.18
08. The Old Soulsinger (live) (Brown) 6.58
09. Get Off My Back (live) (Moody) 4.00
10. Help The Poor (live) (Singleton) 6.01
11. Done Somebody Wrong (live) (James) 3.49
12. Rockin‘ Chair (Lange/Wallbaum) 4.56
13. Stormy Monday Blues (live) (Walker) 8.01
14. It Should’ve Been Me (live) (Curtis) 3.46
15. Fire (live) (Brown/Crane) 5.39

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Und auch 2019/2020 ist die Band „on tour“, aber dann ist leider bei den Konzertankündigungen zu lesen:

Leider können Schlagzeuger Hansi Wallbaum und Bassist Michael Becker aus gesundheitlichen, bzw. persönlichen Gründen diesmal nicht dabei sein.