Jetzt behaupte ich ganz einfach mal, was viel besseres (mit Ausnahme von Klaus Doldinger) konnte dem deutschen Jazz-Rock nicht passieren, als dass sich genaz dieses Ensemble zusammengefunden hat:
Das United Jazz + Rock Ensemble (abgekürzt United oder UJRE) war eine Fusion-Band, die von 1977 bis 2002 bestand und Größen des Jazz und Jazzrock aus ganz Europa vereinigte.
In seiner mit fünf bis sechs Bläsern annähernden Bigband-Besetzung spielte das Ensemble überwiegend Eigenkompositionen. Die Stilistik der Stücke ist vor allem dem Jazzrock verbunden, aber auch andere Musikstilrichtungen sind vertreten. Insbesondere Charlie Mariano brachte durch seine Erfahrung mit indischer Musik gelegentlich ethnische Einflüsse in das Repertoire der Band.
Im Jahre 1975 plante der Regisseur Werner Schretzmeier, die Jugendserie Goldener Sonntag für den Süddeutschen Rundfunk zu drehen. Für diese Serie sollte eine Studiogruppe gegründet werden. Schretzmeier wandte sich an Wolfgang Dauner, für den er schon früher, als Manager der Avantgarde-Gruppe et cetera, gearbeitet hatte. Wegen der Zielgruppe sollte die Musik rockiger und kein „reiner“ Jazz sein. Dauner sprach Bekannte an, die rock-orientierter waren als er, wie zum Beispiel Schlagzeuger Jon Hiseman. So entstand die Formation, mit bereits fast allen späteren Mitgliedern von United.
Die einzelnen Mitglieder der Band hatten bereits vor der Gründung und auch parallel zur Existenz des United Jazz + Rock Ensemble erfolgreich Musik in unterschiedlichen Stilrichtungen gemacht, weshalb das UJRE auch „Band der Bandleader“ genannt wurde. Die fachlich herausragende künstlerische Stellung der Musiker wird auch dadurch belegt, dass einige von ihnen an (Musik-)Hochschulen lehrten bzw. noch lehren. Diese prägende Vielfalt aus verschiedenen, gleichwertigen Musikern, von denen jeder eigene Kompositionen – oft aus der Arbeit mit eigenen Ensembles – zum Repertoire beisteuerte, sorgte für viel Abwechslung und gab der Band einen gewissen experimentellen Touch.
Im Jahre 2002 kam mit der „Farewell Tour 2002“ der Abschied der Gruppe von gemeinsamen Auftritten. Dieses war nicht zuletzt durch die Parkinson-Erkrankung von Barbara Thompson begründet. (Quelle; wikipedia)
Und hier ihr zweites Album, ihr erstes Stidioalbum:
Auf Teamwork spielt die selbe hochkarätige Besetzung wie auf dem Debütalbum des United Jazz And Rock Ensembles und auch hier bekommt jeder Künstler seinen Part, den er auch ausgiebig auskostet. So kommt es vor, das in einem Stück mehrere Stile ineinander übergehen, von funkig-rockig über Bigband-Sound bis, für manchen ZeitgenossenIn bestimmt zu ‚jazzigem‘ Jazz. Für mich liegt gerade darin der besondere Reiz dieser Formation. (Volkmar Meyd)
Neben Dauner an den Keyboards haben wir Volker Kriegel an der Gitarre, Eberhard Weber am Bass und Jon Hiseman am Schlagzeug, was diese Band zu einer neunköpfigen Band macht. Und ja, ich stehe weder auf Big Band Musik noch auf klassische Musik. Wenn ich ein Lieblingsstück wählen müsste, wäre es das von Dauner komponierte „Yin“. Auch wenn es mit einem Schlagzeugsolo beginnt und dann die Bläser zusammen mit dem Bass dazukommen. Ich mag die Leidenschaft und die Tiefe des Klangs in diesem Stück, zusammen mit Dauners Spiel. Hört euch das Schlagzeugspiel nach 3 Minuten an. Ein bisschen verrückt hier, toller Sound! (mellotronstorm)
Keine Frage: auch hier hören wir exzellenten Jazz-Rock … veröffentlicht von dem nicht minder exzellenten Mood Label.
Besetzung:
Ian Carr (trumpet)
Wolfgang Dauner (piano, synthesizer)
Jon Hiseman (drums)
Volker Kriegel (guitar)
Albert Mangelsdorff (trombone)
Charlie Mariano (saxophone)
Ack Van Rooyen (trumpet, flugelhorn)
Barbara Thompson (saxophone)
Eberhard Weber (bass)
Titel:
01. Gone With The Weed (Carr) 5.28
02. Stumbling Henry’s Divorce March (Kriegel) 7.19
03. Sicilian Steal (Thompson) 6.58
04. Pale Smile (Weber) 3.58
05. Albert’s Song (Mangelsdorff) 0.14
06. Yin (Dauner) 5.42
07. To An Elfin Princess (Mariano) 5.41
08. Wart g’schwind (Mangelsdorff) 9.06
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