Inge Borkh – Singt ihre Memoiren (1975)

FrontCover1Eine interessante künstlerische Entwicklung:

Inge Borkh, bürgerlich Ingeborg Simon (geboren 26. Mai 1921 in Mannheim; gestorben 26. August 2018 in Stuttgart), war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Inge Borkh wurde unter dem Namen Ingeborg Simon geboren. Sie wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Ihre Mutter Grete Neumann, Tochter eines Wiener Opernsängerpaares, war von 1918 bis zu ihrer Heirat 1920 Koloratursoubrette am Mannheimer Nationaltheater. Ab 1931 besuchte Inge Borkh bis zu ihrer Emigration das Liselotte-Gymnasium in Mannheim. Wegen der jüdischen Abstammung ihres Vaters, Franz Simon, musste sie 1935 mit ihrer Familie nach Genf emigrieren, wo sie Rhythmik-, Improvisations- und Klavierunterricht bei Émile Jaques-Dalcroze erhielt. Neben ihrer Mutter wurde sie in ihrem nächsten Zufluchtsort Wien von der Burgschauspielerin Margit von Tolnai am Max-Reinhardt-Seminar, der Tänzerin Grete Wiesenthal und der Pianistin Gertrud Wiesenthal ausgebildet.

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1936 bestand sie im Wiener Ronacher[3] die Prüfung für den Artistenpass und begann 1937 als Schauspielerin unter dem Namen Inge Simon am Landestheater Linz. Als 1938 die Familie wieder zurück nach Genf flüchten musste, fand die Tochter als Schauspielerin in Basel ihr erstes Engagement. Hier war es der Bassist Fritz Ollendorff,[3] der ihre Stimme entdeckte und ihr riet, sich in Mailand bei Vittorio Moratti ausbilden zu lassen. Nach dem kurzen Gesangsstudium startete sie 1940 unter dem Künstlernamen Inge Borkh ihre Sängerlaufbahn am Luzerner Theater,[4][5] wo sie als Czipra in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss debütierte. Schon damals wuchs sie aus dem lyrischen ins dramatische Fach, sang nach der Pamina (Die Zauberflöte, Wolfgang Amadeus Mozart) und der Gräfin (Die Hochzeit des Figaro, W. A. Mozart) bald auch den Komponisten (Ariadne auf Naxos, Richard Strauss), die Marta (Tiefland, Eugène d’Albert), Senta (Der fliegende Holländer, Richard Wagner), Tosca (Giacomo Puccini) oder die beiden Leonoren (Troubadour und Die Macht des Schicksals, Giuseppe Verdi).

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Am Stadttheater Bern, wo sie seit 1945 engagiert war, erarbeitete sie sich die wohl wichtigsten Partien ihrer Sängerkarriere: Salome (18. März 1947) und Elektra (12. Februar 1950) von Richard Strauss. Der internationale Durchbruch gelang ihr als Magda Sorel in der ersten deutschsprachigen Aufführung von Gian Carlo Menottis Oper Der Konsul am Theater Basel am 3. Januar 1951, die sie noch in demselben Jahr bei der deutschen Erstaufführung an der Städtischen Oper Berlin sang, wo sie von nun an ständiger Gast war. Nach dem Berliner Debüt folgten bald Engagements an die führenden Opernhäuser weltweit, u. a. Wien, München, Berlin, London, Mailand, New York und San Francisco.

1952 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Freia und die Sieglinde in Der Ring des Nibelungen. 1957 übernahm sie bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle in Elektra von Richard Strauss.

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Inge Borkh verabschiedete sich relativ früh von der Opernbühne; im Jahre 1973 beendete sie in Italien ihre Opernkarriere nach sieben Vorstellungen in der Titelrolle der Oper Elektra von Richard Strauss. Danach kam sie noch kurze Zeit auf die Bühne als Schauspielerin für das Sprechtheater zurück. So spielte sie 1977 in Hamburg die Volumnia in Coriolanus von William Shakespeare als Partnerin von Boy Gobert.

Sie trat nach ihrem Abschied von der Opernbühne noch als Kabarett-Künstlerin mit Solo-Abenden auf. In dieser Zeit entstand auch eine Schallplatten-Aufnahme ihrer gesungenen Memoiren unter dem Titel: Inge Borkh singt ihre Memoiren.

Verheiratet war sie mit dem jugoslawischen Bass-Bariton Alexander Welitsch (1906–1991). (wikipedia)

Inge Borkh + Kurt Neuss

Hier also der Livemitschnitt aus ihrer „2. Karriere“.

Sie intoniert freche, zuweilen sehr amüsante Lieder im Kabarett-Stil, nit sich aber auch die die Szenerie der sog. E-Musik/Kunst zuweilen gewaltig auf die Schippe.

Von daher: eine kurzweilige Angelgenheit !

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Besetzung:
Inge Borkh (vocals)
Kurt Neuss (piano)

Booklet

Titel:
01. Publikum (Bronner) 4.09
02. Sprachübungen (Hay/Kruse) 9.26
03. Vorsingen (Wirbitzky/Koch) 2.38
04. Beim Theater die Kollegen (Wirbitzky/Koch) 1.59
05. Hubertchen (Zimber/Lauth) 5.33
06. Das war Richard (Wirbitzky/Koch) 2.43
07. Manchmal (Sahl/Bronner) 3.32
08. Nur dem Kehlkopf (mit Opernzitaten) (Weigel/Kruse) 2.01
09. Ich war so hochdramatisch (Wirbitzky/Koch) 3.26
10. Stop! Halt! (Wirbitzky/Koch) 2.26
11. Heute (Orthofer/Bronner) 2.54
12. Abschiedskonzert (Wirbitzky/Koch) 4.01
13. Oft ist es nur ein Atemzug (Wirbitzky/Koch) 2.18
14. Der Mensch ist nie zufrieden (Sahl/Kruse) 3.18
15. Ich komm vom Theater nicht los (Borkh/Grote) 4.34
16. Eine Frau ist unberechenbar (Masur/Baumann) 3.24

Alternatives Front + BackCover:
AlternativesFront+BackCover

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