Verschiedene Interpreten – The Best Of Soul (1968)

FrontCover1Immer wieder tauchen hier auch alte Schallplatten und Klänge auf, die mit der deutschen Musik-Szene so überhaupt nichts zu tun haben, die aber den Plattenmachern in Deutschland eine spezielle deutsche Veröffentlichung Wert waren. So auch dieses Alum mit Soul-Musik der 60er Jahre.

Soul bezeichnet eine Hauptströmung der afroamerikanischen Unterhaltungsmusik. Sie entwickelte sich Ende der 1950er Jahre aus Rhythm and Blues und Gospel. In den 1960er Jahren war Soul fast das Synonym für schwarze Popmusik. Eng verknüpft ist die Geschichte dieser Stilrichtung mit dem Kampf der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung und für Gleichberechtigung.

Vor allem die Sechziger wurden musikalisch von der Soulmusik entscheidend mitgeprägt. Der Stil entwickelte sich zu Beginn des Jahrzehnts und entfaltete sich in den folgenden Jahren zu einer eigenständigen schwarzen Popmusik. Rückblickend werden die Sixties als die klassische Ära der Soul-Musik gewertet.

Otis Redding01

Ausgelöst wurde der Soul so letztendlich von einer Reihe übergreifender stilistischer Gemeinsamkeiten. Gebündelt präsent waren diese bei einem Label, welches die Entwicklung der Rhythm-’n’-Blues-Szene bereits seit den späten Vierzigern begleitet hatte: Atlantic Records in New York.

Atlantic Records wurde 1947 von Ahmet Ertegün, dem Sohn des türkischen Botschafters in den USA und dem Produzenten Herb Abramson gegründet. 1956 stieß Ertegüns Bruder Nesuhi hinzu. Entscheidend mitgeprägt wurde die Veröffentlichungspolitik des Labels durch den Präsidenten der Firma: Jerry Wexler. Atlantic publizierte eine Vielzahl von Stilen: zeitgenössische Rhythm-’n’-Blues-Musik ebenso wie traditionellen „Down Home“-Blues, Jazz und Pop. Mit LaVern Baker, Ruth Brown, Clyde McPhatter und Ray Charles hatte das Label Ende der Fünfziger wegbereitende Künstler unter Vertrag. Weitere Atlantic-Acts waren der aus Philadelphia stammende Solomon Burke sowie Dionne Warwick und Bobby Darin.

Aretha Franklin01

Insbesondere Solomon Burke konnte die Lücke, die durch den Weggang von Ray Charles 1960 entstanden war, nachhaltig füllen. Burkes Hitserie begann 1961 mit „Just Out Of Reach“. Mitte der Sechziger erlebte er den Höhepunkt seiner Popularität und schrieb mit dem Stück „Everybody Needs Somebody To Love“ einen Klassiker des Sixties-Soul. Burke galt zeitweilig als der „King of Rock’n’Soul“, wurde später allerdings von dem noch temperamentvoller auftretenden James Brown in den Hintergrund gestellt. Als weitere Kassenschlager erwiesen sich für Atlantic Records zwei weitere Neuzugänge: Wilson Pickett („In The Midnight Hour“, „Land Of The 1000 Dances“) war Mitte der Sechziger ebenfalls einer der gefragtesten Soulsänger. Zum überragenden Star von Atlantic Records wurde allerdings Aretha Franklin, die erst recht spät, 1967, unter Vertrag genommen wurde. Karrieretechnisch hatte die Tochter eines Baptistenpredigers aus Tennessee bereits einen steinigen Weg hinter sich. Ihr ausdrucksstarker Gesang sowie ihre Inbrunst machten jedoch Titel wie „Respect“ (1967) zu Hymnen des Soul – und ihre Sängerin zu einer Ikone der Bewegung.

Stilistisch war der Atlantic-Sound überdurchschnittlich stark „Gospel-lastig“. Eine Reihe von Atlantic-Aufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit der firmeneigenen Studioband um den Saxophonisten King Curtis; gelegentlich wird der Atlantic-Sound darum auch als Uptown Soul bezeichnet. Da die New Yorker Firma jedoch eng mit den Studios und Labels aus dem Süden kooperierte, subsumieren Soul-Insider den Atlantic-Sound in der Regel unter den Memphis Soul bzw. den Southern Soul.

Die südliche Richtung des Soul wurde entscheidend geprägt von dem in Memphis ansässigen Label Stax und den in Alabama beheimateten Muscle Shoal-Studios. Typisch für den Southern Soul waren engagierte weiße Firmenchefs, die ursprünglich von der Country- und Rock-’n’-Roll-Musik kamen und sich nun ausschließlich dem Rhythm ’n’ Blues widmeten.

Wilson Pickett 01

Stark dem Idealbild der „Rassenintegration“ entsprach insbesondere das Stax-Label in Memphis. Gegründet hatte es 1958 der ehemalige Bankangestellte und Country-Amateurmusiker Jim Stewart und seine Schwester Estelle Axton. Den typischen Stax-Sound erzeugte die aus zwei Schwarzen und zwei Weißen bestehende Studioband Booker T. & the M.G.’s. Kreative Mittelpunkte des Labels waren ab 1962 Songschreiber und Produzent Isaac Hayes sowie der Sänger Otis Redding, von dem auch die Originalversion des Aretha Franklin-Welterfolgs „Respect“ stammte. Mit Hits wie „I’ve Been Loving You Too Long“ (1965) und „Sittin’ On The Dock Of The Bay“ (1967) avancierte der 1967 tödlich verunglückte Sänger zum wichtigsten Star der Firma. Erfolgreiche Künstler des Labels waren neben Redding Joe Tex, Rufus Thomas und Carla Thomas, das Duo Sam & Dave, Eddie Floyd sowie The Staple Singers.

Stilistisch zeichneten sich die Stax-Produktionen durch einen recht einfach gehaltenen, ursprünglichen Sound aus. Typisch für den Stax-Sound war der orgelähnliche Einsatz der Bläser. Der Gesang hielt sich im Wesentlichen im Rahmen der Gospeltradition; auf nachträgliches Abmischen wurde meist ganz verzichtet. Zeitweilig profitieren konnte das Independent-Label von einem Vertriebsabkommen mit Atlantic Records. Inspirierend wirkte die entspannt-kreative Atmosphäre der Stax-Studios in den Sechzigern auch auf einige Interpreten des sogenannten Blue-Eyed Soul: Die hier aufgenommenen Platten von Elvis Presley, Neil Diamond und Dusty Springfield werden von Musikkritikern immer wieder als herausragende Meilensteine der jeweiligen Künstler aufgeführt. (wikipedia)

Arthur Conley01

Dies soll als Einführung in das Thema „Soul-Musik“ einfach mal reichen.

Und 1968 wurde speziell für den deutschen Schallplattenmarkt, eigentlich speziell für den „Deutschen Schallplatten-Club“ (der Bertelsmann für Arme) diese Zusammenstellung von den damals aktuellen Soulhits veröffentlicht.

Das Album gibt einen guten Überblick über die damalige Soul-Szene … Wer sie noch nicht kennt, hat hier die Möglichkeit, diese wunderbare Musik zu entdecken.

BackCover1

Titel:

01. Wilson Pickett: Stagger Lee (Traditional) 2.20
02. Percy Sledge: My Special Prayer (Scott) 3.02
03. Bar-Kays: Soul Finger (Cauley/Alexander/King/Jones/Caldwell/Cunniggham) 2.20
04. Sam & Dave: Soul Man (Porter/Hayes) 2.37
05. Otis (Redding) & Carla (Thomas): Tramp (McCracklin/Fulsom) 2.59
06. Arthur Conley: Shake, Rattle & Roll (Stone) 2.20
07. Aretha Franklin: Respect (Redding) 2.24
08. Otis Redding: Shake (Cooke) 2.35
09. Wilson Pickett: Funky Broadway (Christian) 2.34
10. Aretha Franklin: Chain Of Fools (Covay) 2.45
11. King Curtis: Memphis Soul Stew (Curtis) 2.57
12. Joe Tex: Woman Like That, Yeah (Tex) 3.09
13. Percy Sledge: Take Time To Know Her (Davis) 2.50
14. Otis Redding: (Sittin’ On) The Dock Of The Bay (Redding/Steve Cropper) 2.35

02. is erroneously credited to Joe Simon, who didn’t write it but had a minor hit with the song in 1967. The actual writer is Wini Scott.

LabelB2

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Der Hüllentext:
Liner Notes

Percy Sledge01

Paul Nero Sounds – Nero’s Detroit Soul Party (1968)

FrontCover1

Wann immer ich „Paul Nero“ lese, schnalze ich mit der Zunge … denn hinter diesem Namen steckt einer, der für mich einer der größte deutschen Jazzmusiker überhaupt ist: Klaus Doldinger.

Denn: „Doldinger ist musikalisch sehr vielfältig tätig, in den 1960er Jahren veröffentlichte er auch Tanz- und Rock-Musik unter dem Pseudonym Paul Nero.“ (Quelle: wikipedia)

Hier ein Beispiel seiner „Paul Nero“ Phase in den 60er Jahren (die er später – wie wir alle wissen – dann nicht mehr nötig hatte).

Ein wenig albern, dieses Paul Nero Foto:
paulnero

Schwerpunkt dieser LP war die Soulmusik, wie sie damals von den USA zu uns herüber gechwappt ist … die meisten Kompositione stammen von dem damals extrem erfolgreichen Autorentrio Holland–Dozier–Holland:

Holland–Dozier–Holland war ein US-amerikanisches Songwriter- und Produzenten-Trio der 1960er-Jahre. Hinter den Nachnamen, in der Fachwelt „HDH“ abgekürzt, verbergen sich Brian Holland (* 15. Februar 1941 in Detroit, Michigan), sein älterer Bruder Edward „Eddie“ Holland (* 30. Oktober 1939 in Detroit, Michigan) und Lamont Herbert Dozier (* 16. Juni 1941 in Detroit, Michigan; † 8. August 2022 in Scottsdale, Arizona). dabei nahm es aber nicht so ganz genau … „If I Were A Carpenter “ war eine Fol-Ballade von Tim Hardin und „(I’m A) Road Runner“ eigentlich ein Rock N Roll Klassikler.

Sei´s drum, auch dieser Paul Nero Billig-Album ist Klasse, das betrifft nicht nur die fetzig-quirrlingen Arrangments, sonder natürlich erst recht die (leider viel zu seltenen) Sxophone-Solos von Klaus Doldinger.

Und das textlich sehr schlichte „La La La“ habe ich zuerst in einer großartigen Fassung von The Ratles gehört.

Ist ne Sommer-LP die eifach nur gute Laune macht !

BackCover1

Besetzung:
Paul Nero Orchester
+
background vocals:
Kay Garner – Yvonne Weetman – Leslie Duncan

Alternative Frontcover:
AlternativeFrontCover

Titel:

Potpourri 01: (2.36)
01. 1. (This Is) Detroit Soul (Stop! In The Name Of Love) (Dozier/E.Holland/B.Holland/Nero/Tack)
01.2. If I Were A Carpenter (Hardin)
01.3. Walk Away Renee (Brown/Sansone/Calilli)

Potpourri 02: (2.35)
02.1 Stop In The Name Of Love (Holland/Dozier/Holland)
02.2.Standing In The Shadows Of Love (Holland/Dozier/Holland)
02.3. La La La (Paul)

Potpourri 03: (3.04)
03.1. Shot Gun (Dewalt)
03.2. How Sweet It Is (To Be Loved By You) (Holland/Dozier/Holland)
03.3. (I’m A) Road Runner (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 04: (3.03)
04.1. Forever Came Today (Holland/Dozier/Holland)
04.2. Shoo-Be-Doo-Be-Doo-Da-Day (Cosby/Moy/Wonder)
04.3. Slurpin‘ (Nero)

Potpourri 05: (2.11)
05.1. The Tracks Of My Tears (Tarplin/Moore/Robinson)
05.2. I Second That Emotion (Robinson/Cleveland)

Potpourri 06: (2.24)
06.1. (Detroit) Soul Town (Nero)
06.2. It Takes Two (Stevenson/Moy)

Potpourri 07: (2.50)
07.1. Reach Out I’ll Be There (Holland/Dozier/Holland)
07.2. Bernadette (Holland/Dozier/Holland)
07.3. Love Is Here And Now You’re Gone (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 08: (2.38)
08.1. Get Ready (Robinson)
08.2. I Hear A Symphony (Holland/Dozier/Holland)
08.3. Baby, I Need Your Loving (Holland/Dozier/Holland)

Potpourri 09: (3.15)
09.1. Going To A Go-Go (Tarplin/Moore/Robinson/Rogers)
09.2. Baby Love (Holland/Dozier/Holland)
09.3. Money (Gordy/Bradford)

Potpourri 10: (3.14)
10.1. The Happening (Holland/Dozier/Holland)
10.2. My World Is Empty Without You (Holland/Dozier/Holland)
10.3. You Can’t Hurry Love (Holland/Dozier/Holland)

LabelB1

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Christiane Ufholz – Es ist vorbei + Nachtballade (1975)

FrontCover1So ganz groß rausgekommen  ist sie nicht … was eigetlich eine Schane ist:

Christiane Ufholz, geb. Wunder (* 1. September 1947 in Leipzig; † vor oder am 1. Januar 2023 in Berlin) war eine deutsche Rock-, Jazz- und Bluessängerin. Sie lebte bis 1976 in der DDR, wo sie zu den bedeutendsten Vokalistinnen gehörte und mit namhaften Musikern auf der Bühne stand. Nach der Wende in der DDR konnte sie an ihre früheren Erfolge anknüpfen.

Christiane Ufholz sang als Kind zehn Jahre lang im Leipziger Rundfunk-Kinderchor. Nach ihrer Schulzeit erlernte sie den Beruf einer Friseurin.

Ihre Karriere als Rocksängerin begann sie bei den Butlers, einer von Klaus Renft gegründeten Amateurband aus Leipzig. Nach dem Verbot der Band, welches die Leipziger Beatdemo auslöste, wechselte Christiane Ufholz zu Studio Team Leipzig, einer Amateurband, bei der zeitweilig auch Uschi Brüning und Regine Dobberschütz sangen.

Christiane Ufholz03

Ab 1972 sang Christiane Ufholz beim Dresden-Septett, einer von Gerhard Zachar geleiteten Jazzrockband, aus der ein Jahr später Lift entstand. Lift spielte damals Blues, Soul und Gospel und wurde geprägt durch den Gesang von Stephan Trepte und Christiane Ufholz. Gemeinsam mit der Band nahm sie zwischen 1973 und 1975 mehrere Singles beim DDR-Plattenlabel Amiga auf. In den Jahren der Zusammenarbeit mit Musikern wie Franz Bartzsch, Stephan Trepte, Till Patzer und Wolfgang Scheffler war sie musikalisch gereift und hatte sich zu einer professionellen Sängerin entwickelt, als Klaus Lenz auf sie aufmerksam wurde.

1975 ging sie mit einer der Klaus Lenz Big Bands auf Tournee und nahm mit der Band eine weitere Schallplatte auf. Inzwischen hatte sie sich als Jazzsängerin profiliert und wurde von Günther Fischer 1976 als Gastsolistin in sein Sextett geholt. Gemeinsam mit Fischer und Manfred Krug gab sie mehrere Konzerte, begleitete Krug in einem Lied auf dessen LP Du bist heute wie neu und sang nach Kompositionen von Günther Fischer in dem DEFA-Film Hostess von Rolf Römer.

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Noch im gleichen Jahr übersiedelte Christiane Ufholz in die Bundesrepublik Deutschland, nachdem sie, als eine der Erstunterzeichner, in einem Offenen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestiert hatte. Mit der Ausreise aus der DDR war ihre Karriere vorerst beendet, und sie ging zurück in den Friseurberuf.

In West-Berlin gründeten Eberhard Klunker und Olaf Wegner 1980 die Band Windminister. Sie spielten zuvor gemeinsam in der Hansi Biebl Blues Band, die in der DDR 1975 nach der Flucht der beiden ein Auftrittsverbot erhielt. Zu Windminister gehörten außerdem der ehemalige Sänger der Klaus Renft Combo, Thomas Monster Schoppe, Klaus Renft und Christiane Ufholz. Das Bandprojekt erwies sich jedoch als nicht besonders erfolgreich, sodass die drei schon nach kurzer Zeit die Band wieder verließen. Klunker und Wegner behielten den Bandnamen bei und machten als Gitarrenduo weiter. Nach der Wende in der DDR kam es erneut zu einer Zusammenarbeit zwischen Windminister und Christiane Ufholz. Gemeinsam gingen sie in den Neuen Bundesländern auf Tournee und waren so erfolgreich, dass Christiane Ufholz ihr Comeback startete.

Christiane Ufholz05

Auch Klaus Renft ging Anfang der 1990er Jahre zurück in den „Osten“ und startete 1997/1998 seine „… als ob nichts gewesen wär“-Tour und wurde von Peter Cäsar Gläser, Gerulf Pannach und Christiane Ufholz begleitet. Auf dem Geburtstagskonzert zum 60. Geburtstag Klaus Renfts und dem Gedenkkonzert zum 40. Jahrestag der „Leipziger Beatdemo“ im Oktober 2005 stand sie erneut mit ihm auf der Bühne. Am 21. November 2006 nahm sie an seiner Beerdigung teil und trat gemeinsam mit Hans-Jürgen Beyer, der Renftband und Cäsar’s Spieler auf dem Klaus-Renft-Gedenkkonzert: „Es war da eine Zeit…“ auf.

Von 2002 bis 2009 arbeitete Christiane Ufholz mit der Jonathan Blues Band zusammen und gab wieder regelmäßig Konzerte (beispielsweise „East Blues Session“ auf dem Köpenicker Blues und Jazz Festival in Berlin und dem Internationalen Bluesfestival Rostock).

Christiane Ufholz02

Ab 2009 trat Christiane Ufholz vorwiegend mit dem Gitarristen Eberhard Klunker auf. Im Januar 2011 erschien die CD LIVE 2010 des Duos.

Am Neujahrsmorgen 2023 wurde sie tot in ihrer Berliner Wohnung aufgefunden. (wikipedia)

Christiane Ufholz06

Hier zur Erinnerung an einer großartige Sängerin, ihre erste und letzte Single (eingespielt mit der Theo Schumann-Formation) … unglaublich intensiv ihre Stimme, insbesondere bei „Es ist vorbei“.

Und was die Christiane Ufholz auch in späteren Jahren noch so drauf hatte … kann man bei ihrer Interpretation von dem Steve Winwood Klassiker „Can´t Find My Way Home (mit Eberhard Klunker an der akustischen Gitarre) hören !!!

BackCover1

Besetzung:
Christiane Ufholz (vocals)
+
Theo Schumann-Formation:
Jochen Kittan (bass)
Frank-Endrik Moll (drums)
Theo Schumann (keyboards)
Friwi Sternberg (saxophone, clarinet)

Theo Schumann-Formation

Titel:
01. Es ist vorbei (Schumann/Krause) 6.05
02. Nachtballade (Schumann/Gerlach) 4.00
+
03. Can´t Find My Way Home (live mit mit Eberhard Klunker) (Winwood) 2.36

SingleBSeite

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Christiane Ufholz01

Verschiedene Interpreten – American Rhythm & Soul Festival ´87 (1987)

FrontCover1.JPGAlso, eigentlich hat hier ein Sampler zum Thema „American Rhythm & Soul“ gar nichts zu suchen …. hier mache ich ne Ausnahme und das hat seinen guten Grund:

Das famose Konzertmanagement Lippmann & Rau hatten wohl beschlossen, die gute alte Soul Musik wieder mal ne Deutschland zu bringen … und haben sih da wohl auch ihre eigenen Erfahrungen mit dem American Blues Festivals in den 60er Jahren erinnert und schickten so Künstler wie

  • Solomon Burke
  • The Neville Brothers
  • Irma Thomas und
  • Johnny Adams

über 8 Bühnen großer deutscher Städte.

Als Partner hatten sie dann das Label Pläne mit an Bord und die veröffentlichen anlässlich dieser Tour diesen Sampler, in denen die o.g. Künstler jeweils 2 Songs aus ihrem Repertoire anboten … kein Wunder: Pläne hatte deren aktuelle Alben in ihrem Programm.

Wir hören überwiegend gediegene bis gute Soulmusik, bei

  • Johnny Adams hört man schon auch die Sound Ideen des sog. Philly-Sounds.

So überraschen die Neville Brothers z.B. mit einer ziemlich eigenständigen Version des Klassikers „Fever“. Das versuchte wohl auch Solomon Burke mit seinem „When A Man Loves A Woman“ (das ging am glatt in die Hose).Irma Thomas hingegen konnte auch noch 1987 überzeugen.

Und so pries man dann auf der Rückseite der LP Hülle diese Musik und diese Tournee an:

Hüllentext3.jpg

Nun, ganz so euphorisch bin ich nun nicht … aber es ist ein interessanter Teilaspekt des Label Pläne und es zeigt erst recht, dass dem Lippmann auch in seinenZeiten der ganz großen Erfolge in den Konzertarenen der BRD weiterhin diese „alte“ Musik am Herzen gelegen ist. Den ganz großen Reibach wir er mit dieser Tourneee nicht gemacht haben … und das wusste er wohl auch schon vorher.

BackCover1

Titel:
01. Solomon Burke: Love Buys Love (Kelly) 5.06
02. Neville Brothers: Fever (live) (Davenport/Cooley) 5.10
03. Irma Thomas: I Needed Somebody (Bryant/Peebles) 4.44
04. Johnny Adams: Give A Broken Heart A Break (Pomus/Hirsch) 3.57
05. Neville Brothers: Fear, Hate, Envy, Jealousy (live) (A.Neville) 4.30
06. Solomon Burke: When A Man Loves A Woman (Lewis/Wright) 3.20
07. Johnny Adams: Lovers Will (Hiatt) 3.53
08. Irma Thomas: The Wind Beneath My Wings (Henley/Silber) 4.34

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Und wer hören will, wie der US Soul in seinen besten Zeiten klang, kann das z.B. hier tun (clic on the pic):

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Su Kramer – Dich will ich nur + Herzen kalt wie Stein (1972)

FrontCover1Irgendwie habe ich das Gefühl, Su Kramer wurde mehr als einmal unter ihrem Wert verkauft:

Su Kramer (* 24. März 1946 in Oldenburg; eigentlich Gudrun Susanne Kramer) ist eine deutsche Sängerin, die vor allen Dingen in den Bereichen Schlager, Musical, Disco und Pop gearbeitet hat. Sie trat darüber hinaus als Komponistin, Textdichterin und Schauspielerin in Erscheinung. Ihr größter Hit war Kinder der Liebe im Jahre 1974.

Kramer absolvierte zunächst eine Ausbildung als Erzieherin. Als Sängerin sammelte sie Erfahrungen in Amateurbands. 1968 wurde sie aus 3.000 Mitbewerberinnen ausgewählt, die Hauptrolle der Sheila in der deutschen Ur-Aufführung des Musicals Hair zu spielen. In 18 Monaten absolvierte sie 500 Vorstellungen und wurde fortan „das Mädchen mit dem Afro-Wuschelkopf“ genannt. 1970 erschien die Deutsche Original-Aufnahme des Musicals mit Kramer bei Polydor auf LP. Seinerzeit waren auch der Schlager-Sänger Jürgen Marcus und die spätere Disco-Queen Donna Summer (damals noch als Donna Gaines) Teil des Ensembles. Mit dem Titel Hare Krishna, den Su Kramer im Studio mit dem Orchester Les Humphries einspielte, erschien bald darauf ihre erste Single unter ihrem bürgerlichen Namen Gudrun. Noch im selben Jahr nahm sie den Namen „Su“ an und veröffentlichte ihre erste Single Eine Welt für uns beide unter diesem Künstlernamen. Ursprünglich wollte Kramer den Vornamen „Susanne“ annehmen, was jedoch mit der Begründung, dieser klänge nicht international genug, abgelehnt wurde.

Mit Frei sein erschien 1971 das Debüt-Album der Oldenburgerin auf dem Label Telefunken. Die LP wurde von 50 Musik-Journalisten als „beste Produktion des Jahres 1971“ ausgezeichnet. Die LP enthält neben eigens für Kramer geschriebenen Titeln unter anderem Cover-Versionen international bekannter Hits von Elton John, Mikis Theodorakis oder Simon & Garfunkel. Kramer hatte die deutschsprachigen Texte mit ihrem Team, Rudi Bauer und Gerd Thumser, erarbeitet. Ralph Nowy war als Arrangeur für die internationalen Titel verantwortlich. Mit der aus Frei sein ausgekoppelten Single Wie das Wasser, so fließt die Zeit gelang Kramer im selben Jahr ein kleinerer Single-Erfolg. In dieser Zeit trat sie auch regelmäßig in der ZDF-Hitparade auf (Quelle: wikipedia)

Hier eine Single, die zwar 1972 erschien, aber von ihrem 71er Album „Frei sein“: 2 saustarke Songs mit einem großartigem Gosepl/Soul – Feeling und einer triumphal klingenden und singenden Su Kramer !

SuKramer1972

Su Kramer, 1972

Besetzung:
Su Kramer (vocals)
+
eine Schar unbekannter Studiomusiker

LabelAusJugoslawien1

Titel:
01. Dich will ich nur (Bauer/Thumser) 3.33
02. Herzen kalt wie Stein (Bauer/Thumser) 2.45

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Troubleshooters – All About Soul (2010)

FrontCover1.jpgMein Faible für diese sog. „Amateur-Bands“ dürfte hinlänglich bekannt sein. Und hier bekommt er neue Nahrung und was für eine !

Wir reden von den famosen Troubleshooters aus München !

Oder um ein wenig stilechter zu schreiben:

Hey, we´re talkin´`bout the Troubleshooters, brothers and sisters !

Wir reden als vom lupenreinen Soul in all nur erdenklichen Varianten:

„Wenn Funk-Rhythmen auf Blues-Skalen treffen, wenn sich scharfe Bläser-Riffs gegen den Druck der Rhythmus-Gruppe stemmen, wenn die Wände wackeln und die Tische tanzen: Dann ist dasSoul!

Und die Troubleshooters aus München sind definitiv die heißeste Soulband der Stadt!

Ihr Programm entführt in die sechziger Jahre, führt in einem Bogen über die Siebziger und die Achtziger bis hinein in die Neuzeit. Klassiker von Wilson Pickett, Aretha Franklin oder den Blues Brothers verbinden sich im Setup der Band harmonisch mit den auf die Tanzfläche treibenden Songs von Tower of Power, Incognito, dem jungen Phil Collins oder Jamiroquai.

Stilsicher arbeitet sich die 13-köpfige Münchner Formation durch die Jahrzehnte – mit einem stets geltenden Versprechen: Soul macht Spaß! Dem Dutzend oben auf der Bühne und den Hunderten unten im Saal.“ (Selbstdarstellung)

Troubleshooters02.jpg

So isses … und sie lassen ihre Finger auch nicht von Klassikern wie „We Can Work It Out“ (da geht aber die Post ab !) oder „Urgent“ (von Foreigner) … und das ist gut so …

Wer auf scharfen Soul steht, der ist hier mehr als gut bedient und selbst bei mir altem Knacker wackelten beim Hören die Hüften und die Füßen blieben einfach nicht still ..

Ein Party-Knaller nach dem anderen .,. da hätte der DJ nur noch diese CD abzuspielen, alles andere käme dann von alleine …

That´Soul, brothers and sisters !

Die Troubleshooters gibt´s seit 2005 und soweit ich das überblicke, kochen sie immer noch ihr heißes Soul-Süppchen …

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Besetzung:
Helmut Berger (trombone)
Sabine Bürger (saxophone)
Daniel Bolkenius (guitar)
Christian Eibl (percussion)
Carsten Fabian (drums)
Markus Frey (trumpet)
Esmeralda Geis (trumpet)
Maximilian Höcherl (vocals)
Markus Jehle (keyboards)
Marcus Negraszus (drums)
Sven Pohl (vocals)
Christoph Schneider (bass)
Janine Schrader (saxophone)
Anita Stare (vocals)
Bine Trinker (vocals)

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Titel:
01. Bad Girl (Summer/Edward/Hokenson/Esposito) 4.48
02. We Can Work It Out (Lennon/McCarntey) 3.36
03. Soulman (Hyes/Porter) 3.08
04. Midnight Train To Georgia (Weatherly) 4.00
05. Time After Time (unbekannt) 4.55
06. Easy Lover (Bailey/Collins/Gale/East) 5.08
07. Urgent (Jones) 4.44

CD1.jpg

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troubleshooters01

Und so schaut das dann live aus …

Inga Rumpf (feat. KK’NF) – Still Got The Rock (Official Bootleg Album – Fabrik, Hamburg 21.11.2014)

FrontCover1Und jetzt wird mir ganz feierlich zu Mute, denn hier kommt die Rede auf Inga Rumpf:

Inga Rumpf (* 2. August 1946 in Hamburg) ist eine deutsche Sängerin und Komponistin.

Rumpf wurde als Tochter eines Hamburger Seemanns und einer ostpreußischen Schneiderin im Hamburger Stadtteil St. Georg geboren. Anfang der 1960er Jahre machte sie ihre ersten Auftritte mit verschiedenen Blues-Bands im Jugendheim von St. Pauli. 1965 wurde sie die Sängerin der Folk-Rock-Gruppe Die City Preachers, in der zeitweise Udo Lindenberg Schlagzeug spielte. 1968 nahm sie als Solointerpretin mit dem Titel Schade um die Tränen am ersten Deutschen Schlager-Wettbewerb teil. 1970 nannten sich Die City Preachers in Frumpy um, mit Carsten Bohn (Drums), Jean-Jacques Kravetz (Keyboards), Karl-Heinz Schott (Bass), und die erste Schallplatte All Will Be Changed entstand.

CityPreachers1970

Die City Preachers mit Inga Rumpf und Udo Lindenberg

1972 entstand aus Frumpy die neue Formation Atlantis, wo neben Rumpf und Frank Diez als Gründungsmitglied abermals Schott, Kravetz und Lindenberg in Erscheinung traten. Inga Rumpf galt zu dieser Zeit schon als eines der größten Talente der deutschen Rock-Szene. Es folgten erfolgreiche Konzertreisen durch verschiedene Länder mit wechselnden Besetzungen, u. a. mit Dieter Bornschlegel, Ringo Funk, Alex Conti, Adrian Askew und Rainer Schnelle. 1976 löste sich Atlantis auf.

Von 1981 bis 1982 tourte Rumpf mit ihrer Band Reality und war als Dozentin an der Hamburger Musikhochschule tätig; 1983 stand sie für eine einmalige Reunion von Atlantis auf der Bühne; außerdem schrieb sie für Tina Turner den Song I Wrote a Letter, die B-Seite ihrer Single Let’s Stay Together. In den Jahren 1986 und 1987 engagierte sie sich musikalisch mit der Gruppe Inga Rumpf & Friends in der Initiative „Rock gegen Atom“.

Logo1990 gab es eine Reunion von Frumpy als Trio in der Besetzung Rumpf/Kravetz/Bohn. In den darauf folgenden Jahren wurden mit Frumpy zwei Studio- und ein Live-Album mit Frank Diez an der Gitarre veröffentlicht. 1994 folgten Projekte mit dem Hamburger Pianisten Joja Wendt und der NDR Bigband.

Ende der 1990er Jahre wandte sie sich verstärkt der Gospelmusik zu und trat bei verschiedenen kirchlichen Veranstaltungen auf. 2004 gründete sie ihr eigenes Label „25th Hour Music“. Dort erschienen 2004 die CD Live im Michel und 2005 Easy In My Soul.

2006 gab es eine Wiederveröffentlichung der drei Alben My Life Is a Boogie, I Know Who I Am und Reality auf einer Doppel-CD mit dem Titel London – New York – Berlin. 2006 war sie in der Jury des „Gospel-Award“ der Fernseharbeit der evangelischen und der katholischen Kirche sowie der christlichen Hilfsorganisation World Vision Deutschland.

RumpfLive01

Im Jahre 2007 startete Inga Rumpf die CD-Reihe „Official Bootleg“. Dabei wurden Konzerte in Worpswede, Stuttgart und Schwerte mitgeschnitten und ungekürzt als limitierte Auflagen veröffentlicht.

Inga Rumpf tourt bis heute mit unterschiedlichen Programmen und Besetzungen ihrer Band durch die Republik. (Quelle: wikipedia)

Und hier ein weiteres „Offical Bootleg“ Album, diesmal ein Mitschnitt aus einem Konzert in der legendären „Fabrik“ in Hamburg … Dort hatte sie ja schon einen fulminanten Auftritt mit Atlantis der dann so um 1974 auch als Doppel-LP veröffentlicht wurde.

RumpfLive02

Und was soll ich sagen … es ist ein triumphales Konzert … Und Inga Rumpf kann aus dem vollen schöpfen. Da sind zum einen etliche Highlights ihrer eigenen Karriere und da sind eine Handvoll von Rock- und Bluesklassikern, die sie mit ihrer Stimme veredelt. Ein Blick auf die Titelliste lohnt sich schon mal.

Und da ist diese famos aufspielende Band, davon drei Musiker, die auch mal bei BAP aktiv waren: Werner Kopal, Helmut Krumminga und Michael Nass (der spielt eine ganz und gar großartige Orgel).

Wir können uns eigentlich nur glücklich schätzen, dass so eine Sängerin wie Inga Rumpf (die übrigens auch eine recht süffisante Slide-Gitarre spielt) all die Jahre durchgehalten hat … von ihrer Faszination hat sie nichts, aber auch gar nichts verloren … wer´s nicht glaubt … anhören … !!!

RumpfLive03

Besetzung:
Robin Fuhrmann (drums)
Werner Kopal (bass)
Helmut Krumminga (guitar, vocals)
Michael Nass (keyboards)
Inga Rumpf (vocals, guitar, slide-guitar)

Booklet1

Titel:
01. Homeward Strut (Bolin) 6.33
02. Friends (Rumpf) 7.44
03. Rock Me Baby (King) 5.22
04. Pain In My Heart (Marin/Bear) 3.43
05. No Cross – No Crown (Rumpf) 5.13
06. Breakdown (Petty) 6.00
07. Indian Rope Man (Price/Roth/Havens) 6.32
08. Love Is Gold (Rumpf) 3.45
09. My Life Is A Boogie (Rumpf) 4.27
10. The Messenger (Lanois) 5.19
11. Love Hurts (F.Bryant/B.Bryant) 4.51
12. More Than I Can Tell (Rumpf) 6.01
13. Come And Go (Rumpf) 4.15
14. Undercover Agent (White) 6.32
15. How The Gipsy Was Born (Rumpf/Kravetz) 8.41
16. Good Bye Porkpie Hat (Mingus) 5.34
17. It’s A Man’s World (Newsome/Brown) 6.18
18. Hungry Girl (Rumpf) 4.04
19. Mr. Bigshot (Askew/Conti) 9.16
20. Heroes (Bowie) 5.02
21. Still Got The Blues (Moore) 5.51

CD2A

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Stern Combo Meißen – Die Demo-Aufnahmen (1970)

FrontCover1.jpgIch hab´s ja schon angekündigt, genau vor einer Woche und zwar hier.

Ich bin in der glücklichen Lage, eine weitere Mega-Rarität (anders kann ich es gar nicht ausdrücken) von Stern Combo Meißen präsentieren zu dürfen:

Die Stern-Combo Meißen, von 1980 bis 1989 Stern Meißen, ist eine 1964 von Martin Schreier, Norbert Jäger und Bernd Fiedler in Meißen in der DDR gegründete Musikgruppe. Sie ist eine der ältesten bestehenden Rockbands Deutschlands.

Ihren ersten Auftritt hatte die Stern-Combo Meißen am 24. September 1964 auf einer Feier für Rentner im Luftbad Meißen-Spaar. Wie viele weitere ostdeutsche Bands der 1960er Jahre spielte sie am Anfang ihrer Karriere Stücke international bekannter Künstler. Bands wie Chicago, Blood Sweat & Tears oder The Flock waren damals die Vorbilder der Stern-Combo Meißen. (Quelle: wikipedia)

Und nun schreiben wir das Jahr 1970 … die Band hatte in dieser Zeit eine Sängerin an Bord, die veronika Fischer hieß ,..

Und man zelebrierte voller Begeisterung Songs, die vom Klassenfeind stammten, man sang in Englisch und interpretierte vornehmlich Jazz-Rock ala Blood, Sweat & Tears und Soulklassiker der 60er Jahre.

Von Dusty Springfield hatten sie dann noch „Son Of A Preacher Man“ im Gepäck.

Also wahrlich keine schlechte Mixtur.

Ich war erstaunt, über welches profunde Wissen über die internationale Musikszne bestanden haben muss, denn der Blood, Sweat & Tears Hit „Hi Di Ho“ erschien im Sommer 1970 … diese Aufnahmen müssen also im 2. Halbjahr 19790 enstanden sein, quasi kaum erschien und schon auf dem Plattenteller in der DDR. Meines Wissens konnte man solche Scheiben in der DDR noch nicht käuflich erwerben.

Und die US – Gruppe ‚The Flock“ musste man auch erstmal kennen (hier vertreten mit dem Song „Store Bought – Store Thought“)

Besetzung

Diese Demo-Aufnahmen (weiss der Teufel, weiss der Henker wo sie entstanden sind) überraschen dann auch noch durch eine mehr als passable Qualität … gar nicht so einfach hinzubekommen, angesichts all der Instrumente, die hier zu hören sind.

Sage und schreibe 18 Titel erblicken hier also vermutlich das erste Mal das Licht der Öffentlichkeit … da kann man dem edlen Spender gar nicht genug danken, denn hier hören nicht nur begeisterte Musiker, sondern auch eine Veroinka Fischer …

Für gehört sie neben Inga Rumpf und Joy Fleming in die erste Reihe deutsche Rock & Blues Sängerinnen.

Wer´s nicht glaubt … anhören !

Nun ja … nicht alle Titel waren beschriften, ich habe versucht, weitere Titel zu identifizieren; das ist mir nicht immer gelungen (siehe Titelliste).

Von daher lade ich zum fröhlichen Liederraten ein … wer einen Titel aus der Reihe ‚“Unbekannt“ erkennt … den bitte ich um entsprechende Informationen …

Und mehr als einmal wanderten meine Gedanken zu all diesen Musikern, die in ihrem Proberaum klammheimlich ihre musikalischen Leidenschaften frönten und wenn sie dann wieder ins Freie traten, waren sie wieder in diesem Korsett der künstlerischen Enge …

Und von daher ist es das Schönste, dass es das Stern Combo Meißen immer noch gibt, auch wenn sie sich natürlich längst musikalisch von dieser Frühphase verabschiedet haben.

Stern Combo Meißen 1970.jpg

Stern Combo Meißen mit Veronika Fischer (1970)

Besetzung:
Bernd Fiedler (bass, vocals)
Veronika Fischer (vocals)
Hartmut Kabelitz (organ, vocals)
Michael Nagel (saxophone, flute, violin)
Manfred Nytsch (trombone)
Matthias Pflugbeil (trumpet)
Martin Schreier (drums, vocals)
Michael Zimmer (guitar)

Stern Combo Meißen 1970_02

Titel:
01. Unbekannt 2.26
02. Unbekannt 4.47
03. Unbekannt 2.25
04. Lebensuhr (Kurzhals) 5.17
05. Show Me (Tex) 3.29
06. Hi Di Ho (Goffin/King) 4.14
07. Son Of A Preacher Man (Hurley/Wilkins) 2.16
08. Unbekannt 6.09
09. Unbekannt 2.43
10. More And More (Juan/Vee) 3.00
11. (You Make Me Feel Like) A Natural Woman (Goffin/King/Wexler) 3.00
12. Spinning Wheel (Clayton-Thomas) 2.52
13. Store Bought – Store Thought (Glickstein) 6.41
14. In The Midnight Hour (Pickett/Cropper) 2.41
15. Can’t Turn You Loose (Redding) 3.12
16. Unbekannt 2.06
17. Unbekannt 2.33
18. Unbekannt 2.29

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Veronika Fischer

Veronika Fischer, 1972

EIN HERZLICHES DANKESCHÖN FÜR DIESE LEIHGABE !!!

 

Joy Unlimited – Overground (1970)

LPFrontCover1Schon damals waren sie außergewöhnlich …

Joy Unlimited aus Mannheim bestanden von 1969 bis etwa 1977 und spielten vorwiegend Progressive Rock mit leichten Jazz-Einflüssen.

Vorläufer von Joy Unlimited waren Joy & The Hit Kids, die seit 1966 Pop und Beat spielten. Die Sängerin nannte sich Joy und sollte später als Joy Fleming bekannt werden. Von Joy & The Hit Kids erschienen mehrere Singles, aber keine Langspielplatte. 1969 benannte sich die Gruppe in Joy Unlimited um, um damit ihren Wechsel zu anspruchsvollerer Musik kenntlich zu machen. Auf einigen ihrer Polydor-Singles aus der Übergangszeit stehen beide Gruppennamen aufgedruckt, um die Hörer allmählich mit dem Richtungs- und Namenswechsel vertraut zu machen. Schon als Hit Kids und bis weit in die Siebziger hinein hatten sie viele Live-Auftritte im Rundfunk und im Fernsehen, u. a. im Talentschuppen des Südwestfunk, weil sie als versierte Musiker auch den hohen Ansprüchen der Sender genügten.

Singles

Zur ersten Besetzung von Joy Unlimited gehörten Roland Heck als Keyboarder und musikalischer Kopf, Klaus Nagel als Gitarrist, Flötist und Manager, Albin Metz an der Trompete, der Ventilposaune und dem Bass, Hans W. Herkenne am Schlagzeug, Dieter Kindl an der Gitarre und am Bass und Joy als Sängerin. Die erste LP der Gruppe, Overground von 1970, war noch sehr den Sechzigern verhaftet. Sie erschien in Großbritannien unter dem Titel Turbulence und in den USA einfach als Joy Unlimited, jeweils mit völlig anderem Cover. Kurz nach der Veröffentlichung stieß der Saxophonist und Flötist Gerd Köthe hinzu, der sich neben Roland Heck zum zweiten musikalischen Kopf der Band entwickeln sollte. (Quelle: wikipedia)

CDFront+BackCover1

Alternatives Front + Back Cover

Und hier dieses Debütalbum … Da spielt eine versierte Band auf, die aufgrund der großen Brandbreite an möglichen Instrumente einen zuweilen magischen Klangteppich entwickeln konnte, ein Klangteppich, der sowas von soulgetränkt ist … dass man einen solchen Sound einer deutschenBand kaum zutrauen möchte.

Na ja, und dann ist diese Ausnahmestimme zu hören. Die Rede ist von Joy Fleming die mit einer Souveränität ihren Soul intoniert, als hätte sie die letzten 20 Jahre nichts anderes getan. Dabei war sie zum Zeitpunkt der Aufnahmen gerade mal 24 Jahre alt.

Noch heute ein Genuss der besonderen Sorte !

JoyUnlimited01

Besetzung:
Joy Fleming (Erna Strube) (vocals)
Roland Heck (keyboards, vocals)
Hans W. Herkenne (drums)
Dieter Kindl (bass, saxophone vocals)
Albin Metz (bass, trumpet, trombone)
Klaus R. Nagel (guitar, flute, vocals)

LPBackCover.jpg

Titel:
01. Save Me Save Me (Young/English) 2.26
02. Groove With What You’ve Got (Burns/Vegas) 2.23
03. All Together Now (Lennon/McCartney) 2.37
04. I Hold No Grudge (Badale/Clifford) 3.12
05. Feelin‘ (Faltermeier/Zauner/Nagel) 2.46
06. Take Me To The Pilot (John/Taupin) 3.30
07. Have You Met Anyone Lately (Bernstein/Millrose) 2.27
08. It’s Not Alright (Heck/Herkenne) 2.40
09. I Just Made Up My Mind (Hawkshaw) 2.25
10. Mr. Pseudonym (Kindl/Herkenne) 3.49
11. Mr. Slater (Fletscher) 2.34
12. Helpless Child (Heck/Herkenne) 3.14
+
13. Sunshine (Heck/Herkenne) 2.17
14. Oh Darlin‘ (Lennon/McCartney) 3.18
15. Daytime Nighttime (Hugg) 3.05

Label1

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JoyFleming01

Joy Fleming
(* 15. November 1944 in Rockenhausen; † 27. September 2017 in Hilsbach)

Su Kramer – Frei sein (1971)

FrontCover1Der WDR feierte 2011 genau dieses Album mit folgender Laudation:

„Su Kramer stammt aus Oldenburg. 1968 zieht es sie nach München. Dort wird die 22jährige für das Musical „Hair“ engagiert, dessen Besetzung aus bis dahin unbekannten Show-Neulingen rekrutiert wird. Später erhält sie durch den Produzenten Gerd Thumser einen Plattenvertrag bei Telefunken. Mit „Eine Welt für uns beide“, der ersten Single, die sie dort veröffentlicht, sichert sie sich im November 1970 einen Auftritt in der ZDF-Hitparade.

Wie kaum eine andere Interpretin repräsentiert Su Kramer den Zeitgeist, was sie auch mit ihrer Frisur im modischen Afro-Look unterstreicht. In ihren Songs versucht sie die gängigen Schlager-Klischees zu vermeiden und erwirbt sich damit in Fachkreisen Lob und Anerkennung, so dass sie sich rasch in der deutschen Pop- und Schlagerszene etablieren kann. 1971 steht dann die Produktion ihres ersten Albums an und auch hier legt man Wert auf Qualität. Neben bereits bekannten Single-Titeln, die Su Kramer bis dahin veröffentlichte, sind auch einige neue Stücke enthalten, die Rudi Bauer und Gerd Thumser der Sängerin auf den Leib schrieben. Einige davon werden später ausgekoppelt. Eine besondere Note erhält die LP vor allem durch fünf internationale Songs, die mit adäquaten deutschen Texten versehen wurden, was damals nicht unbedingt üblich war. In der Regel bevorzugte man schlagerhafte Übersetzungen, die dem jeweiligen Original oft gar nicht entsprachen.

Singles

Singles

Als Titelsong des Albums wählte man „Frei sein“ aus, eine Coverversion des Joe-Cocker-Hits „Delta Lady“, der es 1969 bis in die Top-Ten der britischen Charts schaffte. Mit ihrer gelungenen Fassung von „Holy Moses“, auch bekannt als „Border Song“, stellt Su Kramer ihr beeindruckendes Gesangstalent unter Beweis. Die Gospel-Ballade wurde nicht nur von Elton John gesungen, der sie komponierte, sondern auch von Aretha Franklin, der „Queen of Soul“. Mit diesem Lied trat Su Kramer in der von Ilja Richter moderierten „ZDF-Disco“ auf und konnte damit ein bisschen Werbung für ihre LP machen.

SuKramer1971_2Zu den weiteren musikalischen Highlights gehören „Der Himmel über mir“ aus der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ und „Was für dich in den Sternen steht“ aus dem Repertoire von Simon & Garfunkel. Dass man bei der Titelauswahl ein gutes Gespür zeigte, belegt außerdem die Mikis-Theodorakis-Komposition „Der Tag beginnt“. Als Vorlage diente hier eine Aufnahme von Italiens Gesangsstar Iva Zanicchi. Sie hatte nämlich eine komplette LP mit Theodorakis-Songs herausgebracht und bei ihr hieß dieses Lied „Il mio Aprile“. Sorgfalt bewies man aber nicht nur beim musikalischen Konzept des Albums, auch die Gestaltung der Plattenhülle hebt sich von den damals üblichen Motiven ab, wobei sich Cover und Rückseite originell ergänzen.

Am Ende wurden Su Kramer und ihr Produzent mit einer Auszeichnung der besonderen Art belohnt: 50 Musik-Fachjournalisten würdigten das Album als beste nationale LP-Produktion des Jahres 1971.“ (wdr)

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Alternatives Frontcover

In ihren besten Momenten auf dieser LP war sie die deutsche Julie Driscoll mit einem unglaublichem Gespür für Gospel- und Soul – Phrasierungen. Und in ihren nicht so dollen Momente stolperte sie über Texte, für die sie natürlich nichts konnte, aber die das Zuhören ein wenig mühsam gestalten („Der Himmel über mir“).

Das Album hat ja nun mehr als 40 Jahre auf dem Buckel und dafür klingt es immer erstaunlich frisch und mitreissend.

Ich bin mir sicher, von dieser Frau (mittlerweile 66 Jahre alt) wird hier noch öfters die Rede sein.

Besetzung:
Su Kramer (vocals)
+
ein Haufen unbekannter Studiomusiker

BackCover

Titel:
01. Frei sein (Delta Lady) (Thumser/Russel) 3.43
02. Wie das Wasser so fließt die Zeit (Thumser/Bauer) 3.05
03. Dich will ich nur (Thumser/Bauer) 3.48
04. Holy Moses (Border Song) (John/Cordt) 3.18
05. Eine Welt für uns beide (Thumser/Bauer) 2.53
06. Der Himmel über mir (Heaven On Their Minds) (aus Der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“) (Thumser/Webber/Rice)
07. Herzen kalt wie Stein (Thumser/Bauer) 2.44
08. Lieben das heißt treu sein (Thumser/Bauer) 3.03
09. Der Tag beginnt (Il Mio Aprile) (Boyk/Theodorakis) 2.27
10. Was für dich In den Sternen steht (Keep The Customer Satisfied) (Thumser/Simon*) 2.50
11. Die Sonne ist rot (Thumser/Bauer) 2.51
12. Was habt ihr nur aus der Welt gemacht? (Thumser/Bauer) 2.50

LabelB1

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SuKramer01