Sinfonetta Hungaria + Monique Mead – Schloßkonzert – Verzaubernde Melodien (1997)

FrontCover1Sie ist wohl eine Wanderin zwischen mindestens zwei Welten, wie man ihrer Biographie entnehmen kann:

Für die Violinistin Monique Mead steht die Liebe zur Musik an erster Stelle und – eng damit verbunden – das Bedürfnis, ein breites Publikum für diese Musik zu begeistern. Um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig ihrem künstlerischen Anspruch gerecht zu bleiben, hat sich Monique Mead in der Musikbranche eine Nische erarbeitet, die ihre vielfältigen Begabungen zur Geltung bringt: Sie entwickelte das Konzept „Klassik for Kids“.

In Indiana, USA, geboren und in einer Großfamilie aufgewachsen, bekam Monique Mead mit sieben Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Zehn Jahre später erhielt sie ein Stipendium an der Indiana University in Bloomington, wo sie in die Klasse von Nelli Shkolnikova aufgenommen wurde. Weiteren Unterricht erteilten ihr auch Franco Gulli und der legendäre Geiger Josef Gingold. Mit Pädagogik und Kreativem Schreiben als Nebenfächer schloss Monique Mead 1989 das Diplom Bachelor of Music sowie 1994 den Master of Music mit „summa cum laude“ ab. Zwischen den beiden Studiengängen gewann die Künstlerin 1991 das begehrte Fulbright Stipendium, was ihr ein Studienjahr in Lübeck bei Professor Sachar Bron ermöglichte.

MoniqueMead01Erst durch mehrfache Zusammenarbeit mit Leonard Bernstein, u.a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, erkannte Monique Mead, dass Musikpädagogik nicht nur die Aufgabe des Schulmusikers ist, sondern dass auch konzertierende Musiker für die Bildung des Publikumsnachwuchses viel bewirken können. Bernstein inspirierte sie zu einem pädagogischen Engagement, das die Richtung ihrer Karriere prägte.

Zwischen 1993 bis 1997 arbeitete Monique Mead in unterschiedlichen Bereichen, durch die sie Einblicke in diverse Branchen der Musikszene erhielt. Eine Dozententätigkeit an der Indiana University sowie die Leitung der Indianapolis Academy of Music gaben ihr die Möglichkeit, etablierte pädagogische Methoden näher zu betrachten sowie ihre eigenen Ideen zu entwickeln und zu prüfen. Gleichzeitig hatte sie eine Stelle im Indianapolis Symphony Orchestra.

Auftritte als Solistin und in Kammerbesetzung führten Monique Mead in mehrere Metropolen der Welt wie Rom, Brüssel, Toronto und in viele Städte Deutschlands. Sie trat dabei gemeinsam mit bekannten Orchestern wie der Philharmonia Hungarica, dem Krakow Rundfunk Orchester, dem Mexico State Orchestra oder der Philharmonie der Nationen auf. Als Kammermusikerin nahm sie an internationalen Musikfestivals in Schleswig-Holstein, New York, Mexiko und Kalifornien teil. Noch fand die junge Geigerin aber für sich nicht die richtige Mischung aus aktivem Musizieren und der Pädagogik.

1997 wurde Monique Mead erstmals eingeladen, ihr pädagogisches Konzept in Deutschland vorzustellen. Auf Anhieb löste ihre charismatische Art bei Kindern, Veranstaltern und bei den Medien Begeisterung aus. Mit Lehrerseminaren und Workshops in den Schulen bereitet Monique Mead heute ihre interaktiven Konzerte vor, in denen sie als Moderatorin und Solistin agiert.

MoniqueMead02Ihre ersten Projekte entwickelte Monique Mead für die Neue Philharmonie Westfalen. Gemeinsam mit diesem Orchester hat sich ihr Projekt „Klassik for Kids“ zum festen Bestandteil der Musikbildung in Gelsenkirchen etabliert. In der Tonhalle Düsseldorf, im Prinzregententheater in München, im Beethovenhaus in Bonn und in der Kölner Philharmonie präsentierte sie Konzerte mit Orchestern wie dem Münchner Rundfunkorchester, der Südwestdeutschen Kammerphilharmonie, dem Mainzer Kammerorchester, den Bochumer Sinfonikern oder dem Gürzenich Orchester – Kölner Philharmoniker.

KlassikForKidsLogo1999 bildete Monique Mead Musiker des Pittsburgh Symphony Orchestra aus. Seit 2002 führt sie Musikerseminare für deutsche Orchester wie dem Gürzenich Orchester – Kölner Philharmonikern und dem Münchner Rundfunkorchester durch. Unterstützung für ihre Projekte bekommt sie von Sponsoren wie Opel, McDonald’s, Bayer und BASF sowie diversen Banken und Sparkassen.

Auf ihrer Violine von J.B. Vuillaume aus dem Jahr 1860 hat Monique Mead drei Kinder-CDs mit Erzählungen und Musik eingespielt. Eine Aufnahme mit dem Titel „Große Miniaturen der Violinmusik“ hat sie erst kürzlich mit der Pianistin Kira Ratner aufgenommen.

Monique Mead lebt jeweils für einige Wochen pro Jahr in Pittsburgh, USA, wo ihr Mann, Andrés Cárdenes, im Pittsburgh Symphony Orchestra als Konzertmeister spielt. Seit Juli 2003 erfreuen sich beide an ihrer Tochter Isabel-Annik. Ihren deutschen Wohnsitz hat Monique Mead in Düsseldorf. (Selbstdarstellung)

Eine wahrlich spannende Biographie.

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Monique Mead mit ihrem Mann Andrés Cárdenes

Und hier ihr – so vermutete ich mal – mittlerweile völlig unbekanntes Debütalbum, gemeinsam mit dem Philharmonie Hungaria Orchester in den Schloßhotels Goldschmiedling in Castrop-Rauxel und Neustadt-Glewe aufgenommen.

Geboten wir eine Art „Best Of“ der Klassik …. durchgehend geschmeidig und anmutig interpretiert. Produziert wurde dieses feine Klassik-Album von der „Gesellschaft zur Förderung der Philharmonia Hungaria e.V.“.

Und der geneigte Leser ahnt es: Genau solche kleinen musikalischen Projekte erwärmen mir das Jerz. Also: reinhören, hinhören, geniessen !

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Monique Mead als Musikpädagogin

Besetzung:
Monique Mead (violine)
+
Philharmonie Hungaria Orchester unter der Leitung von Nissim Frank

Booklet1Titel:
01. Minuetto aus Traichquintett in E, Op. 13, Nr. 5 (Boccherini) 3.50
02. Romanze aus Eine kleine Nachtmusik, KV 525 (Mozart) 5.30
03. Frühling aus Vier Jahreszeiten: Allegro 3.32 (Vivaldi)
04. Frühling aus Vier Jahreszeiten: Largo 2.54
05. Frühling aus Vier Jahreszeiten: Allegro 4.30
06. Air aus Suite Nr. 3, BMV 1068 (Bach) 3.28
07. Adagio aus Violinkonzert in E-Dur, BWV 1942 (Bach) 7.51
08. Moderato aus Serenade für Streichorchester in E-Dur, Op. 22 (Dvorak) 4.39
09. Walzer aus Serenade für Streichorchester in C-Dur, Op. 58 (Tchaikowsky) 4.33
10. Kanon in D (Pachaelbell) 4.17
11. Largo aus Konzert für zwei Violinen in D-Mill, MWV 1043 (Bach) 6.44
12. Elegy aus Serenade für Streichorchester in C-Dur, Op. 48 (Tchaikowsky) 9.10
13. Pizzicato Polka (Strauss) 2.27

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Von ihrer amerikanischen website

Kayoko Matsushita + Thomas Beckmann – Unisono (1990)

FrontCover1Einerseits … andererseits …

Einerseits haben wir hier ein Album, das wirklich bezaubernde Musik und Klänge auf hohem Niveau zum besten gibt. Insbesondere die wunderbaren Charlie Chaplin Songs (im Tanzsalon-Stil früherer Jahrzehnte) haben es mir dabei angetan.

Andererseits handelt es sich hier um eine Werbeprodukt der Takeda Pharma Unternehmens:

Die Takeda Pharmaceutical Company Limited (jap. 武田薬品工業株式会社, Takeda Yakuhin Kōgyō Kabushiki-gaisha) ist das größte Pharmaunternehmen Japans. Takeda hat Niederlassungen in Europa und den Vereinigten Staaten. Die deutsche Niederlassung Takeda Pharma GmbH hat ihren Sitz in Berlin und wurde 1981 gegründet. Die österreichische Niederlassung Takeda Pharma Ges.m.b.H. hat ihren Sitz in Wien, die schweizerische Niederlassung Takeda Pharma AG hat ihren Sitz in Opfikon. Gleichzeitig ist die Konzernzentrale in Opfikon der Hauptsitz für alle Vertriebsaktivitäten außerhalb Japans. Die US-Niederlassung Takeda Pharmaceuticals North America, Inc., hat ihren Firmensitz in Deerfield im US-Bundesstaat Illinois. Der Sitz der weltweiten Forschung und Entwicklung ist in Lincolnshire, USA.
Eines der Hauptprodukte ist Actos® (Pioglitazon), ein Medikament das zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt wird.

Die Takeda Pharma GmbH beschäftigt über 560 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von 235,5 Mio. Euro.

Der 32-jährige Chobei Takeda I gründete 1781 in Doshō-machi (heute: Doshō-machi, Chūō-ku, Ōsaka) ein Geschäft für den Verkauf traditioneller japanischer und chinesischer Medikamente. 1895 wurde eine eigene Fabrik errichtet und die Herstellung pharmazeutischer Produkte begonnen. Takeda startete die ersten Direktimporte von Großbritannien, den USA, Deutschland und Spanien.

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Die deutsche Takeda Niederlassung in Berlin

1981 wurde mit der Gründung der Takeda Pharma GmbH das erste Joint Venture auf dem deutschen Pharmamarkt mit der Grünenthal GmbH eingegangen. 1985 gründete Takeda in den Vereinigten Staaten TAP Pharmaceuticals Inc. (nun TAP Pharmaceutical Products Inc.) als 50:50 Joint Venture mit Abbott Laboratories. TAP beginnt mit dem Vertrieb eines Mittels gegen Prostatakrebs.

Im Jahr 2011 hat die Takeda Pharmaceutical Company das Schweizer Pharmaunternehmen Nycomed übernommen. (Quelle: wikipedia)

Ich bin sicher nicht der einzige, der Pharma Konzern erstmal per se nicht über den Weg traut … andererseits ist es ja wohl auch unbestreitbar, dass die Schulmedizin mit all ihren pharmazeutischen Produkten auch sehr segensreich sein kann, segensreich ist (wobei ich jetzt hier nicht die Debatte Schulmedizin vs. natürlicher Medizin eröffnen möchte … ) Skandale wie „Contergan“ sind ja nicht vergessen.

Aber zurück zur Musik: Und da ist die Biographie von Thomas Beckmann doch weitaus erfreulicher:

Thomas Beckmann (* 18. April 1957 in Düsseldorf) ist ein deutscher Cellist. Er ist mit der japanischen Pianistin Kayoko Beckmann-Matsushita verheiratet.

Nach seinem Studium der Altphilologie und Philosophie besuchte Thomas Beckmann die Musikhochschulen in Düsseldorf und Köln. Bereits während des Studiums wurde er als Solocellist in verschiedene Berufsorchester verpflichtet. Seinen ersten prägenden Unterricht erhielt er bei Jürgen Wolf, dem Solocellisten der Düsseldorfer Symphoniker. Im Jahre 1980 wurde er in Genf Meisterschüler von Pierre Fournier.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Thomas Beckmann durch seine Auftritte mit Kombinationen von klassischen Sonaten mit kleinen Werken und Stücken Charlie Chaplins. Die entsprechende CD unter dem Titel „Oh! That Cello“, die er mit dem Pianisten Johannes Cernota aufnahm, wurde mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet. Von 1986 bis 1996 absolvierte Beckmann allein in Deutschland über 500 Auftritte. Außerdem unternahm er Gastspielreisen in Japan, Skandinavien, Belgien, Spanien, Italien, Russland und der Ukraine.

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Kayoko Matsushita + Thomas Beckmann

2010 wurde Beckmann mit dem erstmals verliehenen Bürgerpreis der deutschen Zeitungen geehrt. Damit würdigte die aus Chefredakteuren bestehende Jury Beckmanns Engagement für die Obdachlosen.

Heute wohnt Thomas Beckmann im letzten Haus von Clara und Robert Schumann auf Beschluss des Rates der Stadt in der Düsseldorfer Altstadt.

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Der Straßenmusiker Thomas Beckmann

Im Jahre 1993 gründete Thomas Beckmann in Düsseldorf die Aktion „Schlafsack für Obdachlose“, nachdem zwei Frauen in der Düsseldorfer Altstadt erfroren waren. Zur Seite standen ihm die katholische und evangelische Kirche sowie die Düsseldorfer Stadtverwaltung. Auf diesen drei Säulen aufbauend, entwickelte er 1996 das bundesweite Projekt GEMEINSAM GEGEN KÄLTE zugunsten obdachloser Menschen. Mittlerweile existieren Projektgruppen in ca. 100 deutschen Städten. Für das soziale Engagement wurde Beckmann gemeinsam mit seiner Ehefrau mit dem KIWANIS-Preis, dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen, dem „Europäischen Sozialpreis“, dem „Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland“ und 2010 als erster Preisträger mit dem vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ausgelobten Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen (Dotierung 20.000 Euro)[1] geehrt. 2013 erhielt Beckmann den Ehrenpreis für soziales Engagement des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Am 13. Dezember 2013 wurde er für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. (Quelle: wikipedia)

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Mittlerweile nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch gewichtsmässig heftig zugelegt (wenn ich mir diese Bemerkung mal erlauben darf)

Und auch Kayoko Matsushita hat eine bemerkenswerte Biographie:

Kayoko Matsushita zählt zu den führenden japanischen Pianistinnen.
Ihr Klavierspiel steht in der Tradition der deutsch-französischen Klavierschule. Ihre besondere Liebe gilt der Musik Robert Schumanns, deren Studium ihr den Anstoß gab, nach Deutschland auszuwandern. Heute lebt die Künstlerin gemeinsam mit ihrem KayokoMatsushitaGatten, dem Cellisten Thomas Beckmann, in der letzten Wohnung von Clara und Robert Schumann am Rande der Düsseldorfer Altstadt.

Zu Gunsten obdachloser Menschen (Gemeinsam gegen Kälte) gab Kayoko 1999 ihre erste bundesweite Konzerttournee auf der ihr Spiel von Publikum und Presse begeistert gefeiert wurde.

Auf dem Programm standen Werke von Schumann, Beethoven und Chopin. Nami no Otó (Klang der Wellen) heißt ihr neues Projekt, mit dem sie erstmalig den Einfluss Japans auf die Musik des Westens nachweist.

Wir haben es also mit zwei Vollblutmusikern zu tun und genau das hört man den Aufnahmen an. Entstanden sind sie im Jahre 1986, als die beiden für Jaro Records im Studio standen, und 1989 wurden diese Aufnahmen erstmalig im Vinyl veröffentlicht.

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Labels der Vinyl-Ausgabe, 1989

Musikalisch gesehen ist dies ein großartiges Album … Ich kann es nur jedem Liebhaber guter Musik ans Herz legen … dass mich ein japanischer Pharmakonzern auf diese Musik aufmerksam machte … nun ja, damit muss ich leben.

Booklet01ABesetzung:
Thomas Beckmann (cello)
Kayoko Matsushita (piano)

Booklet03ATitel:

Charlie Chaplin:
01. Limelight 2.46
02. This Is My Song 2.35
03. Babe Tube Nonsense 2.15
04. Beautiful Wonderful Eyes 2.52
05. Napoli March 2.58
06. Tango Natascha 5.40
07. A Countness From Hongkong 3.56
08. Smile 2.54

Camille Saint-Saëns:
09. Der Schwan 2.56

Luigi Boccherin:
10. Rondo 3.47

Gabriel Fauré:
11. Elegie 6.58

Claude Debussy:
12. Minstrels 2.54

Franz Schubert:
13. Zwischenmusik Nr. 2 aus „Rosamunde“ 4.22

Nikolai Rimski-Korsakov:
14. Hummelflug 1.26

Gabriel Fauré:
15. Après un revè 3.39

CD1

 

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