Henrik Freischlader – Tour 2010 – Live (2010)

FrontCover1Henrik Freischlader (* 3. November 1982 in Köln) ist ein deutscher Bluesgitarrist und -sänger.

Bereits in früher Kindheit begann Henrik Freischlader, Gitarre und Schlagzeug zu spielen. Darüber hinaus spielt er auch Bass und diverse andere Instrumente, deren Beherrschung er sich autodidaktisch aneignete. Erste Erfolge als Gitarrist und Sänger verzeichnete Henrik Freischlader mit diversen Blues-Bands, darunter Lash und Bluescream, vor allem im Bergischen Land und am Niederrhein. Seine Hauptwirkungsstätte war sein damaliger Wohnort Wuppertal. Der Durchbruch auf nationaler Ebene gelang ihm mit dem im März 2006 bei ZYX Music erschienenen Album The Blues der 2004 gegründeten Henrik Freischlader Band, deren Mitglieder neben ihm Oliver Schmellenkamp am Bass und zunächst Daniel Guthausen, dann Dirk Sengotta und ab 2012 Björn Krüger am Schlagzeug waren.

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Ende 2014 löste Freischlader die Band nach der Night Train to Budapest Farewell Tour auf – letzte Mitglieder waren Theofilos Fotiadis (Bass), Dirk Sengotta (Schlagzeug) und Moritz Fuhrhop (Hammond-Orgel). 2016 tat er sich mit Alex Grube (Bass) und Carl-Michael Grabinger (Schlagzeug) zusammen und nahm unter dem Namen Henrik Freischlader Trio das Album Openness auf.

2009 gründete Freischlader sein eigenes Musiklabel Cable Car Records, mit dem er nach eigenem Bekunden „seine musikalischen Projekte und Experimente verwirklichen“ will. Seine Studio-Soloalben hat er quasi im Alleingang eingespielt. Auf seinem Album Still Frame Replay wirkt Joe Bonamassa mit. Seit einigen Jahren arbeitet Freischlader als Multiinstrumentalist und Komponist auch mit anderen Künstlern zusammen. Zudem produzierte er jeweils zwei Alben für die kanadische Künstlerin Layla Zoe und den Saxophonisten und Sänger Tommy Schneller.

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2017 gründete er wieder eine neue Henrik Freischlader Band, der außer ihm Moritz Meinschäfer (Schlagzeug), Harrison Larner-Main (Gesang und Gitarre), Armin Alic (Bass), Dániel Szebényi (Keyboard), Marco Zügner (Saxofon), Linda Sutti und Joanne Kasner (beide Gesang) angehören. Zwischenzeitlich haben die beiden Sängerinnen und Larner-Main die Band wieder verlassen. Szebényi wurde zwischenzeitlich durch Roman Babik ersetzt. Mit den verbleibenden Musikern tourt Freischlader durch Deutschland und die umgebenden Länder.

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Nach zwei Jahren coronabedingter Live-Zwangspause geht die Henrik Freischlader Band 2022 wieder als Quartett auf Tournee: Neben Freischlader werden Armin Alic am Bass, Hardy Fischötter am Schlagzeug und Moritz „Mr. Mo“ Fuhrhop an der Hammondorgel auf der Bühne stehen. Freischlader kündigte an: „Es geht wieder mehr Richtung Bluesrock“.

Seit 2018 ist er außerdem Gitarrist in der Liveband von Helge Schneider. Dessen Album Partypeople erschien 2019 bei Freischladers Plattenfirma Cable Car Records.

Henrik Freischlader lebt nach einigen Jahren in Kiel wieder in seiner Heimatstadt Wuppertal.

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Musikalische Einflüsse stellen u. a. Stevie Ray Vaughan, Jimi Hendrix und Gary Moore dar. Der Einfluss von Gary Moore zeigt sich auch daran, dass Henrik Freischlader 2017 das Gary-Moore-Tributealbum Blues for Gary herausbrachte, bei dem die beiden früheren Gary-Moore-Mitmusiker Pete Rees (Bass) und Vic Martin (Keyboard) sowie der Moore-Bruder Cliff Moore (Gitarre) mitwirkten.(wikipedia)

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Hier sein 2. Solo-Album und das ist eine Live-Album:

Zum Ende des Jahres wird das zweite Live-Album des jungen Vorzeige-Blues Rockers definitiv eine Geschenkidee für verdammt viele Leute sein und das Doppelpack im Digipak kann man auch ohne Bedenken an Freunde, Verwandte und gute Bekannte weiterreichen.
Auf der Rückseite ist vermerkt, dass die Aufnahmen in »Germany, Austria & Switzerland« entstanden sind und im schönen, in schwarz-weiß gehaltenen Booklet wird es konkreter. Bei den chronologisch aufgeführten Tourterminen ist vermerkt, aus welchen Konzerten die Songs auf den beiden Platten stammen. Die aufgeführten Titel erscheinen in grünlicher Farbe. Wer am 22.03. in Lorsch dabei war, darf sich gleich dreimal freuen, denn von diesem Gig gibt es ein Song-Tripel auf dem Album. Nur der Opener „I“ von Recorded By Martin Meinschäfer wurde in Goslar aufgenommen.
Mit wenigen Ausnahmen bilden die Nummern der gerade erwähnten CD den eindeutigen Schwerpunkt der Songauswahl. Ein Hendrix-Zitat darf ja schon nicht mehr fehlen und so macht als vorletzter Track der zweiten Platte die „Foxy Lady“ mit satten dreizehn Minuten ihre Runde.

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Auf beeindruckende Weise zeigen Freischlader & Co. deutlich, dass man sich als Rezensent mittlerweile so etwas wie: ‚hat Ähnlichkeit mit …‘ sparen kann. Freischlader ist Freischlader. Der Wuppertaler Gitarrist und Sänger sorgt im eigenen Nest für Quantensprünge.
Auf „Tour 2010 Live“ sind Songs aus der Kompaktklasse sowie einige Stretchlimousinen vertreten. Mit zehn Minuten liegt „Tired Of Beggin'“ von The Blues noch am unteren Ende der Longtracks. Das gigantisch schöne „Bad Dreams_Wolkenwinde“ erreicht fast die neunzehn Minuten. Diese Nummer ist einer meiner Lieblingssongs aus dem aktuellen Repertoire des deutschen Bluesers. Freischladers Soli haben Langzeitformat und sind so farbig wie ein Bild von Picasso. Freischladers Soli besitzen Ecken und Kanten wie in der kubischen Architektur. Freischladers Soli sind so feinnervig dahingleitend wie die ineinanderfließenden Formen einer Lavalampe.

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Ansagen vom Protagonisten fehlen. Nur im nahtlosen Übergang vom inspirierten „Breakout“ zu „Drum Solo Hardy Fischötter“ macht Freischlader Stimmung für die tollen Trommeleien des Schlagzeugers. Dazu serviert Theofilos Fotiadis zu Beginn noch sanfte tiefe Töne. Ein Drumsolo ist ja immer etwas Spezielles und so ist es auch hier. Fischötter soliert sehr abwechslungsreich, erreicht dabei allerdings nicht den Punkt, bei dem das Publikum mit rhythmischem Klatschen einsteigen kann. Eine Fischötter’sche Höchstleistung mit allen Facetten, die einem lieb sind.
Man spürt es kaum. Der Sprung vom Berliner Drum-Festival zum Wiener „The Wrong Way“ ist ebenfalls nahtlos. Jetzt ist Fischötter mit hypnotischem Beat zur Stelle. Moritz Fuhrhop soliert beeindruckend feurige und lange Tastenläufe auf seiner Orgel. Von der österreichischen Hauptstadt schwappt die Welle der Begeisterung rüber nach Konstanz. Aus dem dortigen Konzert stammt das traumhafte „Cry Again“, ein Song, dessen Atmosphäre sich wie pastellfarbene Seifenblasen in der Luft verteilen.

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Nur kann das eindringliche Flair dieser Nummer nicht zerplatzen. In „Foxy Lady“ gibt es nach einem Fischötter-Trommelwirbel ein gigantisch-orgiastisches Finale. Wow, da legt man die Ohren an. Der frenetische Beifall seitens des Publikums sagt alles. Dann gibt es noch „Mo’s Shuffle“. Dieses Stück swingt ganz toll.
Von damals kann man gar nicht sprechen. Die „The Blues“-Rezension ist zum Zeitpunkt dieses Artikels erst knapp fünf Jahre her und es hat sich schon so viel in Freischladers Karriere getan. Die Kritik für „Tour 2010 Live“ kann nicht negativ ausfallen. Dazu ist das Quartett zu gut und Freischladers Kompositionen sind sehr ausgereift und aussagekräftig. Der Doppelpack hat von allen vier Musikern so viel zu bieten, dass es locker zu einem Tipp reicht. (Joachim Brookes)

Freilich muss man anmerken, dass der Gesang bei „Foxy Lady“ eher unterdurchschnittlich ist … aber auf der Gitarre entfacht Freischlader auch bei dieser Nummer ein weiteres Feuerwerk !

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Besetzung:
Hardy Fischötter (drums)
Theofilos Fotiadis (bass, background vocals)
Henrik Freischlader (guitar, vocals)
Moritz Fuhrhop (organ)

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Titel:

CD 1:
01. ! (Freischlader) 4.56
02. Got It Made (Freischlader) 4.15
03. So Damn Cool (Freischlader) 6.31
04. She’s Back (For Another Try) (Freischlader) 11.27
05. Bad Dreams (Wolkenwinde) (Freischlader) 18.54
06. Never Be True (Freischlader) 4.06
07. The Bridge (Freischlader) 9.38

CD 2:
01. Breakout (Freischlader) 8.12
02. Drum Solo (Fischötter) 7.53
03. The Wrong Way (Freischlader) 5.26
04. Cry Again (Freischlader) 12.45
05. Tired Of Beggin’ (Freischlader) 10.13
06. Foxy Lady (Hendrix) 13.08
07. Mo’s Shuffle (Freischlader) 2.54

CDs2

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Henrik Freischlader Band 01

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Die offizielle Website:
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Gitte Hænning – Was ihr wollt (2010)

FrontCover1In den 60er Jahren war sie in aller Munde (natürlich vornehmlich wegen ihrem frechen „Ich will nen Cowboy als Mann“), aber sie blieb auch in all den folgenden Jahrzehnten aktiv:

Gitte Hænning-Johansson (* 29. Juni 1946 in Aarhus, Dänemark) ist eine dänische Sängerin und Schauspielerin. Mit ihrem Hit Ich will ’nen Cowboy als Mann wurde sie 1963 zu einer der beliebtesten Interpretinnen des deutschsprachigen Schlagers. Seit den 1980er Jahren tritt sie mit anspruchsvollen Texten des Librettisten Michael Kunze als gereifte Popsängerin in Erscheinung. Ihr Repertoire umfasst außerdem Blues, Jazz, Musical und dänische Volkslieder.

Hænning stand im November 1954 als Achtjährige erstmals auf der Bühne in ihrer dänischen Heimat. Ihr Vater Otto Johansson (* 19. November 1916; † 7. Februar 2004) war Gesangslehrer und ebnete ihr den Weg ins Showgeschäft, als er mit ihr den deutschen Erfolgsschlager Ich heirate Pappi auf Dänisch (Giftes med farmand) aufnahm (veröffentlicht am 20. Oktober 1954). 1958 galt das blonde Mädchen als der berühmteste Kinderstar ganz Skandinaviens, hatte schon Auftritte im Fernsehen, beim Film und auf der Musicalbühne und 16 Schallplatten besungen. Ab Ende der 1950er Jahre veröffentlichte sie auch in deutscher Sprache.

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Seit den frühen 1960er Jahren war Hænning in den dänischen und schwedischen Hitparaden sehr erfolgreich. Schon im Januar 1963 hatte sie in Dänemark mit Ta’ med ud a fisk ihren allerersten Nummer-eins-Hit. Im selben Jahr war sie außer in Deutschland auch noch in Schweden mit Kom ned på jorden igen auf dem ersten Platz. Somit hatte sie im Jahr 1963 drei verschiedene Nummer-eins-Hits in drei Ländern, dazu kommt noch eine vierte Nummer eins im Duett mit Rex Gildo. Sie nahm auch im nationalen Finale der dänischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest im Jahr 1962 mit dem Song Jeg snakker med mig selv teil. Dieser Song wurde jedoch disqualifiziert. Ein Jahr später versuchte sie es erneut mit dem Song Lille sarte kvinde und belegte damit im Vorentscheid den 4. Platz. Nils Nobach entdeckte sie 1960 für den deutschen Schlagermarkt und vermittelte ihr einen Plattenvertrag mit Electrola. Nach zunächst mäßigem Erfolg gewann sie 1963 die Deutschen Schlager-Festspiele in Baden-Baden mit dem Titel Ich will ’nen Cowboy als Mann, der dann auch ein Nummer-eins-Hit in Deutschland wurde.

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In der Folgezeit trat Gitte häufig zusammen mit dem Schlagersänger Rex Gildo auf. Sie waren Mitte der 1960er Jahre das beliebteste Duo auf dem deutschen Schlagermarkt. Mit Vom Stadtpark die Laternen hatte sie 1963 noch einen weiteren Nummer-eins-Hit. Das Duo Gitte/Rex Gildo platzierte bis 1965 sechs weitere Singles, die erfolgreichsten waren Jetzt dreht die Welt sich nur um dich und Zwei auf einer Bank. Weiterhin veröffentlichte Gitte auch Solosingles in deutscher, dänischer und schwedischer Sprache, die zumeist im oberen Mittelfeld der Verkaufslisten auftauchten. Bis in die 1970er Jahre hatte sie 15 Hits in Dänemark und 10 Hits in Schweden (hier hatte sie 1965 und 1966 zwei weitere Nummer-eins-Hit). Häufig war sie zu Gast in Fernsehshows. Schon früh hatte sie Begegnungen mit dem Jazz. 1968 nahm sie mit der renommierten Kenny Clarke/Francy Boland Big Band das Album My Kind of World auf, das damals zwar von der Kritik wohlwollend, aber vom Publikum erst viele Jahre später, als Neuveröffentlichung auf CD unter dem Titel Out of This World, beachtet wurde.

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Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre hatte Hænning Erfolg mit den Singles Man muß schließlich auch mal nein sagen können, Probleme, Aber heimlich, Millionär, Weiße Rosen, Dann kamst Du und Regenbogen. Mehrfach coverte sie ihre eigenen deutschen, aber auch internationale Hits in dänischer Sprache.

1973 startete sie für Deutschland mit dem Titel Junger Tag beim Eurovision Song Contest und wurde Achte. In den 1970er Jahren konnte sie mit Schlagertiteln wie So schön kann doch kein Mann sein (1975) und Lass mich heute nicht allein (1976) weitere gute Hitparadenplatzierungen erzielen und erreichte mit Ich hab die Liebe verspielt in Monte Carlo (1974), wenn auch knapp, die Top Ten. Die beiden männlichen Mitglieder der Gruppe ABBA produzierten für Gitte den Titel Happy-End, der 1976 auf einer Single-A-Seite erschienen ist. 1978 nahm sie in Luxemburg an der Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest mit dem Lied Rien qu’une femme teil und belegte den dritten Platz hinter Baccara. Immer wieder hatte Gitte beim Fernsehen eigene Personality-Shows (1974, 1978, 1981, 1983). Während sie sich in Deutschland als Showstar etablierte, veröffentlichte sie zwar weiterhin in Skandinavien, aber mit abnehmendem Erfolg. 1979 spielte sie am Stadttheater Oberhausen zusammen mit Silvio Francesco und Horst Jüssen in dem Musical Ich liebe meine Frau.

Ein Imagewechsel hin zur ernsthaften Popinterpretin Anfang der 1980er Jahre brachte Hænning nun auch die Aufmerksamkeit der Kritik. Freu dich bloß nicht zu früh (die deutsche Version des Andrew-Lloyd-Webber-Hits Take That Look Off Your Face) wurde 1980 ein großer Erfolg (Platz 10). Das Musikstück war Teil des von Lloyd Webber geschriebenen und im Original von Marti Webb aufgenommenen Ein-Akt-Musicals für eine Person Tell Me on a Sunday. Gitte Hænning nahm eine deutsche Version des Musicals unter dem Titel Bleib noch bis zum Sonntag auf. Für dieses Konzeptalbum erhielt sie 1980 den Deutschen Schallplattenpreis. Danach waren Die Frau die dich liebt (von den Bee Gees 1980 für Barbra Streisand komponiert), Etwas ist geschehen (1981), Ich will alles (1983) und Lampenfieber (1983) ihre bekanntesten Hits. Zum Zeichen ihrer Emanzipation nahm Gitte nun auch ihren Nachnamen mit auf die Plattenhüllen. In dieser Zeit überzeugte sie auch mit mehreren Konzeptalben wie Ungeschminkt (1982), dem besonders erfolgreichen Berührungen (1983), wofür sie ihre erste Goldene Schallplatte erhielt, und Jetzt erst recht (1987). Live war Hænning 1984 (Berührungen-Tour), 1988 (Jetzt-erst-recht-Tour) und 1993 (Liebster-Tour) auf Tournee zu erleben. Ihre beiden CDs Liebster (1993) und My Favorite Songs (1998), beide bei WEA erschienen, waren allerdings weniger erfolgreich. Außerdem bewarb sie in den 1980er Jahren die Praline Mon Chéri des italienischen Herstellers Ferrero.

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In den 1990er Jahren spielte Hænning mehrere Monate in Berlin im Musical Shakespeare & Rock ’n’ Roll, das von Friedrich Kurz (ihrem damaligen Lebensgefährten) produziert wurde. Sie gehörte etwas später ebenfalls zum Ensemble der erfolgreichen Berliner Zeltaufführungen von Die Zauberflöte unter der Regie von George Tabori. Gelegentlich absolvierte sie Gastauftritte in festspielartigen Musikprogrammen. Ein Jazzkonzert für ihren Vater Otto Hænning in der Komischen Oper in Berlin wurde 1997 zum großen Erfolg. Das Konzert Songs for My Father wurde auch als Live-CD veröffentlicht. Für die Ende 1998 erstausgestrahlte 13-teilige ZDF-Justizfernsehserie Lisa Falk – Eine Frau für alle Fälle interpretierte sie den Titelsong Like a Star in the Night.[2]
2000–2009: In-Jazz-Programm, Gitte, Wencke, Siw – Die Show und Veröffentlichungen

Von 2001 bis 2003 war Hænning mit ihrem In-Jazz-Programm erfolgreich auf Tournee durch Deutschland. Im November 2004 feierte Gitte ihr 50. Bühnenjubiläum mit einer kleinen Konzertreihe und sang alte und neue Songs. Zum Jubiläum veröffentlichte sie zwei von ihr selbst produzierte neue CD-Alben: ein Live-Jazz-Album der In-Jazz-Tour und das Popalbum Johansson, das ihrem im Frühjahr 2004 verstorbenen Vater gewidmet ist.

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Von Juni 2004 bis Ende 2007 stand Hænning gemeinsam mit Wencke Myhre und Siw Malmkvist mit dem Programm Gitte, Wencke, Siw – Die Show („GWS-Die Show“) über 500-mal in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Bremen, in der Schweiz und in Österreich sowie an zahlreichen anderen Orten auf der Bühne. Mit den beiden Kolleginnen verbindet sie, neben der skandinavischen Herkunft, manch ähnliche Station im Showgeschäft. Die veröffentlichte Live-CD der Show erreichte im Frühjahr 2005 den Platz 100 in den offiziellen deutschen Verkaufscharts. Hierfür erhielten sie 2004 gemeinsam die Goldene Stimmgabel (Platin-Sonderpreis).

In ihrer Heimat war Gitte Hænning 1980 mit der dänischen Version von Bleib noch bis zum Sonntag für lange Zeit letztmals erfolgreich. Die LP erreichte dort den vierten Platz. Es folgten nur noch einige Best-of-CDs, aber keine Neuaufnahmen mehr. Überraschend war daher der Verkaufserfolg der 4-CD-Box Den komplette Popboks 1958–1965 im Frühjahr 2006, die sich in Dänemarks Albencharts auf dem 8. Platz platzieren konnte.

Im November 2006 wurde der Dokumentarfilm Ich will alles – Die Gitte Hænning Story von Filmemacher Marc Boettcher bei den Nordischen Filmtagen Lübeck uraufgeführt und später auch im Fernsehen gezeigt. Im Juni 2007 erschien der Film auf DVD und es wurde eine Doppel-CD dazu veröffentlicht.

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Ende August 2007 veröffentlichte die Plattenfirma Sony BMG die drei erfolgreichen Alben Bleib noch bis zum Sonntag, Ungeschminkt und Berührungen noch einmal in einer 3er-CD-Box. Alle drei Alben waren seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr im Handel erhältlich.

Im Herbst 2007 konnte man Gitte Hænning wieder live in Deutschland erleben. Sie tourte zusammen mit einem extra von ihr zusammengestellten Orchester mit dem Jazz-orientierten Programm Ich will durch deutsche Theater und Konzertsäle. Ab Oktober 2008 war Gitte Hænning und ihr 13-Personen-Orchester mit dem Pop-orientierten Programm Ich will alles – Tour 2008 auf Tournee. Die Tour setzte sie 2009 und 2010 mit der Konzertreise Ich will alles fort.
Seit 2010: Theater, Was ihr wollt und Soloprogramme

Ab Ende Mai bis Juli 2010 spielte und sang sie in der Shakespeare-Theaterinszenierung von Was ihr wollt unter der Regie von Armin Holz bei den Ruhrfestspielen Marl und anschließend am Renaissance-Theater (Berlin) die Rolle des „Narren“. Im November 2010 veröffentlichte Hænning ein neues Album, bestehend aus Neuaufnahmen ihrer größten Hits und vier neuen Songs mit dem Titel Was ihr wollt. Hiermit gelang es ihr nach 27 Jahren wieder als Solistin in die deutschen Charts zu kommen.

Gitte Hænning war 2012 an der Seite von Profi-Tanzpartner Gennady Bondarenko in der RTL-Tanzshow Let’s Dance zu sehen, aus der sie wegen des Todes ihrer vier Jahre älteren Schwester in der vierten Runde ausstieg.

Ab Mai 2014 bis Januar 2015 stand sie wieder auf einer Theaterbühne. Im Zwei-Personen-Stück Love Letters agierten sie und Egon Madsen im Theaterhaus Stuttgart.

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Ab März 2015 trat sie mit ihrem Programm All by Myself auf.

Im Oktober 2016 hatte sie Premiere am Theater Lübeck in der Rolle der Norma Desmond in Andrew Lloyd Webbers Musical Sunset Boulevard unter der Regie von Michael Wallner.

Ab Herbst 2017 trat sie mit dem Programm Meine Freunde, meine Helden, Ihre Gitte! auf. Hier interpretierte sie neben wenigen eigenen Liedern vor allem Songs von Udo Lindenberg, Rio Reiser und auch internationale Standards.

Erneut übernahm sie ab September 2018 eine Rolle in einem Musical. Im Hamburger Mehr!-Theater am Großmarkt war sie als alternde Tanzlehrerin Hannah in der Bühnenversion des Kultfilms der achtziger Jahre Flashdance in einer Sprechrolle zu sehen.

Hænning wirkte als Zeitzeugin in dem Dokudrama Rex Gildo – Der letzte Tanz (2022) von Rosa von Praunheim mit.

Gitte Hænning war Mitte der 1960er Jahre mit dem dänischen Jazzmusiker Niels-Henning Ørsted Pedersen liiert. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre lebte sie mit dem Komponisten Robert Cornford in London und Rom. 1974 heiratete sie ihren Manager Jo Geistler. Die Ehe wurde jedoch 1976 geschieden. In den 1980er Jahren war der Regisseur Pit Weyrich einige Jahre ihr Lebensgefährte. In den 1990er Jahren war der Musicalproduzent Friedrich Kurz an ihrer Seite.

Seit einigen Jahren lebt Gitte Hænning alleinstehend in Berlin. (wikipedia)

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Was ihr wollt ist ein deutschsprachiges Studioalbum der dänischen Sängerin Gitte Hænning aus dem Jahr 2010. Enthalten sind 8 Neuaufnahmen ihrer Singles, die zwischen 1963 und 1983 in die deutschen Charts eingestiegen waren, sowie 4 neue Titel. Alle Titel wurden von Roland Spremberg und Christian Lohr produziert, am Songwriting der neuen Lieder waren zudem Jasmin Wagner, Maya Singh und Gitte Hænning selbst beteiligt. Das Album wurde am 19. November 2010 veröffentlicht. Es wurde zudem als Vinyl-EP herausgegeben, das 5 Titel der CD sowie eine Akustik-Version von „Mit jedem Abschied fängt was an“ enthält. Nach 26 Jahren war es Gitte Hænnings erstes Soloalbum, das sich in den deutschen Charts platzieren konnte. Es erreichte in der ersten Woche Platz 94. Seit der Veröffentlichung des Albums liefen über mehrere Jahre sämtliche Konzerte von Gitte Hænning unter der Überschrift „Was ihr wollt“. Gespielt wurden vor der Pause größtenteils Lieder aus den Alben „Was ihr wollt“ und dem Vorgänger „Johansson“, während nach der Pause stets ein fast zweistündiges Jazz-Set folgte. (wikipedia)

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Vielleicht ist es so etwas, wie die größte musikalische Überraschung des Jahres 2010. Das neue Album von Gitte Haenning Was ihr wollt. Es holt all die großen Hits der vielseitigen Künstlerin, die mittlerweile seit über 50 Jahren auf der Bühne steht, klanglich wie kulturell in die Jetztzeit ab. Was ihr wollt ist ein Werk voller scheinbarer Widersprüche, die sich wie ein Puzzle zu einem genialen Ganzen zusammenfügen. „Ich habe das Album Was ihr wollt genannt, weil es, ausgenommen von vier neuen wunderbaren Liedern, die älteren Hits von mir in ganz neuen Versionen präsentiert. Es sind ausschließlich Titel, die vom Publikum live am meisten gefordert werden“, erklärt Gitte Haenning das Konzept des Tonträgers.

Das Album beweist eindrucksvoll wie zeitlos Gittes Songs sind, die in ihrem Wesen immer an das Wesentliche appellieren. Egal ob witzig, ironisch, stark oder melancholisch. Es sind die Widersprüche und mutigen Entscheidung gegen den Strom zu schwimmen, die letztlich zur Weiternetwicklung führen. Produziert wurde das Album von den beiden modernen Pop-Produzenten Roland Spremberg (Rosenstolz, A-HA u.v.m.) und Christian Lohr (Gianna Nannini, Joss Stone u.a.). (Pressetext)

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Sicher, die meisten Fans hätten sich ein neues Album gewünscht, das geht ja eindeutig aus den Kommentaren hervor, und ich schliesse mich dem an, dennoch finde ich die 8 Neuaufnahmen ihrer grossen Hits gelungen, weil sie nicht einfach nur ein bisschen auf zeitgemäss getrimmt wurden, sondern völlig neu interpretiert daher kommen. Beim letzten Jazzfestival in Gronau konnte ich Gitte erstmals live sehen und auch da hat sie, überraschenderweise, viele ihrer alten Hits gesungen, aber in eben auch bereits völlig umarrangierten Versionen. Es ist wohltuend, die alten Songs nicht einfach nur durch härtere Beats aufgemotzt zu hören, sondern bei der Produktion wurde sogar ordentlich zurückgeschraubt und so klingt ein Lied wie „Lampenfieber“ nicht mehr wie damals Donna Summers „She Works Hard For The Money“, sondern wie ein ruhiger, nachdenklicher Song, bei dem man sich Gitte gut beim Zurechtmachen für ein Date vorstellen kann. Richtig gut finde ich auch die Neuauflage des „Cowboys“, den ja Gitte selbst wohl lieber nicht mehr singen würde, der aber doch vom Publikum gefordert wird und in dieser Version auch wieder alterstauglich ist, wenngleich der Text natürlich albern bleibt. Hervorzuheben ist „Freu dich bloss nicht zu früh“, dessen neues Kleid ich besonders gelungen finde. Die vier neuen Lieder sind allesamt gut, sind aber nicht wie die früheren Hits hitparadentauglich, auch wenn sie nach und nach durchaus Ohrwurmqualität zeigen, besonders „Heimatlos melancholisch“ und „Mit jedem Abschied fängt was an“. (Volker Lutterb)

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Und auch wenn ich kein glühender Gitte Fan bin: Aber ihrer Entwicklung nötigt mir einigen Respekt ab (von dem Schlagersternchen bis hin zu einer ernsthaften Pop Sängerin) und ja, viele ihrer Texte haben jenen Tiefgang, den ich ansonsten so oft bei den üblichen Schlagerproduktionen vermisse (ihr „Ich bin stark“ ist quasi ne deutsche Version von „I Will Survve“) … Hut ab Herr Michael Kunze !

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Besetzung:
Gitte Hænning (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiousiker

Die Rückseite der EP Version:
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Titel:
01. Die Frau die dich liebt (Version 2010) (B.Gibb/R.Gibb/Kunze) 3.43
02. Mit jedem Abschied fängt was an  (Lohr/Wagner/Singh) 3.17
03. Freu‘ dich bloß nicht zu früh (Version 2010) (Webber/Kunze) 3.18
04. Ich will ’nen Cowboy als Mann (Version 2010) (Lindt/Ström) 3.18
05. Etwas ist geschehen (Es ist nie zu spät) (Version 2010) (Greenaway/Cook/Thatcher/Kunze) 3.37
06. Ich will alles (Version 2010) (G.de Angelis/M.de Angelis/Jojić/Kunze) 3.55
07. Ich bin stark (Version 2010) (G.de Angelis/M.de Angelis/Kunze) 2.56
08. Lampenfieber (Version 2010) (Barry/Kunze) 3.34
09. So schön kann doch kein Mann sein (Version 2010) (Moslener/Möring) 3.20
10. Heimatlos melancholisch (Lohr/Singh/Hænning) 3.14
11. Salz in der Luft (Lohr/Singh/Hænning) 5.02
12. Shakespeare beschwören (Lohr/Singh) 3.06

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Revolverheld – In Farbe (2010)

FrontCover1Revolverheld ist eine deutsche Pop-Rock-Band. Ihre bekanntesten Songs sind Spinner, Halt dich an mir fest und Ich lass für dich das Licht an.

Die Gruppe wurde unter dem Namen Manga im Winter 2002 in Hamburg gegründet. Im Herbst 2004 nannte sie sich in Tsunamikiller um. Seit dem Tsunami Ende 2004 nennt sie sich Revolverheld. Sie begann ihre Karriere mit zahlreichen kleinen Konzerten in den Jahren 2002 bis 2004. Als Vorgruppe von Silbermond und Die Happy stieg der Bekanntheitsgrad ab dem Jahr 2005 allmählich an. Mit dem Song Rock ’n’ Roll wurden die ersten Radiosender auf die Band aufmerksam. 2003 wurde die Band beim OXMOX-Bandcontest. Dritter. 2004 wurde sie von der Popakademie Baden-Württemberg in deren Bandpool aufgenommen, wo sie über 18 Monate ein Coachingprogramm erhielt. Im selben Jahr begann die Zusammenarbeit mit Manager Sascha Stadler, dem Geschäftsführer der Agentur voll:kontakt. Im Februar 2005 unterschrieb Revolverheld einen Plattenvertrag bei Columbia Deutschland.

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Die erste Single der Band, Generation Rock, erschien im Juni 2005 und erreichte auf Anhieb die deutschen Charts. Zusammen mit dem Produzenten Clemens Matznick entstand das Debüt-Album Revolverheld, das im September 2005 erschien. Die zweite Single-Auskopplung daraus war die Rockballade Die Welt steht still, die auf Platz 16 der Charts einstieg. Im Februar 2006 erschien die dritte Auskopplung Freunde bleiben, mit der Revolverheld die Freie Hansestadt Bremen beim Bundesvision Song Contest 2006 vertrat und damit den zweiten Platz belegte. Die vierte Single aus ihrem Debüt-Album wurde im Juni 2006 veröffentlicht und trägt den Titel Mit dir chilln. Revolverheld gewann durch Internetabstimmung den Musikpreis 1Live Krone als Bester Newcomer 2006.

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Im Mai 2007 erschien das zweite Album mit dem Namen Chaostheorie. Die erste Singleauskopplung Ich werd’ die Welt verändern wurde am 27. April veröffentlicht und ist seitdem die Erkennungsmelodie des Formats Deine Chance! 3 Bewerber – 1 Job auf ProSieben. Sie stieg auf Platz 21 der deutschen Charts ein. Die zweite Single trägt den Namen Du Explodierst und wurde auf 5555 Stück limitiert. Die Kostüme im zugehörigen Videoclip sind an den Film Uhrwerk Orange angelehnt. Im September 2007 erschien die Single Unzertrennlich, die Platz 45 in den deutschen Charts belegte. Die Band wurde vom Deutschen Fußball-Bund nominiert, den offiziellen Nationalmannschafts-Fan-Song zur Fußball-Europameisterschaft 2008 zu singen, der Helden 2008 heißt und Platz 2 der deutschen Single-Charts erreichte. Seit 2009 nehmen die Bandmitglieder regelmäßig am Benefiz-Fußballspiel Kicken mit Herz teil.

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2010 wurde als erste Auskopplung aus dem Album In Farbe die Single Spinner veröffentlicht, welche in die Top 20 der deutschen Single-Charts einstieg. Dazu wurde auch ein Musikvideo gedreht. Wenig später erschien In Farbe und stieg als drittes Album in Folge in die Top 10 der Album-Charts ein. Im November des Jahres brachte die Band mit Halt dich an mir fest einen weiteren Song heraus. Dieser wurde zusammen mit der Frontsängerin der Band Die Happy, Marta Jandová, aufgenommen und in der Castingshow Popstars vorgestellt, in der Jandová als Jurorin fungiert. Halt dich an mir fest erreichte in Deutschland Platz acht der Charts und wurde als erste Single der Gruppe mit Gold ausgezeichnet. Weiterhin wurde das Album In Farbe im Mai 2011 mit Gold ausgezeichnet.

Im August 2013 erschien Das kann uns keiner nehmen als erste Single-Auskopplung aus dem Album Immer in Bewegung, das im September 2013 erschien. Im Juli 2013 wurde der gleichnamige Titelsong als Video veröffentlicht und kostenlos auf iTunes zum Download bereitgestellt.

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Im Januar 2014 veröffentlichte die Band das Musikvideo Ich lass für dich das Licht an. Der Clip entstand, als die Band einem Freund bei dessen Heiratsantrag half. Bei der Casting-Show Dein Song übernahm Revolverheld 2014 die Musikpatenschaft von Philipp Göhring. Gemeinsam spielten sie im Finale am 4. April den Song Wer weiß, verloren aber gegen DJ BoBo und dessen Schützling Pier Luca Abel. Am 20. September 2014 gewannen Revolverheld mit Lass uns gehen, der dritten Singleauskopplung von Immer in Bewegung, für Bremen den Bundesvision Song Contest 2014. 2015 spielten sie ein MTV Unplugged, das als Videoalbum und als Livealbum veröffentlicht wurde.

Am 1. Dezember 2017 veröffentlichten Revolverheld mit Das Herz schlägt bis zum Hals ihre erste Single seit zwei Jahren. Sie ist der Titelsong zum Film Dieses bescheuerte Herz. Anfang März 2018 erschien mit Immer noch fühlen die erste Single ihres fünften Albums Zimmer mit Blick, welches am 13. April 2018 veröffentlicht wurde. Es erreichte Platz 2 der deutschen Charts sowie Platz 3 in Österreich und Platz 15 in der Schweiz. Nach Veröffentlichung des Albums erreichte auch Immer noch fühlen eine Chartplatzierung. (wikipedia)

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Hier ihr drittes Album:

In Farbe ist das dritte Studioalbum der deutschen Pop-Rock-Band Revolverheld. Es erschien am 12. Mai 2010 und ist der Nachfolger von Chaostheorie.

Aufgenommen wurde das Album in den PUK Studios in Kopenhagen. Der Stil ist ähnlich wie der der Vorgänger im Bereich des Rock oder Pop-Rock anzusiedeln. Erstmals sind mit den Liedern Darf ich bitten?, Laute Menschen und Um unser Leben elektronische Einflüsse spürbar.
Charts

Als erste Single wurde Spinner veröffentlicht. Ein Musikvideo folgte dazu

Im November 2010 wurde Halt dich an mir fest in Zusammenarbeit mit Marta Jandová veröffentlicht. Der Titel wurde in der Casting-Show Popstars vorgestellt, in der Jandová zu dieser Zeit als Jurorin beteiligt war. Auch wenn die Single in den Charts nicht ganz so erfolgreich wie Helden 2008 war, wurde sie trotzdem die erste Single der Band, die mit einer goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Im Mai 2011 wurde auch das Album mit Gold ausgezeichnet. (wikipedia)

Für die Promotion des Albums drehte man dann eine 8teilige (!) Podcast-Serie (zu sehen auf youtube).

Das Album gab´s auch als Vinyl-Ausgabe:
VinylAusgabe

Das Ohrwurmalbum:

Fast 2 Jahre ist es her, dass Revolverheld mit ihrem letzten Album „Chaostheorie“ die Charts gestürmt haben. Nach einer ausgedehnten Tour auf sämtlichen Festivals der Nation und einer Headliner-Tour im Herbst 2008 haben sich die Herren an die Arbeit für das neue Album „In Farbe“ gemacht, welches jetzt erscheint. Die erste Singleauskopplung „Spinner“ kam am 5.3.2010 in den Handel und konnte bereits die Airplay-Charts der Radios im Sturm erobern.

Für das dritte Album sind Revolverheld in die renommierten PUK Studios in Dänemark gefahren und haben dort die Schlagzeugsequenzen eingespielt. Dass sich dieser Aufwand gelohnt hat, hört man gleich beim ersten Track „Ich werde nie erwachsen“. Knallhart und mit unglaublicher Dynamik schlägt einem der eingängige Beat um die Ohren. Der Text und die Stimme von Sänger Johannes Strate tun ihr Übriges um den Song zu einem echten Ohrwurm mutieren zu lassen. Es folgt der Song „Spinner“, welcher wie bereits erwähnt die erste Singleauskopplung ist. Und genau dieser Song war die richtige Wahl, schließlich ist er der beste Up-Tempo-Song auf der Platte.

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Auf Track 4 schlägt die Band erstmals ruhigere Töne an. „Halt dich an mir fest“ wird dominiert von sanften Pianoklängen und der Stimme des Sängers. Es ist gleichzeitig auch eines der persönlichsten Stücke auf dem Album. Der Song ist während der Trennung von Sänger Johannes und seiner damaligen Freundin entstanden. Und da wären wir auch schon bei einem der Hauptthemen auf dem Album – Trennung. Gleich mehrere Lieder handeln von diesem einschneidenden Erlebnis. Doch Revolverheld wären nicht Revolverheld, wenn sie nicht gleich wieder motiviertere Töne anschlagen würden. Denn schließlich gibt es „Immer einen Grund zu feiern“. Diese Message wird in dem gleichnamigen Song mehr als deutlich rübergebracht und dürfte auch die schlimmsten Couch-Potato’s auf die angesagten Parties locken.

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Perfekt für die nächste Party sind dann gleich drei Tracks auf dem Album – diese werden sicherlich live wieder besonders abgehen. „Darf ich bitten?“, „Laute Menschen“ und „Um unser Leben“ ziehen einen magnetisch auf die Tanzfläche. Letzter erinnert stark an die neueren „Deichkind“ Sachen, was dem Ganzen sehr gut tut. Damit werden Revolverheld neue Fans gewinnen. Das Album schließt perfekt mit „Hamburg hinter uns“ ab. Der Song hätte nicht besser platziert sein können und macht definitiv Lust auf das vierte Album der Band.

Revolverheld konnten mit ihrem letzten Album bereits große Erfolge feiern. Mit dem neuen Album konnten sie sich nochmals weiterentwickeln und zeigen, dass sie nicht vorhaben sich auf ihrem Erfolg auszuruhen (pooltrax.com)

Farbig kommt sie daher, die neue Platte der Revolverhelden. Zumindest auf dem CD-Cover, auf dem sich die fünf Hamburger Jungs so richtig ordentlich mit Pastellfarben bekleckern. Das versprüht Freude! Zwei Jahre hat die Band um Sänger Johannes Strate Songs geschrieben für „das beste Revolverheld-Album ever“, wie es im O-Ton heißt.

Singles

Öffnet man jedoch die CD-Hülle, setzt sich das knallig bunte Farbengemisch schnell als grauer und pop-rockiger Allerwelts-Brei in den Gehörgängen fest. Bereits der erste Song „Ich werde Nie Erwachsen“ ist Programm für die folgenden 40 Minuten. Mit breiten und überproduzierten Gitarrenwänden proklamiert Sänger Strate seine ewige Jugend: „Ich werde nie erwachsen, bleibe für immer jung. Ich werde nie erwachsen, brauche Veränderung“.

Die Helden rufen die junge Generation auch auf dem Rest des Albums zu (pseudo-) rebellischer Aufmüpfigkeit auf, bei welcher Gläser an die Wand werfen das höchste der Gefühle zu sein scheint („Darf Ich Bitten“). Kann man sich im Alter der Jungs noch als Sprachrohr der partyfeiernden Jugend hervortun? Immerhin sind die Bandmitglieder alle um die 30. Scheint so, Madonna trägt ja schließlich auch die Kleider ihrer Tochter.

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Die proklamierte Veränderung täte der Band wirklich einmal gut. Das ausgelutschte Revolverheld-Konzept „auf laut folgt leise“ scheint aber immer noch zu funktionieren und sorgt auch auf „In Farbe“ für belanglose Regelmäßigkeit. Auf Mitgröl-Hymnen („Spinner“, „Immer Einen Grund Zu Feiern“) folgt Beziehungsabbruch („Alles Anders“), auf Partybefehl schmieriger Herzschmerz-Sulz („Keine Liebeslieder“). Austauschbarkeit a gogo!

Lauerte bis dahin der Finger stets auf der Skiptaste, stellt sich bei „Die Liebe Liebt Mich Nicht“ endgültig der Fremdschäm-Effekt ein. „Liebe Liebe, was machst du bloß mit mir. Es ist gar nicht mal so einfach mit dir. Mal machst du mich glücklich, aber meistens leider nicht.“ Hauptsache, die Reime stimmen! Kaum zu glauben, dass dahinter zwei Jahre Songwriting stecken.

Eins muss man ihnen aber lassen: Die Gitarren rocken, die Produktion ist sauber und Strate hat sein Singorgan bestens im Griff. Leider spart die Band aber erneut nicht mit Egozentrik. „In Farbe“ strotzt nur so von Selbstkomplimenten. Sich selber auf die Schulter klopfen tut immer gut, denn, wie Strate stolz kalauert: „Mein Leben Ist Super“. Echt toll! (Adrian Meyer)

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Diese Besprechung ist ja eher von der ruppigen Art … die ich ganz und gar nicht teilen kann. Die Songs klingen teiweise ganz schön knackig  … ein wunderbarer Pop-Rock Sound, die Songs können aber auch sehr ruhig und entspannt sein … und die Texte .. ja herrlich frisch und zuweilen trotzig, rotzfrech und Gott sei dank mit einem geringen Herz-Schmerz Touch (Ausnahme. das eher alberne und wehleidige „Die Liebe liebt mich nicht“).

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Besetzung:
Niels Grötsch (vocals, guitar)
Kristoffer Hünecke (vocals, guitar)
Jakob Sinn (drums, percussion)
Florian Speer (bass)
Johannes Strate (vocals, guitar)
+
Marta Jandová (vocals bei 04.)
Joonas Lorenz (keyboards)
+
Babelsberger Filmorchester
+
Lucky Kids (background vocals bei 02.)

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Titel:
01. Ich werde nie erwachsen 3.19
02. Spinner 3.13
03. Mein Leben ist super 3.21
04, Halt dich an mir fest 3.56
05. Immer einen Grund zu teiern 2.50
06. Alles anders 3.20
07. Darf ich bitten 3.28
08. Keine Liebeslieder 3.24
09. Alles wgut 3.00
10. Die Liebe liebt mich nicht 3.28
11. Laute Menschen 2.56
12. Um unser Leben 2.23
13 Hamburg Hinter Uns 3.16

Musik und Texte:
Niels Grötsch – Kristoffer Hünecke – Jakob Sinn – Florian Speer – Johannes Strate

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*
**

Er ist allein in seinem Zimmer
Steht vor dem Spiegel
Und singt seine Lieder

Sie hat Jahre lang geschrieben
An die Firmen ihrer Stadt
Doch es kam nie was wieder

Er will eigentlich schon immer
Die ganze Welt bereisen
Spart alles was er hat

Sie Spielt tausend kleine Rollen
Und will nach Hollywood
Hat das alles hier so satt

Lass dein altes Leben hinter dir
Und geh durch diese neue Tür

Das geht raus an alle Spinner
Denn sie sind die Gewinner
Wir kennen keine Limits
Ab Heute – für immer

Das geht raus an alle Spinner
Weil alles ohne Sinn wär
Ohne Spinner wie dich und mich

Er is eigentlich Elvis Presley
Und wieder geboren
Die Leute werden schon sehn

Sie trägt die Teller schon seid Jahren
Und spart jeden Cent
Für ihr eigenes Café

Lass dein altes Leben hinter dir
Und geh durch diese neue Tür
Das geht raus an alle Spinner
Denn sie sind die Gewinner
Wir kennen keine Limits
Ab Heute – für immer

Das geht raus an alle Spinner
Weil alles ohne Sinn wär
Ohne Spinner wie dich und mich

Das geht raus an alle Spinner
Denn sie sind die Gewinner
Wir kennen keine Limits
Ab Heute – für immer

Das geht raus an alle Spinner
Weil alles ohne Sinn wär
Ohne Spinner wie dich und mich (Spinner wie dich und mich)

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Volker Klüpfel & Michael Kobr- Best Of Klufti (Hörbuch) (2010)

FrontCover1Also irgendwie ist der Hype, der um den Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu gemacht wird schon ein Phänomen.

Kommissar Kluftinger ist die Hauptfigur einer Kriminalromanreihe der deutschen Schriftsteller Michael Kobr und Volker Klüpfel, auch bekannt als Allgäu-Krimis. Erzählt wird die Geschichte des Titelhelden Kommissar Kluftinger, von den Autoren als sehr menschlicher Allgäuer Kriminalkommissar erschaffen.

Volker Klüpfel (* 1971 in Kempten (Allgäu)) ist ein deutscher Krimiautor.

Volker Klüpfel wuchs in Altusried im Allgäu auf. Er besuchte das Allgäu-Gymnasium Kempten und studierte dann Politikwissenschaft, Geschichte, Kommunikationswissenschaft und Journalistik. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist bei einer amerikanischen Zeitung und beim Bayerischen Rundfunk, bevor er ein Zeitungsvolontariat begann. Klüpfel war bis August 2008 Kulturredakteur der Memminger Zeitung, im September 2008 wechselte er zur überregionalen Kulturredaktion der Augsburger Allgemeinen und wohnt seitdem in Augsburg. Seit 2012 ist er hauptberuflich Autor. Klüpfel ist Mitglied im Rotary Club.

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Michael Kobr (* 1973 in Kempten (Allgäu)) ist ein deutscher Krimiautor. Er ist vor allem bekannt durch die Krimireihe Kommissar Kluftinger.

Kobr wuchs im Allgäu in Kempten und Durach auf und besuchte das Allgäu-Gymnasium Kempten. Er studierte in Erlangen Romanistik und Germanistik. Danach war er als Realschullehrer für Deutsch und Französisch tätig.

Michael Kobr arbeitet und lebt heute im oberschwäbischen Memmingen. Er ist verheiratet mit der gebürtigen Weißenburgerin Silke; das Paar hat zwei Töchter. Inzwischen ist er hauptberuflich Autor und nicht mehr als Lehrer tätig.

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Zusammen mit Volker Klüpfel schrieb er 2003 den Kriminalroman Milchgeld, mit dem es das Duo in die bundesweiten Bestsellerlisten schaffte und der inzwischen über 200.000 Mal verkauft wurde. Die Hauptfigur des Buches ist der schrullige Kommissar Kluftinger. Der zweite Krimi mit Kommissar Kluftinger, Erntedank, belegte wochenlang Platz fünf in der Focus-Bestsellerliste. Der dritte Krimi des Duos, Seegrund, erschien im September 2006 und platzierte sich sofort in den Bestsellerlisten, wo er sich über zehn Monate hielt. Damit waren Klüpfel und Kobr die deutschen Autoren mit der längsten Verweildauer in den Bestsellerlisten 2006/2007 (höchste Platzierung im Spiegel Platz 5, im Focus Platz 2). Insgesamt erreichten ihre Bücher eine Auflage von nahezu einer Million Exemplaren. Im März 2008 erschien der vierte Kluftinger-Krimi mit dem Titel Laienspiel. Der fünfte Kluftinger-Krimi mit Namen Rauhnacht erschien am 11. September 2009. Er eroberte in den Spiegelbestsellerlisten direkt Position 1. Der sechste Band der Reihe, Schutzpatron, erschien im Jahr 2011. Der siebte Kluftinger-Krimi trägt den Titel Herzblut und erschien im Februar 2013 mit einer Startauflage von 250.000 Stück. Das war der erste Band der Serie, der beim Droemer-Knaur-Verlag erschien, wohin die beiden Autoren ihrer Lektorin vom Piper Verlag folgten. Das nächste Buch der Reihe heißt Grimmbart und kam 2014 heraus.

Diverse Kluftinger Romane:
Kluftinger Romane

Und nachdem die beide ebenso verdammt erfolgreich waren, entwickelten die beiden – das nennt man geschäftstüchtig – eine ganze Flut von Kluftinger Produkten.

Zu denen gehört natürlich auch dieses Hörbuch. ein Livemitschnitt einer ihren zahllosen Lesungen:

Wer Klüpfel und Kobr schon einmal live erlebt hat, weiss es: Mit gewöhnlichen Lesungen haben diese Veranstaltungen nicht viel zu tun. Die Allgäuer Bestsellerautoren liefern eine Mischung aus Krimi und Comedy und sind damit bundesweit bekannt geworden. Ein Muss für alle Fans und Neueinsteiger!
Über die Serie:
Volker Klüpfel und Michael Kobr haben nicht nur beim Schreiben ihrer Bücher viel Vergnügen, ebenso groß ist der Spaß beim Lesen der Krimis – in breitestem Allgäuerisch und mit verteilten Rollen.
Mit den Geschichten um ihren kauzigen Kommissar Kluftinger, kurz „Klufti“, gewähren Klüpfl/Kobr einen einzigartigen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle – und in ihre Abgründe. (Pressetext)

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Die beiden Autoren liefern ihren Zuhörern ein wahres Feuerwerk auf der Bühne, lesen aus Leserbriefen vor, erzählen wie diese die Handlung folgender Bücher beeinflussten, reißen Witze und scheinbar ganz nebenbei lesen sie auch Ausschnitte aus dem fünften Band um den Allgäuer Kommissar Kluftinger. Der letzte Abschnitt scheint extra für Buchliebhaber und solche, die es noch werden wollen, geschrieben zu sein, denn dort bewerben die Autoren „Rauhnacht“ als besonders wertvoller Artikel bei einem Shoppingsender…

Mit viel Humor nehmen sie sich selbst, die Figuren und das Allgäu auf die Schippe und boten uns vier Zuhörern im Auto jede Menge Unterhaltung, auch jenen, die die Bücher (noch) nicht kennen.

Fazit: Uneingeschränkt hörenswert, nur leider viel viel zu kurz. (Bibliophile)

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Aber nicht  alle waren so begeistert:
Billiger Klamauk, bedient offensichtlich das was der nördliche Teil der Nation für allgäuerisch hält. Die skurrilen Eigenheiten der Allgäuer die in den ersten Krimis so liebevoll dargestellt wurden, werden ins Dümmliche getrieben. (Amazon User aus München)

Ganz so schlimm ist das Hörbuch nun wirklich nicht … aber die geborenen Hörbuch Sprecher sind die beiden halt nicht … aber erste Einblicke in den ganz speziellen Kosmos des Kluftingers bietet das Hörbuch dann doch.

Und es zeigt natürlich auch, dass die beiden Autoren so etliche der modischen Zeitgeist-Torheiten gekonnt auf die Schippe nehmen !

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Besetzung:
Volker Klüpfel (Sprecher)
Michael Kobr (Sprecher)

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Titel:
01. Die Höllenfahrt (aus „Rauhnacht“) 9.11
02. Die Kluftingers und die Langhammers beim Tanzkurs (aus „Laienspiel“) 10.41
03. Leserzuschriften 7.33
04. Kluftinger und Langhammer untersuchen die Leiche (aus „Rauhnacht“) 7.46
05. Die Familie Kluftinger mit Yumiko beim Japaner (aus „Seegrund“) 15.46
06. Verständigung 2.58
07. Der große Knall (aus „Rauhnacht“) 12.42
08. Teleshopping 10.58

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Hagen Rether – Liebe 3 (2010)

FrontCover1Im September 2021 schrieb ein treuer Leser dies blogs, ich könne gerne weitere „Liebesorgien“ präsentieren.

Das greife ich nun gerne mal wieder auf:

Hagen Rether (* 8. Oktober 1969 in Bukarest) ist ein deutscher Kabarettist.

Rether verbrachte seine frühen Kinderjahre als Sohn deutschstämmiger siebenbürgischer Eltern im rumänischen Bukarest und Hermannstadt. 1973 siedelte seine Familie nach Deutschland über und zog nach Freiburg im Breisgau. Rether, der seit seinem achten Lebensjahr Klavier spielt, lebt heute in Essen, wo er Anfang der 1990er Jahre erst ein Studium an der Folkwang-Hochschule absolvierte und anschließend eine Ausbildung zum Heilpraktiker, die er allerdings aus Zeitmangel nie abschloss.

Seit 2002 ist Hagen Rether Mitglied des globalisierungskritischen Netzwerks attac. Er ist außerdem Mitglied in der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, sowie des Vereins „Integrative Kulturarbeit e.V.“, ein Verein, der soziokulturelle Projekte an Schulen in den sozialen Brennpunkten des Ruhrgebiets organisiert. Zudem unterstützt er Medica mondiale, für welche er mittels Ständen bei seinen Auftritten wirbt.

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Bevor er mit einem eigenen Programm auf Tournee ging, war Rether von 1996 bis 2005 als Pianist im Programm von Ludger Stratmann tätig.

Mit seinem Soloprogramm „Liebe“, das er stets aktualisiert und variiert, bietet er seit 2003 scharfzüngiges, vornehmlich politisches Kabarett. Er behandelt in seinem Programm zwar auch tagespolitische Themen, legt seinen Schwerpunkt jedoch eher auf gesellschaftspolitische Themen wie Religion, Massenmedien, Kapitalismus, Konsumismus und Globalisierung.

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Zu wichtigen Bereichen für seine thematischen Auseinandersetzungen zählen unter anderem die katholische Kirche, deren Skandale und die Institution des Papsttums sowie die komplexen politischen Verwicklungen der Großmächte, insbesondere die der USA. Er hinterfragt jedoch auch die Vereinnahmung von Vertretern vorgeblich linker Politik durch die Macht des Kapitals („Vorzeigelinker“) und andere Widersprüchlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens. Auch die Parodie (beispielsweise von Jürgen Rüttgers und Herbert Grönemeyer) spielt in seinem Werk eine Rolle. Personen der Zeitgeschichte und des aktuellen politischen Geschehens werden als Objekte seiner Satiren aufs Korn genommen, Massentierhaltung, Fleisch- und Milchkonsum werden von dem bekennenden Veganer heftig kritisiert. Zudem thematisierte er in den letzten Jahren häufiger die wachsende Islamfeindlichkeit, die er in der deutschen Gesellschaft, in der Politik und in den Medien beobachtet.

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Markanter Bestandteil seiner Auftritte ist ein schwarzer Konzertflügel, den er bei seinen Bühnenauftritten meist parallel zu seinem Vortrag ebenso „gelangweilt“ wie akribisch reinigt und im weiteren Verlauf sowohl für musikalische Einlagen als auch zur Begleitung seiner sprachlichen Darbietung verwendet – oder aber auch völlig ungespielt lässt. Er sitzt dabei meist nicht auf einem Klavierhocker, sondern auf einem Bürostuhl mit Armlehnen. Als Requisiten für seine Auftritte dienen, neben dem obligatorischen Glas Wasser mit Wasserflasche, einem Putzlappen und einer Sprayflasche mit Reinigungsmittel, häufig auch ein Baseballschläger und ein paar Bananen, von denen er hin und wieder ein Exemplar bedächtig von der Schale befreit und genussvoll verzehrt.

Hagen Rether war und ist regelmäßiger Gast in Kabarettsendungen wie den Mitternachtsspitzen (WDR), Neues aus der Anstalt (ZDF) und dem Satire Gipfel (Das Erste). (Quelle: wikipedia)

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Hier sein viertes Album bzw. Programm … nach „Liebe eins“ und „Liebe zwei“ nun halt „Liebe drei“.

Hagen Rether spielt seit 1999 sein Solo-Programm – am liebsten in großen, ausverkauften Theatern, weil er Trost und Anerkennung sucht. Er besitzt kein Parteibuch und kein Haustier, jedoch einen Blutspenderausweis und ein Navi. Seine Hobbies sind Schwimmen, Lesen und Musikhören. Er hofft, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, und glaubt an Heilung. Sein Programm heißt immer LIEBE und ist immer im Wandel. Er bemüht sich, die Welt besser zu verlassen als er sie vorgefunden hat, was natürlich misslingen muss.

Hagen Rether gehört zu den Spitzenkräften des politischen Kabaretts, dafür wurde er mit allen entscheidenden Preisen ausgezeichnet. Er spricht leise und wenig, also wenig verglichen mit anderen Künstlern seiner Branche. Das heißt jedoch nicht, dass er weniger zu sagen hätte. (Pressetext)

Hagen Rether wütend wie nie. Wer will es ihm verdenken. In einer Zeit, in der ganze Völker von Politik und Medien nur noch an der Nase herum geführt werden.

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In meinen Augen wieder ein sehr gutes Programm von einem Mann, der es wie kein anderer versteht, seine gesellschaftliche Kritik in feinste Ironie und intelligente Wortfolgen zu packen.

In Zeiten von Cindy aus Marzahn und Mario Barth sorgen Leute wie Hagen Rether für den nötigen Gegenpol. (Legolas)

Auch bei diesem Programm nimmt er kein Blatt vor denn Mund

Natürlich beziehen sich seine Texte auf die damaligen politischen Ereignisse, sind von daher nicht brandaktuell … siehe z.B. Roland Koch … aber dienen auf hervorragende Weise dazu, sich einem Geschichtsunterricht der anderen Art hinzugeben.

Und seine Reflektionen z.B. zu „linker“ und „rechter“ Gewalt … sind leider brandaktuell.

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Besetzung:
Hagen Rether (Sprecher, piano)

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Titel:
01. Steinweh 4.03
02. Schokolade 4.32
03. Bart 3.07
04. Pop 8.12
05. Splitter 6.45
06. Watschenbäume 8.42
07. Licht 5.54
08. Lustig 3.49
09. Den Haag 7.49
10. Schnapsmohn 7.35
11. Wir sind die Guten 13.21
12. So nett 3.49

Texte und Musik: Hagen Rether
außer bei 12.: Text: William Shakespeare

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Norbert Joa – Klaus Wagenbach – Der unabhängige Verlag für wilde Leser (Radiogespräch) (2010)

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„Hedonismus, Geschichtsbewusstsein, Anarchie“ – so formulierte Klaus Wagenbach die Absichten seines 1964 gegründeten Verlags mit den liebevoll gestalteten Büchern in rotem Einband. Für ihn selbst seien diese drei Begriffe „eigentlich ganz normale Pflichten eines deutschen Intellektuellen“, wenn er diesem Land, sei es auch kritisch, zugetan sei. Dem Berliner Charakterkopf, stets rot besockt, ist es gelungen, im Nachkriegsdeutschland seinen unabhängigen Verlag durch alle Höhen und Tiefen zu führen, dabei sein ausgesuchtes Programm durchzusetzen und schließlich einen sanften Führungswechsel zu vollbringen. Seit 2002 leitet Susanne Schüssler den Verlag. Jetzt ist Wagenbach 91jährig gestorben:

Eine Wiese auf dem Feldberg stand am Anfang. Der Erlös aus ihrem Verkauf floss 1964 in die Gründung eines Verlags: des Wagenbach-Verlags. Nun ist das Berliner Verleger-Urgestein Klaus Wagenbach im Alter von 91 Jahren gestorben.

Der junge Klaus Wagenbach

Einer seiner letzten öffentlichen Auftritte fand schon 2014 statt, im Berliner Maxim-Gorki-Theater. Seitdem war Klaus Wagenbach, das einst so kampfeslustige enfant terrible der deutschen Verlagsszene, verstummt.

„Es erheitert mich, immer wieder gefragt zu werden, mindestens drei Mal im Jahr: ‚Sagen Sie mal: Wie geht’s Ihnen denn, wie überleben Sie denn, Sie werden doch sicher bald verkaufen müssen?‘ Das höre ich seit 40 Jahren. Alles Quatsch!“ So sagte es Wagenbach vor einigen Jahren im Interview mit dem BR.

 

Das Urgestein der deutschen Verlagslandschaft war immer komischer Kommunist und Konservativer in einer Person. Sein Markenzeichen: knallrote Socken. Sein Lieblingsland: Italien. Italienische, aber auch spanische und französische, kurzum: romanische Literatur hat der Rotweinliebhaber jahrzehntelang verlegt.

Der Tagesspiegel, 6.4.1965:
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Begonnen hat er freilich mit deutschen Autoren: Wolf Biermann („Die Drahtharfe“) und Erich Fried, dessen Band „Liebesgedichte“ eines der erfolgreichsten Bücher des Verlags war, bis 2008 Alan Bennetts Bestseller „Die souveräne Leserin“ erschien.

Wagenbach, der den Streit nie scheute, wird man als souveränen Verleger bezeichnen dürfen. Er war in der Buchbranche einer der wenigen Kleinen, die lustvoll polterten gegen die Großen, das Kapital, die Konzernverlage mit ihren „Marketingdirektoren“. Die riesigen Verlagskonglomerate wie Random House/Bertelsmann waren ihm stets ein Gräuel – brachten sie seiner Meinung nach doch nur unnötigen „Event-Schmonzes“ heraus: „Inhaltlich bedeutet das: Dieter Bohlen ja, Nathalia Ginzburg oder Ermanno Cavazzoni nein. Man kann es zusammenfassen in dem wunderbaren Satz von Hans Magnus Enzensberger: ‚Bertelsmann ist ein großer Verlag. Einen Autor des Bertelsmann-Verlages wüsste ich im Moment nicht zu nennen.‘ Hans Magnus zieht dann so ein bisschen das Maul schief und wird ein bisschen zynisch, aber in der Sache hat er vollkommen recht: Die neue, interessante, junge, ungewöhnliche Literatur ist vollständig in die Hände der unabhängigen Verlage gegeben – vollständig.“

Zu Wagenbachs 90. Geburtstag hatte sein langjähriger Wegbegleiter Enzensberger Wagenbach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit den Worten gewürdigt: „Ein Mann, der nie zu Boden geht. Sein Spürsinn war phänomenal.“

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Ach ja, ein Verleger aus Leidenschaft, mit dem Hausheiligen Franz Kafka im Rücken, über den er promovierte und als dessen „dienstälteste Witwe“ er sich gern bezeichnet. Der Kunsthistoriker Peter Burke zählt ebenso zu Wagenbachs Programm wie Schriften des Film-Regisseurs Pier Paolo Pasolini.

Der nun mit 91 Jahren gestorbene Wagenbach hat die Führung seines Verlags 2002 an seine Frau Susanne Schüssler abgetreten, war nurmehr Gründer und Namensgeber und sagte: „Wir sind zwar ein Berliner Verlag, aber kein Verlag für Berlin. Ein internationaler Verlag.“ Konnte man stolz darauf sein, musste man wirklich nicht klagen. Allein: „Unser Gewerbe, dieses schöne Gewerbe vom Büchermachen, ist ein Jammergewerbe. Was leider von manchen Kollegen dafür genutzt wird, dass sie nun besonders laut jammern, während ein kluger Verleger ja lernt, zu jammern ohne zu leiden.“ Humor war eine seiner großen Begabungen.

Klaus Wagenbach + Günter Grass

Zu den Grundpfeilern des Berliner Wagenbach-Verlags zählen seit je drei Grundideen: Anarchie, Geschichtsbewusstsein und Hedonismus. Ein Label mit hohem Wiedererkennungswert im immer unübersichtlicheren deutschen Buchmarkt. Politisch engagiert, das war Wagenbach immer, verlegte Werke der späteren Terroristin Ulrike Meinhof und zitierte gerne Heinrich Heine: „Solche Bücher läßt du drucken! / Teurer Freund, du bist verloren! / Willst du Geld und Ehre haben, mußt du dich gehörig ducken.“ Einige seiner signalfarbenen Bücher wurden beschlagnahmt in den 1970er-Jahren, der spätere Bundesinnenminister Otto Schily, ein enger Freund, verteidigte damals Klaus Wagenbach als Rechtsanwalt.

Zwölf Mitarbeiter hat der Verlag, davon vier Lektoren. Diese Vierer-Bande hat sich eine eigene Verfassung gegeben: Bücher werden nur dann gemacht, wenn jeder der vier Lektoren zustimmt: „Aber: Da wir ein linker Laden sind, müssen wir natürlich auch über Minoritäten nachdenken. D.h.: Was ist, wenn einer recht hat und die anderen unrecht? Das ist ja in Deutschland auch historisch schon öfters vorgekommen.“ Für diesen Fall hat man die sogenannte „Herzklausel“: „Wenn einer in der Runde sagt, ihr anderen seid alle Idioten, wir müssen dieses Buch machen. Dann frage ich oder eben jetzt schon seit langem meine Frau Susanne Schüssler: Hängt dein Herz dran? Und wenn derjenige dann ja sagt, ist das Buch ohne Diskussion angenommen.“

Susanne Schüssler, Klaus Wagenbach + Tochter Helene (2012)
Kein Wunder, dass so einer wie Klaus Wagenbach ein Vorbild gerade für Jüngere ist. Er erzählte einmal: „Es sitzen da natürlich immer wieder, weil ich so ’n Dinosaurier bin, viele junge Leute mit glänzenden Augen da, haben irgendwie das Glück eines reichen Vaters gehabt oder so und fragen mich: ‚Soll ich Verleger werden?‘ Ich habe allen immer gesagt und sage es auch heute: ‚Macht bitte einen Verlag auf. Nichts ist schöner.‘ Ob’s gut geht oder nicht, das entscheiden wir nicht allein, das entscheiden natürlich auch die Leser. Aber das ist ein wunderbares Gewerbe und daran wird es nicht fehlen in Zukunft, weil Verrückte immer nachwachsen, Gott sei Dank.“ (Knut Cordsen)

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Klaus Wagenbach ist, wie sein Verlag heute mitteilt, am 17.12. in Berlin gestorben, begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern. (Bayerischer Rundfunk)

Zur Erinnerung an diesen großen Verlege ein Radiogespräch mit Norbert Joa (Bayerischer Rundfunk) aus dem Jahr 2020).

Ein zuweilen amüsanter Streifzug durch sein beeindruckendes Leben.

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Besetzung:
Norbert Joa und Klaus Wagenbach

Norbert Joa

Titel:
01. Der unabhängige Verlag für wilde Leser (Radiogespräch) 38.30

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Quadro Nuevo – Grand Voyage (2010)

FrontCover1Quadro Nuevo ist ein 1996 gegründetes Akustik-Quartett, das im Bereich der Weltmusik und des Jazz tätig ist.

Im Januar 1996 wurde das Quartett gegründet. Der Musikstil wird von der Band als eine Mischung aus (Zitat Quadro Nuevo) „Tango, Valse Musette, Flamenco, liebevoll entstaubte Filmmusik und ein fast schon verklungenes Italien “ beschrieben. Zur ursprünglichen Besetzung gehörten der Gitarrist Robert Wolf, der Saxophonist Mulo Francel, der Bassist D.D. Lowka und der Akkordeonist Heinz-Ludger Jeromin, der seit Canzone della Strada (2002) durch Andreas Hinterseher ersetzt wurde. Das Quartett spielte auf zahlreichen renommierten Festivals wie dem Montreal Jazz Festival, der Internationalen Jazzwoche Burghausen, dem Rheingau Musik Festival und dem Palatia jazz. Weltweit gab die Band bisher rund 1500 Konzerte.

Im Jahre 2008 lieferte sie die Filmmusik zu dem dokumentarischen Kinofilm Zwei halbe Leben sind kein Ganzes von Servet Ahmet Golbol.

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Seit November 2008 war der Gitarrist Robert Wolf nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall mit dem Band-Bus vom Hals abwärts querschnittsgelähmt. Im April 2015 starb er an den Spätfolgen des Unfalls.[2][3]

Seit dem Unfall von Robert Wolf gehört die Harfenistin Evelyn Huber zu der Gruppe, die schon vorher lange Jahre mit Mulo Francel als Duo musizierte. Seit 2014 wird das Quartett gelegentlich durch den Gastmusiker Chris Gall am Piano verstärkt, seit Neuerem auch durch die Gitarristen Paulo Morello oder Philipp Schiepek (der an den letzten zwei Tonträger-Produktionen beteiligt war) bzw. den Vibraphonisten Tim Collins. (wikipedia)

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Hier ihr 12. Album (insgesamt haben sie es bis jetzt auf 20 Alben gebracht !).

Quadro Nuevo erzählt mit jedem Lied von einem anderen Ort, trägt dessen Schwingungen weiter: wilde Ritte über die rauhe Krim-Halbinsel, alteuropäischer Charme aus London, mediterrane Leichtigkeit, ein Tango aus New York, verrückte Tage in Istanbul, nächtliche Gelage in Transsylvanien, geheime Gärten in Malaysia, ein warmer Regen in Paris.
Nicht immer führte der weite Weg zum Ziel. So kündet die verwegene Tondichtung ”Reise nach Batumi” vor allem von der verpassten Chance, von dem was uns versagt ist. Was bleibt ist ungestillte Sehnsucht.

Vier Koffer voller Melodien. Voller Eindrücke, Erfahrenem, Erlebtem, voller Beglückendem und Freude an der Musizierkunst.

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Quadro Nuevo spielt Musik, die vom Vagabundenleben der vier Reisenden berichtet, aufgelesen hier und dort, gestern und heute, getrieben zwischen westlichen und östlichen Winden.
Ausgehend von einem europäisch geprägten Tango bereichern die vier Künstler ihre Tonpoesie mit Arabesken, Balkan-Swing und waghalsigen Improvisationen.

Das Instrumental-Quartett gab seit 1996 über 2500 Konzerte auf allen Kontinenten. Die spielsüchtigen Virtuosen treten in Jazz-Clubs und bei internationalen Festivals auf, spielen als Straßenmusiker auf den Plätzen des Südens, als Tango-Kapelle zum späten Tanze und als Konzert-Ensemble in großen Sälen wie der New Yorker Carnegie Hall.

In den Jahren 2010 und 2011 erhielt Quadro Nuevo jeweils den ECHO Jazz als bester Live Act und wurde so mit dem höchsten Deutschen Musikpreis von der Deutschen Phono-Akademie geehrt. (Pressetext)

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Die lange erwartete „neue“ von Quadro Nuevo – um es vorwegzunehmen: ein Leuchtfeuer im Meer der Musik! Spannungsvolle, gefühlgeladene Musik für alle Eventualitäten des Lebens, entspannend und anregend zugleich. Wie die Konzerte von Quadro Nuevo so ist auch diese CD mit Aufnahmen aus aller Herren Länder an Dichtheit und Qualität kaum zu überbieten. Sie haben lange und ausgiebig an dem Werk gefeilt, so kann man zumindest vermuten. Besonders berührend die musikalische Anwesenheit von Robert Wolf, der seit Dezember 2008 schmerzlich vermisst wird, trotzdem in Evelyn Huber eine wunderbare „Ersatzfrau“ gefunden hat – obgleich er sicher nie zu ersetzen sein wird. Das Leben ist voller Überraschungen, manchmal auch schmerzlicher; aber Glück und Leid liegen doch oft ganz dicht zusammen. So wie auf dieser CD… 5 Sterne für die Ewigkeit… (Luise Wolf)

Vorbildlich wieder mal das umfangreiche Begleitheft, bei dem man natürlich auch feststellen kann, wie gekonnt sich die Musiker in Szene setzen lassen.

BackCover1

Besetzung:
Mulo Francel (saxophone, clarinet)
Andreas Hinterseher (accordeon, vibrandoneon, bandoneon)
Evelyn Huber (harp, salterio)
D.D. Lowka (bass, percussion)
+
Ibn Haj Kacem Mohamed Abdel (bendir, goblet drum, tambourine bei 13. – 15.)
William Galison (harmonica bei 07.)
+
NDR Pops Orchestra (bei 18.)

Booklet06A

Titel:
01. Die Reise nach Batumi (Francel) 5.58
02. Cançao Do Mar (Trindade) 2.30
03. Cien Años (Gonzalez/Gasson) 3.17
04. Krim (Francel) 5.36
05. Samba Para Parapente (Hinterseher) 5.14
06. Aus der Stille der Nacht (Hinterseher) 4.56
07. Nature Boy (Ahbez) 5.07
08. Die Abenteurer (Francel/Sterzer) 4.12
09. Lethe (Wolf) 6.34
10. Antakya (Concert Version) (Hinterseher/Francel) 6.36
11. Meteora (Francel) 4.33
12. Secret Garden (Francel) 2.26
13. Mosaïque Tunisienne-Morning (Hinterseher/Lowka/Francel) 2.31
14. Mosaïque Tunisienne-Afternoon (Hinterseher/Lowka/Francel) 2.24
15. Mosaïque Tunisienne-Night (Hinterseher/Lowka/Francel) 3.30
16. Goaz Boq Muzik (Hinterseher) 3.53
17. Dopo Lo Spettacolo (Wolf) 4.02
18. Die Reise nach Batumi (Orchestra Version) (Francel) 5.34

CD1

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BookletFront+BackCover1

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Ougenweide – Herzsprung (2010)

FrontCover1Die Geschichte der Hamburger Formation Ougenweide beginnt im Jahre 1969. Damals spielte man hauptsächlich Coverversionen britischer Bands wie Fairport Convention oder Jethro Tull. Der kurze Zeit später hinzugestoßene Olaf Casalich brachte dann die Idee auf, Texte mittelalterlicher Dichter zu vertonen – in der Originalsprache. Musikalisch boten Ougenweide einen mehr oder weniger stark angeproggten Folk-Rock mit deutlichem Einfluss mittelalterlicher Musik.

Nachdem im September 1973 die Sängerin Minne Graw bei Ougenweide einstieg, war die „klassische“ Formation erreicht, die bis zur Auflösung der Band unverändert bleiben sollte. Anfang der 80er wandelte sich der Stil der Band, die letzten Studioalben „Ja-Markt“ (1980) und „Noch aber ist April“ (1981) waren stärker rockorientiert, aber immer noch mit proggigem Einfluss. Die Texte stammten jetzt komplett aus eigener Feder und hatten oft einen sozialkritischen Inhalt.

Nach dem Rauswurf durch die Plattenfirma wegen der schlechten Verkaufszahlen von „Noch aber ist April“ tourten Ougenweide noch für ein paar Jahre, 1985 trennte sich die Band. Ein Jahrzehnt später kam es zu einer kurzzeitigen Reunion und einem neuen Studioalbum „Sol“.

Im Jahre 2007 sind Ougenweide wieder live unterwegs, im Frühjahr 2010 folgte mit „Herzsprung“ nach 14 Jahren ein neues Studioalbum. (babyblaue-seiten.de)

Ougenweide1

Die Idee für diese CD entstand mit der Begegnung des Gründungsmitgliedes Frank Wulff-Raven und der Schauspielerin und Sängerin Sabine Maria Reiß im Jahr 2000, konnte aber lange nicht umgesetzt werden. Die Kompositionen sind von Frank Wulff-Raven, während Sabine Maria Reiß Texte aus mehreren Jahrhunderten und verschiedenen europäischen Ländern aufspürte und teilweise aus dem Englischen ins Deutsche übertrug. Das Album Herzsprung erschien zum 40-jährigen Bandjubiläum und war das erste Studioalbum nach 14 Jahren.

Auf Herzsprung werden Instrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug verwendet, aber auch so ungewöhnliche Instrumente wie Tritonshörner, Kinsho Koto, Dutar, Clavioline, Monochord, Launedda, Fiedel, Nyckelharpa und Waldoline. Fast alle dieser Instrumente werden von Frank Wulff-Raven gespielt. Bei Ein leis und traurig Lied, dessen Text Maria Stuart zugeschrieben wird, sind einige der im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe gesammelten Musikskulpturen der französischen Brüder Baschet zu hören.

Sabine Maria Reiß

Die CD eröffnet mit dem Prolog Tritons Ruf, einem auf Meerschneckentrompeten geblasenen Stück, das in das namensgebende Instrumentalstück Herzsprung übergeht. Es folgt ein Heilungssegen aus dem 10. Jahrhundert, Phol ende Uuodan, von Olaf Casalich gesungen. Textvorlage ist der zweite Merseburger Zauberspruch; damit knüpft man an eine erfolgreiche Ougenweide-Nummer an. Mit Ein leis und traurig Lied, in dem Maria Stuart als 18-Jährige den Tod ihres Gatten, Francois II., beklagt, wird von Sängerin Sabine Maria Reiß interpretiert.

Mechthild von Magdeburg, eine der wenigen Minnesängerinnen des 13. Jahrhunderts, beschreibt in ihrem Gedicht Dy Minne die Macht der Liebe, die am Jüngsten Tage in der Waage schwerer wiegen wird als die gesamte Erde. Die Musik wurzelt im französischen Une jeune fillette.

Christina Rossetti, Schwester des Malers Dante Gabriel Rossetti, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Künstlergruppe der Präraffaeliten gründete, ist mit mehreren Texten auf dem Album vertreten. Das Stück Einem Lieben basiert auf zwei Rossetti-Gedichten, die Sabine Maria Reiß ins Deutsche übertrug und zu einem Text zusammenführte. Es folgt mit Uisk flo aftar themo uuatare ein Text aus dem 10. Jahrhundert in Altsächsisch, ein Heilungsgebet für ein Pferd. Der Dansa joioza, ein provenzalisches Tanzlied nach dem Text des Trobadorliedes A l’Entrada, erzählt von der frühlingshaften Aprilkönigin, die über den eifersüchtigen Winterkönig obsiegt. Nach Christina Rossettis Lilien & Rosen über die Vergänglichkeit der Schönheit folgt ein Tanz- und Liebeslied in altem Italienisch, Ella Mia.

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Hans Neusidlers Der welsche Tanz, für Knickhalslaute im frühen 16. Jahrhundert komponiert und von Ougenweide schon einmal für das Album Eulenspiegel (1976) bearbeitet, leitet über in ein Lied aus dem Glogauer Liederbuch (um 1470), Ich sachs eins mals, ein kurzer Text über die Liebe und die Endlichkeit allen Lebens. Das dritte Stück nach einem Rossetti-Gedicht ist Echo. Es handelt von der Liebe, die über den Tod hinausgeht. Es führt in das Lied Partite Amore über, ein Abschiedslied, mit dessen Text der Notar Nicholaus Phylippi im Bologna des 13. Jahrhunderts ein Dokument fälschungssicher gemacht hat. Die CD endet mit dem Epilog, einem kurzen Instrumentalstück für Tritonshörner und Kinderklavier.
Sonstiges

Frank Wulff-Raven starb am 19. März 2010, wenige Wochen vor Veröffentlichung des Albums. Am 4. Juni 2010 gab Ougenweide ein Konzert zur Veröffentlichung des Albums, bei dem Wulff-Ravens Part von drei Musikern übernommen wurde. (wikipedia)

Ougenweide1

Vom ersten Ton an überwältigende Rückkehr dieses Mittelalter-Folk-Urgesteins, 40 Jahre nach der Gründung und fast 15 Jahre nach dem letzten Studioalbum-Lebenszeichen. Aber die lange Zeit des Reifens, nicht zuletzt auch die 40-jährige Erfahrung, des aktiven Am-Musikgeschehen-Teilhabens haben dem einstündigen 15-Song-Epos spür- und hörbar gut getan, entwickelt sich der Herzsprung doch zu einer Stil- und Klangfülle, die man auch bei den schon früher bemerkenswerten stiloffenen Musikern bislang noch nicht erlebt hatte. Mit einigem konventionellen und umso mehr exotischem Instrumentarium (Tritonshörner, Kinsho Koto, Dutar, Clavioline, Monochord, Launedda, Nyckelharpa, Singende Säge, Waldoline) erschafft die Musikanten- und Sängerschar eine überschwänglich Melodie-reiche, Welten und Zeiten verbindende Musik-Vielfalt, die mal zum Tanz, mal zum Lauschen, mal zum Tief-Sinnen lädt. Einflüsse aus Mittelalter, Barock, Jazz, dem Balkan und Asien, irischem Folk und handfestem Rock werden verarbeitet und vereinnahmt und zu einem immer wieder überraschenden, sich verändernden und doch sich treu bleibenden Stil-Fluß vereint. Gemeinsam mit alten Recken und neuen Namen schuf Frank Wulff Raven der Legende Ougenweide ein lebendiges Denkmal, und fand zudem in Sabine Maria Reiß eine Stimme, die Minnes Gesang fast vergessen lässt. Musik und Worte aus vielen Jahrhunderten, im hier und jetzt auf den zeitlosen Punkt gebracht. (Glitterhouse)

Presseinformation:
Presseinformation

Vor einigen Jahren entdeckte ich bei einem Konzert (wohl von Laurie Anderson) Frank Wulff unter den Begleitmusikern und sprach ihn in der Pause an auf die großen Ougenweide-Zeiten der späten 70er, die wir geteilt hatten – er auf der Bühne, ich anonym davor. Er war traurig, dass der Backkatalog in den Archiven verdämmerte, trotz des Erfolges aktueller Mittelalterbands, denen Ougenweide jede denkbare Vorlage geliefert hatten. Nach 15 Jahren Pause und neun Jahren Arbeit erscheint nun ein neues Ougenweide-Album, Frank Wulff hatte dem Termin entgegengefiebert – und erlebt nun die Veröffentlichung nicht mehr. Am 19. März starb er, mit 57, und das melancholische Werk wird zum Erbe des grandiosen Multiinstrumentalisten. Es vereint alle Stärken der Folkfusionisten: die instrumentale Exotik (was ist eine Nyckelharpa???); das Verschmelzen von Gestern und Heute; die tiefe Verwurzelung in der Folktradition, die von Tümelei so weit entfernt ist wie Woody Guthrie von Rednecks – und natürlich die pure Freude an Klängen, Melodien und Ensemblespiel. Die hatte das Hamburger Virtuosenensemble selbst in den 80ern nicht verloren, als es sich zu sehr an den Zeitgeist schmiegte und so an Bedeutung verlor. „Herzsprung“ ist ein großartiges Vermächtnis, das sich mit Verlust und Vergänglichkeit beschäftigt und dabei immer den richtigen Ton trifft. Vielleicht entdeckt ja jetzt jemand den Archivschatz der alten Ougenweide-Alben und remastert sie anständig. Man wäre es dem großen Frank Wulff schuldig. (kulturnews.de)

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Das Ougenweide-Jubiläumsjahr geht gut weiter! Nach der Wiederbegegnung mit Minne Graw gibt es nun also das lang erwartete Ougenweide-Studioalbum, das erste nach eineinhalb Jahrzehnten! Im Gegensatz zu „Sol“, das in synthetischen Klängen geradezu badete, hat man sich bei „Herzsprung“ Natur pur verordnet. Zum Klingen kommen Instrumente, die die Gebrüder Wulff aus aller Herren Länder nach Hamburg ins heimische O-Ton-Studio gebracht haben. So erklingen in trauter Eintracht Tritonshörner, Launedda, Duar, Koto, Monochord und manch andere exotische (oder historische) Köstlichkeit. Ougenweide gelingt es, aus einer deutlich gereiften Perspektive an die Siebziger anzuknüpfen. Mechthild von Magedeburgs „Dy minne“, die brillante Merseburger Zauberspruch-Vertonung „Phol ende Uuodan“ und „Der welsche Tanz“ klingen ganz wie in den besten Tagen. Allerdings ist an die Stelle der jugendlichen Unbefangenheit von einst die Klangsensibilität eines an Musik und Erfahrung reichen Lebens getreten! Die Arrangements sind über Jahre gewachsen und wurden mit Liebe zum kleinsten Detail ausgearbeitet. Neben dem von Olaf Casalich beseelt und rhythmisch zupackend gesungenen Pferdezauber „Phol ende Uuodan“, über dem ein herrlicher fünfminütiger Spannungsbogen liegt, gibt es ein weiteres Meisterstück: Sabine Maria Reiß interpretiert geradezu entrückt das tieftraurige „Ich sachs eins mals“, in dem sich die Liebessehnsucht des Glogauer Liederbuches mit den Schmerzen aus Blues und Klezmer verbinden. Die Band, die Vorbild für die gesamte Mittelaltermusikszene ist, beschließt ihr Album augenzwinkernd mit einem einminütigen Epilog vom Kaliber „Merseburger Spieluhr“. Ein reifes Werk von abgeklärten Musikern, die wissen, worauf es im Leben ankommt – vergleichbar nur noch mit den aktuellen Produktionen von Sting oder Peter Gabriel! (minnesang.com)

Das Album ist wie ein wunderbar gereifter Whisky … !

Und es versteht sich leider von selbst, dass nach dem Tod von Frank Wulff Raven das Projekt Ouenweide ebenfalls mit begraben wurde.

BackCover1

Besetzung:
Olaf Casalich (vocals, percussion)
Hinrich Dageför (guitar, mandolin, kalimba)
Martin Engelbach (drums)
Krzysztof Gediga (clarinet, accordeon)
Sabine Maria Reiß (vocals)
Frank Wulff Raven (guitar, flute, krummhorn, nyckelharpa, fiddle, clarinetto, zither, keyboards, bouzouki, horn, percussion)
Stefan Wulff (bass, percussion)
+
Angelika Bachmann (violine bei 08. + 09.)
Ferdinand v. Seebach Posaune (trombone bei 07.)
Leonie Wulff (vocals bei 08. + 12.)Inlet
Titel:
01. Tritons Ruf (Raven) 0.48
02. Herzsprung (Raven/Dageför) 4.38
03. Phol Ende Uuodan (Raven/Casalich) 5.12
04. Ein leis und traurig Lied (Raven/Erdmann/Stuart) 6.53
05. Dy Minne (Traditional/v.Magdeburg) 3.36
06. Einem Lieben (Reiss/Rossetti) 5.38
07. Uisk Flo Aftar Themo Uuatare (Raven/Traditional) 5.07
08. Dansa Jojoza (Raven/Reiss/Traditional) 4.46
09. Lilien & Rosen (Raven/Reiss/Traditional) 4.51
10. Ella Mia (Raven/Wulff/Dageför/Taditional) 3.43
11. Der welsche Tanz (Raven/Neusiedler) 3.16
12. Ich sachs eins mals (Glogauer Liederbuch) 4.00
13. Echo (Reiss/Rossetti) 4.31
14. Partite Amore (Raven/Reiss/Traditional) 4.13
15. Epilog (Raven) 1.02

CD1

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Blinde Musiker München – Des san mia (2010)

FrontCover1Die Blinden Musiker von München sind einfach ne Wucht … oder auf boarisch: sauguad !

Blinde Musiker München ist ein deutsches Musikensemble. Als Blaskapelle, Jazzband, Blockflötengruppe und Chor ist es das einzige professionelle Orchester Deutschlands, das aus blinden Mitgliedern besteht. Musikalischer Leiter ist der hauptberufliche Gautinger Lehrer Franz Ludwig Schachtner.

Die Gruppe ging aus einem Berufsausbildungsprojekt für junge blinde Menschen hervor, das 1991 vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) initiiert wurde. Ab 1995 firmierten die Blinden Musiker München als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Das Repertoire umfasst mehr als 300 Stücke. Die Ensemblemitglieder studieren ihre Stücke nicht mit Hilfe von Blindennotenschrift ein. Sie erlernen diese durch das Vorspiel seitens ihrer Musiklehrer.

Die Gruppe absolviert inzwischen bis zu 350 Auftritte deutschlandweit im Jahr[6], traditionell auch beim Neujahrsempfang des Bayerischen Ministerpräsidenten. Der Filmemacher Jens-Tibor Homm realisierte 2013 ein knapp dreißigminütiges Filmporträt über das Ensemble, das auch im deutschen Privatfernsehen (Kabel Eins) gezeigt wurde.

Oliver Möckel, Pianist und Trompeter im Orchester von 1997 bis 2002, gründete 2003 in Frankfurt am Main die Selbsthilfegruppe Blinde Musiker Frankfurt/Main. (Quelle: wikipedia)

BlindeMusikerMünchenOder aber auch:

Die Blinden Musiker München sind das einzige Profiorchester in Deutschland mit blinden Musikern. Anders als normale Musiker hören sie die Musik, lernen zahlreiche Musikstücke auswendig, können Tonarten erkennen und Tonstücke in andere übertragen. Sie proben fast täglich, touren durch Deutschland und verdienen ihren Lebensunterhalt damit. Der Film begleitet die Musiker und zeigt sie in ihrem Probenraum und bei Konzerten. Der alljährliche Auftritt beim Konzert der Stiftung „’s Münchner Herz“ im Prinzregententheater ist einer der Höhepunkte des Konzertjahres für die Blinden Musiker München. (kabeleins.de)

Wie funktioniert das überhaupt, fragt man sich unweigerlich. Wie übt man »Oh when the Saints«, den »Bozner Bergsteiger-Marsch« oder Melchior Francks »Spielmusik« ein, wenn man weder Noten noch die Gesten des Dirigenten sehen kann? Die Antwort liegt auf der Hand: Wer nicht sehen kann, muss hören – und das können Blinde durchaus besser als Sehende. (clarino.de)

Hier ihre 4. CD und zum ersten Mal rein Bayerisch „a bisserl lustig und tanzbar“ (Pressetext).

Dass den Musikern bei diesen Aufnahmen der Schalk im Genick saß kann man schon beim 1. Titel hören: „Hansl-Gstanzl“, fast schon in der Manier der „Biesmösl Blosn“ wird hier die Tradition des Gstanzl aufgegriffen.

Und dann folgen mit viel Augenzwinkern diverse bayerische Volksweisen, lupenrein und mit viel Humor eingespielt. Von daher ein rundum vergnügliches Angebot !

Inlay03ABesetzung:
Marco Eller (trumpet, vocals)
Theo Kalaitzidis (horn, flute, vocals)
Assin Khan (euphonium, vocals)
Lourdes de Melo (drums, flute, vocals)
Jörg Schiener (horn, flute, vocals
Astrid Schweitzer (trumpet, flute, vocals)
Marko Simonowski (trumpet, flute, vocals)

Inlay02ATitel:
01. Hansl-Gstanzl (Traditional/Gruber) 3.11
02. Auf’s Tanzn bin i ganga (Traditional) 1.18
03. Musikanten spiel’n heut auf (Lener) 2.03
04. Laternen Landler (Sirowy) 2.12
05. Rosenheimer Hochzeitsmarsch (Traditional) 2.30
06. Auf der Vogelwiese (Poncar) 3.24
07. S‘ letzte Blattl (Dingler/Kraus) 1.02
08. Schützenliesel Polka (Bern) 2.23
09. Zwiefacher (Traditional)2.52
10. Des san mia (Gruber) 2.30
11. Auf der Gampenalm (Stern) 3.32
12. Festmarsch Nr. 10 (Traditional) 3.18
13. Haberstrohwalzer (Traditional) 2.43
14. Amtsgericht Polka (Rosenberger) 2.27
15. Speisezettel (Zöllner) 2.21
16. Landler von den Grassl Musikanten (Traditional) 2.21
17. Anni Walzer (Traditional) 2.38
18. A ganze Weil (Karl) 1.54

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Mulo Francel & Evelyn Huber – Songs Of Spices (2010)

FrontCover1Ein ganz und gar außergewöhnliches Album !

Wie klingen Safran, Cacao, Paprika, Zimt, Mohn, Sternanis, Koriander, Rosmarin, Kreuzkümmel, Ingwer? Oder Silphion, die heute verschollene Würze der Römer und Griechen? Wie seltener Wein oder ergreifende Musik sind Gewürze dazu bestimmt, den Genuss des Augenblicks zu verschönen. Mal süss, mal pikant.

Die einmalige Weltmusik-Harfenistin Evelyn Huber und Mulo Francel, Saxophonist von Quadro Nuevo, entführen musikalisch in die Welt der Gewürze.

In ihrer langjährigen Zusammenarbeit erregten die beiden Virtuosen mit ihrer extravaganten Instrumentenkombination und temperamentvollen Spielweise internationales Aufsehen. Ihre CD ‘Tango Lyrico’ wurde mit dem Deutschen Jazz Award ausgezeichnet.

Evelyn Huber gilt in der internationalen Musik-Szene als absolute Ausnahmeerscheinung, da sie der großen Orchesterharfe auf faszinierende Weise eine bisher ungeahnte rhythmische und klangliche Vielfalt entlockt. Unter ihren virtuosen Händen wird das Instrument mal zur Flamenco-Gitarre, zur Trommel oder zur orientalischen Lyra. Auf zahlreichen Konzertreisen in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika arbeitete sie unter anderem mit Giora Feidmann und Mstislav Rostropovich zusammen. Daneben ist sie Lehrbeauftragte für Harfe an der Musikhochschule in München und Gastprofessorin an der Guildhall School of Music in London.

HuberFrancel

Mulo Francel tourt mit dem Ensemble Quadro Nuevo Abende im Jahr quer durch die Welt. Seine CDs stürmten auf die ersten Plätze der Jazz-, Weltmusik- und Pop-Charts. Neben seinem erfolgreichen Tango-Quartett Quadro Nuevo pflegt Mulo Francel die Liebe zum Duo-Spiel: mit Harfe, zwar nur mal im Jahr, aber ebenso intensiv, nachzuhören auf den gemeinsamen CDs Rendezvous, Tango Lyrico und Aventure for saxophone and harp.

Für ihr neues Album Songs of Spices boten die Herkunfts- und Kulturräume der Gewürze Inspiration und Assoziationsmöglichkeiten. Die Musiker bedienen sich hierbei charakteristischer Spielweisen, Stilistiken und Instrumente. So ertönen etwa die chinesische Harfe Cheng für Sternanis, die lateinamerikanische Volksharfe für Cacao, die Sansa für die afrikanischen Paradieskörner, Sitar und Tablas für den Ingwer, die Lyra für das verlorene Silphion. (Pressetext)

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Die einmalige Weltmusik-Harfenistin Evelyn Huber und Mulo Francel, Saxophonist von Quadro Nuevo haben ein einzigartiges musikalisches Projekt gewagt. Sie entführen auf ihrer CD „Songs of Spices“ musikalisch in die Welt der Gewürze.

„Wie ein seltener Wein oder ergreifende Musik sind Gewürze dazu bestimmt, den Genuss des Augenblicks zu verschönen, mal süß, mal pikant“, meint Mulo Francel dazu. Er hat sich intensiv mit den Herkunfts- und Kulturräumen der Gewürze befasst und Geschichten rund um die Gewürze gelesen – von Zimt bis Safran, vom Mohn bis zum Sternanis, vom Koriander bis zum Rosmarin. (kuko.de)

Und genau das hört man … die Liebe zu all jenen Gewürzen, die unseren Gaumen verwöhnen … und hier dann auch noch unsere Ohren und eigentlich noch viel mehr Sinne.

Ein grandiosen Album !

BackCover1

Besetzung:
Mulo Francel (saxophone)
Evelyn Huber (harp)
+
Martina Eisenreich (viola)
Uta Hielscher (piano)
Andreas Hinterseher (accordion)
Wolfgang Lohmeier (percussion)
D.D. Lowka (bass)
Prabir Mitra (tabla)
Vasilef Zourdanis (lyra)

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Titel:
01. Kakao (Francel) 5.22
02. Koriander (Lowka) 3.32
03. Paprika (Francel) 4.21
04. Cumin & Kümmel (Francel) 3.20
05. Nelke (Francel/Huber/Lohmeier) 1.23
06. Sternanis (Huber) 4.23
07. Safrano (Francel) 6.40
08. Menta (Francel) 1.53
09. Rosmarino (Francel) 2.16
10. Garlic Dances International (Francel) 8.19
11. Silphion (Francel) 5.34
12. Zimt (Hinterseher) 4.13
13. Paradieskörner (Lowka) 3.47
14. Lavendel (Huber) 3.35
15. Liebstöckel (Francel) 3.05
16. Mohn (Lowka) 4.35
17. Ingwer (Huber) 3.19
18. Salz (Huber/Lowka/Francel) 1.52

CD

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