Martin Böttcher – Portrait in Musik (1970)

FrontCover1Wenn der nachfolgende Text etwas lang geraten ist, dann hat das auch seinen Grund. Denn Martin Böttcher ist eigentlich ein ganz Großer:

Martin Hermann Böttcher (* 17. Juni 1927 in Berlin; † 20. April 2019 in Westerrönfeld – Pseudonyme Michael Thomas, Renardo) ist ein deutscher Filmkomponist, Dirigent und Arrangeur.

Martin Böttcher ist Urenkel eines Weimarer Hofkapellmeisters und erwarb schon früh durch Klavierunterricht musikalische Kenntnisse. Zunächst wollte er indes Pilot werden. Knapp siebzehn Jahre alt, wurde er im Krieg bei der Luftwaffe ausgebildet. Zu einem Einsatz kam es aber aus Mangel an Treibstoff nicht mehr. Während der Kriegsgefangenschaft gelang es Böttcher, eine Gitarre zu organisieren und autodidaktisch das Gitarrenspiel zu erlernen. Wegen eines Unfalls mit Schädelbasisbruch und Gehörnerv-Quetschung ist Martin Böttcher auf dem linken Ohr taub.

Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft führte ihn der Weg nach Hamburg. Dort spielte Martin Böttcher Gitarre unter Alfred Hause und Franz Thon im von Willi Steiner neu formierten Tanz- und Unterhaltungsorchester des damaligen Nordwestdeutschen

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Martin Böttcher als Jazzgitarrist

Rundfunks, das selbst im Big-Band-verwöhnten England mit Hochachtung erwähnt wurde. Nebenbei eignete sich Böttcher sein musikalisches Rüstzeug bei Generalmusikdirektor Richard Richter und auf dem Gebiet der U-Musik bei Kurt Wege an. Auch spielte er in den kleinen Besetzungen von Kurt Wege und Günter Fuhlisch, bei Benny de Weille und Helmut Zacharias.

Seine bevorzugte Musikgattung war zunächst der Jazz, wo es Martin Böttcher schaffte, als Gitarrist zur Nummer 2 beim deutschen Jazz-Poll aufzusteigen. Schon in dieser Zeit sammelte er Erfahrungen als Arrangeur bei Filmkomponisten wie Michael Jary oder Hans-Martin Majewski, für den er Teile der Musik zum Film „Liebe 47“ arrangierte.

Bereits ab 1946 schrieb Böttcher Arrangements. 1954 nahm er Abschied vom NWDR und wechselte vom Notenpult zum Skizzenpapier. Dank Produzent Artur Brauner debütierte Böttcher 1955 mit der Musik zur Militärsatire Der Hauptmann und sein Held. Seine zweite Filmmusik schrieb er zu einem Meilenstein des deutschen Films der Nachkriegszeit: „Die Halbstarken“ (1956) von Georg Tressler, in der Hauptrolle Horst Buchholz. Es spielte seine eigens hierfür gegründete Formation Mister Martin’s Band, in der Musiker wie der Klarinettist Fatty George, der Vibraphonist Bill Grah, der Posaunist Ernst Mosch und, noch als Hans Last, der Bassist James Last mitwirkten.

Für Hans Albers schrieb Martin Böttcher drei Lieder in „13 kleine Esel und der Sonnenhof“ (1958), ebenso die Musik für Heinz Rühmanns „Pater Brown“-Filme „Das schwarze Schaf“ und „Er kann’s nicht lassen“. In „Max, der Taschendieb“ fand die zuvor unter dem Pseudonym Michael Thomas geschriebene und nach kurzer Zeit weltberühmt gewordene Melodie „Hawaii Tattoo“ Verwendung, die später auch in die amerikanischen „Billboard-Charts“ aufstieg.

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Die „Mr. Martin’s Band“, 1956

Daneben schrieb Böttcher Chansons für Françoise Hardy, Romy Schneider, Peggy March, Elisabeth Flickenschildt und andere. Am 6. Februar 1960 nahm Martin Böttcher an der deutschen Endausscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne mit dem Titel „Oh, wie schön“ teil. Den Titel sang der belgische Entertainer Tony Sandler, der später in Las Vegas Karriere machte. Das Lied schlug sich achtbar auf einem vorderen Platz, es gewann allerdings „Bonne nuit, ma cherie“ von Wyn Hoop vor „Wir wollen niemals auseinandergehn“ von Heidi Brühl. Der Titel von Wyn Hoop wurde dann im eigentlichen Grand Prix Eurovision Vierter.

1967 produzierte Oswalt Kolle den ersten Aufklärungsfilm „Oswalt Kolle: Das Wunder der Liebe“ in Deutschland. Martin Böttcher wurde mit der Komposition der Musikuntermalung beauftragt. Die Titel lehnte dann der wissenschaftliche Berater des Films, der Sexualforscher Prof. Hans Giese, als „nicht unterkühlt genug“ ab (er befürchtete, dass sich das männliche Publikum zu unzüchtigen Handlungen hinreißen lassen könnte…). Die Musik ging aber nicht verloren. Kolle verwendete sie als Hintergrundmusik für seine Hörplatte „Das Wunder der Liebe“, und das Titelthema Wonderland of Love wurde ein oft verwendeter Titel auf Sampler-Platten von Martin Böttcher.

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Martin Böttcher im Studio

Anfang der sechziger Jahre beauftragte Rialto Film-Chef Horst Wendlandt den Komponisten mit Filmmusiken für seine Edgar-Wallace-Reihe. Mit seiner Musik für die ebenfalls zu jener Zeit von Rialto Film produzierten Karl-May-Verfilmungen avancierte Martin Böttcher in den sechziger Jahren zum erfolgreichsten deutschen Filmkomponisten. Das Titelthema zum Karl-May-Film „Der Schatz im Silbersee“ – die „Old-Shatterhand-Melodie“ – führte 1962 siebzehn Wochen lang die Charts in Deutschland an und wurde mehr als 100.000-mal verkauft, ein Novum in der deutschen Musikgeschichte zu dieser Zeit.

Zu insgesamt zehn Karl-May-Kinofilmen komponierte er die Musik, außerdem in den siebziger Jahren zur 26-teiligen ZDF-Karl-May-Serie „Kara Ben Nemsi Effendi“. „An dem Erfolg des Films ist zur Hälfte die Musik beteiligt“, schrieb ein Kritiker nach der Uraufführung von „Der Schatz im Silbersee“. Die Musikstücke werden als Medley in den siebziger und achtziger Jahren mehrfach in den damals populären Musik- und Galashows des Fernsehens wie „Musik ist Trumpf“ gespielt und zu dieser Zeit erstmals auf Samplern herausgebracht. Auch heute noch ist die Karl-May-Filmmusik erfolgreich und wird immer wieder in Coverversionen oder auf CDs herausgegeben.

WinnetourMelodie

„Für mich war es eine besonders schöne Zeit, als ich die Musik zum Schatz im Silbersee und all den anderen Filmen komponieren durfte. Es hat wahnsinnig viel Freude gemacht – nicht nur, weil mir die Melodien so viel Erfolg brachten, sondern weil die Filme meiner Mentalität entgegenkamen. Das Grundmotiv war die Freiheit und die Ungebundenheit des Menschen. Ich musste nicht lange überlegen, bis mir die passenden Noten einfielen, die Musik kam aus dem Bauch. Vielleicht ist sie gerade deshalb so ein Erfolg geworden.“

Mit dem Kinosterben Ende der sechziger Jahre verlegte Martin Böttcher seinen Wirkungskreis verstärkt auf das Fernsehen. So ertönte in der allerersten Krimiserie, die im frisch gegründeten ZDF lief, „Das Kriminalmuseum“, als Titelmelodie eine Böttcher-Komposition. Es folgten in den 1960er Jahren die Serien Gertrud Stranitzki und Ida Rogalski mit Inge Meysel und in den siebziger Jahren eine Vielzahl weiterer Musiken, wie die zur Krimiserie Sonderdezernat K1, 1977 zu 13 Teilen der Serie Es muß nicht immer Kaviar sein mit Siegfried Rauch, 1994 zu 26 Teilen der Serie Air Albatross oder für diverse Episoden von Der Alte und Derrick, z.B. die Salzburg-Melodie aus der Derrick-Episode „Ein Koffer aus Salzburg“ von 1975. Böttcher komponierte seither regelmäßig für Fernsehserien, zuletzt für Pfarrer Braun mit Ottfried Fischer. Insgesamt schrieb Böttcher die Musik zu 56 Spielfilmen und rund 400 Fernsehspielen und -serien.

MartinBöttcher04Am 17. Mai 1996 wurde die Komposition „Friedensmelodie“ im Rahmen der Radebeuler Karl-May-Festtage im Rahmen eines Benefizkonzertes für das Kinderkrankenhaus in Mostar live uraufgeführt.

Die deutsche Gruppe Superboys erreichte am 12. September 1998 den ersten Platz in der ZDF-Hitparade mit einer Adaption der Winnetou-Melodie unter dem Titel Wish U Were Here – wünscht’, Du wärst bei mir. In Tschechien erhielt im März 2000 eine Cover-Version mit dem Titel „Vinetů“ der Gruppe Těžkej Pokondr aus dem Album „Vypusťte Krakena“ Doppel-Platin. Ein weiterer Erfolgstitel der Gruppe war der Titel „Vontové“, eine Gesangsfassung der „Old-Shatterhand-Melodie“ auf dem Album „Ježek v peci“.

Die amerikanische „Max Steiner Society“ verlieh Böttcher 1979 die Ehrenmitgliedschaft für seine Einspielungen von Steiners berühmten Filmmelodien „Tara’s Theme“ und „Theme from ‚A Summerplace‘“.
Am 9. November 1995 wurde Böttcher als erster Preisträger für seinen „besonderen Beitrag zur deutschen Filmgeschichte“ in Bonn mit dem „Ehrenpreis für Filmmusik“ (Erich-Wolfgang-Korngold-Preis) ausgezeichnet (gestiftet unter anderem von der Stiftung Deutsche Kinemathek, dem Deutschen Musikrat, der Deutschen Phono-Akademie und der Filmstiftung NRW).
Auf dem Karl-May-Fest 1994 in Bad Segeberg erhielt Martin Böttcher den Scharlih, die älteste und bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl Mays verbunden ist.
Während eines weiteren Karl-May-Festes (vom 25. bis 27. Juli 1997) wurde er mit einem „Special Award“ der Schacht-Musikverlage ausgezeichnet.
Am 15. April 2000 wurde ihm in Titisee-Neustadt (Schwarzwald) der Edgar Wallace-Preis in Gold für Verdienste um den deutschen Kriminalfilm überreicht.
Am 25. Januar 2004 erhielt Böttcher in St. Moritz das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Lebenswerk. Die Auszeichnung überreichte der deutsche Botschafter in der Schweiz, Dr. Frank Elbe (Bild).
Am 28. Mai 2009 wurde Martin Böttcher in Berlin anlässlich des erstmals verliehenen Deutschen Musikautorenpreises in der Sparte „Komposition Filmmusik“ ausgezeichnet.
Am 27. Juni 2013 wurde Martin Böttcher in München als erster deutscher Filmkomponist mit dem „Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award“ ausgezeichnet.
Im Rahmen der 7. Filmmusiktage in Sachsen-Anhalt erhielt Martin Böttcher am 23. Oktober 2014 in Halle den Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises.

MartinBöttcher05
Hier nun eine ausführliche Würdigung seines Schaffens in den 60er Jahren … Und diese Doppel-LP entghält weit mehr als seine klassischen „Winnetour“ Melodien.

Und klar: er war und ist einer der großen Weichspüler in der Filmmusik … aber das mit einem traumhaftem Gespür für Melodien … man höre sich z.B. mal „Auf Engel schießt man nicht“ oder aber auch das etwas schwungvollere „Campo Limpo“ an …  hier gibt es wahrlich viel zu entdecken,

Diese Doppel-LP ist auch deswegen interessant, weil sie einen überraschend ausführlicher Text über seinen Werdegang bis 1970 enthält (zudem auch noch seltenes Bildmaterial).

Und im Hüllentext gibt es dann noch diese nette, ein wenig hämische Kommentierung der damaligen Unterhaltungsmusik:

„In einer Zeit, da Elektrobaß, Elektrogitarre und doppelt besetztes Schlagzeug als up to date gelten, schon ein in den Vordergrund gezogener Rhythmus als neuer Sound gepriesen wird, breitet Martin Böttcher wie ein Raumgestalter zunächst einmal den weichen Teppich seiner Geigen aus, auf dem er dann das übrige Interieur präsentiert und zur Wirkung kommen läßt. Er macht es wie ein Redner, der nicht durch Lautstärke, sondern durch Argumene zu überzeugen versucht.“

BackCover1Besetzung:
Martin Böttcher und sein Orchester

Booklet1
Titel:

01. Canzone d’amore (Pascal/Bracardi) 2.29
02. Guantanamera (Traditional) 3.13
03. September Song (Weill/Anderson) (Film „Liebesrausch auf Capri“ ) 2.45
04. Wonderland Of Love (Böttcher) 3.10
05. Melodie für Jessica (Böttcher) (TV-Film „Spion unter der Haube“) 3.30
06. Fiesta in Belo Horizonte (Böttcher) (Film „… zum Beispiel Brasilien“) 2.25
07. Schiwago-Melodie (Jarre) 2.15
08. Casatschok (Rubaschkin) 2.23
09. Winnetou-Melodie (Böttcher) (Film „Winnetou“) 3.33
10. Klassenkeile (Böttcher) (Film „Klassenkeile“) 1.55
11. My Foolish Heart (Young/Washington) (Film „Mein Dummes Herz“) 3.10
12. Campo Limpo (Böttcher) 2.54
13. Auf Engel schießt man nicht (Böttcher) 2.38
14. High Noon (Tiomkin / Washington) 3.57
15. Blue Night In Rio (Böttcher) (Film „… zum Beispiel Brasilien“) 2.08
16. Exodus (Gold) 3.16
17. Schut-Melodie (Böttcher) (Film „Der Schut“) 2.06
18. Moskauer Nächte (Solowjew/Sedoy) 3.32
19. Old-Shatterhand-Melodie (Böttcher) (Film „Winnetou“ ) 2.57
20. Theme from „A Summerplace (Steiner) (Film „Die Sommerinsel“) 2.24
21. Pater-Brown-Thema (Böttcher) (Film „Das Schwarze Schaf“) 2.59
22. Ein schöner Tag (Böttcher) (TV-Serie „Gertrud Stranitzk) 2.34
23. Sehnsucht (Böttcher) 3.42
24. Dr. med. Fabian (Böttcher) (Film „Dr. med Fabian“) 1.44

LabelA1

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Martin Böttcher, 2015

Martin Böttcher – Sacramento (1972)

FrontCover1Da werden einem altem Haudegen wie mir doch glatt die Augen feucht …

Martin Böttcher interpretiert klassische Wild-West-Musik aus nicht minder klassischen Wild-West-Filmen auf seine Art …

Und ein Mann, der sich mit seinen Winnetou-Melodien unsterblich gemacht hat, weiß natürlich, was er tut, versteht natürlich sein Handwerk …

Und davon kann man sich auf dieser LP überzeugen lassen.

Vermutlich werden nur Besucher meines blogs, die sich auch zur „reiferen Jugend“ zählen lassen müssen, an dieser Musik erfreuen können …  aber all jenen Besuchern, wünsche ich viel Vergnügen bei diesen Melodien, die irgendwie direkt ins Herzen gehen …

Und bei Titeln wie „The Good, The Bad And The Ugly“, „Bonanza“, „High Noon“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod (The Harmonica Man)“ läuft es mir eiskalt dem Rücken runter … wem noch ?

ClintEastwoodBesetzung:
Martin Böttcher & His Orchestra

BackCoverTitel:
01.  Sacramento (M.Capuano/G.Capuano) 2.44
02. The Good, The Bad And The Ugly (Morricone) 2.55
03- Fiesta In Belo Horizonte (Böttcher) 2.45
04. I Will Return (Cordell) 2.19
05- High Noon (Tiomkin) 3.48
06. Bonanza (Livingstone) 2.22
07. Spiel mir das Lied vom Tod (The Harmonica Man) (Morricone) 2.49
08. (Is This The Way To) Amarillo (Sedeka/Greenfield)) 3.15
09. Campo Limpo (Böttcher) 4.05
10. Fiesta In Banana City (Böttcher) 2.35
11. The Young New Mexican Puppeteer (Carr/Shuman) 2.31
12. Olé O’Cangaceiro (da Nascimento) 03.32

LabelA1

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**SpielMirDasLiedVomTod01

 

 

Verschiedene Interpreten – Gala-Show der Stars (1970)

FrontCover1.JPGUnd wieder einmal eine dieser sog. Benefiz-LP´s der 70er Jahre …

Wir schreiben das Jahr 1970 und bei dieser LP geht es darum, die „Deutsche Sporthilfe“ zu unterstützen. Klar, es ging um die Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in München … da wurde dieses Ereignis gepusht wie sonst noch was.

Und deshalb schreibt auch der schleimige und „ehrenwerte“ Herr Josef Neckermann ein paar Zeilen. Zur Erinnerung:

Am 15. September 1935 wurden die Nürnberger Rassengesetze erlassen. Jüdische Kaufleute wurden dadurch sowohl persönlich als auch unternehmerisch unter Druck gesetzt und deren Unternehmen auf legale Weise zu Spottpreisen „arisiert“. Neckermann profitierte mehrfach von diesen Zwangsverkäufen:

Josef Neckermann ließ sich von seiner Mutter seinen Erbanteil an der Kohlenhandlung in Höhe von 200.000 Reichsmark (RM) auszahlen. Am 25. Oktober 1935 übernahm er vom jüdischen Unternehmer Siegmund Ruschkewitz (1871–1940)[2] für 100.000 RM (wovon durch Neckermann nur 46.000 RM auf ein Sperrmark-Konto überwiesen wurden)[3] dessen 1898 gegründetes und wenig später in der Würzburger Schönbornstraße[4] befindliches Textilkaufhaus sowie das Niedrigpreisgeschäft Merkur mit insgesamt 130 Angestellten und 60 Außendienstmitarbeitern unter Übernahme der Schulden und Hypotheken. Die Warenhausbranche steckte in diesen Jahren in der Krise und der Kaufpreis lag deutlich unter dem Wert des Unternehmens.

Neckermann war 1933 der Reiterstaffel der SA beigetreten und wurde 1937 mit der Mitgliedsnummer 4.516.510 in die NSDAP aufgenommen. Im Jahr darauf entstand durch Arisierung des Unternehmens von Karl Amson Joel, (dem Großvater des US-amerikanischen Singer-Songwriters Billy Joel und des Dirigenten Alexander Joel) – er hatte sich in Nürnberg und in Berlin ein florierendes Textilherstellungs- und -versandunternehmen aufgebaut – die Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann.

Neckermann drückte den Kaufpreis und richtete beim Bankhaus Hardy & Co. in Berlin ein Treuhandkonto auf – wie sich im späteren Wiedergutmachungsprozess herausstellte – seinen eigenen Namen ein. Neckermann begründete dies damit, dass er das Geld vor dem Zugriff der NSDAP schützen wollte. Der mittlerweile in die Schweiz geflüchtete Joel klagte auf Auszahlung des Geldes, die Klage wurde aber mit der Begründung abgewiesen, er sei „Devisenausländer“.

Neckermann besaß damit das viertgrößte deutsche Textil-Versandhaus (nach Quelle, Witt Weiden und Schöpflin). Mit den Unternehmen Joels übernahm Neckermann auch den Mietvertrag von dessen Villa in der Tannenbergallee im Berliner Westend, die er mit seiner Frau Annemarie Neckermann bezog. (Quelle: wikipedia)

Das nur so am Rande … aber unerwähnt lassen wollte ich diese Fakten nicht.

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Nun gut … wir hören hier ausschließlich „Stars“ aus dem Hause Decca/Telefunken:

Die meisten davon kann man in die Kategorie „abgehalfterte Schlagersternchen“ einordnen … das gilt natürlich nicht für die Knef die hier gleich zweimal vertreten ist. Und auch die Valente war alles andere als ein kurzfristiger Erfolg.

Aber dann treten u.a. auf: Die Peggy March (die fand ich damals Klasse), Manuela (deren Frühwerke Mitte der 60er Jahre hatten wirklich Pfiff) und die France Gall (nun ja … die fand ich als 15jähriger auch nicht schlecht *ggg*).

Der Ronny ist auch vertreten und eine Tanja Berg zelebriert die deutsche Version des Gassenhauers „Na Na Hey Hey Goodbye“ …

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11 der 12 Songs erschienen übrigens auch als Single, nur die „Schiwago Melodie“ in der Fassung von Martin Böttcher gab´s damals nur auf einer LP (zumindest mein jetziger Kenntnisstand) … da damals lauschenden Damen war das sicherlich gleichgültig, denn zum Schmelzen brachte sie diese Melodie auch so.

Gleiches gilt wohl für den ersten Peter Maffay Hit „Du“ … der hier ja neulich schon mal sehr kritisch bewertet wurde. Nicht ganz zu Unrecht … aber ich gestehe freimütig … damals hörte ich mir den Songs heimlich, ganz heimlich an (bevor ich dann wieder „Paranoid“ von Black Sabbath auflegte …) er wecke in mir als eben 15jährigen Knaben furchtbare Sehnsüchte nach der ewigen, allumfassenden Liebe … nun ja … das Leben hat mich natürlich eines anderen gelehrt … aber ich gestehe nicht minder freimütig: selbst heute noch lösen diese Zeilen (und die entsprechende Musik) in mir … sentimental-kitschige Emotionen rühren sich und der sentimentale Hund in mir, beginnt mit dem Schwanz zu wedeln (das soll jetzt allerdings kein obszöne Metapher sein …).

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Schwamm drüber.

Solche Benefiz LP´s haben ja auch immer wieder aus heutiger Sicht ein paar Raritäten zu bieten,so auch hier:

Da ist zum einen ein „Michelangelo“: Der heißt eigentlich Rainer Limpert:

Michelangelo, bürgerlich Rainer Limpert, (* 10. Mai 1946 in Binenwalde, Gühlen-Glienicke) ist ein deutscher Schlagersänger.

Rainer Limpert besuchte das Gymnasium bis zur Obersekunda und absolvierte dann die MichelangeloAusbildung zum Buchhändler. In Frankfurt am Main nahm er Gesangsunterricht und wirkte in der Pop-Band seines Bruders mit.

1969 veröffentlichte er seine erste Single Sie trägt blau, blau, blau und trat mit seinen Begleitmusikern als Michelangelo and his Group damit am 18. Oktober 1969 in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade auf. Die Singles Sie trägt blau, blau, blau und Wie ein Feuerwerk schafften es in die „Top 20“ der Zeitschrift Musikmarkt. 1971 konnte er seinen Titel Du bist meine Liebe zwei Wochen lang in den niederländischen „Top 40“ platzieren und erreichte dort Platz 22. Am 13. September 1971 trat er im ZDF-Magazin Die Drehscheibe als Sänger auf. Außerhalb der Niederlande erzielte er keine Charterfolge. Ein Tag mit Maria wurde ebenfalls von Michael Holm 1972 veröffentlicht.

Als 1971 Gunter „Yogi“ Lauke auf Anfrage von Albert-Carl Weiland (SR) Sänger für das Gesangsensemble Family Tree suchte, holte er Limpert mit ins Boot. Limpert sang bis zur Auflösung 1975 bei der Formation. (Quelle: wikipedia).

Er bracht es wohl auf insgesamt 8 Singles und hier macht er seine Sache gar nicht mal so schlecht.

Und dann haben wir noch eine gewisse Kirsti (Sparboe) … und stammte aus Norwegen:

Kirsti Sparboe (* 7. Dezember 1946 in Tromsø) ist eine norwegische Schlagersängerin und Schauspielerin.

Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete sie als Sekretärin. Sie trat in einer Tanzkapelle auf, nahm Gesangsunterricht und erhielt mit 17 Jahren ihren ersten Schallplattenvertrag. Bereits mit ihrer ersten Single Ballerina war sie 1964 in Norwegen und Schweden erfolgreich. 1965 nahm sie mit Karusell erstmals für Norwegen am Eurovision Song Contest teil, blieb aber ohne Erfolg wie auch bei ihren Teilnahmen 1967 und 1969.

KirstiEnde der 1960er Jahre kam sie unter dem Namen „Kirsti“ mit ihren von Telefunken produzierten Schlagern auch in die deutsche Hitparade. Ihren größten Erfolg hatte sie in der Bundesrepublik mit dem Titel Ein Student aus Uppsala, womit sie 1969 14 Wochen lang in den deutschen Charts vertreten war. 1970 beteiligte sie sich mit Pierre, der Clochard an der deutschen Vorentscheidung für den Grand Prix, konnte sich jedoch nicht qualifizieren. Mit den Singles Die treuen Husaren, Herzklopfen, Ich hab’ in Essen mein Herz vergessen, Pierre, der Clochard, Mr. Christopher Brown und Napoleon und Josephine konnte sie sich noch in einigen Rundfunk-Hitparaden platzieren. Sie wirkte auch in einigen Filmproduktionen mit. (Quelle: wikipedia)

Die konnte sich übrigens wesentlich länger halten … Bis in die 80er Jahre veröffentlichte LP`s und Singles.

Aber jetzt hinein ins Vergnügen, frei nach dem Motto:

Was so alles geschieht,
in der Carnaby Street,
und ein Carnaby Boy
spielt auf seiner guitar
für die Leute ein Lied
in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht,
ja die Girls und die Boys
kommen raus aus dem Haus,
denn sie hören den Beat
in der Carnaby Street.

Allen geht der Beat in die Beine,
und die Melodie geht ins Ohr,
ja und alle denken das eine.
Das gibt es nur in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
pfeifen alle das Lied
auf der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
zahlen gerne den Preis
und sie kaufen den Hit
auf der Carnaby Street.

la la la la …

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Titel:
01. Peggy March: In der Carnaby Street (Mayer/Bradtke) 3.05
02. Michelangelo: Wie ein Feuerwerk (Siegel/Sondock) 2.38
03. Caterina Valente: Tausend rosarote Pfeile (Little Arrows) (Hammond/ Hazelwood/Henning) 2.45
04. Peter Maffay: Du (Orloff/Kunze) 3.28
05. Hildegard Knef: Eins und eins, das macht zwei (Niessen) 2.53
06. Tanja Berg: Na Na Hey Hey Goodbye (de Carlo/Frashmur/Leka/Holm) 3.20
07. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (Hammerschmid/Knef) 3.12
08. France Gall: A Banda (de Hollanda/Weyrich/Conta) 2.53
09. Manuela: Wenn du liebst (Heider/Relin) 3.59
10. Martin Böttcher: Schiwago-Melodie (Jarre) 2.12
11. Kirsti: Ein Student aus Uppsala (Mayer/Buschor) 2.17
12. Ronny: Nun leb wohl (Roloff/Hee) 2.55

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Die deutschen Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City:

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Martin Böttcher – Deutsche Filmkomponisten (Folge 1) (2000)

FrontCover1.jpgDa kann so ein oller Knabe wie ich schon arg sentimental werden:

Martin Hermann Böttcher (* 17. Juni 1927 in Berlin; † 19. April 2019[1]; Pseudonyme: Michael Thomas, Renardo) war ein deutscher Filmkomponist, Dirigent und Arrangeur. In einem Zeitraum von über 60 Jahren verfasste er die Musik zu mehr als 50 Kinofilmen und 300 Fernsehproduktionen. Große Bekanntheit und Charterfolge erlangte Böttcher in den 1960er-Jahren durch seine Musik zu den Karl-May-Verfilmungen.

Martin Böttcher ist Urenkel eines Weimarer Hofkapellmeisters und erwarb schon früh durch Klavierunterricht musikalische Kenntnisse. Zunächst wollte er indes Pilot werden. Knapp 17 Jahre alt, wurde er im Krieg bei der Luftwaffe ausgebildet. Zu einem Einsatz kam es aber aus Mangel an Treibstoff nicht mehr. Während der Kriegsgefangenschaft gelang es Böttcher, eine Gitarre zu organisieren und autodidaktisch das Gitarrenspiel zu erlernen. Wegen eines Unfalls mit Schädelbasisbruch und Gehörnerv-Quetschung war Martin Böttcher auf dem linken Ohr taub.

MartinBöttcher2.jpgNach der Entlassung aus der Gefangenschaft führte ihn der Weg nach Hamburg. Dort spielte Martin Böttcher Gitarre unter Alfred Hause und Franz Thon im von Willi Steiner neu formierten Tanz- und Unterhaltungsorchester des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks, das selbst im Big-Band-verwöhnten England mit Hochachtung erwähnt wurde. Nebenbei eignete sich Böttcher sein musikalisches Rüstzeug bei Generalmusikdirektor Richard Richter und auf dem Gebiet der U-Musik bei Kurt Wege an. Auch spielte er in den kleinen Besetzungen von Kurt Wege und Günter Fuhlisch, bei Benny de Weille und Helmut Zacharias.

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Bei der Soundtrack EP zu demFilm „Die Halbstarken“ spielte ein Herr H. Last den Bass …

Seine bevorzugte Musikgattung war zunächst der Jazz, wo es Martin Böttcher schaffte, als Gitarrist zur Nummer 2 beim deutschen Jazz-Poll aufzusteigen. Schon in dieser Zeit sammelte er Erfahrungen als Arrangeur bei Filmkomponisten wie Michael Jary oder Hans-Martin Majewski, für den er Teile der Musik zum Film Liebe 47 arrangierte.

Bereits ab 1946 schrieb Böttcher Arrangements. 1954 nahm er Abschied vom NWDR und wechselte vom Notenpult zum Skizzenpapier. Dank Produzent Artur Brauner debütierte Böttcher 1955 mit der Musik zur Militärsatire Der Hauptmann und sein Held. Seine zweite Filmmusik schrieb er zu einem Meilenstein des deutschen Films der Nachkriegszeit: Die Halbstarken (1956) von Georg Tressler, in der Hauptrolle Horst Buchholz. Es spielte seine eigens hierfür gegründete Formation Mister Martin’s Band, in der Musiker wie der Klarinettist Fatty George, der Vibraphonist Bill Grah, der Posaunist Ernst Mosch und, noch als „Hans Last“, der Bassist James Last mitwirkten.

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Martin Böttcher mit Romy Schneider, 1959

Für Hans Albers schrieb Martin Böttcher drei Lieder in 13 kleine Esel und der Sonnenhof (1958), ebenso die Musik für Heinz Rühmanns Pater-Brown-Filme Das schwarze Schaf und Er kann’s nicht lassen. In Max, der Taschendieb fand die zuvor unter dem Pseudonym „Michael Thomas“ geschriebene und nach kurzer Zeit weltberühmt gewordene Melodie Hawaii Tattoo Verwendung, die später auch in die amerikanischen Billboard-Charts aufstieg.

Daneben schrieb Böttcher Chansons für Françoise Hardy, Romy Schneider, Peggy March, Elisabeth Flickenschildt und andere. Am 6. Februar 1960 nahm Martin Böttcher an der deutschen Endausscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne mit dem Titel Oh, wie schön teil. Den Titel sang der belgische Entertainer Tony Sandler, der später in Las Vegas Karriere machte. Das Lied schlug sich achtbar auf einem vorderen Platz, es gewann allerdings „Bonne nuit, ma cherie“ von Wyn Hoop vor Wir wollen niemals auseinandergehn von Heidi Brühl. Der Titel von Wyn Hoop wurde dann im eigentlichen Grand Prix Eurovision Vierter.

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Martin Böttcher mit Pierre Brice

Im Jahr 1967 produzierte Oswalt Kolle den ersten Aufklärungsfilm Oswalt Kolle: Das Wunder der Liebe in Deutschland. Martin Böttcher wurde mit der Komposition der Musikuntermalung beauftragt. Die Titel lehnte dann der wissenschaftliche Berater des Films, der Sexualforscher Hans Giese, als „nicht unterkühlt genug“ ab (er befürchtete, dass sich das männliche Publikum zu unzüchtigen Handlungen hinreißen lassen könnte). Die Musik ging aber nicht verloren. Kolle verwendete sie als Hintergrundmusik für seine Hörplatte Das Wunder der Liebe, und das Titelthema Wonderland of Love wurde ein oft verwendeter Titel auf Sampler-Platten von Martin Böttcher.

Autogrammkarten

Autogrammkarten

Anfang der 1960er Jahre beauftragte der Rialto-Film-Chef Horst Wendlandt den Komponisten mit Filmmusiken für seine Edgar-Wallace-Reihe. Mit seiner Musik für die ebenfalls zu jener Zeit von Rialto Film produzierten Karl-May-Verfilmungen avancierte Martin Böttcher in den 1960er Jahren zum erfolgreichsten deutschen Filmkomponisten. Zu insgesamt zehn Karl-May-Kinofilmen komponierte er die Musik, außerdem in den 1970er Jahren zur 26-teiligen ZDF-Karl-May-Serie Kara Ben Nemsi Effendi. „An dem Erfolg des Films ist zur Hälfte die Musik beteiligt“, schrieb ein Kritiker nach der Uraufführung von Der Schatz im Silbersee. Die Musikstücke werden als Medley in den 1970er und 1980er Jahren mehrfach in den damals populären Musik- und Galashows des Fernsehens wie Musik ist Trumpf gespielt und zu dieser Zeit erstmals auf Samplern herausgebracht. Auch heute noch ist die Karl-May-Filmmusik erfolgreich und wird immer wieder in Coverversionen oder auf CDs herausgegeben.

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„Für mich war es eine besonders schöne Zeit, als ich die Musik zum Schatz im Silbersee und all den anderen Filmen komponieren durfte. Es hat wahnsinnig viel Freude gemacht – nicht nur, weil mir die Melodien so viel Erfolg brachten, sondern weil die Filme meiner Mentalität entgegenkamen. Das Grundmotiv war die Freiheit und die Ungebundenheit des Menschen. Ich musste nicht lange überlegen, bis mir die passenden Noten einfielen, die Musik kam aus dem Bauch. Vielleicht ist sie gerade deshalb so ein Erfolg geworden.“

Mit dem Kinosterben Ende der 1960er Jahre verlegte Martin Böttcher seinen Wirkungskreis verstärkt auf das Fernsehen. So ertönte in der allerersten Krimiserie, die im frisch gegründeten ZDF lief, Das Kriminalmuseum, als Titelmelodie eine Böttcher-Komposition. Es folgten in den 1960er Jahren die Serien Gertrud Stranitzki und Ida Rogalski mit Inge Meysel und in den 1970er Jahren eine Vielzahl weiterer Musiken, wie die zur Krimiserie Sonderdezernat K1, 1977 zu 13 Teilen der Serie Es muß nicht immer Kaviar sein mit Siegfried Rauch, 1994 zu 26 Teilen der Serie Air Albatross oder für diverse Episoden von Der Alte und Derrick, z. B. die Salzburg-Melodie aus der Derrick-Episode Ein Koffer aus Salzburg von 1975. Böttcher komponierte seither regelmäßig für Fernsehserien, zuletzt für Pfarrer Braun mit Ottfried Fischer. Insgesamt schrieb Böttcher die Musik zu 56 Spielfilmen und rund 400 Fernsehspielen und -serien.

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Am 17. Mai 1996 wurde die Komposition Friedensmelodie im Rahmen der Radebeuler Karl-May-Festtage im Rahmen eines Benefizkonzertes für das Kinderkrankenhaus in Mostar live uraufgeführt.

Die deutsche Gruppe Superboys erreichte am 12. September 1998 den ersten Platz in der ZDF-Hitparade mit einer Adaption der Winnetou-Melodie unter dem Titel Wish U Were Here – wünscht’, Du wärst bei mir. In Tschechien erhielt im März 2000 eine Coverversion mit dem Titel Vinetů der Gruppe Těžkej Pokondr aus dem Album Vypusťte Krakena Doppel-Platin. Ein weiterer Erfolgstitel der Gruppe war der Titel Vontové, eine Gesangsfassung der Old-Shatterhand-Melodie auf dem Album Ježek v peci. (Quelle: wikipedia)

Von all seinen Ehrngen ganz zu schweigen.

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Martin Böttcher mit Mario Adorf

Vermutlich hätte es ihn gefreut, dass der Bayerische Rundfunk ihm auf ihrer Klassik-Seite im web einen Nachruf schenkt:

Er war einer der ganz Großen der deutschen Unterhaltungs-, Fernseh- und Filmmusik. Unverkennbar ist seine kompositorische Handschrift, unverwechselbar sein Sound: Die Melodien seiner Winnetou-Filmmusiken sind legendär. Martin Böttcher hat die Musik zu über 50 Kinofilmen und 300 Fernsehproduktionen geschrieben. Am 19. April ist der Komponist im Alter von 91 Jahre gestorben, wie BR-KLASSIK aus engem Familienkreis erfahren hat.

Die Melodien der Winnetou-Filmmusiken kennt jeder, das gilt auch für viele seiner Fernsehmusiken, die ihn gewissermaßen in jedes deutsche Wohnzimmer brachten: „Sonderdezernat K1“, „Forsthaus Falkenau“, „Pfarrer Braun“. Martin Böttcher erhielt für seine Arbeit zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande, der „Look & Listen – Telepool-BR-Music-Award“ und die Ehrenmitgliedschaft in der US-amerikanischen Max Steiner Society – neben Benny Goodman, Frank Sinatra und anderen.

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Martin Böttcher im Studio (60er Jahre)

Die musikalische Heimat des 1927 in Berlin geborenen Urenkels eines Weimarer Hofkapellmeisters war der Jazz. Kurz vor Kriegsende wurde er noch zur Luftwaffe eingezogen und auf dem raketenangetriebenen Abfangjäger Messerschmidt Me 163 „Komet“ ausgebildet. Zum Fliegen kam er nicht mehr, aber die Fliegerei blieb einer seiner Leidenschaften. In der Kriegsgefangenschaft begann er mit dem Gitarrenspiel, übte jeden Tag an die 16 Stunden und begann dann seine professionelle musikalische Laufbahn als Rhythmus-Gitarrist im Tanz- und Unterhaltungsorchester des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks in Hamburg. Bereits 1952 schrieb er für einen Dokumentarfilm eine erste Filmmusik.

„Vorbilder? Für mich war Henry Mancini ein toller Komponist und Arrangeur.“ (Martin Böttcher)

1954 später verabschiedete sich Martin Böttcher von seinem Tanzorchester und gab die Gitarristentätigkeit auf, um sich am Schreibtisch über dem Notenpapier vornehmlich dem Komponieren und Arrangieren zu widmen. Anders als beispielsweise seine Kollegen Werner Müller und Bert Kaempfert, die sich neben dem Komponieren und Arrangieren auch als Big-Band-Leader profilierten, absolvierte Martin Böttcher eher wenige Live-Auftritte als Orchesterleiter.

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In stetem Fluss komponierte er für den Film. Erste berühmte Titel waren „Die Halbstarken“ und „Endstation Liebe“, beide mit Horst Buchholz in den Hauptrollen, später die Pater-Brown-Krimis mit Heinz Rühmann, eine Reihe von Edgar-Wallace-Thrillern und natürlich die insgesamt zehn „Winnetou“-Filme mit Pierre Brice und Lex Barker in den Hauptrollen, deren Erkennungsmelodien Martin Böttcher in den 1960er-Jahren internationale Berühmtheit bescherten. Das „Old Shatterhand“-Thema von 1962 stand 17 Wochen lang an der Spitze der Charts und wurde mehr als 100.000 Mal verkauft, damals eine echte Sensation.

Die Reihe der Fernsehmusiken Böttchers ist lang: Sie umfasst noch beliebte Serien wie „Das Kriminalmuseum“, „Gertrud Stranitzki“ mit Inge Meysel, „Es muss nicht immer Kaviar sein“ mit Siegfried Rauch, „Air Albatross“ mit Wolf Roth, „Schöne Ferien“ mit Claudia Rieschel, Simone Rethel und Sigmar Solbach sowie „Pfarrer Braun“ mit Ottfried Fischer.

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In all diesen Film- und Fernsehmusiken kultivierte Martin Böttcher einen Sound, der von großer Originalität und Eigenständigkeit geprägt ist. Es sind einprägsame diatonische Melodien, gepaart mit einer klangsinnlichen Harmonik über kräftigen Basslinien, eingebettet in einen warmen, weichen, volltönenden Gesamtklang. In der Tat dürfte es schwer fallen, ein Böttcher-Stück zu finden, bei dem man nicht schon nach 15 Sekunden die unverkennbare Handschrift des Komponisten erkennen würde. (Quelle_ BR-Klassik)

Hier zum Gedenken ein wunderbarer Querschnitt seines Schaffens … denn er hatte ja weit mehr drauf als „nur'“ all die bezaubernden Winnetou-Melodien zu komponieren … Insbesondere bei seinen Krimi- und Thriller Melodien kann man schon auch ne Gänsehaut kriegen …

Wie gesagt: Da kann so ein oller Knabe wie ich schon arg sentimental werden …

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Titel:

Der Schatz Im Silbersee:
01. Old-Shatterhand-Melodie 3.30
02. Tramp-Melodie 2.45

Winnetou 2. Teil:
03. Winnetou-Melodie 3.08

Der Schut:
04. Schut-Melodie 2.34

Unter Geiern:
05. Old-Shurehand-Melodie 2.31

Winnetou 3. Teil:
06. Banditen-Thema 2.44

Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten:
07. Grand-Canyon-Melodie 3.23

Endstation Liebe:
08. Titelmusik 2.03

Die Halbstarken:
09. Sissy-Blues 2.12

Er kann’s nicht lassen:
10. Pater-Brown-Thema 2.11

Max, der Taschendieb:
11. Moonlight Guitar 2.57
12. Joe’s Melody 2.02

Das Geheimnis der schwarzen Witwe:
13. Die schwarze Witwe (Instrumental) 3.24

Mörderspiel:
14. Opus für Blondinen 2.59
15 Slowly, Slowly 1:47

Wartezimmer zum Jenseits:
16. Serenade für Laura 3.10

Das Ungeheuer von London-City:
17. Doodle Dandy 2.35
18. Walking Jack 2.32

Die Diamantenhölle am Mekong:
19. Midnight In Bangkok 1.42

Der Fälscher von London:
20. Titelmusik 2.47

Der schwarze Abt:
21. Titelmusik 2.32

Die blaue Hand:
22 Titelmusik 2:29

Der Mönch mit der Peitsche:
23. Terrible 1.43

Das Gasthaus an der Themse:
24. Besonders in der Nacht (Instrumental) 1.19
25. Mekka-Blues 1.47

Lange Beine – Lange Finger:
26. Lange Beine – Lange Finger (Instrumental) 2.31

Die Ente Klingelt um 1/2 8:
27. Hauptthema (Single-Version) 2.09

Klassenkeile:
28. Titelmusik 1.54

Dr. Med Fabian – Lachen ist die beste Medizin:
29. Titelmusik 1.48

Willy, der Privatdetektiv:
30. Pst, Willy 2.51

Musik: Martin Böttcher

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Martin Hermann Böttcher (* 17. Juni 1927; † 19. April 2019)

Hans Albers – Der Wind und das Meer (1964)

FrontCover1.JPGWas für etliche meiner Generation der Achim Reichel mit seinen Shanties und Seeräuberliedern war und ist, war für die Generationen vor uns irgendwie wohl auch der Hans Albers … Von daher: höchste Zeit, ihm hier Platz einzuräumen:

Hans Philipp August Albers (* 22. September 1891 in Hamburg; † 24. Juli 1960 in Berg, Bayern) war ein deutscher Schauspieler und Sänger, der als „blonder Hans“ zum Volksidol wurde.

Hans Albers wurde als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers (genannt „Schöner Wilhelm“) und dessen Frau Johanna Dorothea, geborene Rathjen, in der Langen Reihe 71 in Hamburg-St. Georg als jüngstes von sechs Kindern geboren. Er besuchte die Uhlenhorster Oberrealschule, wurde allerdings nach einem tätlichen Konflikt mit einem prügelnden Lehrer als Quartaner der Schule verwiesen. Ähnliches erlebte er in der St. Georgs-Realschule. Mehr Anerkennung fand Albers als begeisterter Jungsportler im Schwimmklub Alster. Er begann in der Folge eine Kaufmannslehre und war in einer Seidenfirma in Frankfurt am Main tätig.

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Hans Albers, 1922

Seine Theaterkarriere begann er am dortigen Neuen Theater, anfangs mit mäßigem Erfolg. Er hatte ohne Wissen seines Vaters mit heimlicher finanzieller Unterstützung seiner Mutter privaten Schauspielunterricht genommen. In der Spielzeit 1912/13 debütierte er am Stadttheater Güstrow, meist in der Rolle des jugendlichen Liebhabers. Seine Gage betrug zwischen 60 und 120 Mark im Monat und er musste dafür zusätzlich bei Bühnenarbeiten mithelfen.

Nachdem er 1915 zur Armee eingezogen worden war, wurde Hans Albers im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Soldat des Reserveinfanterieregiments 31 schwer verwundet. Er kam in ein Wiesbadener Krankenhaus, wo es gelang, sein zerschossenes Bein wiederherzustellen. Gegen eine drohende Amputation hatte er sich – laut eigenen Worten – vehement gewehrt. Nach seiner Entlassung trat er am dortigen Residenztheater in Possen, Lustspielen und Operetten auf.

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Hans Albers, 1924 (schaut ja fast wie „Berlin Babylon“ aus

Nach dem Ersten Weltkrieg spielte Albers an verschiedenen Berliner Theatern und an der Komischen Oper vor allem komische Rollen. Sein erster großer Erfolg war die Rolle des Kellners Gustav Tunichtgut im Stück Die Verbrecher von Ferdinand Bruckner. Sein Lehrer und Förderer war der jüdische Schauspieler Eugen Burg.

Nach über hundert Stummfilmrollen spielte er 1929 in einem der ersten deutschen Tonfilme, Die Nacht gehört uns und kurz darauf an der Seite von Marlene Dietrich in Der blaue Engel. Die Rolle des Artisten Mazeppa in diesem Film war seine einzige Nebenrolle nach Einführung des Tonfilms. Sein Schauspielerkollege und damaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats des Tobis-Tonbild-Syndikats Emil Jannings hatte dafür gesorgt, dass entscheidende Szenen mit Albers aus der fertigen Fassung herausgeschnitten wurden.

1930 drehte er unter der Regie des späteren Präsidenten der Reichsfilmkammer Carl Froelich die Komödie Hans in allen Gassen. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Hans Albers neben sehr erfolgreichen Filmen wie Bomben auf Monte Carlo (1931) oder F.P.1 antwortet nicht (1932) erneut in großen Theaterrollen zu sehen, wie z. B. zusammen mit Fritz Kortner in Rivalen oder in Ferenc Molnárs Liliom. Letzteres wurde zu seiner Paraderolle, die er bis zur Absetzung des Stücks durch die NSDAP (da Molnár Jude war) und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg spielte; hier singt er das Rummelplatz-Ausruferlied Komm auf die Schaukel, Luise.

Single1Nach der Machtübernahme durch die NSDAP drängte man ihn zur Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Hansi Burg, die Tochter seines jüdischen Mentors Eugen Burg. Nach einiger Zeit gab Albers nach und trennte sich offiziell von ihr, lebte jedoch weiter mit ihr am Starnberger See. Dort besaß er seit 1933 in Garatshausen bei Tutzing eine Villa mit einem 27.000 m² großen Grundstück.

Albers drehte weiterhin erfolgreich Filme, wenngleich er bis 1945 nicht mehr ans Theater ging, um sich dem Einfluss der Nationalsozialisten zu entziehen. Für Hansi Burg wurde Deutschland indes zu gefährlich. Albers wollte seine Lebensgefährtin in Sicherheit wissen und sorgte dafür, dass sie 1939 über die Schweiz nach England emigrierte. Sie kehrte 1946 nach Garatshausen zurück. Albers trennte sich von seiner zwischenzeitlichen Freundin und lebte bis zu seinem Tod 1960 mit Hansi Burg in Garatshausen. Albers blieb Zeit seines Lebens unverheiratet.

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Da schmachten die Frauen natürlich …

Aus dem Jahr 1937 stammte die UFA-Kriminalkomödie Der Mann, der Sherlock Holmes war, bei dem Albers gemeinsam mit Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte. Das Duett der beiden mit dem Titel Jawoll, meine Herr’n … wurde zum Kassenschlager. Im Jahr des Kriegsbeginns 1939 wurde das Projekt Wasser für Canitoga fertiggestellt, ein immens teurer Abenteuerfilm, dem mit dem Lied Goodbye Johnny wiederum ein echter Gassenhauer entsprang. 1943 hatte der zum 25-jährigen Jubiläum der UFA mit großem Aufwand produzierte Farbfilm Münchhausen einen außergewöhnlichen Publikumserfolg.

Zu den Nationalsozialisten hatte Hans Albers einerseits ein sehr distanziertes Verhältnis: Er zeigte sich nie an der Seite hochrangiger NSDAP-Funktionäre und verzichtete auf die Entgegennahme eines Schauspielpreises aus der Hand von Joseph Goebbels. Dennoch Hans Albers06war er bei Goebbels als Publikumsmagnet sehr geschätzt und konnte daher sehr hohe Gagen fordern und erhalten und wurde auf dessen Gottbegnadeten-Liste geführt.

Propagandafilme unter Mitwirkung von Hans Albers waren Flüchtlinge (1933) und Henker, Frauen und Soldaten (1935) sowie der von ihm mit produzierte Propagandafilm Carl Peters über den gleichnamigen Afrikakolonialisten von 1941. 1943 drehte er gemeinsam mit Ilse Werner unter der Regie Helmut Käutners den Farbfilm Große Freiheit Nr. 7. Die Dreharbeiten mussten wegen der Bombenangriffe auf Potsdam (Babelsberg) und Berlin, wo die Dreharbeiten begonnen hatten, in Prag fortgesetzt werden. Der Film wurde jedoch wegen seiner düsteren Stimmung – abgesehen von seiner Ur- und weiteren Aufführungen in Prag – erst nach Kriegsende öffentlich vorgeführt. Die deutsche Uraufführung im September 1945 in Berlin war die erste Filmpremiere nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kurz vor Kriegsende begannen die Dreharbeiten zu Shiva und die Galgenblume, einem Kriminalfilm in Farbe, der nicht mehr fertiggestellt werden konnte. Unter der Regie Hans Steinhoffs wurde in Prag gedreht. Aufstände und das Heranrücken der Roten Armee führten zum Abbruch der Dreharbeiten und zur Flucht von Stab und Schauspielern in Richtung Westen.

Albers’ erste Produktion nach Kriegsende war der 1947 gedrehte und in Berlin spielende Film … und über uns der Himmel, der ihn als Kriegsheimkehrer zeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Albers seine Filmkarriere fortsetzen, unter anderem in dem sehr erfolgreichen Streifen Auf der Reeperbahn nachts um halb eins mit Heinz Rühmann. Ein

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Blechschild

Höhepunkt seines Filmschaffens in den 1950er Jahren war die 1956 gedrehte Literaturverfilmung Vor Sonnenuntergang nach Gerhart Hauptmann mit Annemarie Düringer und Claus Biederstaedt an seiner Seite. Es folgten Filme wie Der tolle Bomberg oder Das Herz von St. Pauli.

Auch mit seinen Liedern hatte er großen Erfolg. In ihnen stellte er sich schon seit 1932 als Haudegen (Flieger, grüß mir die Sonne), als Seemann (Der Wind und das Meer) und als Kavalier (Komm auf die Schaukel, Luise) dar. Ein großes Problem in den 1950er Jahren war seine Alkoholkrankheit, die er stets zu verschleiern wusste.

1957 spielte er im Staatstheater am Gärtnerplatz in München den alten Karl Knie in der Musicalversion des Seiltänzerstücks Katharina Knie von Carl Zuckmayer. Mit dieser Rolle verabschiedete er sich auch 1960 von der Bühne. 1958, zwei Jahre vor seinem Tod, war Hans Albers noch in drei Filmen zu sehen: Der Greifer (ein Kriminalfilm), Der Mann im Strom (eine Literaturverfilmung nach Siegfried Lenz) und 13 kleine Esel und der Sonnenhof. Sein letzter Film Kein Engel ist so rein kam 1960 in die Kinos. Er schließt mit dem von Hans Albers gesprochenen Satz: „Das ist das Ende“.

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Hans Albers mit seinem Cadillac

Im Alter von 68 Jahren brach Hans Albers während einer Theateraufführung mit schweren inneren Blutungen zusammen und starb drei Monate später am 24. Juli 1960 in einem Sanatorium im Ortsteil Kempfenhausen der Gemeinde Berg am Starnberger See. Er wurde eingeäschert und die Urne auf dem Friedhof Ohlsdorf in seiner Geburtsstadt Hamburg beigesetzt. (Quelle: wikipedia)

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Das Hans Albers Haus am Starnberger See und es gibt weiterhin ein Gerangel um den Erhalt dieses Hauses… eine bayerische Provinzposse spielte sich da in den letzten Jahren ab

Hier nun ein Querschnitt seiner Lieder, überwiegend aus den 50er Jahren …

Und wir hören kernig-schmachtende Lieder, frei nach dem Motto „Harter Kern, weiche Schale“ … jede Menge Seemannsgarn wird da gesponnen …

Interessant die dezent kritischen Töne bei „Das Lied vom Nigger Jim“

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

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Ist der Nigger Jim.
Doch die beste weiße Weste,
Trägt der Nigger Jim.

Jazz Band Lieder singt er so gut,
Denn er hat viel Rythmus im Blut.
Doch seit dem er die Heimat verlor,
Singt er sich selbst of vor.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Dem ging es oft im Leben schlimm.
Denn auf dem Brodway, tat ihm das Herz weh,
Denn alle Kinder riefen: „Mutti, Mutti, schau ein schwarzer Mann“.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Den packte oft ein wilder Grimm.
Denn seine Färbung, war ja Vererbung.
Und keine hörte seine Klagelieder an.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Schwarzer Rabe, wie als Knabe,
Lebst du noch als Greis.
Weiße Betten in Manhatten
Machen dich nicht weiß.

Tausend Teufel necken dich laut:
„Fahr aus der Haut! fahr aus der Haut!
Erst must du ein Engelein sein,
Dann bist du blüten rein.“

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Dem ging es oft im Leben schlimm.
Denn auf dem Brodway, tat ihm das Herz weh,
Denn alle Kinder riefen: „Mutti, Mutti, schau ein schwarzer Mann“.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Den packte oft ein wilder Grimm.
Denn seine Färbung, war ja Vererbung.
Und keine hörte seine Klagelieder an.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß.
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Ansonsten kann man mehr als einmal schmunzeln, ähnlich wie meine Töchter es tun, wenn ich ihnen von Jimi Hendrix berichte … War halt ne andere Zeit …

Nachhören schadet jedoch nicht … dann kann man auch ein wenig ein Gespür kriegen, mit welchen (Fernweh-Sehnsüchten so unsere Eltern ihr Leben versüßten.

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Besetzung:
Hans Albers (vocals)
+
Die Coronels (bei 10.)
Die Geschwister Burgstaller (bei 03.)
Evelyn Künneke (vocals bei 05.)
Rudolf Lamy-Chor (bei 11.)
Trio Fitzett (bei 06.)
Die Sunnies (bei 10.)
+
Orchester Walter Baumgartner
Orchester Paul Burkhard
Orchester Martin Böttcher
Orchester Michael Jary
Orchester Carl Michalski
Orchester Béla Sanders
Orchester Walter Schacht
Orchester Herbert Trantow

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Titel:
01. Seemanns-Chor (1932) (Berger-Engel/Mehring) 3.24
02. Der Wind und das Meer (1950) (Trenet) 3.07
03. Kleine Nordseeschwalbe (1951) (Beul) 3.03
04. Einmal noch nach Bombay (1954) (John/Leip) 3.19
05. Das gibt es nur in Texas (Deep In The Heart Of Texas) (1950) (Balz) 3.06
06. Fünf kleine Affen (1950) (Beul) 3.03
07. Mein Onkel hat Plantagen (1950) (Beul) 2.35
08. Good Bye, Jonny (1939)  (Beckmann/Kreuder) 3.25
09. Es ist egal (1959) (Stani/Albers/Böttcher) 2.41
10. Trippel-Trippel-Trapp (1959) (Gilbert/Spoliansky) 2.57
11. Der Mensch muß eine Heimat haben (1957) (Gilbert/Spoliansky) 3.27
12. Wenn du mein Schatz wärst (1950) (Burkhard/Schanzer/Welisch) 3.45
13. Ich frag‘ nich, ob du Geld hast (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 3.24
14. Das Lied vom Nigger Jim (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 4.08
15. Das Lied von Kolumbus (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 2.03
16. Kleine Möve, flieg nach Helgoland (1952) (Balz/Cowler) 1.06

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Hans Albers (* 22. September 1891; † 24. Juli 1960)

Verschiedene Interpreten – Musik zum Abend (Edition Mariacron) (1981)

FrontCover1Und jetzt wird´s kuschelig (passend für die kommenden Herbstwochen) … man stelle sich bitte ergänzend zur Musik noch einen knisternden Ofen vor … und die „Edition Mariacron“ liefert den passenden Soundtrack.

Und schon kann er losgehen, der gemütliche Abend mit traumhafter Musik und natürlich einem Gläschen (oder zwei) des Weinbrandes Mariacron …

Geboten wird Musik von damals bekannten Interpreten und Orchestern wie z.B. Frank Duval, Franz Lambert, dem Martin Böttcher Orchester, Henry Mancini und auch das Mantovani Orchester darf nicht fehlen.

Daneben gibt es aber auch Aufnahmen von eher unbekannten Interpreten wie dem Orchester Bert Grund, Skylab, Orchester Vladimir Cosma oder Ray ‚Belmore.

Und es ist ein perfekte LP, zumindest wenn man sich mal anhören möchte wie  sich“Illussionsmusik mit Weichspüler-Feeling“ anhört; es ist geradezu ne Referenz-LP für dieses Genre, das nun nicht unbedingt meine musikalische Begeisterung auslöst. Aber: Für diese Musik gab und gibt es einen Markt und mehr als einmal sinniere ich dann darüber, wer eigentlich die Zielgruppe solcher Alben war und ist.

Aber wenn dann die „Old Shatterhand-Melodie“ ertönt, wird mir´s ganz warm ums Herz und ich ertappe mich schmunzelnd dabei, dass ich wohl auch zu dieser Zielgruppe gehöre.

Ein besonderes Schmankerl hält diese LP auch noch bereit: Und zwar die Komposition „Der Tag klingt aus (Maricacron-Melodie)“, bei dem sich diese Weinbrand-Firma musikalisch feiern lässt (ein Hauch von Udo Jürgens weht wie ein lauer Sommerwind durch die Boxen).

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Titel:
01. Frank Duval: Ballade pour Adeline (de Senneville) 2.37
02. Orchester Bert Grund: Matthias Sandorf-Thema (Grund) 2.17
03. Franz Lambert: Bilitis (Lai) 2.39
04. Frank Duval: Kalinas Melodie (Duval) 3.09
05. Martin Böttcher Orchester: Theme From „Love Story“ (Lai) 2.37
06. Henry Mancini Orchestra: Love Theme From „Romeo & Juliet“ (Rota) 2.24
07. Frank Duval: Autumn Dreams (Duval) 3.11
08. Mantovani Orchestra: Charmaine (Rapée/Pollack) 3.01
09. Unbekannter Interpret: Der Tag klingt aus (Mariacron-Melodie) (v. Langefeld) 2.59
10. Orchester Vladimir Cosma: David´s Song (Cosma) 3.19
11. Henry Mancini Orchestra: The Windmills Of Your Mind (Bergmann/Legrand) 2.36
12. Frank Duval: Angel Of Mine (Duval) 4.12
13. Skylab: Imagine (Lennon) 3.16
14. Frank Duval: Love (Duval) 3.51
15. Mantovani Orchestra: This Is My Song (Chaplin) 3.47
16. Martin Böttcher Orchester: Old Shatterhand Melodie (Böttcher) 2.56
17. Ray Belmore: Il Sogno (Der Traum) (Clamath) 3.19
18. Frank Mills: Music-Box-Dancer (Mills) 3.16

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