Vermutlich waren sie die erste bayerische (Dixie) Kapelle, die sich bundesweit einen Namen machte …
Die Hot Dogs waren eine Münchener Dixieland-Jazzband, die seit Ende der 1950er-Jahre durch deutsche bzw. bayerische Volkslieder im New-Orleans- bzw. Dixieland-Stil populär wurde.
Die Hot Dogs waren ursprünglich eine Münchener Dixieland-Jazzband, die vor allem durch verjazzte bayerische Lieder und andere volkstümliche Musik in ganz Deutschland bekannt wurde. Sie wurden 1955 von Studenten der Technischen Universität (damals Technische Hochschule, abgekürzt „TH“) und Schülern des Maximilians-Gymnasiums als „TH Hot Dogs“ gegründet. Der Name wurde bald in „New Orleans Hot Dogs“ geändert, um den bevorzugten Jazzstil der Band deutlich zu machen. 1966 hatte die Band ihren ersten großen Erfolg mit Ja, so warn´s, die alten Rittersleut. Dieses von Karl Valentin geschriebene Lied wurde immer wieder um neue, oft unmoralische Strophen erweitert, die von Auftritt zu Auftritt variiert wurden. Als die Band ab etwa 1970 zur Profiband wurde, bürgerte sich als Bandname die Kurzform „Hot Dogs“ ein. Im Jahre 2004, nach fast 50 Jahren, lösten sich die Hot Dogs auf. Sie waren damit die erfolgreichste deutsche Dixielandband, und ihre Musiker gehören zu den ganz wenigen Jazzmusikern, die von ihrer Musik bis ins Rentenalter leben konnten.
Hauptmotor der Band war von Anfang an der Pianist Dr.-Ing. Gerhard Sterr (verstorben Oktober 2011 in München) mit Arrangements und eigenen Kompositionen sowie in den geschäftlichen Angelegenheiten. Er war es auch, der früh anfing, bayerische Stücke (Tölzer Schützenmarsch, Wildschütz Jennerwein) in das Repertoire der Band einzubringen, weil viele berühmte New-Orleans-Jazz-Stücke, und nicht nur die, einen ähnlichen Ursprung hatten, und legte damit den Grundstein für den späteren Erfolg über die Grenzen Münchens hinaus. Mit der Professionalisierung der Band wurde er dann auch formal der Bandleader.

Die New Orleans Hot Dogs im „Jazzkeller“ (v.l.n.r.): Malte Sund (tb), P.G. Dotzert (bj), Rolf Maurer (dr), Chico Smazoni (b), Fritz Dünckelmayer (co), Gerhard Sterr (p), „Wiggerl“ Niedermeier (cl)
Nach der Auflösung der Band führte ihr Klarinettist und Sänger, Ludwig Niedermeier (verstorben November 2010 auf Teneriffa), mit einigen Ehemaligen die Band als Münchener Amateurjazzband weiter, unter verschiedenen Bandnamen, in denen aber das „hot“ nie fehlte.(Quelle: wikipedia)
Als dieses Doppelalbum 1971 erschien waren die Hots Dogs vermutlich auf dem Zenit ihres Erfolges. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass ihnen Schallplattenmütterchen EMI eben gleich ein Doppelabum spendierte. In manchen Discographien wird dieses Album als Sampler aufgeführt, dem ist aber nicht so. Vielmehr wurde ein Querschnitt ihrer bekanntesten Lieder nochmals mit der damals aktuellen Besetzung (die auf der Hülle ausführlich vorgestellt wird – atypisch für einen Sampler) eingespielt.
Und hier begegnen wird nun all jenen Zutaten, die die Hot Dogs so populär gemacht haben: bayerische Hinterfotzigkeiten, schaurige Moritaten und Geschichten, viel derb-unzüchtiges Zeug.Man bediente sich dabei nicht nur aus dem Fundus traditionell-bayerischer Melodien, sondern auch Komponisten mit Beethoven, Brahms oder Chopin mussten für den so ganz speziellen Sound der Hot Dogs herhalten.
Und als Höhepunkt natürlich der Klassiker „Ja so warns die alten Rittersleut`“, ein Lied mit einer durchaus interessanten Geschichte:
„Die alten Rittersleut ist ein Lied des Münchener Komikers Karl Valentin. Er verfasste es 1939/40 als Beitrag für sein letztes Theaterprojekt, die Ritterspelunke. Vorlage war die Ritterballade Ujeh, die alten Ritterleut von August Endres, erstmals veröffentlicht im Klampf’n Toni 1914. Valentin dichtete neue Strophen, vereinfachte den Refrain und komponierte eine neue Melodie.“ (Quelle: wikipedia)
Hier kann man dieses Lied nun in einer Mega-Version (über 7 Minuten) wieder mal hören und ja, ich amüsiere mich dabei köstlich.
Und völlig politisch unkorrekt finde ich die drallen Damen auf dem Cover ebenfalls sehr liebreizend.
Besetzung:
Bernhard Etzel (trombone)
Herbert Liedl (bass)
Michael Meister (banjo)
Hermann (Miltz)
Franz Müller (trumpet)
Ludwig Niedermeyer (clarinet, vocals)
Gerhard Sterr (piano)
Titel:
01. In treue fest (Teike) 3.01
02. Warum weinst du, holde Gärtnersfrau? (Traditional) 2.55
03. Der Wildschütz Jennerwein (Traditional) 3.46
04. Bayerischer Defiliermarsch (Scherzer) 2.02
05. Die Moritat von Hintertuperbene (Chopin) 4.31
06. Mariechen saß weinend im Garten (Traditional) 3.41
07. Hoch- und Deutschmeister (Traditional) 2.34
08. Der Leutnant von der Garde (Traditional) 3.39
09. Amboßpolka (Traditional) 2.55
10. König Ludwig (Traditional) 3.24
11. Ein Prosit der Gemütlichkeit (Traditional) 2.09
12. Bayrisches Begräbnis (Chopin) 4.07
13. Fliegermarsch (Dostal) 2.49
14. Pathetique (Beethoven) 2,55
15. Der Tod auf dem Schienenstrang (Traditional) 3.06
16. Ungarischer Marsch (Brahms) 2.40
17. Eh-La-Bas (Traditional) 3:07
18. Ritterlied (Traditional) 3.14
19. Tölzer Schützenmarsch 2.45
20. I` bin da Wirt von Stoa (Sterr) 2.15
21. Die Moritat vom Schneider und seinem lieben Pepperl (Traditional) 3.17
22. Appenzeller Ländler (Traditional) 2.30
23. Die wirklich wahre Geschichte vom Steyrer Hans 3.37
24. Ja so warns die alten Rittersleut` (Endres/Valentin) 7.45