Martin Rost – Die Stellwagen-Orgel von 1659 (Martin Rost spielt norddeutsche Orgelmusik) (1995)

FrontCover1Jetzt wird es wieder traditionsreich:

Martin Rost wurde 1963 in Halle/Saale geboren. 1983-1989 studierte er an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, wo u.a. Prof. Wolfgang Schetelich, Thomasorganist Prof. Hannes Kästner und Prof. Günter Kootz seine Lehrer waren. Bereits während seines Studiums war Martin Rost als zweiter Organist am Leipziger Gewandhaus tätig. Er betreute außerdem eine Konzertreihe in der musikhistorisch bedeutsamen Kapelle des Schlosses Neu-Augustusburg zu Weißenfels.

1989-1997 amtierte Martin Rost als Organist an der Konzerthalle „Carl Philipp Emanuel Bach“ in Frankfurt/Oder, wo er die „Wilhelm-Sauer-Orgelfesttage“ ins Leben rief.

Seit 1997 wirkt Martin Rost als Kantor und Organist an der Marienkirche zu Stralsund, die eine der bedeutendsten historischen Orgeln Deutschlands, 1653-1659 von Friedrich Stellwagen errichtet, besitzt. An diesem kostbaren Instrument hat er, beginnend 1998, die „Friedrich-Stellwagen-Orgeltage“ Stralsund initiiert, welche er als künstlerischer Leiter betreut.

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Martin Rost, 1995

Als Orgelsachverständiger ist Martin Rost für die Restaurierung zahlreicher wichtiger historischer Orgeln verantwortlich. Insgesamt hat er bisher mehr als 80 Orgelrestaurierungen fachlich begleitet. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Baltischen Orgel Centrums Stralsund e.V. (BOC).

Eine vielseitige Konzerttätigkeit führte ihn als Solist an Orgel und Cembalo oder gemeinsam mit Gesangs-und Instrumentalsolisten, Kammermusikensembles, Chören und Orchestern in viele europäische Länder und in die USA.

Martin Rost hat zahlreiche Aufnahmen für CD, Rundfunk und Fernsehen eingespielt. Unter seinen CD-Produktionen verdienen die umfassenden Dokumentationen der Orgellandschaften Mecklenburg und Pommern mit Aufnahmen an an insgesamt mehr als 50 Orgeln der Region und die erstmalige Präsentation von 28 historischen Orgeln des Baltikums auf 3 CD’s besondere Beachtung. Viele der auf CD aufgenommenen Kompositionen sind Weltersteinspielungen zum Teil unpublizierter Werke.

Martin Rost wirkte als Juror beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ mit, leitete Meisterklassen und Seminare und veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte des Orgelbaus und der Orgelmusik.

Eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Theater Rostock im Fach Orgel ergänzt sein künstlerisches Wirken.

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Also der Martin Rost ist also wahrlich keine Leichtgewicht und das unterstreicht mit dieser Aufahmen auf der Stellwagen-Orgel von Stralsund (es sollte nicht seine letzte Aufnahme auf dieser Orgel bleiben).

Ich tue jetzt natürlich nicht so, als sei ich ein profunder Kenner dieses Genres, aber was ich so h öre, imponiert mir schon mächtig. Und beeindruckt bin ich auch von der Vielzahl der Komponisten, der Namen ich bisher noch nicht kannte (natürlich mit Ausnahme des großartigen Dietrich Buxtehude, wohl dem bedeutendsten Orgelmusik-Komponisten Norddeutschlands).

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Stellwagen Orgel in Stralsund (Detail)

Wer also – wie ich  – an machtvollen, wuchtigen und harmonischen Orgelklängen interessiert ist, sollte sich hier mal das Vergnügen gönnen. Man wird nicht enttäuscht sein, das ist gewiss ! Und das sorgfältig editierte Begleitheft erhöht dann noch das Vergnügen. Und zu gute letzt sei mitgeteilt, dass ich weitere Informationen über diese bedeutende Orgel der Präsentation beigefügt habe.

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Besetzung:
Martin Rost (organ)

Inschrift

Titel:

Nicolaus Bruhns:
01. Praeludium e-moll 9.12.

Dietrich Bustehude:
02. Wie schön leuchtet der Morgenstern 8.31

Franz Tunder:
03. Praeludium in g 4.34

Johann Nicolaus Hanff:
04. Eine feste Burg ist unser Gott 2.57
05. Ach Gott, vom Himmel sieh darein 4.33

Heinrich Scheidemann:
06. Praeambulum in d 2.51

Paul Siefert:
07. Fantasia a 3 in F 3.15

Georg Böhm:

08. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 1 (Choral) 0.53
09. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 2 1.04
10. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 3 1.01
11. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 4 1.03
12. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 5 0.57
13. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 6 1.14
14. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 7 1.33
15. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 8 1.49
16. Choralvariationen „Ach wie nichtig, ach wie flüchtig“ Partita 1 (Choral) 1.04

17. Praeludium und Fuge C-Dur 5.25

Dietrich Buxtehude:
18. Nun bitten wir den heiligen Geist 3.43

Theophil Andreas Volckmar:
19. Sonata V G-Dur – Capriccio 4.55
20. Sonata V G-Dur – Grave e Piano 2.39
21. Sonata V G-Dur – Allegro 5.27

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St. Marienkirche, Stralsund