Volker Kriegel (* 24. Dezember 1943 in Darmstadt; † 14. Juni 2003 in San Sebastián) war Jazzmusiker sowie Comiczeichner und Schriftsteller.
Er gilt als einer der Pioniere des deutschen Jazzrock.
Schon zu der Zeit, als er in Frankfurt Psychologie und bei dem Jazz-Gegner Adorno Soziologie studierte, hatte er seine ersten Auftritte als Jazzgitarrist.
Während sein Studium ohne Abschluss blieb und sich auf seine Musik nicht auswirkte, machte er die Betätigung als Gitarrist zu seinem Beruf, den er durch kompositorische Tätigkeit ergänzte. (wikipedia)
Mehr zu seiner Biographie kann man dann hier lesen.
Hier sein achtes Solo-Album:
In den Liner Notes zu House-Boat von 1978 beschreibt Volker Kriegel, wie schwierig es war, einen Aufnahmetermin zu vereinbaren. Der Vibraphonist Wolfgang Schlüter sollte dabei sein, hatte aber Verpflichtungen bei der NDR-Bigband in Hamburg; Kriegel war einer der meistbeschäftigten Jazz-Rock-Musiker Deutschlands, aber auch Cartoonist, Autor und Radiomoderator. Es war reines Glück, dass das Album überhaupt aufgenommen wurde. Schlüter ist immer noch aktiv – er gewann 2013 den renommierten deutschen Echo-Preis für Jazz, aber der jüngere Kriegel starb bereits 2003. Der in Darmstadt geborene Kriegel war Autodidakt auf der Gitarre. Der geschmackvolle, subtile Stil von Wes Montgomery und Jim Hall beeinflusste ihn ebenso wie die rockige Power von John McLaughlin.
Schlüters Einflüsse waren Lionel Hampton mit seinem ansteckenden Swing, Milt Jackson vom Modern Jazz Quartet und Gary Burton, der sich für vier statt der üblichen zwei Schlägel entschied und das Vibraphon spielte, als wäre es ein Klavier. Bei der Studiobegegnung in Stuttgart zeigen die beiden Multitalente ihre Qualität. Bei der Kriegel-Komposition Memory Delay wechselt Schlüter zu Marimba und Congas. Begleitet werden die beiden Solisten von Musikern aus Kriegels Mild Maniac Orchestra; die Jazz-Rock-Band gewann 1982 den Preis der Deutschen Phonographischen Akademie in der Kategorie Pop-Ensemble. (Pressetext)
Volker Kriegel auf dem Höhepunkt seines Schaffens: mit dem kongenialen Wolfgang Schlüter am Vibraphon und den Musikern seines „Mild Maniac Orchestras“ hat Kriegel 1978 eine Jazz-Platte geschaffen, die Rock-Elemente perfekt einbaut. Und das Cover zeigt, welch ein großartiger Zeichner Volker Kriegel war (*). (unbekannter Autor)
In der Tat: das Zusammenspiel zwischen Volker Kriegel und Wolfgang Schlüter ist formidabel. Und so erweist sich Kriegel erneut als Botschafter des guten Geschmacks … ein zeitloses Album !
Und dass sich ein Jazzer eine Stephen Stills Komposition „vorknöpft“ kommt auch nicht alle Tage vor.
Besetzung:
Evert Fraterman (drums)
Volker Kriegel (guitar, banjo bei 02., 03. percussion bei 02., 03. + 07.)
Hansi Ströer (bass, synthesizer, percussion bi 03., guitar bei 04., piano bei 07.)
Wolfgang Schlüter (vibraphone, marimba bei 03., percussion bei 03.)
+
Thomas Bettermann (piano bei 03. + 05., synthesizer bei 05., 07. + 08., clavinet bei 08.)
Ralf-R. Hübner (drums bei 03.)
Elmer Louis (percussion bei 01.,
+
brass bei 02.,
Ack Van Rooyen – Bertil Strandberg
CD Front + Back Cover:
Titel:
01. House-Boat (Kriegel) 8.23
02. Are You Really Living Next To Me? (Ströer) 3.57
03. Achterbahn (Kriegel) 5.07
04. See The Changes (Stills)
05. In Your Way (Bettermann) 5.02
06. Your Face, Your Voice (Kriegel) 4.28
07. Chateau Sentimental (Kriegel) 5.24
08. Memory Delay (Kriegel) 4.58
(*) bei der er übrigens die damals aufkeimende AKW-Problematik thematisierte.