Milva – Die sieben Todsünden der Kleinbürger (1983)

FrontCover1Milva (* 17. Juli 1939 als Maria Ilva Biolcati in Goro; † 23. April 2021 in Mailand) war eine italienische Sängerin und Schauspielerin. Sie sang in mehreren Sprachen – darunter Deutsch – und war auch international erfolgreich. Sie trug die Beinamen La Rossa („die Rote“) und La Pantera di Goro („der Panther von Goro“).

Milva wurde 1961 Siegerin eines Wettbewerbs bei der italienischen Fernsehgesellschaft Rai und erreichte Platz 3 beim Sanremo-Festival. Danach wurde sie in Italien ein Star. Aus ihrer von 1961 bis 1969 dauernden Ehe mit ihrem damaligen Manager und Förderer Maurizio Corgnati stammt eine 1963 geborene Tochter, die Kunstkritikerin Martina Corgnati.

1965 wurde sie von Giorgio Strehler an das Piccolo Teatro in Mailand verpflichtet. Milva sagte darüber später: „Das Theater wurde zu meiner großen Leidenschaft, und ich habe sehr viel und sehr eng mit Giorgio Strehler zusammengearbeitet.“ 1978 nahm sie die Single Zusammenleben mit der Musik von Mikis Theodorakis auf (Text: Thomas Woitkewitsch) und wurde dadurch auch im deutschen Sprachraum bekannt. Es folgten zahlreiche Konzerte, Tourneen und weitere deutschsprachige Aufnahmen, von denen Freiheit in meiner Sprache (Ennio Morricone, Thomas Woitkewitsch) und Hurra, wir leben noch (Klaus Doldinger, Thomas Woitkewitsch) die erfolgreichsten waren.

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Milva nahm zwischen 1961 und 2007 insgesamt fünfzehnmal am Sanremo-Festival teil. Dort war Tango italiano im Jahre 1962 auf dem zweiten Platz ihr größter Erfolg. Sie hält damit den Rekord mit den meisten Teilnahmen ohne Sieg.[4] In den 1980er Jahren wirkte sie in mehreren Spielfilmen mit. Auch mit Songs von Bertolt Brecht machte sich die überzeugte Sozialistin einen Namen. Milva war bei zahlreichen Musiksendungen in den Fernsehprogrammen Mittel-, West- und Südeuropas zu Gast. Sie sang ihre Lieder nicht nur auf Italienisch, sondern auch auf Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch und Japanisch.

Neben dem Chanson war Milva Interpretin von Astor Piazzolla und arbeitete für vielfältige Tango-Aufnahmen mit ihm selbst und Gruppen in seiner Tradition zusammen. Ihr in Deutschland erfolgreichstes Album (in den Charts bis auf Platz 7) war Von Tag zu Tag mit Liedern des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, das auch in einer italienischen (La mia età) und in einer französischen (Attends, la vie) Version produziert wurde. Im August 2008 trat Milva zusammen mit Montserrat Caballé und Angelika Milster auf dem Theaterplatz in Dresden bei Diva Maxima auf.

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2010 teilte Milva mit, dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auftreten werde. Sie litt unter Gedächtnisproblemen. Ihr letztes Album, 2010 erschienen, enthält Songs von Franco Battiato. 2011 nahm sie zusammen mit Stephan Sulke das 1984 von Sulke geschriebene Lied Das muss doch gehn im Duett auf. Diese neue Version erschien 2011 auf Sulkes Album Enten hätt’ ich züchten sollen …. Beide trugen das Lied im April 2011 in Klagenfurt in der ZDF-Samstagabend-Sendung von Carmen Nebel vor. Im März 2012 trat sie im Musikantenstadl auf.

Milva trug den Beinamen La Rossa („die Rote“), nicht nur wegen ihrer Haarfarbe, sondern auch wegen ihrer politischen Gesinnung. Sie lebte in Mailand und starb dort im April 2021 nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Im Monat zuvor hatte sie sich noch gegen Corona impfen lassen. Nach einer Trauerfeier im Mailänder Piccolo Teatro Strehler wurde sie auf dem Friedhof von Blevio am Comer See beigesetzt, (wikipedia)

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Hier ein besonders ambitioniertes Werk … geschrieben von Berthold Brecht, die Musik steuerte Kurt Weill bei:

Die sieben Todsünden ist ein satirisches Ballett mit Gesang in sieben Bildern mit Prolog und Epilog von George Balanchine (Choreographie), Bertolt Brecht (Libretto) und Kurt Weill (Musik). Die Ausstattung besorgte Caspar Neher. Uraufgeführt wurde das Werk am 7. Juni 1933 am Théâtre des Champs-Élysées in Paris mit Lotte Lenya und Tilly Losch in den Hauptrollen sowie Otto von Pasetti-Friedenburg als erstem Tenor unter der musikalischen Leitung von Maurice Abravanel. Später erweiterte Brecht den Titel des Balletts in Die sieben Todsünden der Kleinbürger.

Prolog
Anna I erklärt im Lied der Schwester, dass sie und Anna II eigentlich nur eine Person seien und jede nur mache, was für die andere gut sei. Anna I verkörpert die Verkäuferin; Anna II symbolisiert die Ware. Auf ihrer gemeinsamen Tour durch sieben amerikanische Städte sollen die Schwestern auf Geheiß ihrer Familie (Vater, Mutter und zwei Brüder, dargestellt von einem Männerquartett, das am Bühnenrand sitzt) so viel Geld verdienen, dass es für ein Eigenheim reiche.

Erstes Bild: Faulheit
Anna II geht in einem Park auf ein Ehepaar zu und gibt vor, der Mann sei ein alter Bekannter von ihr. Anna I tut so, als wäre sie von dem Handeln ihrer Schwester peinlich berührt. Während sich Anna II auf die Frau stürzt, erpresst Anna I Geld von dem Ehemann. Diesen Trick wenden die Schwestern mehrmals an, bis Anna II auf einer Bank einschläft.

Zweites Bild: Stolz
In einem Kabarett in Memphis gibt sich Anna II alle Mühe, die fünf Gäste mit ihren Tänzen aufzumuntern. Diese aber ödet die von ihr abgezogene Nummer nur an. Der Besitzer des Etablissements ersetzt Anna II durch ein ordinäres altes Weib, das sexuell aufreizend tanzt und die Gäste zu Beifallsstürmen hinreißt. Daraufhin kürzt Anna I den Rock ihrer Schwester bis weit über die Knie. Erneut auf der Bühne tanzend wird ihr der Erfolg nicht mehr versagt.

Drittes Bild: Zorn
Ein Filmstudio in Hollywood hat Anna II als Statistin engagiert. Der Star des Films ist außer sich, weil ihm sein Pferd nicht gehorcht. Daraufhin drischt er so lange auf das Tier ein, bis es zusammenbricht. In einem Zornesausbruch stürzt sich Anna II auf den Schauspieler und bearbeitet ihn mit den Fäusten, was ihre Entlassung zur Folge hat. Anna I befiehlt ihrer Schwester, demütig Reue zu zeigen. Anna II befolgt den Rat, fällt vor dem Star auf die Knie und küsst ihm die Hand. Jetzt wird sie wieder in das Ensemble aufgenommen.

Buchausgaben:
Buchausgaben

Viertes Bild: Völlerei
Hollywood hat Anna II zu einer gefeierten Diva gemacht. Sie musste sich allerdings vertraglich verpflichten, nicht zuzunehmen. Als sie bei einem Gastspiel in Philadelphia ihr Gewicht kontrolliert, zeigt die Waage ein Gramm zu viel an. Daraufhin lässt Anna I ihre Schwester von Killern überwachen.

Fünftes Bild: Unzucht
Ihre Reise hat die Schwestern nach Boston geführt. Anna II lässt sich von dem reichen Edward aushalten und gibt ihren Lohn dem Gigolo Fernando, den sie liebt. Darüber geraten die Schwestern in Streit und prügeln sich auf offener Straße. Anna II zieht den Kürzeren, gibt dem mittellosen Fernando den Laufpass und kehrt zu ihrem reichen Liebhaber zurück.

Sechstes Bild: Habsucht
Edward hat seine Geliebte und deren Schwester nach Baltimore begleitet. Als er merkt, dass er von Anna II nur um seines Geldes willen in ihrer Nähe geduldet wird, ist es für eine Umkehr bereits zu spät. Finanziell vollkommen ruiniert gibt er sich den Todesschuss.

Dem nächsten Mann, an den sich Anna II heranmacht, ergeht es nicht anders. Doch damit nicht genug: Auch ihren dritten Liebhaber hat sie bald so weit gebracht, dass er freiwillig aus dem Leben scheiden will. Jetzt aber bekommt Anna I ein schlechtes Gewissen. Sie kann nicht mehr verantworten, dass sich plötzlich alle ehrbaren Mitmenschen von ihrer einst so hoch gerühmten Schwester abwenden. Sie erstattet dem verzweifelten Mann seinen Verlust und setzt mit Anna II die Reise fort.

Siebtes Bild: Neid
In San Francisco beobachtet Anna II neidvoll andere Mädchen, die aussehen wie sie selbst, lauter Todsünden begehen und dabei einen glücklichen Eindruck machen. Trotzdem fasst sie den Entschluss, in ein tugendhaftes Leben zurückzukehren. Dabei befreit sie sich von ihrer seelischen Last und sieht, wie die anderen Annas zusehends verfallen. (wikipedia)

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So ganz behagt mir die Musik nun wirklich nicht, dennoch natürlich ein interessantes Album mit viel Stoff zu Nachdenken. Verwundert hat mich allerdings, dass Brecht diese sieben Todsünden dem Kleinbürgertum zuschreibt.

Für mich wäre es viel angebrachter gewesen, diese Sünden der Bourgeoisie und all den anderen hochdekorierten Personenständen in die Schuhe zu schieben.

Aber vielleicht war da der Dünkel eines Berthold Brechts ausschlaggebend …

Und dann noch das: Das Album wurde ja als ein Milva Album angeboten, das ist eigentlich nicht korrekt, mehr noch, nicht fair, denn die anderen Sänger spielen hier eine gleichbedeutende Rolle … aber der Rubel musste halt rollen … Ich habe dann noch alle Texte sowie eine Analyse des Werkes von Beaste Müns (2001) der Präsentation beigefügt.

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Besetzung:
Wolf Appel (Tenor)
Josef Becker (Bass)
Otto Heuer (Tenor)
Rolf Kühne (Bariton)
Milva (vocals)
+
Orchester Der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Bruno Weil

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Titel:
01. Milva:  Prolog 3:40
02. Wolf Appel, Rolf Kühne, Josef Becker, Otto Heuer: Faulheit 4:09
03. Milva, Wolf Appel, Rolf Kühne, Josef Becker, Otto Heuer: Stolz 4:36
A4 Milva & Milva / Wolf Appel / Rolf Kühne / Josef Becker / Otto Heuer– Zorn 4:30
B1 Wolf Appel / Rolf Kühne / Josef Becker / Otto Heuer– Völlerei 3:07
B2 Milva & Milva / Wolf Appel / Josef Becker / Rolf Kühne / Otto Heuer– Unzucht 5:24
B3 Wolf Appel / Rolf Kühne / Josef Becker / Otto Heuer– Habsucht 3:27
B4 Milva & Milva / Wolf Appel / Rolf Kühne / Josef Becker / Otto Heuer– Neid Und Epilog 5:53

Text: Berthold Brecht
Musik: Kurt Weill

LabelB1

*
**

Hüllentext2

MC2

Epilog:

Anna I stimmt ihr letztes Lied an:

Darauf kehrten wir zurück nach Louisiana,
Wo die Wasser des Mississippi unterm Monde fließen.
Sieben Jahre waren wir in den Städten,
Unser Glück zu versuchen.
Jetzt haben wir’s geschafft.
Jetzt steht es da, unser kleines Haus in Louisiana.
Jetzt kehren wir zurück in unser kleines Haus
Am Mississippi-Fluss in Louisiana.

Nicht wahr, Anna?

Ja, Anna.

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Die offizielle Website:
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Verschiedene Interpreten – Maske in blau (Fred Raymond) (1958)

FrontCover1 Und nun mal wieder ein Ausflug in die ach so wunderbare Welt der Operette:

Maske in Blau ist eine Große Operette in zwei Teilen (sechs Bildern) mit der Musik von Fred Raymond, dem Libretto von Heinz Hentschke und den Liedtexten von Günther Schwenn. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 27. September 1937 am Metropol-Theater in Berlin.

Der erste Teil der Operette (Bilder 1 bis 3) spielt in San Remo in Italien und der zweite Teil (Bilder 4 bis 6) am Rio Negro in Argentinien zur Zeit der Uraufführung, also in den 1930er Jahren.

Teil I:

Armando Cellini ist ein gefeierter Künstler. Mit seinem Bild „Maske in Blau“ konnte er bei einem Wettbewerb den ersten Preis erringen und damit den Durchbruch auf dem Kunstmarkt schaffen. Das Gemälde entstand genau vor einem Jahre, als er zu Gast bei einem Ball war und eine ihm unbekannte Schöne porträtierte. Seither spukt ihm diese Frau immer wieder im Kopfe herum. Weil sie ihm versprochen hatte, auf den Tag genau in einem Jahr wieder zu kommen, hofft er, sie heute noch zu sehen. Damit er sie auch ohne ihre blaue Maske erkenne, hatte er ihr nach der Vollendung des Bildes einen Ring geschenkt und sie gebeten, diesen bei ihrer Rückkehr zu tragen.

Notenheft

Evelyne Valera, eine reiche Plantagenbesitzerin aus Argentinien, trifft mit ihrem Gefolge im Grand Hotel ein. Jeder Operettenbesucher ahnt, dass diese die „Maske in Blau“ sein muss, und liegt damit richtig. Die Dame beabsichtigt, den Maler in seinem Atelier aufzusuchen.

Armando Cellini wartet schon sehnsuchtsvoll auf den Besuch der unbekannten Schönen. Als es klingelt, wähnt er sich schon am Ziel, wird aber gleich bitter enttäuscht. Ein fremder Herr betritt sein Atelier und gibt sich als Pedro dal Vegas aus. Das Einzige, was ihn interessiert, ist das Gemälde „Maske in Blau“. Seine Bitte, der Maler möge ihm dieses verkaufen, bleibt aber unerfüllt.

Kurz nachdem Pedro dal Vegas die Malerwerkstatt verlassen hat, kündigt sich ein neuer Gast an. Diesmal ist es die ersehnte „Maske in Blau“. Der Maler erkennt sie gleich an ihrem Ring. Sofort beginnt es zwischen den beiden zu funken und sie gestehen sich ihre Liebe.

Tags darauf wird in San Remo ein Straßenfest gefeiert. Dabei kommt es zur zweiten Begegnung zwischen Armando Cellini und Pedro dal Vegas. Dieser möchte mit allen Mitteln die Gunst der reichen Plantagenbesitzerin erringen, um seine Finanzen sanieren zu können. Weil er gemerkt hat, dass deren Herz für den Maler Cellini schlägt, hegt er einen finsteren Plan: Ihm ist es gelungen, aus Evelynes Handtasche den Ring zu entwenden. Ihn gibt er nun, angeblich im Auftrag der Besitzerin, an den Schenker zurück. Armando Cellini, eben noch himmelhoch jauchzend, ist nun zu Tode betrübt. Einen so raschen Sinneswandel seiner Angebeteten hatte er sich nicht vorgestellt.

Noten

Im Festsaal seines Palazzos gibt der Marchese Cavalotti einen Empfang zu Ehren seines Schützlings Armando Cellini. Dabei kommen Gonzala, der Majordomus von Evelyne Valera, und Franz Kilian, Armandos bester Freund, miteinander ins Gespräch. Gonzala sähe es gerne, wenn seine Chefin den Maler zum Manne nähme. Er befürchtet aber, dass ihm der windige Pedro dal Vegas den Rang streitig machen könnte. Die beiden beschließen daher, Schicksal zu spielen. Als das Fest seinem Höhepunkt zustrebt, geben sie vor allen Gästen bekannt, Evelyne Valera und Armando Cellini haben sich gerade verlobt. Letzterer zeigt sich entsetzt, fühlt er sich doch von der reichen Plantagenbesitzerin als Spielball missbraucht. Aber dieser geht es nicht anders. Wütend verlässt sie den Palazzo.

Teil II

Evelyne ist inzwischen wieder auf ihre Hazienda am Rio Grande zurückgekehrt und versucht, Armando Cellini zu vergessen, aber es gelingt ihr nicht. Unterdessen pflegt ihr Majordomus eine rege Korrespondenz mit Armandos Freund Franz Kilian. Die beiden geben nicht auf, das Paar doch noch zusammenzubringen. Aber auch Pedro dal Vegas hält hartnäckig daran fest, Evelyne zu erobern. Sie jedoch ist unschlüssig, ob sie seinem Werben nachgeben soll.

Maske in blau

Plötzlich naht ein Postreiter mit einem Telegramm für die Gutsbesitzerin. Dem intriganten Vegas gelingt es, die Depesche abzufangen und zu lesen. Darin kündigt Armando Cellini an, er sei mit ein paar Freunden in der nahe gelegenen Provinzhauptstadt gelandet und werde sie bald auf ihrem Anwesen aufsuchen; denn er habe inzwischen erfahren, auf welche Weise damals der Erkennungsring in den Besitz dal Vegas’ gelangt sei. Sofort schnappt sich der Argentinier das nächstbeste Pferd, um in die Provinzhauptstadt zu reiten. Ihm ist jedoch entgangen, dass einer der Gauchos bemerkt hat, wie er das Telegramm unterschlug. Kaum hat der Gaucho den Majordomus darüber in Kenntnis gesetzt, da zögert dieser nicht lange und reitet dem Gauner hinterher.

Nachdem Armondo Cellini das Telegramm in der Provinzhauptstadt aufgegeben hatte, vernahm er das Gerücht, Evelynes Verlobung mit Pedro dal Vegas stehe kurz bevor. Ohne lange nachzudenken, machte er sich gleich auf den Weg zur Hazienda. Auf halber Strecke kommt ihm der betrügerische Argentinier entgegen. Dabei versteht es der Maler, diesen derart fertig zu machen, dass er endlich seine Heiratspläne in Bezug auf Evelyne aufgibt.

Als etwas später der Majordomus mit Armandos Freunden auf der Hazienda eintrifft, feiern alle ein fröhliches Fest, bei dem es selbstverständlich zu der erwarteten Verlobung kommt. (wikipedia)

Programm der Aufführung „Maske in Blau‘ von Fred Raymond im Thalia-Theater Hannover-Linden am 2.2.1949 mit Besetzungsliste:
Programmheft 1949

Dass diese wunderbare Welt der Operette nicht meine Welt ist … versteht sich fast von selbst.

Auf dieser EP vereinigen sich die sog. Höhepunkte dieser Operette …

Und ich bin mir sicher, meiner Mutter  hätte Gefallen an all den bschwingten Melodien gefunden.

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Besetzung:
Das Große Berliner Operettenorchester unter der Leitung von Simon Krapp
+
Solisten:
Ilse Hübener – Karl-Heinz Stracke – Peter Manuel – Rosemarie Moogk – Walter Hauck
+
Waldo Favre-Chor

Rosemarie Moogk

Titel:
01. Einleitung + Die Juliska n Budapest 1.59
02. Frühling in San Remo 1.54
03. Am Rio Negro 1.51
04. In dir habe ich mein Glück gefunden 1.34
05. Ja, das Temprament 1.51
06. Schau einer (schönen) Frau nie zu tief in die Augen 3.10
07. Im Gegenteil / Sassa 2.13
08. Maske in Blau 1.01

Musik: Fred Raymond
Text: Günther Schwenn

LabelB1

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Simon Krapp

Meine Ausgabe hatte früher wohl ein Scherzkeks in der Hand … denn: erschnitt die Single-Hülle so aus, dass man die Label sehen konnte … als … ein Sammler macht sowas natürlich nicht:

Scherzkeks Ausgabe

Fred Raymond (* 20. April 1900 in Wien, Österreich-Ungarn, als Friedrich Raimund Vesely; † 10. Januar 1954 in Überlingen) war ein österreichischer Komponist.

Friedrich Raimund Vesely war das dritte von vier Kindern (drei weitere Schwestern) von Vinzenz Vesely, einem Revidenten bei den Österreichischen Staatsbahnen und dessen Gattin Henriette, gebürtige Dluhos. Beide Elternteile waren tschechischer Abkunft. Der Sohn sollte nach dem Gymnasium Bergbau studieren und eine Beamtenkarriere anstreben.

1915 starben Vater und Mutter kurz nacheinander. Friedrich und seine drei Schwestern waren auf sich allein gestellt. Dies veranlasste ihn das Studium aufzugeben und eine Banklehre bei der Österreichischen Nationalbank zu beginnen. Nebenher besuchte er mit einem Stipendium die Welthandelsakademie und machte seinen Abschluss. Musik machte er damals nur zum eigenen Vergnügen und nahm nebenbei weiter Unterricht in Klavier und Harmonielehre am Wiener Konservatorium.

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Seine erste im Wiener Geselligkeitsverein „Thespis“ aufgeführte Operette in 3 Akten trug den Namen Madame Inkognito. Hier verwendete er das erste Mal seinen späteren Künstlernamen Fred Raymond. Nach diesem ersten Erfolg nahm er Kontakt zu Fritz Grünbaum auf. Der jüdische Confèrencier und Textdichter war Direktor des Kabaretts „Die Hölle“, in dem 1909 das Singspiel Brüderlein fein von Leo Fall uraufgeführt worden war. Grünbaum förderte den jungen Fred Raymond, indem er ihn für das Kabarett eine Revue schreiben ließ, die 1924 aufgeführt wurde. Sie enthielt den Schlager Ich hab das Fräulein Helen baden sehn auf einen Text von Fritz Grünbaum.

Fred Raymond gab seinen Beruf als Bankkaufmann in Wien auf und ging zunächst nach Frankfurt am Main. Dort komponierte er das Lied Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren, das sich schnell zum Volkslied entwickelte und sein größter Erfolg dieser Zeit war. 1927 nutzte Fred Raymond diesen Erfolg und schrieb mit Bruno Hardt-Warden und Fritz Löhner-Beda das Singspiel Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren auf Texte von Ernst Neubach. Es wurde am 29. April 1927 in seiner Heimatstadt Wien an der Wiener Volksoper uraufgeführt. Weitere Erfolge feierte er mit den Nonsenseschlagern Ich reiß mir eine Wimper aus und stech dich damit tot und Ich steh mit Ruth gut.

Ab 1926 konnte Fred Raymond fast jährlich einen seiner neuesten Schlager als Film etablieren. Der ersten Verfilmung 1926 sollten mehrfach wiederholte Verfilmungen seiner bedeutenden Bühnenwerke folgen.

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1928 übersiedelte Raymond nach Berlin. Im selben Jahr hatte er seinen nächsten großen Erfolg mit dem Schlager In einer kleinen Konditorei, den er in der 1929 in Dresden uraufgeführten musikalischen Komödie Die Jungfrau von Avalon unterbrachte. Aufgrund der großen Bekanntheit des Schlagers änderten die Autoren den Titel des Lustspiels in In einer kleinen Konditorei. Ebenfalls 1929 wurde in München um diesen Schlager der erste (noch nachsynchronisierte) Tonfilm produziert.

Ab 1930 widmete sich Fred Raymond dem neuen Medium Tonfilm und komponierte eine ganze Reihe von Filmmelodien. Ebenfalls in den 1930er Jahren entstanden zahlreiche Operetten, deren erfolgreichste 1937 die Maske in Blau war.

Zur Wehrmacht eingezogen, schrieb Raymond 1942/43 den Schlager Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei auf einen Text von Kurt Feltz, den Lale Andersen weltbekannt machte. Dieser Walzer gehörte zu den Titeln, die 1943 zur Beschallung im Rahmen der „Aktion Erntefest“ des Lagers Majdanek verwendet wurden. Nach dem Krieg kehrte Raymond vorübergehend in seine Heimat Österreich zurück und arbeitete zunächst als Hauskomponist in Wien und Salzburg beim späteren ORF.

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In Hamburg ansässig, veröffentlichte er ab 1948 weitere musikalische Bühnenwerke, die im Flora Theater und im Deutschen Schauspielhaus uraufgeführt wurden. 1951 zog Fred Raymond von Hamburg nach Überlingen am Bodensee. Im gleichen Jahr brachte das Nationaltheater Mannheim seine letzte Operette Geliebte Manuela heraus. Am 10. Januar 1954 verstarb Fred Raymond unerwartet an Herzversagen. Er hinterließ seine junge Frau Eva-Maria († 2016). Die Geburt seines einzigen Sohnes Thomas erlebte er nicht mehr. Seine Grabstätte befindet sich in Überlingen am Bodensee, eine Lyra schmückt seinen Marmorgrabstein.

Der Sohn des Komponisten, Thomas Raymond, stiftete 2015 den künstlerischen Nachlass Fred Raymonds der Paris-Lodron-Universität Salzburg.

In Wien wurde er zum 80. Geburtstag mit der nach ihm benannten Fred-Raymond-Gasse im Bezirk Donaustadt geehrt, in seiner Wahlheimat Überlingen mit dem nach ihm benannten Fred-Raymond-Weg. (wikipedia)

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Rudolf Schock – Die Lieder der Heimat grüßen dich (1959)

FrontCover1Ich habe hier eine ziemlich große Single-Sammlung aus einem Nachlass (hier mal wieder ein herzliches Dankeschön an die Graugans) … und die kann ich ja nicht ewig behalten, insbesondere wenn da so etliche Rudolf Schock Singles wie diese dabei sind.

Rudolf Schock (* 4. September 1915 in Duisburg; † 13. November 1986 in Düren) war ein deutscher Opern-, Lied- und Operettensänger in der Stimmlage lyrischer Tenor.

Wer sich für seinen Werdegang ausführlicher interessiert, kann das gerne nachlesen und zwar hier.

Ich darf also einen Sänger präsentieren, der damals vermutlich von vielen Damen (darunter auch ganz sicher meine Mutter) angeschwärmt wurde.

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Und auf dieser EP gibt´s die volle Dröhnung von Heimat-Sehnsuchts-Liedern und zwar so, dass es nur kracht.

Und … wenn auch mein persönlicher Bezug zum Begriff Heimat sich im Laufe der Jahrzehnte gewaltig gewandelt hat, diese EP könnte mich doch glatt wieder um Jahrzehnte zurück werfen.

Oder aber: So etliche meiner Sünden habe ich durch das mehrmalige Hören dieser Lieder schon auf Erdzeiten abgebüßt, und zwar ganz sicher !

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Besetzung:
Rudolf Schock (vocals)
+
FFB Orchester mit Knabenchor unter der Leitung von Kurt Gaebel und Herbert Jarczyk

Herbert Jarczyk

Titel:
01. Die Lieder der Heimat grüßen ich (Jarczyk/Kiray/Grib) 4.13
02. Heimat mit der Seele grüß´ ich dich (Lied aus der Operette „Balkanliebe“) (Kattnigg/Kahr/Hardt/ Warden) 3.06
03. Übers Meer grüß´ ich dich Heimatland (Krome/Rotter) 4.01
04. Ich hab´ so Sehnsucht nach der Heimat (Jarczyk/Rauch) 3.48

LabelB1

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Rudolf Schock als Filmschauspieler und Charmeur … (bzw. „und ewig lockt das Weib“):
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Mehr von Rudolf Schock:
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Rudolf Schock & Erika Köth – Der Vetter aus Dingsda (Eduard Künneke) (Querschnitt) (1959)

FrontCover1Hier mal zwei absolute Stars der bundesdeutschen Opern- und Operetten-Szene derNachkriegszeit:

Am 4. September 2015 wäre der Tenor Rudolf Schock 100 Jahre alt geworden. Geboren in Duisburg studierte er in Köln und Hannover und begann seine aktive Bühnenlaufbahn zunächst für einige Jahres als Mitglied des Opernchores in Braunschweig. In der Nachkriegszeit beginnt seine Solistenkarriere an der Deutschen Oper Berlin, in den Fünfzigerjahren folgen Einladungen an die Opernhäuser von Hamburg, München und Wien. Er gastierte mehrmals bei den Salzburger Festspielen und sang 1959 den Stolzing in den Meistersingern bei den Bayreuther Festspielen. Ab den sechziger Jahren begann seine außergewöhnlich erfolgreiche Karriere als Lied- und Operettensänger, verbunden mit zahlreichen Auftritten in Film und Fernsehen, die ihn zum Publikumsliebling machten. In dem Film „Du bist die Welt für mich“ verkörperte er Richard Tauber, im „Dreimäderlhaus“ Franz Schubert. Auf Tonträgern aus diesen Jahren ist sein Wirken umfangreich dokumentiert. (klassik-heute.de)

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Am 15. September 2015 wäre die Sopranistin Erika Köth 90 Jahre alt geworden. Sie wurde 1925 in Darmstadt geboren und studierte an der Hochschule für Musik ihrer Heimatstadt. 1947 gewann sie den 1. Preis beim Wettbewerb des Hessischen Rundfunks Frankfurt und debütierte ein Jahr später als Adele in der Fledermaus. In Mozart- und Strauss-Partien war sie außerordentlich erfolgreich, die Königin der Nacht (Zauberflöte), Konstanze (Entführung aus dem Serail) und Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) gehörten jahrelang zu ihren Glanzpartien.

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Ab 1973 lehrte sie an der Musikhochschule Köln und hat ihr Wissen an mehrere Generationen junger Sänger weitergegeben. Ihr künstlerisches Vermächtnis ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. Erika Köth starb am 20. Februar 1989 in Speyer. (klassik-heute.de)

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Und gemeinsam „trällern“ sie (man entschuldige bitte meine etwas schnoddrige Ausdrucksweise) den Vetter aus Dingsda, einem Operetten-Klassiker_:

Der Vetter aus Dingsda ist eine Operette in drei Akten des deutschen Komponisten Eduard Künneke (1885–1953); sein mit Abstand erfolgreichstes Stück. Das Libretto stammt von Herman Haller und Fritz Oliven. Die Uraufführung fand am 15. April 1921 im Theater am Nollendorfplatz im Berliner Ortsteil Schöneberg statt.

1. Akt

Die junge Julia – reiche Erbin auf Schloss de Weert – kann die Vormundschaft von Onkel Josef und Tante Wilhelmine, genannt „Josse“ und „Wimpel“, kaum ertragen. Darin ist sie sich mit ihrer Freundin Hannchen einig! Sehnsüchtig hat sie auf die Volljährigkeit gewartet – und auf die Rückkehr ihres Vetters Roderich, der vor sieben Jahren nach „Dingsda“ in Ostasien, nach Java abreiste. Damals hatte sie ihm ewige Treue geschworen und ihm zum Zeichen einen Ring gegeben.

Onkel und Tante haben ganz andere Heiratspläne für die Nichte. Josses Neffe August Kuhbrot soll Julias Herz gewinnen – und damit auch ihr Geld. Und Julias zweiter Vormund, v. Wildenhagen, will sie mit seinem Sohn Egon verheiraten. Aber Julia träumt nur von Roderich.

Am Abend ihrer Volljährigkeit steht ein Fremder vor dem Schloss und behauptet, sich verlaufen zu haben. Als sie ihn fragt, wer er sei, stellt er sich als „armer Wandergesell“ vor. Julia fühlt sich zu einem Streich aufgelegt. Sie lädt den Landstreicher ein und bietet ihm zum Übernachten ein Schlafzimmer im Schloss an. Während sie ihn bewirtet, erzählt sie ihm von ihrer ewigen Liebe zu ihrem Vetter in Batavia.

Der Vetter01

2. Akt

Am nächsten Morgen stellt der Fremde sich Onkel Josse und Tante Wimpel als ihr Neffe vor, ohne seinen Namen zu nennen. Die beiden halten ihn sogleich für den aus Batavia zurückgekehrten Roderich und sind wenig erfreut, denn damit wären für August Kuhbrot die Heiratschancen dahin. Der Fremde belässt sie in ihrem Irrtum – er hat sich in Julia verliebt, und hofft, als Roderich ihr Herz zu gewinnen.

Julia ist sich nicht sicher, ob der Fremde wirklich Roderich ist, und fragt ihn: „Weißt du noch, wie wir als Kinder gespielt? – Manchmal denk ich, vielleicht bist du’s nicht, und dann schäm’ ich mich so…“ Er lenkt ab: „Kindchen, du musst nicht so schrecklich viel denken. Küss’ mich, und alles wird gut!“

Die beiden sind sich einig, und Julias Glück scheint vollkommen. Da kommt der abgeblitzte Egon v. Wildenhagen, dessen Vater inzwischen Nachforschungen angestellt hat, und teilt mit, dass Vetter Roderich vor sechs Wochen noch in Batavia war, und noch gar nicht angekommen sein könne, da das nächste Schiff erst heute in Hamburg eintreffe!

„Sage mir, ob du Roderich bist!“, fragt Julia. – „Liebst du mich nur, wenn ich Roderich bin?“ Der Wandergesell gesteht, dass er nicht Julias geliebter Roderich ist, und es auch gar nicht sein will. „Ich bin nur ein armer Wandergesell, gute Nacht, liebes Mädel, gut’ Nacht.“ Betrübt lässt Julia den Fremden fortgehen, obwohl sie ihn liebt, denn sie will den Treueschwur, den sie Roderich vor sieben Jahren gab, nicht brechen.

Eduard Künneke01

3. Akt

In einem Automobil erscheint ein weiterer Fremder vor dem Schloss. Julias Freundin Hannchen verliebt sich auf den ersten Blick in den lustigen Kerl. Aber als er sich als der echte Roderich de Weert vorstellt, ist Hannchen bestürzt: Roderich hat all die Jahre überhaupt nicht mehr an Julia gedacht! Wie wird sie das verkraften? Hannchen schlägt Roderich vor, er solle sich Julia als August Kuhbrodt vorstellen, damit sie ihn sogleich ablehnt.

Onkel Josse erfährt, dass sein Neffe August schon vorgestern mit dem Zug eingetroffen sei. Aber auf Schloss de Weert ist der junge Mann nicht angekommen! Ist ihm etwas zugestoßen? Hat ihn gar der fremde Wandergesell überfallen und ihn umgebracht? Mit Hilfe ihrer Diener Hans und Karl wollen Onkel und Tante ihn festnehmen. Da erscheint der echte Roderich als falscher August und erklärt, dass er nicht umgebracht worden sei. Onkel und Tante fordern ihn auf, sich sogleich an Julia heranzumachen, „was du dort sollst, das weißt du ja.“

Julia lehnt ihn ab. Da erzählt ihr der vermeintliche August und echte Roderich, dass ihre Jugendliebe ihrer nicht wert sei, dass er den Treueschwur im Kindesalter nie ernst genommen habe und sich mit einer anderen verlobt habe. Er sei es selbst! Zum Beweis zeigt er ihr den Ring, den sie ihm vor sieben Jahren gab. – Julia ist bestürzt: Seinetwegen hat sie den geliebten Wandergesellen fortgeschickt!

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Doch der ist nicht weit, „und im Märchen, da wurden die beiden ein Paar“: Julias Geliebter erklärt, dass er August Kuhbrot sei, den sie mit Hunden vom Hof hetzen wollte – doch: „Für mich bist du Roderich, mein Roderich!“ – Hannchen bekommt den echten Roderich, „und du wirst mein August!“, und für Egon v. Wildenhagen bleibt nur ein Ausweg: „Sie gehen nach Batavia!“ (wikipedia)

Soweit so gut … noch heute gibt es Rudolf Schock Fans … und denen wünsche ich ganz viel Vergnügen !

BackCover1

Besetzung:
Walter Hauck (Bariton; Hans)
Helga Hildebrand (Sopran; Hannchen)
Erika Köth (Sopran; Julia)
Anneliese Preuss (Alt; Wilhelmine)
Manfred Schmidt (Tenor: Egon)
Rudolf Schock (Tenor; Ein Fremder)
Wilhelm Strienz (Bass; Josef Kuhbrodt)
+
Französisches Radio-Orchester Berlin (‚Radio Forces Françaises de Berlin‘) unter der Leitung von Werner Schmidt-Boelcke

Alternative FrontCover:
AlternativeFrontCover

Titel:
01. Strahlender Mond 1.02
02. O werter Verehrter 1.01
03. Überleg‘ dir’s + Nicht wahr, hier ist’s wie im Zauberreich + Ich trink auf dein lachendes Augenpaar 2.02
04. Ganz unverhofft kommt oft das Glück 1.07
05. Der Roderich, der Roderich 0.51
06. Weisst du noch, wie wir als Kinder gespielt + Kindchen, du musst nicht so schrecklich viel denken 2.43
07. Sieben Jahre lebt‘ ich in Batavia + Ich hab‘ an sie nur stets gedacht + Mann, o Mann 2.23
08. Ich bin nur ein armer Wandergesell 1.31

Musik: Eduard Künneke
Libretto: Herman Haller und Fritz Oliven.

LabelB1

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Kölner Rundfunk-Chor + Orchester – Die schöne Galathée (Franz von Suppé) (1979)

FrontCover1Und nun zu Franz von Suppè:

Franz von Suppè (* 18. April 1819 in Spalato (Split), Dalmatien; † 21. Mai 1895 in Wien) war ein österreichischer Komponist, der als Schöpfer der Wiener Operette gilt. Sein vollständiger bürgerlicher Name lautet gemäß dem Taufbucheintrag, der Suppè irrtümlich ohne jeglichen Akzent wiedergibt: Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe. Suppè hinterließ ein Œuvre mit über 200 Bühnenwerken, darunter drei aufgeführte Opern und 26 aufgeführte Operetten, von denen die Ouvertüren zu Dichter und Bauer und Leichte Kavallerie besonders bekannt sind. Seine Operette Boccaccio gehört bis heute zum Standard-Repertoire deutschsprachiger Bühnen.

Die schöne Galathée ist eine komisch-mythologische Operette in einem Akt von Franz von Suppè.

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Das Libretto schrieb Leonhard Kohl von Kohlenegg unter dem Pseudonym Henrion Poly. Uraufführung war am 30. Juni 1865 in Meysels Theater, Berlin. Am 9. September des gleichen Jahres folgte die österreichische Erstaufführung im Carltheater, Wien. Die Aufführung dauert etwa eine Stunde.

Nach dem Großerfolg von Jacques Offenbachs Operette Die schöne Helena 1864 versuchte der Wiener Impresario Karl Treumann das Rezept „mythologischer Stoff in komischer Aktualisierung mit weiblichem Star“ auf die Wiener Operette zu übertragen und gab Suppé den Auftrag. Der Text ist eine Bearbeitung von Victor Massés Opéra comique Galathée (1852).

Der Diener Ganymed war nach damaligen Gepflogenheiten als Hosenrolle ausgelegt und wurde von der berühmten Komödiantin Anna Grobecker dargestellt. Die Pikanterie, dass sie mit Galathee ein Kussduett singen musste, trug wesentlich zum Erfolg des Stückes bei.
Handlung

Die Operette spielt im Atelier Pygmalions auf der Insel Zypern in antiker Zeit.

Der junge, begnadete Bildhauer Pygmalion ist natürlich darauf angewiesen, dass er Käufer für die von ihm erschaffenen Kunstwerke findet, aber eines davon ist unverkäuflich: die Statue der Nymphe Galathée. In sie ist er nicht nur verliebt, sondern regelrecht vernarrt. Deshalb verbirgt er sie hinter einem Vorhang, damit sie keiner seiner Kunden zu Gesicht bekomme. Seinem Diener Ganymed hat er befohlen, sie niemandem zu zeigen.

Kurt Großkurth

Kurt Großkurth

Dem Kunstliebhaber Mydas ist zu Ohren gekommen, welch prächtiges Werk Pygmalion besitzen soll. Weil dieser gerade außer Haus ist, gibt er Ganymed ein reichliches Trinkgeld, damit er ihm die Statue zeige. Dies wirkt. Mydas ist begeistert. Sofort will er die Statue kaufen. Plötzlich kehrt Pygmalion zurück und bemerkt, wie ihn sein Diener hintergangen hat. Wütend jagt er den Kunstsammler zur Tür hinaus.

Pygmalion fleht die Göttin Venus an, sie möge sich erbarmen und seiner Statue Leben einhauchen. Kaum hat er seinen Wunsch geäußert, da wird er auch schon erfüllt. Aber ach: Galathée entpuppt sich als mannstoller Vamp. Erst betört sie Pygmalion, dann seinen Diener Ganymed und – als schließlich wieder der penetrante Kunstliebhaber auftaucht – auch noch diesen. Pygmalion wird wütend. Er hatte geglaubt, in einem schönen Körper müsse auch eine gute Seele stecken. Nun muss er Venus nochmals um Hilfe bitten. Sie soll die Metamorphose rückgängig machen. Venus erhört ihn erneut. Als die schöne Galathée wieder zu Marmor erstarrt ist, verkauft Pygmalion das Luder mit Freuden an Mydas.

Besonders populär wurde die Ouvertüre, darin insbesondere der mitreißende G-Dur-Walzer. Einem größeren Publikum wurde sie als Titelmelodie der Fernsehserie Kir Royal bekannt.

Reinhold Bartel

Reinhold Bartel

Als weitere musikalische Höhepunkte stechen hervor: Der gleich auf die Ouvertüre folgende „Venuschor“, der später nochmals wiederkehrt, die Schlummerarie des Ganymed, das Auftrittslied des Mydas („Ja, ich lieb die Künstlerinnen“), Pygmalions Gebet („Venus, zu dir flehe ich hier“), das Terzett von Mydas, Ganymed und Galathée („Seht den Schmuck, den ich für euch gebracht“), das Trinklied der Galathée („Hell im Glas, da schäumt das duftige Nass“), das Duett zwischen Galathée und Ganymed („Ach, mich zieht’s zu dir“) und das Finale („Herbei, herbei mit frohem Sang, zur Venus hin führt uns heut der Freudengang“). (wikipedia)

Und zu dieser Aufnahme Anmerkungen von einem, der sich wohl in der Welt der Operette auskennt:

Da haben die Macher dieser Aufnahme offensichtlich der Originalgeschichte nicht vertraut und die ganze Geschichte kurzum ins Paris der 20er Jahre verfrachtet. Das ist auf der Bühne nachvollziehbar, auf CD kaum. Aber: die Bearbeitung ist sehr konsequent und durchaus witzig. Hinzu kommen glanzvolle stimmliche Leistungen, Renate Holm ist hervorragend, ebenso Reinhold Bartel und außerhalb des eurodisc-Operettenschmähs kann sich auch Ferry Gruber gut entfalten, Kurt Großkurth ist eine Freude als Mydas. (Werner Ganske)

Ferry Gruber

Ferry Gruber

Nun, die Operette ist nun wirklich nicht mein Ding; hier aber habe ob der drolligen Geschichte zuweilen schmunzeln müssen … und die Galathée ist ein keckes, ziemlich selbstwusstes Frauenzimmer (und nicht kratzbürstig und zänkisch, wie man im Hüllentext lesen kann)

Würde ich den Kern des Stoffes auf die Neuzeit verlegen, fällt mir der Song von Humble Pie ein; „I´m A Foll  For A Pretty Face“.

Vielleicht ist meine leichte Sympathie für diese Operette auch der Tatsache zu verdanken, dass mir das alles gar nicht so unbekannt vorkommt.

Die textlichen Modernisierungen wie „sexy“ und „Mallorca“ waren alles überflüssig wie ein Kropf.

Amüsant aber bei dieser Aufnahme, dass etliche der Dialoge ebenfalls konserviert wurden … das erleichter einerseits den Zugang zur Musik, ist aber auch ansonsten drollig … und der sog. „Kampf der Geschlechter“ wird schon ganz schön plastisch dargestellt.

Aufnahme: Köln, Westdeutscher Rundfunk 1965

BackCover1

Besetzung:
Reinhold Bartel (Pygmalion)
Ferry Gruber (Ganymed)
Kurt Großkurth (Mydas)
Renate Holm (Galathee)
+
Kölner Rundfunkchor + Kölner Rundfunkorchester unter der Leitung von Franz Marszarek

RenateHolm

Renate Holm

 

Titel:
01. Ouvertüre 7.06
02. Bin der größte Kunstmäzen 6.36
03. Welch ein seltsamer Klang 2.55
04. Venus, zu dir flehe ich hier + Gefühl, so warm, so süß 4.58
05. Was sagst du + Wunderbar, ein Mensch zu sein 5.28
06. Der Stein, der düster war 3.32
07. Der Mensch, der Jomo Spiens 4.48
08. Da, ich zieh‘ den Ring vom Finger mir 4:30
09. Hell im Glas, da schäumt das duft’ge Naß 3.11
10. Hinaus! O weh! Ha, was sind das für Manieren! 2.19
11. Du machst mich verrückt mit deinen heißen Blicken 6.53
12. Ich, als alter Kunstmäzen 1.32

Musik: Franz von Suppè
Texte: Leonhard Kohl von Kohlenegg

LabelB1

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Suppée01

Robert Stolz – Melodien, die nie verklingen (frühe 60er Jahre)

FrontCover1Man muss ihn und seine Musik nicht mögen, aber er hat Haltung gezeigt:

Am 25. August 1880 kommt Robert Elisabeth Stolz in Graz als 12. Kind des Komponisten und Musikdirektors Jakob Stolz und dessen Frau der Pianistin und Musiklehrerin Ida, geborene Bondy, zur Welt. Der 8-jährige Robert Stolz gilt schon als Wunderkind am Klavier. Er studiert Musik und absolviert 1896 die Staatsprüfung.

Seine erste Anstellung erhält er 1897 als Korrepititor am Städtischen Theater Graz, dann wird er Kapellmeister in Marburg an der Drau und 1902 am Stadttheater Salzburg. Nach einem Engagement am Deutschen Theater in Brünn wird er 1905 Kapellmeister am Theater an der Wien. Robert Stolz dirigiert hier am 30. Dezember 1905 die Uraufführung von Franz Lehars Operettenerfolg „Die lustige Witwe“. 1913 komponiert er seine erste Filmmusik zum Alexander Girardi-Fim „Der Millionenonkel“. Im Ersten Weltkrieg leistet er von 1914 bis 1918 Kriegsdienst.Robert Stolz im Jahre 1906

Zu Beginn der 1920er-Jahre versucht Robert Stolz sich mit einem eigenen Theater in Wien selbständig zu machen. Er scheitert aber und geht 1924 nach Berlin. Ab 1926 lebt er wieder in Wien. Nach dem Anschluss Österreichs verlässt er 1938 wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus seine Heimat. Er flieht zuerst nach Zürich, dann nach Paris, wo er als ‚eindlicher Ausländer festgehalten wird. Nach seiner Freilassung emigriert er nach New York, wo er auch die Kriegsjahre verbringt. Robert Stolz kehrt sofort nach Kriegsende 1946 nach Wien zurück und setzt hier seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent fort. In Wien wird ihm der Professorentitel verliehen. Ab 1952 komponiert er für die Wiener Eisrevue insgesamt 19 Eis-Operetten

Robert Stolz war fünfmal verheiratet, zunächst mit den Sängerinnen Grete Holm und Franzi Ressl, dann mit der Soubrette Josephine Zernitz und mit Lilli Karner. In fünfter Ehe heiratet er 1946 Yvonne Louise Ulrich, genannt „Einzi“ (1912-2004). Am 27. Juni 1975 stirbt Robert Stolz 94-jährig in Berlin. Er ist in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof Wien bestattet.

Robert Stolz komponiert in seinem langen Leben über 60 Operetten sowie zahlreiche Filmmusiken und Lieder, die heute zu Volksliedern geworden sind. Für die Operette „Im weißen Rössl“ komponiert er zwei Lieder, „Die ganze Welt ist himmelblau“ und „Mein Liebeslied muss ein Walzer sein“. Nach dem Zweiten Weltkrieg gilt er als letzter großer Meister der Wiener Operette.

RobertStolz1Robert Stolz war von Kindheit an ein Briefmarkensammler und wurde auf zahlreichen Briefmarken und Sonderpoststempeln schon zu seinen Lebzeiten geehrt. Briefmarken mit dem Portrait von Robert Stolz erschienen in Österreich, Deutschland, San Marino, Paraguay, Uruguay, Ungarn und sogar in Nordkorea. Die Anzahl der ihm gewidmeten Sonderpoststempel ist heute kaum mehr überschaubar und hat sich zu einem eigenen Sammelthema verselbständigt. (Quelle: hdg.de)

Diese Single (vermutlich frühe 60er Jahre) war eine „unverkäufliche Werbeplatte des Europarings der Buch- und Schallplattenfreunde“ (= Bertelsmann Schallplattenring“) und wurde auch in anderen Ländern veröffentlicht.

Und nachdem die akustische Qualität dieser Single zu wünschen übrig lässt, verspreche ich hoch und heilig, dass ich demnächst weitere Robert Stolz Aufnahmen präsentieren werde, die das Prädikat „astrein“ verdienen. Auf dieser Single hören wir quasi im Schnelldurchlauf viele seiner großen „Hits“.

RobertStolz2Besetzung:
Berliner Sinfonie Orchester unter der Leitung von Robert Stolz
Orchester und Chor der Wiener Volksoper unter der Leitung von Robert Stolz
+
Monika Dahlberg (vocals bei 03.)
Ferry Gruber (vocals bei 03.)
Renate Holm (vocals bei 05.)
Melitta Muszely (vocals bei 07.)
Rudolf Schock (vocals bei 02.)

BackCover1

Titel:
01. Vorspruch: Der Komponist 0.56
02. Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n (Marischka/Stolz) 1.39
03. Die ganze Welt ist Himmelblau (aus der Operette ‚Im Wiessen Rößl‘) (Gilbert/Stolz) 1.21
04. Im Prater blüh’n wieder die Bäume (Robitschek/Stolz) 1.11
05. Musikant, Musikant, wo ist deine Heimat? (aus dem Film ‚ Ein Tango Für Dich‘) (Stolz/Reisch) 1.32
06. Adieu mein kleiner Gardeoffizier (Stolz/Reisch) 1.32
07. Wien wird bei Nacht erst schön (Sterk/Stolz) 1.04
08. Wienerlied (Stolz) 1.25
09. Frühjahrsparade Marsch (Rebner/Stolz) 1.32
10. Heut geht´s los – Frühjahrsparad´ ist heut (Stolz) 1.21

LabelA1

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AlternativeFrontCover

Alternative Frontcover

Carl Zeller – Der Vogelhändler – Operettenquerschnitt (1959)

Polydor FrotntCover1Hier eine Single von Polydor aus dem Jahr 1959, die nicht nur in der BRD in unterschiedlichen Hüllen mehrfach veröffentlicht wurde, sondern auch – und das wird wohl nicht so oft vorgekommen sein – als Lizenz-Ausgabe 1963 in der DDR (natürlich auf Amiga) erschienen ist.

Kurz die Handlung dieser durchaus erfolgreichen Operette:

Mit viel Natürlichkeit und volkstümlicher Frische komponierte Carl Zeller eine Operette, die in kürzester Zeit zum Welterfolg wurde. Die Geschichte nach dem Vaudeville „Ce que deviennent les roses“ von Victor Varin und Edmond de Biéville erzählt von falschen Kurfürsten (und -innen), geldgierigen Baronen und hochverschuldeten Bonvivants, aber auch von ehrlichen und ehrbaren Mädchen und einem Vogelhändler, der alles recht machen will und dadurch alles zusätzlich durcheinanderbringt. Aber was will man mehr: Am Ende bekommt jeder was er verdient – und der Vogelhändler Adam seine Christel von der Post.

Die Kombination von pfälzischer Lebenslust und Tiroler Treuherzigkeit, die Klangpracht der Ensembles und die unvergessenen Vogelhändler-Weisen wie „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ oder „Ich bin die Christel von der Post“ versetzen das Publikum immer wieder in Verzückung. (Quelle: luisenburg-aktuell.de)

Und wenn eine Annelise Rothenberger mitsingt, dann hat das früher schon die Herzen der Operettenliebhaber erwärmt … für mich war sie damals der Inbegriff der Spießigkeit … heute kann ich da ein wenig schmunzeln, weil diese schroffe Form der Abgrenzung einfach nicht mehr notwendig ist.

Und das Synonym „Die Christl von der Post“ (steht wohl für eine grundanständige junge Frau) stammt just von dieser Operette.

AmigaFront+BackCover

Die Amiga-Ausgabe, 1963

Besetzung:
Peter Anders
Friedrich Himmelmann
Willy Hofmann
Anneliese Rothenberger
Anny Schlemm
+
Sunshine-Quartett
Cornel-Trio
+
Gemischter Chor und Großes Operettenorchester
Gesamtleitung: Franz Marszalek

AlternativePolydorFrontCovers

Alternative Polydor Hüllen

Titel:
01. Der Vogelhändler – Operettenquerschnitt (Teil 1: 7.55):
01.1. Grüss‘ Euch Gott
01.2. Meinen Strauss Im Pavillon
01.3. Ich bin die Christel von der Post
01.4. Marsch
01.5. Wem bring‘ ich den Pokal
01.6. Schau mir nur recht ins Gesicht
01.7. Als geblüht der Kirschenbaum

02. Der Vogelhändler – Operettenquerschnitt (Teil 2: 7.51 ):
02.1. Nun wohlan, jetzt bin Ich Braut
02.2. Fröhlich Pfalz, Gott Erhalt’s
02.3. Man kann sich leicht blamieren
02.4. Wie mein Ahnl zwanzig Jahr
02.5. Ich bin der Prodecan
02.6. Schenkt man sich Rosen in Tirol

Polydor+AmigaLabel
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Renate Holm – Lied der Nachtigall + 2 (1964)

FrontCover1Sie hatte früher wohl einen glänzenden Ruf:

Renate Holm, geborene Renate Franke, auch Renate Haase (* 10. August 1931 in Berlin) ist eine deutsch-österreichische Opernsängerin (Lyrischer Sopran, Koloratursopran) und Schauspielerin.

Geboren als Renate Franke wuchs Renate Holm in Berlin auf. Inspiriert durch eine Verfilmung von Puccinis Madama Butterfly mit Maria Cebotari fasste sie als Zwölfjährige den Vorsatz, Opernsängerin zu werden. Sie und ihre Mutter wurden aus dem zerbombten Berlin in den Spreewald evakuiert. Dort verlebte sie ihre Jugend in Ragow, wo ihre Mutter Bürgermeisterin und Standesbeamtin war, und in Lübben, wo sie dem Schul- und Kirchenchor angehörte und die Paul-Gerhardt-Schule besuchte.[1] Sie arbeitete zunächst als Zahnarzthelferin, um das Geld für die Gesangsausbildung zu verdienen. Sie studierte privat bei Maria Ivogün, Waltraud Waldeck und Maria Hittorf. Ihre Mutter meldete sie zum Gesangswettbewerb beim ehemaligen Rundfunksender RIAS an, bei dem sie souverän den ersten Platz belegte. Von diesem Zeitpunkt an nannte sie sich Renate Holm, da es eine Schlagersängerin namens Renée Franke gab, was zu Verwechslungen führte.

Renate Holm01Sie wirkte in mehreren Musik- und Heimatfilmen mit und erreichte damit erhebliche Popularität; Operettenaufnahmen und Rundfunkauftritte trugen wesentlich zu ihrer Bekanntheit bei. 1957 wurde sie von Hubert Marischka an die Wiener Volksoper engagiert, wo sie als Helene in Oscar Straus’ Walzertraum debütierte und wo sie damals gerade 300 Mark im Monat verdiente. Der große Durchbruch gelang ihr mit ihrem Wechsel zur Wiener Staatsoper im Jahre 1961, deren Ensemble sie von 1964 bis 1991 angehörte. Unter der Leitung von Herbert von Karajan eilte sie von Erfolg zu Erfolg und stand unter seiner Stabführung u. a. mit Luciano Pavarotti und Mirella Freni in La Bohème auf der Bühne der Salzburger Osterfestspiele[2]. Sie sang in fast allen Opernhäusern der Welt an der Seite großer Namen. Zu ihren häufigsten Gesangspartnern zählten Rudolf Schock, Fritz Wunderlich, Hermann Prey sowie Peter Minich. Besonders bekannt wurde sie als Adele in der Fledermaus-Verfilmung von Otto Schenk, die mehrere Jahre zu Silvester im ORF lief.

Ihr künstlerische Tätigkeit währt über 50 Jahre, die ganze Zeit hindurch hielt sie der Wiener Staats- und Volksoper die Treue. Renate Holm lebt seit Jahrzehnten in Österreich, wo sie 1971 zur österreichischen Kammersängerin ernannt wurde (Antrag: Wiener Staatsoper). Ihr Repertoire reicht von den Meistern der Opernliteratur bis zum modernen Musiktheater, von der Operette bis zum konzertanten Arien- und Liedgesang. Eine ihrer Spezialitäten ist das künstlerische Wienerlied. Ihre Operettenaufnahmen entstanden nicht nur für Plattenfirmen wie EMI, Decca und Polydor, sondern auch für den Rundfunk. Vor allem im WDR Köln kamen mit dem Dirigenten Franz Marszalek viele Aufnahmen zustande, darunter ausgesprochene Raritäten wie Wenn Liebe erwacht von Eduard Künneke.

Renate Holm02

1986 und 1987 war sie auf Vorschlag von Gerhard Gutruf Präsidentin des Weinviertler Kultursommers (1982–1997) und leitete im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe ihre ersten Gesangsseminare in der Schloßmühle in Altenmarkt im Thale.[4]

Auch heute gibt Renate Holm noch viele Konzerte; sie tritt bei Festivals auf (darunter die Elblandfestspiele Wittenberge in Deutschland) und spielte 2006 im Theater in der Josefstadt in Wien (Kammerspiele) die Rolle der Viktoria in Mich hätten Sie sehen sollen (Premiere: 21. September 2006). Außerdem ist sie eine gefragte Gesangslehrerin. Holm war Vorsitzende der Fachjury des Internationalen Gesangswettbewerbes für Operette Jan Kiepura / Paul Lincke und hatte die künstlerische Schirmherrschaft der Elblandfestspiele in Wittenberge (Deutschland) inne. Seit 2009 ist sie Kuratoriumsvorsitzende der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) in Berlin.

Sie lebt sowohl in Wien-Döbling als auch in ihrer im Jahr 1966 erworbenen 350 Jahre alten Wassermühle (Schlossmühle) im niederösterreichischen Altenmarkt im Thale. Dort finden seit Jahren kulturelle Veranstaltungen statt.

1965 ehelichte sie den Berliner Verleger Horst-Wolfgang Haase, mit dem sie sieben Jahre verheiratet war. (wikipedia)

Renate Holm03

Hier drei Aufnahmen, über die sich meine Mutter wohl sehr gefreut hätte … Meine Freude hält sich da allerdings in Grenzen, aber eines muss man der Dame lassen, wie sie ihre Stimme in schwindelerregende Höhen schreiben kann, ist schon beeindruckend !

BackCover1

Besetzung:
Renate Holm (vocals)
+
Die Berliner Symphoniker unter der Leitung von Werner Eisbrenner

Renate Holm04

Titel:
01. Lied der Nachtigall (Grothe/Dehmel) 3.39
02. Musikant, Musikant wo ist deine Heimat (Stolz/Reisch) 3.37
03. Ein Schwipserl möcht‘ ich haben (Marischka/Straus) 3.58

LabelB1

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Hüllentext

Verschiedene Interpreten – Olympia Gold Platte 1 (1971)

FrontCover1Also, ich weiß wirklich nicht, wieviele Alben damals Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre erschienen sind, um die Olympiade in München vorzubereiten und mit Verkaufserlösen für wen auch immer zu sponsern.

Ich kann mich natürlich noch gut an jene Zeit erinnern … die Vorfreude in der Stadt war groß, das Olympiastadion imponierte uns schon mächtig, war es doch auch ein architektonisches Zeugnis einer weltoffenen Stadt und die Hippies hatten längst den Englischen Garten erobert.

Und eine Mark des Verkaufspreises ging an „deutsche Olympia-Mannschaft“:

Hüllentext1

Nun ja, musikalisch ist dieses Album nicht sonderlich ergiebig. Auf Seite hören wir Musik aus der Welt der Operette und Seite 2 bietet irgendwie eine krude Mischung aus abgehalterten Schlagern und wenn der Helmut Zacharias (der ja eigentlich weitaus mehr konnte) sein „Mexico Calling “ fiedelt, hören wir ja eigentlich „La Bamba“ …

Aber der Der Botho Lucas Chor konnte wirklich gut singen … und auch die Lale Andersen kann man sich gut anhören … Und wenn Gitte ihr „Aber heimlich“ trällert, dann grinsen die Bee Gees mit ihrem „Spicks & Specks“ um die Ecke.

Und Heino reitet zur Ponderosa Ranch (eigentlich „Von der blauen Bergen kommen wir“) … was will man mehr ?

Viel Vergnügen !

BackCover1

Titel:
01. Das Philharmonia Orchester London/Herbert von Karajan: Tritsch-Tratsch-Polka (Strauß) 2.40
02. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Dunkelrote Rosen (Millöcker) 2.12
03. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Hör‘ ich Cymbalklänge (Lehár) 4.33
04. Die Berliner Sinfoniker/W. Schmidt-Boelcke: Ich setz‘ den Fall (Millöcker) 4.58
05. Anneliese Rothenberger/Das FFB-Orchester/W. Schmidt-Boelcke: In mir klingt ein Lied (Chopin Melichar) 4.02
06. Fritz Wunderlich, Das FFB-Orchester/Werner Kraus Der Rattenfänger (Neuendorff) 3.36

07. Medley 1: (2.25)
07.1. Helmut Zacharias und sein Orchester: Mexico Calling (Zacharias)
07.2. Peter Kraus: In einer spanischen Nacht (Scharfenberger/Feltz)

08. Medley 02: (3.15)
08.1. Der Botho Lucas Chor: Als die Sonne kam (Shuman/Bader)
08.2. Lale Andersen: Sommerwind (Blum)

08. Medley 03: (3.14)
08.1. Hugo Strasser und sein Tanzorchester: Istanbul (Simon)
08.2. Thomas Fritsch: Mädchen wie Samt und Seide (Raschek)
08.3. Gitte: Aber Heimlich (Feltz/Peeters)
08.4. Graham Bonney: Im Varieté (Blum/Bonney)

09. Medley 04: (3.47)
09.1. Fred Silver Band: Das Lieben bringt groß´Freud´(Traditional)
09.2. Fred Silver Band: Muß i denn zum Städtle hinaus (Traditional)
09.3.Heino:  Zu der Ponderosa reiten wir (Jung/Mahr/Schatz)

10. Das Hellberg-Duo: Gold und Silber (Lehár/Raschek) 2.00
11. Peter Beil: Eine Welt aus Sonnenschein (Massara/Lohse) 1.58
12. Milo Pavlovic: Guten Abend, gut´ Nacht (Brahms) 0.49

FFB-Orchester = ‚Radio Forces Françaises de Berlin‘.

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DasPräsidium

Das Flammenpfennig Präsidium … u.a., mit dem Frauenheld Günter Sachs und Gabriele Henkel (was die wieder mit der Hand macht ….)

Kölner Rundfunk Sinfonie Orchester – Schwarzwaldmädel + Der Vogelhändler (1964)

FrontCover1Nun wieder etwas für die Freunde fröhlicher Operettenklängen, dargeboten von dem Kölner Rundfunk Sinfonie Orchester (WDR) unter der Leitung von Franz Marszalek

Franz Marszalek (* 2. August 1900 in Breslau (Schlesien); † 28. Oktober 1975 in Köln) war ein deutscher Dirigent und Komponist.

Marszalek studierte in Breslau. Nach ersten Jahren musikalischer Tätigkeit in Schlesien (als Kino- und Theaterdirigent und als Kapellmeister bei der Schlesischen Funkstunde AG, dem Breslauer Rundfunk) war er ab 1933 in Berlin als Dirigent und gefragter Arrangeur (auch für den Tonfilm) tätig. In den Kriegsjahren arbeitete er beim „Reichsrundfunk“.

Von 1949 bis 1965 war er der Dirigent des Kölner Rundfunkorchesters. Mit diesem Orchester setzte er beim Westdeutschen Rundfunk Köln (WDR) Akzente im Bereich der Operette, der leichten Klassik und gehobenen Unterhaltungsmusik; so pflegte er beispielsweise intensiv das Werk seines Freundes Eduard Künneke. Ganz besonders setzte er sich auch für die von ihm sehr geschätzten Leo Fall und Walter Wilhelm Goetze ein. Er legte frühe Gesamtaufnahmen von Der Zigeunerbaron und Karneval in Rom (Johann Strauss (Sohn)), Das Land des Lächelns und Paganini (Franz Lehár) sowie Liebe im Dreiklang (Walter Wilhelm Goetze), allesamt mit Peter Anders, vor. Marszalek galt als „wandelndes Operettenlexikon“. Sein Können und seine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind unerreicht.

FranzMarszalek.jpg

Franz Marszalek

Seine Einspielungen, die durch natürliche Lebendigkeit und hohe Qualität hervorstechen, gehören auch heute noch zum Repertoire des Hörfunks. Zu den von ihm häufig eingesetzten Künstlern gehören u.a. Anny Schlemm, Franz Fehringer, Herta Talmar, Renate Holm, Ingeborg Hallstein, Sándor Kónya, Heinz Hoppe, Rita Bartos, Willy Hofmann, Benno Kusche, Willy Schneider und Herbert Ernst Groh. Für das Fernsehen betreute Marszalek in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren die Musikaufnahmen etlicher Operettenproduktionen (u.a. mit dem jungen Fritz Wunderlich). Nicht nur im Rundfunk und Fernsehen, sondern auch in der Schallplattenindustrie war Franz Marszalek tätig. Das Label Polydor der Deutschen Grammophon veröffentlichte in den 1950er und 1960er Jahren Dutzende von Operettenquerschnitten und Komponistenbildern, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Marszalek war nicht nur ein eminenter Operettendirigent. Mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester nahm er ein umfangreiches Repertoire klassischer Musik auf. Auch hier, wie im Bereich der Operette, spielte er viele Raritäten ein.

Daneben betreute Franz Marszalek in den 1950er und 1960er Jahren eine Rundfunksendung des WDR unter dem Titel Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank, in der er klassische Musik und Opern in historischen Aufnahmen vorstellte.

Sein Sohn ist der Kameramann Michael Marszalek. Die Grabstätte Marszaleks befindet sich auf dem Westfriedhof in Köln. (Quelle: wikipedia)

Geboten werden 2 Querschnitte aus durchaus beliebten Operetten:

Schwarzwaldmädel:

Handlung:

1. Akt: Im kleinen Dorf St. Christoph im Schwarzwald um 1815.
Hans ist von der eifersüchtigen Malwine genervt und fährt daher mit seinem Freund Richard nach St. Christoph im Schwarzwald. Dieser kleine Ort hat eine riesige Domkirche, wo die Vorbereitungen zum Cäcilienfest voll im Gange sind. Der Domkapellmeister Blasius Römer sitzt gerade in seinem Arbeitszimmer und übt auf seinem Klavier. Der Domkapellmeister Blasius Römer, eigentlich fast schon im Pensionsalter, fühlt sich wie im zweiten Frühling. Er ist nämlich heimlich in seine junge Haushaltshilfe Bärbele verliebt. Bärbele hat ihn zwar auch gern, aber eher so, wie eine Tochter ihren Vater liebt. Hans und Richard möchten beim Domkapellmeister ein Zimmer für die Nacht mieten. Da erscheint plötzlich auch Malwine. Sie hofft, Hans im schönen Schwarzwalddorf wieder gewinnen zu können. Hans fühlt sich aber zu dem jungen Schwarzwaldmädel Bärbele hingezogen. Die eifersüchtige Malwine bandelt daher mit Richard an.

2. Akt: Am Tag des Cäcilienfestes
Nach dem Gottesdienst trifft sich das ganze Dorf im Gasthaus. Die Musikanten spielen zum Tanz auf. Da verbreitet sich das Gerücht, der alte Römer wolle heute endlich seiner Haushaltshilfe Bärbele einen Heiratsantrag machen. Die alte Traudl sagt NotenSchwarzwaldmädelden Domkapellmeister offen ins Gesicht, er soll doch keine Dummheiten machen. Darüber kann der alte Römer aber nur lachen. Da sieht er plötzlich, wie seine Bärbele mit dem hergelaufenen Wandermusikanten Hans flirtet. Bei der Damenwahl zur Cäcilienpolka fordert Bärbele den alten Römer zum Tanz auf. Das ist aber für ihn mit der Würde seines kirchlichen Amtes nicht vereinbar und er gibt ihr einen Korb. Als daraufhin ein paar junge Burschen Bärbele verspotten, kann sich Hans nicht mehr zurückhalten. Es etwickelt sich eine große Schlägerei. Der Wirt muss seine ganze Kraft aufwenden, um wieder Ruhe herzustellen.

3. Akt: Im Wirtshaus am Tag danach
Der Bürgermeister von St. Christoph will unbedingt herausbekommen, wer die gestrige Schlägerei begonnen hat. Alle seine Versuche scheitern. Er erfährt aber, dass sich Malwine und Richard verlobt haben. Bärbele erfährt, dass ihr Vater verstorben ist und ihr ein großes Vermögen hinterlassen hat. Als dies der alten Römer hört, kommt er zur Einsicht, denn würde er jetzt immer noch um Bärbele werben, wäre er ein Mitgiftjäger. Bärbele gesteht dem Domkapellmeister, dass sie mit Hans ihren Mann fürs Leben gefunden hat. Sie will mit ihm in die Stadt ziehen. Der tief traurige Blasius Römer tröstet sich mit seiner Kirchenmusik.

Der Vogelhändler:

Handlung:

1. Akt: Schenke und kurfürstlicher Jagdpavillon vor dem Wildpark, Anfang des 18. Jhdt.

Der Kurfürst hat sich zur Jagd angekündigt, doch die wildernden Bauern haben alles weggeschossen. Sie bieten dem kurfürstlichen Wald- und Wildmeister Baron Weps gegen eine Kaution ein Hausschwein als Jagdobjekt an. Weps braucht das Geld dringend, um die Schulden seines Neffen, des Gardeoffiziers Stanislaus, bezahlen zu können. Da sagt der Kurfürst die Jagd überraschend ab. Weps und Stanislaus beschließen, dass Stanislaus den Kurfürsten spielen soll. Der Tiroler Vogelhändler Adam hat im Dorf seine Braut, die hübsche Briefchristel. Er macht aber einem anderen hübschen Pfälzermädel den Hof, ohne zu wissen, dass es die Kurfürstin Marie ist. Christel teilt Adam mit, dass sie dem Kurfürsten eine Bittschrift überreichen werde, damit Adam die Stelle des Menageriedirektors bekommt. Adam verbietet ihr die Audienz mit dem mädchentollen Kurfürsten. Als nun Stanislaus als Kurfürst erscheint, folgt Christel ihm in den Pavillon.

CarlAdamZeller

Carl Adam Zeller

Die Bauern kehren zurück und hören, dass ein Mädchen beim Kurfürsten im Pavillon sei. Sie dringen in den Pavillon ein und kommen mit Christel zurück. Stanislaus ist unerkannt durch ein Fenster entwischt. Christel zeigt triumphierend die Ernennung Adams zum Menageriedirektor. Dieser glaubt aber, sie habe die Stelle für ihn durch Untreue erworben.

2. Akt: Saal im kurfürstlichen Schloss

Die Professoren Würmchen und Süffle sollen Adam die Prüfung für die Stelle des Menageriedirektors bestehen lassen, sei er auch noch so dumm. Adam will aber die Stelle gar nicht. Erst als er hört, dass die Kurfürstin ihm die Stelle zugedacht hat, nimmt er doch an. Baronin Adelaide ist bereit, Stanislaus zu heiraten und seine Schulden zu bezahlen. Dieser ist über eine Ehe mit der Alten nicht entzückt. Ihm bleibt aber nur die Wahl zwischen Ehe oder Pfändung. So stimmt er doch der Heirat zu. Adam entdeckt, dass seine Marie eigentlich die Kurfürstin ist. Christel wiederum glaubt den Kurfürsten gesehen zu haben. Die Kurfürstin merkt, dass hier ein Betrug vorliegt. Christel soll beim Hofempfang ein Glockenzeichen geben, sobald sie den falschen Kurfürsten erkennt. Als das Brautpaar Adelaide und Stanislaus erscheint, schlägt sie die Glocke. Der Betrüger ist erkannt und Adam bestimmt, dass Stanislaus Christel heiraten müsse, um ihre Ehre wiederherzustellen.

3. Akt: Im kurfürstlichen Park
Christel ist wütend auf jene Marie, deren Nebenbuhlerschaft sie das eigenartige Benehmen Adams zuschreibt. Die Kurfürstin kann sie beruhigen, indem sie das Mädchen über die wahre Marie aufklärt. Baron Weps bedauert, dass das Vermögen Adelaides doch nicht in seine Familie kommen soll. Er riskiert selbst einen Heiratsantrag, der von Adelaide sofort angenommen wird. Adam wird Zeuge, wie Christel die Hand des Stanislaus abweist, da sie sich nichts vorzuwerfen habe. Nun ist Adam endlich überzeugt, dass seine Christel unschuldig ist. Er kann sie also wieder als seine Braut in die Arme nehmen. (Quelle: operetten-lexikon.info)

Also, alle nur denkbaren Liebeswirren sind hier vertreten und als Sänger hatte man ein wahrliches Staraufgebot im Programm (der Peter Alexander ist wohl auch heute noch den meisten bekannt).

Man muss diese Musik nicht unbedingt mögen, aber allein die Namen der Lieder können Quell der Heiterkeit sein und nun wissen wir auch, woher die in den deutschen Sprachgebrauch eingegangene Redewendung „Die Christl von der Post“ stammt.

Und: man muss diese Musik nicht unbedingt mögen, aber stimm- und klanggewaltig sind diese Aufnahmen (in einer überraschend guten Qualität digitalisiert) allemal.

DieChristl

Die Christl von der Post

Besetzung:

Schwarzwaldmädel:
Rita Bartos – Franz Fehringer – Willy Hoffmann – Heinz Maria Lins – Herta Talmar

Der Vogelhändler:
Peter Alexander – Franz Fehringer – Ingeborg Hallstein – Herta Talmar
+
Kölner Sinfonie Orchester unter der Leitung von Franz Marszalek

BackCover1Titel:

Schwarzwaldmädel: (20.00)
01.01. Einleitung (Quartette
01.02. Wir sind auf der Walz
01.03. Lockende Augen holder Sirenen
01.04. O Cäcilie
01.05. Mädle aus dem schwarzen Wald
01.06. Die Weibersleut‘, die sind eine Brut
01.07. Es kann ein Bub sein
01.08. Muss denn die Liebe Tragödie sein
01.09. Malwine, ach Malwine
01.10. Bauerntanz
01.11. Erklingen zum Tanze die Geigen

Musik: Leon Jessel
Libretto: August Neidhart

Der Vogelhändler: (21.01)
02.1. Grüss euch Gott
02.2. Meinen Strauss im Pavillon
02.3. Ich bin die Christl von der Post
02.4. Marsch
02.5. Wem bring ich den Pokal
02.6. Schau´mir nur recht ins Gesicht
02.7. Als geblüht der Kirschbaum
02.8. Nun, wohlan, jetzt bin ich Braut
02.9. Jekus, Jekus
02.10. Fröhlich Pfalz, Gott erhalt´s
02.11. Man kann sich leicht blamieren
02.12. Wie mein Ahnl zwanzig Jahr
02.13. Ich bin der Prodecan
02.14. Schenkt man sich Rosen in Tirol

Musik:Carl Adam Zeller
Libretto: Moritz West und Ludwig Held

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Inlets

Immer wieder beliebt: Die Innenhüllen der damaligen Zeit