Erich Stahleder + Stefan Härtl – Schlag nach – Wissenswertes über die Landhuter Hochzeit 1475 (2013)

TitelHeute hab´ ich mir mal einen freien Tag gegönnt … und denn habe ich überwiegend in Landshut (insbesondere auf der Burg Trausnitz) verbracht und dann war ich noch in dem Dörfchen Kirchamper (das soll uns jetzt aber nicht weiter interessieren).

Na auf jeden Fall … Landshut… vermutlich über die bayerischen Landesgrenzen bekannt wegen der berühmten „Landshuter Hochzeit“:

Die Landshuter Hochzeit ist ein mehrwöchiges historisches Fest, das alle vier Jahre im Sommer in Landshut aufgeführt wird, das nächste Mal ab 30. Juni 2017. Es wird zur Erinnerung an die im Jahre 1475 in Landshut erfolgte Heirat des bayerischen Herzogs Georgs des Reichen mit Hedwig Jagiellonica, der Tochter des polnischen Königs Kasimir IV. Andreas, gefeiert.

 

Die Hochzeit zwischen Georg und Hedwig war politisch von großer Bedeutung, denn in der Verbindung der beiden Geschlechter sah man ein starkes Bündnis gegen die Macht der Osmanen. Der Heirat gingen im Jahr 1474 intensive Gespräche der beiden Fürstenhäuser voraus, die Ehe wurde in Krakau durch Gesandtschaften ausgehandelt.

Die Brautfahrt der 18-jährigen Hedwig begann im Herbst des darauffolgenden Jahres. Sie dauerte zwei Monate und führte auf den damals schlecht ausgebauten Handelsstraßen unter anderem über Berlin, Wittenberg, Leipzig, Altenburg, Zwickau, Oelsnitz/Vogtl. und unter Änderung der geplanten Reiseroute über Eger und Regensburg, einen Umweg nehmend nach Nürnberg, bevor Hedwig mit ihrem Brautführer, Otto II. von Neumarkt, in Landshut eintraf. Hier wurde die Eheaspirantin durch angereiste Fürsten und Bischöfe herzlich empfangen. Der Kurfürst von Brandenburg, Albrecht Achilles, verglich die Hochzeit mit einer göttlichen Fügung zum Nutzen von Christenheit und Reich.

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Briefmarke aus dem Jahr 1975

Das Brautpaar wurde vom Salzburger Erzbischof Bernhard von Rohr an der die Stadt dominierenden Pfarrkirche St. Martin getraut. Anschließend führte der Brautzug durch die Altstadt zum Rathaus. Dort geleitete der Kaiser Friedrich III. die Braut zum Hochzeitsreigen. Es wird berichtet, dass zehntausend Gäste bei diesem Ereignis anwesend waren, tranken, tanzten und sich beim Ritterturnier vergnügten.

 

Die mehrtägigen, aufwändigen Feierlichkeiten sind sehr detailliert von Chronisten festgehalten worden. In einer Zeit erwachenden Nationalstolzes im Deutschen Reich wurde der Prunksaal des Landshuter Rathauses um 1880 renoviert; Münchner Künstler bemalten dabei die Wände mit Szenen der Landshuter Hochzeit 1475. Diese Motive gefielen und brachten Bürger auf den Gedanken, das historische Geschehen nachzuspielen. Zu diesem Zweck wurde 1902 der Verein Die Förderer e. V. gegründet, der schon ein Jahr später den Brautzug zum ersten Mal öffentlich vorführte.
Landshuter Rathaus. An den Wänden des Prunksaales befinden sich Szenen aus der Landshuter Hochzeit. Das Bild entstand Ende des 19. Jahrhunderts und wurde von August Spieß, Rudolf Seitz, Ludwig Löfftz und Konrad Weigand gemalt.

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Abenteuerliche Szenen wie diese können mich heute noch begeistern …

Nachdem 1903 die Hochzeit zum ersten Mal von 145 Mitwirkenden nachgespielt wurde, ist der Umzug bis heute mehr zum historischen Dokumentarspiel gereift, in das sich weite Teile der Bürgerschaft einreihen: Mittlerweile nehmen über 2000 Mitwirkende in historischen Gewändern der verschiedensten Stände teil.

 

Von 1903 bis 1914 sowie von 1922 bis 1938 fanden die Umzüge jährlich statt, von 1950 bis 1968 und wieder von 1975 bis 1981 im Dreijahres-Rhythmus. Seit 1985 wird die Landshuter Hochzeit alle vier Jahre gefeiert. Während der beiden Weltkriege waren die Feierlichkeiten entfallen, ebenso von 1968 bis 1975, nachdem 1970 ein Brand zahlreiche Requisiten zerstört und im Jahr darauf ein Wasserrohrbruch das Gros der Kostüme in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Höhepunkt ist der Sonntag, an dem der Hochzeitszug und die Hochzeitsgesellschaft durch die Altstadt von Landshut ziehen. Weitere Veranstaltungen zeigen das Lagerleben, Reiter- und Ritterspiele oder den „Mummenschanz“, welche auf dem sogenannten Zehrplatz stattfinden. Organisiert werden die Feierlichkeiten bis heute vom Verein Die Förderer e. V., dessen Mitgliederzahl mittlerweile auf über 7000[1] gestiegen ist. Die rund 2300 Darsteller sind Landshuter Bürger, denen die Nachstellung der Hochzeit in authentischen historischen Gewändern Freude macht – beispielsweise gehört es bei den männlichen und weiblichen Darstellern zur Tradition, sich die Haare nach mittelalterlichem Vorbild bis zur Veranstaltung lang wachsen zu lassen. (Quelle: wikipedia)

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Die perfekte Show

Und der Verein „Die Förderer e.V.“ der es sich zum Ziel gemacht hat, diese alte Tradition zu bewahren ist nun wirklich ein sehr rühriger Verein.

 

Und so hat er 2013 diese Broschüre (in der 6., überarbeiteten Auflage) veröffentlicht.

Sie handelt von der Historie dieser Hochzeit (von Liebe kann da keine Rede sein, es ging um machtpolitisches Kalkül … um sonst nichts), aber auch von der Historie, diese Hochzeit alle vier Jahre in Landshut zu zelebrieren.

Nun gut, für mich ist so ein Rummel eher nichts … aber dennoch … dieser mittelalterliche Flair … er hat schon was …

Und – soviel Zeit muss sein … ein paar Infos über die Autoren die Broschüre (62 Seiten):

Dr. Erich Stahleder (1930–2015) war Historiker und 1987–1995 Leiter des „Bayerisches Hauptstaatsarchiv“.

Und Stefan Härtl ist der 2. Vorsitzende dieses Vereins … der die Landshuter Hochzeit 1475 lebendig bleien lässt …

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Die Burg Trausnitz

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Mahlzeit !

 

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Die beiden haben 1903 die heutigen Festspiele zur Landshuter Hochzeit 1475 erfunden und organisiert.

 

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Schaut schon ganz schön imposant aus …

 

 

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Aus dem Programm 2013

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… denn sonst droht ein Verkehrschaos … bei all den kleinen Gassen von Landshut

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