Adelbert von Deyen – Atmosphere (1980)

LPFrontCover1Er war schon ein sehr interessanter Künstler:

Adelbert von Deyen (* 25. Oktober 1953 in Süderbrarup, Schleswig-Holstein; † 13. Februar 2018 in Steinbergkirche) war ein deutscher Musiker, Komponist, Maler und Grafiker.

Adelbert von Deyen zeichnete, malte (mit Ölfarben) und musizierte (Violine, Trompete, Gitarre) schon als Kind. Der vielseitige Künstler erlernte in Flensburg den Beruf des Positiv-Retuscheurs und absolvierte später Umschulungen zum Farblithografen und DTP-Grafiker. Erste Experimente und Erfahrungen mit der elektronischen Musik machte von Deyen in den 1970er-Jahren bei Sessions mit Dieter Schütz in dessen Heimstudio, bevor er 1978 seine erste Solo-LP Sternzeit produzierte. War der Einfluss der Berliner Schule anfangs noch deutlich hörbar, änderte sich von Deyens Musik im Laufe der Zeit über Klänge und Songs, die stilistisch an Pink Floyd erinnern (Eclipse), bis hin zum elektronisch erzeugten, lyrischen Poprock (Impressions).

Adelbert von Deyen01

Hier brachte er denn auch seine selbst gesungenen Texte mit ein. Von 1978 bis 1983 gab von Deyen rund 50 Konzerte, ausschließlich in Deutschland und überwiegend in der Club-Szene. Bis zu zwölf Synthesizer und Keyboards sowie eine Stromkapazität von 10.000 Watt waren erforderlich, um die elektronischen Klanggemälde akustisch und visuell mit Licht, Dias, Filmen (unter anderem von der ersten bemannten Mondlandung) und Trockeneis-Nebel auf die Bühne zu bringen.

In dieser Zeit arbeitete er als Solist der elektronischen Musik bei Schallplatten-Produktionen gelegentlich mit anderen Musikern zusammen. Zabba Lindner aus Hamburg spielte Schlagzeug, Robbi Hohensee (Kiel) und Uwe Johannsen (Flensburg) gaben ihre Gitarren-Soli dazu und Dieter Schütz aus Sörup spielte auf verschiedenen Instrumenten mit.

Adelbert von Deyen02

Dieter Schütz und Adelbert von Deyen verband eine über 20 Jahre lange, tiefe Freundschaft. Gemeinsam waren sie 1985 zu Gast in der Kult-Radiosendung Schwingungen bei Winfrid Trenkler im Westdeutschen Rundfunk Köln. Im Jahre 1991 gründeten die beiden zusammen mit der Sängerin Ulla Witt das Poprock-Trio Deja Vue. Es entstanden einige, zum Teil melancholische Songs. Der plötzliche Tod von Dieter Schütz im September 1991 war für von Deyen Anlass, seine musikalische Laufbahn zu beenden und sich ganz der Malerei zu widmen. Erst im Jahre 2004 konnten sich Ulla Witt und Adelbert von Deyen dazu durchringen, die Tonkonserven von Deja Vue unter dem Titel Nightflight als CD zu veröffentlichen.

Viele Jahre arbeitete von Deyen auch als Retuscheur, Lithograf und DTP-Grafiker, womit er die Grundlage für seine jetzige Tätigkeit als Kunstmaler schuf, die er seit 1996 professionell ausübt. Im selben Jahr baute er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nadja Boddin ein Wohn- und Atelierhaus in Steinbergkirche an der Ostsee. Mittlerweile ist von Deyen einer der bekanntesten regionalen Maler im Kreis Schleswig-Flensburg, wo er bisher (Stand: Dezember 2014) über 60 Ausstellungen präsentierte. Thematisch befasst er sich hauptsächlich mit der bildlichen Darstellung der Landschaft Angeln und der Ostseeküste im realistischen Stil.

Adelbert von Deyen06

Seit 1994 veröffentlicht von Deyen jährlich einen Kalender mit Landschaftsbildern. 2003 erschien seine Autobiografie in Verbindung mit einer umfangreichen, gedruckten Werkschau. Das Œuvre des Malers Adelbert von Deyen umfasst inzwischen etwa 600 Ölgemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen, von denen sich die weitaus meisten im öffentlichen und privaten Besitz befinden.

Einige seiner Werke als Maler:
Adelbert von Deyen05

Seit 2006 musizierte von Deyen wieder, wenn auch nur nebenher und sporadisch, und gab im Juni des Jahres mit Painted Black nach fast 20 Jahren ein neues Solo-Album mit elektronischer Musik heraus. Es ist ein sehr persönliches Album, auf dem er einen erneuten Schicksalsschlag mental verarbeitet hat. Die Musik ist manchmal lebensfroh und heiter (an Monkey Island erinnernd), aber wiederum auch schwermütig und melancholisch. Im Mai 2007 veröffentlichte von Deyen unter Mitwirkung von Henrik Petersen (E-Gitarre) und Stefanie Kahl (Gesang) die CD Rosegarden – rhythmusbetonter, sphärischer und zugleich kraftvoller Elektronik-Rock mit psychedelischem Einfluss. Unter dem Titel Old Fashioned erschien im September 2009 das aktuelle Album mit fünf neuen Instrumentalstücken von Adelbert von Deyen und fünf bislang unveröffentlichten Tracks von Dieter Schütz anlässlich dessen achtzehnten Todestages als limitierte Erstauflage von 100 CDs in 24 Karat Gold.

Sämtliche LPs und CDs bis einschließlich 1992 sind auf dem deutschen Sky-Label im Musikverlag German News in Hamburg erschienen. Bei den anschließenden Veröffentlichungen handelt es sich um Eigenproduktionen im Selbstverlag. (wikipedia)

Adelbert von Deyen03

Hier sein drittes Album:

Das dritte Album des Elektronikmusikers Adelbert von Deyen markiert das Ende seiner Ambient-Phase. Während der Großteil von »Atmospheres« den Hörer noch wie gewohnt in weiche Flächensounds einhüllt, geht es auf dem ersten (und gleichzeitig von Deyens erfolgreichstem) Stück mit einem treibenden analogen Schlagzeug schon in Richtung Elektro-Kraut.
Auf »Atmosphere« erleben wir Adelbert von Deyen in Hochstform. Beim ersten Stuck, »Timemachine«, treibt ihn die Schlagzeug-Begleitung von Wolfgang ›Zabba‹ Lindner zu schwungvollem Elektro-Krautrock. Lindner war Anfang der 70er-Jahre bereits in der Progrock-Band Tomorrow’s Gift in Erscheinung getreten und hatte 1974 ein experimentelles Percussion-Album zusammen mit Carsten Bohn eingespielt (»Vollbedienung of Percussion«). Auch auf dem zweiten Stück »Silverrain« ist er noch zu hören (wenn auch nicht so schwungvoll).

Adelbert von Deyen02

Weitere acht Titel sind dem Thema »Atmo- sphere« zugeordnet. Hier laden langsam gleitende Synth-
flachen mit minutenlang gehaltenen Dronesounds, Schwebungen und Synth-FX zur Kontemplation ein.
Der zeitliche und finanzielle Produktionsaufwand fur dieses Album war enorm. Unermudlich komponierte Adelbert von Deyen in seinem Heimstudio, experimentierte mit seinen Synthesizern und suchte neue Klange. Fur den Feinschliff sorgte Lars Hidde, der im Star-Studio Hamburg eine neue
Abmischung und das Mastering ubernahm.
Aber der Aufand sollte sich lohnen: »Atmosphere« wurde von Deyens erfolgreichstes Album. In seiner Biografie schreibt er:
»Die Reaktionen auf dieses Opus waren außerst heftig und durchweg positiv, besonders im Ausland. Der von dem Album fur mehrere LP/ CD-Sampler ausgekoppelte Titel »Timemachine« wurde sogar ein Instrumental-Hit, der sich rund funfzigtausendmal verkaufte!«
Mit seinen ersten beiden Alben erstritt sich von Deyen seine kunstlerische und finanzielle Freiheit. »Atmosphere« markiert bereits den Beginn eines Wandels. Zwar steht dieses Album großtenteils noch im Zeichen der Ambient-Elektronik, doch zeichnet sich bei den ersten beiden Titeln bereits eine deut-
liche Offnung zum Kraut/Elektronik-Rock hin ab. Von Deyens Schaffen nahm dann auch in dem darauf folgendem Album »Eclipse« eine uberraschende Wendung. Mit Softrock-Balladen und sozialkritischen Texten hatte wohl kaum jemand gerechnet. (Pressetext)

Adelbert von Deyen04

Wie der Vorgänger „Nordborg“ ist auch „Atmosphere“ von einer Landschaft inspiriert, diesmal von Adelbert von Deyens norddeutscher Heimat. Gewidmet ist das Album Johannes Brahms.
Zwei kurze Stücke leiten das Album ein. „Timemachine“ ist von einem stakkatohaftem elektronischen Rhythmus geprägt, „Silverrain“ ist ein langsames, leicht melancholisches Stück, dessen schwermütige Synthesizer-Melodie von etwas E-Gitarre begleitet wird.

Adelbert von Deyen03
Der erste Teil sowie der Anfang des zweiten Teils des Titelstücks ist noch im Stil des Vorgängeralbums gehalten: breite elektronische Klangflächen ohne rhythmische Komponente, aber nicht ganz so kalt und bedrohlich wirkend wie auf „Nordborg“. Im zweiten setzt dann nach einiger Zeit ein für deutsche Elektroniker so typisches Sequencer-Rhythmusmuster ein, dazu hört man im Hintergrund eine Art elektronischen Chorgesang. Im Schlussteil wird der Sequencer ausgeblendet, und es herrschen wieder rhythmusfreie Klänge vor. (Autor unbekannt)

LPBackCover1

Besetzung:
Adelbert von Deyen (keyboards, synthesizer, guitar,violin, voice, gong)
+
Zabba Lindner (drums on 01. + 02.)

Booklet1

Titel:
01. Timemachine 4.59
02. Silver Rain 4.30
03. Atmosphere Part I 11.02
03.1. Sunrise
03.2. Altitude Flight
03.3. Astralis
04. Atmosphere Part II 21.42
04.1. Skywards
04.2. Spaces Of Infinity
04.3. Crystal Clouds
04.4.Voices Of Infinity
04.5. Dawn

Music: Adelbert von Deyen

Label B1

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Die offizielle Website:
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Adelbert von Deyen05

Adelbert von Deyen – Nordborg (1979)

FrontCover1Er war schon ein sehr interessanter Künstler:

Adelbert von Deyen (* 25. Oktober 1953 in Süderbrarup, Schleswig-Holstein; † 13. Februar 2018 in Steinbergkirche) war ein deutscher Musiker, Komponist, Maler und Grafiker.

Adelbert von Deyen zeichnete, malte (mit Ölfarben) und musizierte (Violine, Trompete, Gitarre) schon als Kind. Der vielseitige Künstler erlernte in Flensburg den Beruf des Positiv-Retuscheurs und absolvierte später Umschulungen zum Farblithografen und DTP-Grafiker. Erste Experimente und Erfahrungen mit der elektronischen Musik machte von Deyen in den 1970er-Jahren bei Sessions mit Dieter Schütz in dessen Heimstudio, bevor er 1978 seine erste Solo-LP Sternzeit produzierte. War der Einfluss der Berliner Schule anfangs noch deutlich hörbar, änderte sich von Deyens Musik im Laufe der Zeit über Klänge und Songs, die stilistisch an Pink Floyd erinnern (Eclipse), bis hin zum elektronisch erzeugten, lyrischen Poprock (Impressions).

Adelbert von Deyen01

Hier brachte er denn auch seine selbst gesungenen Texte mit ein. Von 1978 bis 1983 gab von Deyen rund 50 Konzerte, ausschließlich in Deutschland und überwiegend in der Club-Szene. Bis zu zwölf Synthesizer und Keyboards sowie eine Stromkapazität von 10.000 Watt waren erforderlich, um die elektronischen Klanggemälde akustisch und visuell mit Licht, Dias, Filmen (unter anderem von der ersten bemannten Mondlandung) und Trockeneis-Nebel auf die Bühne zu bringen.

In dieser Zeit arbeitete er als Solist der elektronischen Musik bei Schallplatten-Produktionen gelegentlich mit anderen Musikern zusammen. Zabba Lindner aus Hamburg spielte Schlagzeug, Robbi Hohensee (Kiel) und Uwe Johannsen (Flensburg) gaben ihre Gitarren-Soli dazu und Dieter Schütz aus Sörup spielte auf verschiedenen Instrumenten mit.

Adelbert von Deyen02

Dieter Schütz und Adelbert von Deyen verband eine über 20 Jahre lange, tiefe Freundschaft. Gemeinsam waren sie 1985 zu Gast in der Kult-Radiosendung Schwingungen bei Winfrid Trenkler im Westdeutschen Rundfunk Köln. Im Jahre 1991 gründeten die beiden zusammen mit der Sängerin Ulla Witt das Poprock-Trio Deja Vue. Es entstanden einige, zum Teil melancholische Songs. Der plötzliche Tod von Dieter Schütz im September 1991 war für von Deyen Anlass, seine musikalische Laufbahn zu beenden und sich ganz der Malerei zu widmen. Erst im Jahre 2004 konnten sich Ulla Witt und Adelbert von Deyen dazu durchringen, die Tonkonserven von Deja Vue unter dem Titel Nightflight als CD zu veröffentlichen.

Viele Jahre arbeitete von Deyen auch als Retuscheur, Lithograf und DTP-Grafiker, womit er die Grundlage für seine jetzige Tätigkeit als Kunstmaler schuf, die er seit 1996 professionell ausübt. Im selben Jahr baute er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nadja Boddin ein Wohn- und Atelierhaus in Steinbergkirche an der Ostsee. Mittlerweile ist von Deyen einer der bekanntesten regionalen Maler im Kreis Schleswig-Flensburg, wo er bisher (Stand: Dezember 2014) über 60 Ausstellungen präsentierte. Thematisch befasst er sich hauptsächlich mit der bildlichen Darstellung der Landschaft Angeln und der Ostseeküste im realistischen Stil.

Adelbert von Deyen06

Seit 1994 veröffentlicht von Deyen jährlich einen Kalender mit Landschaftsbildern. 2003 erschien seine Autobiografie in Verbindung mit einer umfangreichen, gedruckten Werkschau. Das Œuvre des Malers Adelbert von Deyen umfasst inzwischen etwa 600 Ölgemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen, von denen sich die weitaus meisten im öffentlichen und privaten Besitz befinden.

Einige seiner Werke als Maler:
Adelbert von Deyen05

Seit 2006 musizierte von Deyen wieder, wenn auch nur nebenher und sporadisch, und gab im Juni des Jahres mit Painted Black nach fast 20 Jahren ein neues Solo-Album mit elektronischer Musik heraus. Es ist ein sehr persönliches Album, auf dem er einen erneuten Schicksalsschlag mental verarbeitet hat. Die Musik ist manchmal lebensfroh und heiter (an Monkey Island erinnernd), aber wiederum auch schwermütig und melancholisch. Im Mai 2007 veröffentlichte von Deyen unter Mitwirkung von Henrik Petersen (E-Gitarre) und Stefanie Kahl (Gesang) die CD Rosegarden – rhythmusbetonter, sphärischer und zugleich kraftvoller Elektronik-Rock mit psychedelischem Einfluss. Unter dem Titel Old Fashioned erschien im September 2009 das aktuelle Album mit fünf neuen Instrumentalstücken von Adelbert von Deyen und fünf bislang unveröffentlichten Tracks von Dieter Schütz anlässlich dessen achtzehnten Todestages als limitierte Erstauflage von 100 CDs in 24 Karat Gold.

Sämtliche LPs und CDs bis einschließlich 1992 sind auf dem deutschen Sky-Label im Musikverlag German News in Hamburg erschienen. Bei den anschließenden Veröffentlichungen handelt es sich um Eigenproduktionen im Selbstverlag. (wikipedia)

Adelbert von Deyen03

Hier sein zweites Album:

Das Debüt und das Sophomore-Album des elektronischen Musikers Adelbert von Deyen wurden nur ein Jahr voneinander entfernt. Auf ‚Sternzeit‘ folgte ‚Nordborg‘, die auf jeder Seite nur einen Track zeigte. Wieder nahm sich von Deyen Zeit, einen meditativen Strudel von Umgebungsgeräuschen zu kreieren. Die B-Seite, „Island“, ist eigentlich eine akustische Interpretation eines Schneesturms in Nordborg, Dänemark, wie von Deyen erinnert. Von Deyens Debüt-Album Sternzeit hatte 1978 in seiner Heimatstadt Lübeck für Aufsehen gesorgt, wo sich der unkonventionelle junge Künstler mit Fanpost überschwemmt und für Autogrammstunden gebucht hatte. Sein Vertrag mit Sky Records verpflichtete ihn, dem Label eine bestimmte Anzahl von Alben zu liefern – eines pro Jahr. In finanzieller Unabhängigkeit konnte er seinen Job aufgeben und sich ausschließlich auf seine Musik konzentrieren. „Nordborg“ erschien 1979 und zeigte nur zwei Tracks, eine auf jeder Seite. Inspiriert wurde es von einem kurzen Urlaub in Nordborg auf der dänischen Insel Alsen, der mit einem heftigen Schneesturm zusammenfiel. „Moonrise“, der Titel auf der A-Seite, ist eine Slow-Motion-Improvisation beim Aufgang des Mondes auf Nordborg. Eröffnung mit Synthes, die an Möwenschreie erinnern, meditative Klanglandschaften vermischen massive Bleiklänge in gemächlicher Harmonie.

Adelbert von Deyen02

Winde wirbeln, Synths drehen sich in elektronische Klangsphären und treiben ohne klare dramatische Struktur. Eingebettet in Selbstbeobachtung feiert Adelbert von Deyen das Leben im Moment. „Island“, das B-Seitenstück, zeigt den Schneesturm. Perfekt für Adelbert von Deyens künstlerischen Ausdruck: Nachhaltige Orgeltöne liefern Taktfrequenzen, ein E-Piano-Muster geht in Träumerei verloren, Winde bauen sich durch die ARP-Odyssee auf, versinken schließlich in eisige Melancholie und distanzierte Orgeltöne. Gegen Ende versöhnen wir uns mit einem fast sakralen Orgelteil, den Adelbert von Deyen bei seiner Rückkehr zum Eröffnungsthema den Kreis schließt. Adelbert von Deyen nahm das zweite Album auf, wie das erste, auf einem Revox A77 Bandgerät in seinem kleinen Heimstudio. Die Instrumentenliste erinnert an die von ‚Sternzeit‘, mit einem ARP Odyssey Performance-Synthesizer, einer Far fisa VIP 233 Orgel, einem Farfisa Streichorchester, Hohner Clavinet D6 E-Piano, Rhythmuscomputer und einer E-Gitarre. (Pressetext)

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Nordborg ist ein Ort auf der dänischen Insel Alsen, wo Adelbert von Deyen mit Freunden den Jahreswechsel 1978/79 verbrachte. Damals kam es zu einem plötzlichen und ziemlich heftigen Wintereinbruch, der dazu führte, dass die Bewohner der Insel einige Tage vom Festland abgeschnitten waren. Das Naturschauspiel der nordischen Eislandschaft inspirierte Adelbert von Deyen zum Album „Nordborg“, und die musikalische Umsetzung ist ihm voll gelungen.

Vor allem „Moonrise“ ist ein perfektes Tongemälde. In den ersten Sekunden hört man vereinzelte Klänge, die an Möwenschreie erinnern, danach entwickelt sich eine nahezu statische, melodie- und rhythmusfreie Klanglandschaft aus elektronischem Flirren und schwermütigen Synthesizerklängen, die gleichermaßen verstört wie fasziniert. Hier fühlt man sich tatsächlich in eine endlose Schnee- und Eiswüste versetzt.

Nordborg01

„Iceland“ ist dagegen mit elektronischem Rhythmus versehen und wirkt dadurch etwas bewegter. Auch hier dominieren mächtige Synthie-Klänge, die aber deutlich melodischer sind als bei „Moonrise“, dazu kommen elektronische Windgeräusche. Insgesamt wirkt dieses Stück nicht ganz so erhaben wie „Moonrise“.

Stilistisch ist „Nordborg“ eindeutig von Klaus Schulze beeinflusst (auch das Cover, das auf einem Gemälde von Deyens basiert, erinnert an manche Schulze-Alben), dennoch hat seinen ganz eigenen Klangcharakter. (Jochen Rindfrey )

BackCover1

Besetzung:
Adelbert von Deyen (synthesizer, keyboards, guitar drum machine)

Adelbert von Deyen04

Titel:
01. Moonrise 21.20
02. Iceland 19.51

Musik: Adelbert von Deyen

LabelB1

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Adelbert von Deyen05

Adelbert von Deyen – Sternzeit (1978)

LPFrontCover1Er war schon ein sehr interessanter Künstler:

Adelbert von Deyen (* 25. Oktober 1953 in Süderbrarup, Schleswig-Holstein; † 13. Februar 2018 in Steinbergkirche) war ein deutscher Musiker, Komponist, Maler und Grafiker.

Adelbert von Deyen zeichnete, malte (mit Ölfarben) und musizierte (Violine, Trompete, Gitarre) schon als Kind. Der vielseitige Künstler erlernte in Flensburg den Beruf des Positiv-Retuscheurs und absolvierte später Umschulungen zum Farblithografen und DTP-Grafiker. Erste Experimente und Erfahrungen mit der elektronischen Musik machte von Deyen in den 1970er-Jahren bei Sessions mit Dieter Schütz in dessen Heimstudio, bevor er 1978 seine erste Solo-LP Sternzeit produzierte. War der Einfluss der Berliner Schule anfangs noch deutlich hörbar, änderte sich von Deyens Musik im Laufe der Zeit über Klänge und Songs, die stilistisch an Pink Floyd erinnern (Eclipse), bis hin zum elektronisch erzeugten, lyrischen Poprock (Impressions).

Adelbert von Deyen01

Hier brachte er denn auch seine selbst gesungenen Texte mit ein. Von 1978 bis 1983 gab von Deyen rund 50 Konzerte, ausschließlich in Deutschland und überwiegend in der Club-Szene. Bis zu zwölf Synthesizer und Keyboards sowie eine Stromkapazität von 10.000 Watt waren erforderlich, um die elektronischen Klanggemälde akustisch und visuell mit Licht, Dias, Filmen (unter anderem von der ersten bemannten Mondlandung) und Trockeneis-Nebel auf die Bühne zu bringen.

In dieser Zeit arbeitete er als Solist der elektronischen Musik bei Schallplatten-Produktionen gelegentlich mit anderen Musikern zusammen. Zabba Lindner aus Hamburg spielte Schlagzeug, Robbi Hohensee (Kiel) und Uwe Johannsen (Flensburg) gaben ihre Gitarren-Soli dazu und Dieter Schütz aus Sörup spielte auf verschiedenen Instrumenten mit.

Adelbert von Deyen02

Dieter Schütz und Adelbert von Deyen verband eine über 20 Jahre lange, tiefe Freundschaft. Gemeinsam waren sie 1985 zu Gast in der Kult-Radiosendung Schwingungen bei Winfrid Trenkler im Westdeutschen Rundfunk Köln. Im Jahre 1991 gründeten die beiden zusammen mit der Sängerin Ulla Witt das Poprock-Trio Deja Vue. Es entstanden einige, zum Teil melancholische Songs. Der plötzliche Tod von Dieter Schütz im September 1991 war für von Deyen Anlass, seine musikalische Laufbahn zu beenden und sich ganz der Malerei zu widmen. Erst im Jahre 2004 konnten sich Ulla Witt und Adelbert von Deyen dazu durchringen, die Tonkonserven von Deja Vue unter dem Titel Nightflight als CD zu veröffentlichen.

Viele Jahre arbeitete von Deyen auch als Retuscheur, Lithograf und DTP-Grafiker, womit er die Grundlage für seine jetzige Tätigkeit als Kunstmaler schuf, die er seit 1996 professionell ausübt. Im selben Jahr baute er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nadja Boddin ein Wohn- und Atelierhaus in Steinbergkirche an der Ostsee. Mittlerweile ist von Deyen einer der bekanntesten regionalen Maler im Kreis Schleswig-Flensburg, wo er bisher (Stand: Dezember 2014) über 60 Ausstellungen präsentierte. Thematisch befasst er sich hauptsächlich mit der bildlichen Darstellung der Landschaft Angeln und der Ostseeküste im realistischen Stil.

Adelbert von Deyen06

Seit 1994 veröffentlicht von Deyen jährlich einen Kalender mit Landschaftsbildern. 2003 erschien seine Autobiografie in Verbindung mit einer umfangreichen, gedruckten Werkschau. Das Œuvre des Malers Adelbert von Deyen umfasst inzwischen etwa 600 Ölgemälde, Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen, von denen sich die weitaus meisten im öffentlichen und privaten Besitz befinden.

Einige seiner Werke als Maler:
Adelbert von Deyen05

Seit 2006 musizierte von Deyen wieder, wenn auch nur nebenher und sporadisch, und gab im Juni des Jahres mit Painted Black nach fast 20 Jahren ein neues Solo-Album mit elektronischer Musik heraus. Es ist ein sehr persönliches Album, auf dem er einen erneuten Schicksalsschlag mental verarbeitet hat. Die Musik ist manchmal lebensfroh und heiter (an Monkey Island erinnernd), aber wiederum auch schwermütig und melancholisch. Im Mai 2007 veröffentlichte von Deyen unter Mitwirkung von Henrik Petersen (E-Gitarre) und Stefanie Kahl (Gesang) die CD Rosegarden – rhythmusbetonter, sphärischer und zugleich kraftvoller Elektronik-Rock mit psychedelischem Einfluss. Unter dem Titel Old Fashioned erschien im September 2009 das aktuelle Album mit fünf neuen Instrumentalstücken von Adelbert von Deyen und fünf bislang unveröffentlichten Tracks von Dieter Schütz anlässlich dessen achtzehnten Todestages als limitierte Erstauflage von 100 CDs in 24 Karat Gold.

Sämtliche LPs und CDs bis einschließlich 1992 sind auf dem deutschen Sky-Label im Musikverlag German News in Hamburg erschienen. Bei den anschließenden Veröffentlichungen handelt es sich um Eigenproduktionen im Selbstverlag. (wikipedia)

Adelbert von Deyen03

Hier sein Debütalbum:

Gemalte Klanglandschaften. Berliner Schule der Extraklasse:

Adelbert von Deyen ist heute als Maler eine bekannte Größe, aber als Musiker verwirklichte der gelernte Grafiker und Retuscheur seine ersten eigenen visionären Werke. 1978 erschien seine Debüt-LP „Sternzeit“, für die er natürlich auch selbst das Cover malte. Auch den Rest besorgte der Keyboarder mit Pioniergeist in Eigenregie. Seit Anfang der 70er-Jahre experimentierte er mit Synthesizern und elektronischer Musik und nicht nur sein damaliger Wohnort weist ihn als Vertreter der sogenannten Berliner Schule um Künstler wie Klaus Schulze oder Edgar Froese (Tangerine Dream) aus. Auf „Sternzeit“ lässt er sich beim Aufbau der Stu cke viel Zeit und verweilt oft unbeschwert in tonalen Interferenzen und Schwebezuständen. Auch der Ho rer muss sich Zeit nehmen, wird dafu r aber mit einem kontemplativen Zen-Effekt belohnt. Nicht zufällig veröffentlichte das in Krautrock-Kreisen hoch angesehene Label Sky die Original-LP in seinem exquisiten Katalog. So wurde von Deyen Labelmate seiner Idole Michael Rother, Hans-Joachim Roedelius oder Brian Eno. „Sternzeit“ bezirzt mit vollen, analogen Synthesizer-Flächen und mit gefühlvollen Space-Effekten. Die B-Seite enthält nur einen einzigen Titel, dessen Basis ein gehaltener – oder besser gesagt: mit Klebeband an der Taste fixierter – Orgelton mit Vibrato ist, der eine hypnotisierende Wirkung entfaltet. Adelbert von Deyen ist ein höchst unkonventioneller Musiker, der sich später lange Zeit ausschließlich der Malerei widmete, mittlerweile aber auch wieder Alben veröffentlicht. (unbekannter Autor)

Faszinierende Einblicke …

LPBackCover1

Besetzung:
Adelbert Von Deyen (keyboards, synthesizer, guitar)

Und ein Fan aus Japan freut sich auch:
Amazon Besprechung aus Japan

Titel:
01. Per Aspera Ad Astra 24.10
01.1. Mental Voyage
01.2. Stellardance
01.3.Astral Projection
02. Sternzeit 25.07

LabelB1

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Adelbert von Deyen04

Die offizielle Website:
Website