Jealous Joe – … But That Noise Got To Go (2000)

FrontCover1Die Band gibt es schon lange nicht mehr … aber hier soll sie nochmals in Erscheinung treten:

Eine moderne Soul’n’Blues Band aus München, die ihren eigenen Stil fährt und ihresgleichen sucht. Seit der Gründung der Münchner Gruppe (unter der Leitung von Joe Günther im Jahr 1991) hat sich der Stil der Band kontinuierlich entwickelt und wird das auch in Zukunft tun. Dabei bleibt die Band immer ihrem Metier, Soul’n’Blues, treu. Das Programm der Band reicht von aktuellen Bluesnummern über Swing und Soul bis hin zu leicht Funkigem.

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Garanten für höchsten Anspruch an Können und Qualität sind die einzelnen Bandmit-glieder, von denen jeder für sich seinen eigene Stil und jahrelange Erfahrung einbringt. An der Spitze der Formation steht Joe Günther, ein echter Blues-Man, der mit seiner schwarzen Stimme und versierten Gitarrensoli die Zuhörer in den Bann zieht. Hinter ihm steht die Rhythm-Section: Stefan Eggers (Gitarre, Gesang), Kai Lindecke (Bass, Gesang) und Coco Ringe (Schlagzeug, Gesang).
Für ordentlichen Druck in den Songs sorgen die einmaligen Phat Horns: Chris Naleppa (Saxophon) und Steve Crane (Posaune). Ein Bläsersatz, wie ihn sich jede Band wünschen kann. Dabei gibt die Mischung aus Saxophon und Posaune der Band ihr unverwechselbares Soundprofil. (Selbstdarstellung der inzwischen gelöschten Website).

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Und schaut man sich ihre Website via archive.org an … so kann man feststellen, dass diese Band schon diverse Tonträger veröffentlicht haben … dieses Album ist aber ganz sicher ein Höhepunkt ihrer „Karriere“

Da werden Erinnerungen an Blood, Sweat & Tears oder an die Average White Band wach … wahrlich niht die schlechtesten Adressen.

Beeindruckend wie souverän Joe Günther sich auch als Sänger (David Clayton-Thomas ! präsentiert. Und überhaupt … die gesamt Band präsentiert sich in Bestform !

Aber dann … 6 Jahre später:

Abschied

Jealous Joe waren ein Garant für modernen Rhythm N Blues mit knackigen Bläsersätzen und einer (schweiss)treibenden Rhythmussection ..

Wer´s nicht glaubt … anhören, staunen und geniessen !

BackCover1

Besetzung:
Stefan Eggers (guitar, background vocals)
Joe Günther (vocals, guitar)
Kai Lindecke (bass, background vocals)
Chris Naleppa (saxophone)
Coco Ringe (drums, background vocals)
+
Daniel Bauerfeind (trombone bei 04. 06. + 07.)
Gerhard Gschlössl (trombone bei 01. – 03., 05. 08. + 09.)

Booklet1

Titel:
01. You Can Stay But That Noise Got To Go (Watson/Jowat) 5.41
02. Broad Daylight (Barge/Special) 4.24
03. When The Answer Is Clear (Washington) 7.03
04. Stop And Think (Washington/Cruz/Mitchel) 5.59
05. Can’t Get You Of My Mind (Jones) 4.40
06. Crossfire (Caln) 3.58
07. What’s It Gonna Take (Wroten) 4.00
08. I’ll Be Good (Wroten) 4.18
09. Cold And Evil Night (Walker) 5.43

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Die längst gelöschte Website:
WEbsite

Und hier noch ein eher trauriger Artikel aus dem Jahr 2003:

Jealous Joe und Band geben ihr Bestes – Doch kaum einer hört zu:

Dies ist die Geschichte eines leeren Stuhls. Es ist auch die Geschichte eines eifersüchtigen Mannes. Und es ist nicht zuletzt die Geschichte von sechs ausgezeichneten Musikern, die am Samstagabend im Klosterbauhof vor einer Handvoll Fans ihr Bestes gaben.

Joe Günther

Jealous Joe waren zum dritten Mal in diesem Jahr in den Landkreis gekommen. Nach einem umjubelten Freiluftkonzert beim Grafinger Kneipenfestival und einem wohlwollend goutierten Gastspiel im alten kino. Nun also der Klosterbauhof. Und damit zum leeren Stuhl.

Kai Lindecke

Nicht, dass ein leerer Stuhl an sich etwas Schlechtes, negativ Besetztes wäre. Schließlich hat jeder herkömmliche Stuhl das Recht, einfach nur Stuhl zu sein. Bei Stühlen von Veranstaltungsräumen verhält es da schon anders. Da ist der leere Stuhl stets Objekt der Begierde. Manche Besucher kommen sogar schon Stunden vor Konzertbeginn, um sich ihren Stuhl mit einem Kleidungsstück zu sichern.

Am Samstagabend konnte der Stuhl tun und lassen, was er wollte. Nicht jeder, doch immerhin so viele, dass Joe „Jealous“ Günther, Bandleader von Jealous Joe, großmütig sein konnte: „Wir haben freie Platzwahl heute Abend.“ Ein nettes Angebot, an anderer Stelle, zu anderer Zeit. Schließlich war der Klosterbauhof nicht einmal üppig bestuhlt. Selbst wenn alle Stühle an diesem Abend zu tun bekommen hätten, wäre es noch lange kein ausverkauftes Konzert gewesen.

Stefan Eggers

Es ist müßig, darüber nachzusinnen, warum der Chicago-Sound von Jealous Joe so wenige Besucher anlocken konnte. Tatsache ist, dass sich damit ein Trend fortsetzt, der derzeit an allen Musikbühnen zu beobachten ist. Besucht werden nur noch die Konzerte von denen, die seit Jahrzehnten im Geschäft sind, oder jenen, denen im Rahmen zweifelhafter Casting-Hypes ein Massenpublikum zugetrieben wird.

Chris Naleppa

Der gute, ehrliche Handwerker scheint ausgedient zu haben – oder keine Chance mehr zu bekommen. Dabei hätten die sympathischen Jungs von Jealous Joe wirklich eine Chance verdient gehabt. Vor allem, weil sie sie genutzt hätten. Das gilt für Joe „Jealous“ Günther genauso wie für die anderen Fünf. Günther liebt Chicago, die ewige amerikanische Bluesmetropole. Jedes seiner vielen Gitarrensolos und -fillings gibt davon Kunde. Jedes Wort, das kehlig ins Mikro gedrückt wird, ebenfalls. Chris Naleppa am Sopran- und Tenorsaxophon ist seine melodische Erweiterung. Er spielt jene Stimmungen, die Günther instrumentenbedingt versagt bleiben.

Coco Ringe

Steve Cranes Posaune setzt die rauen, gutturalen Akzente. Bassist Kai Lindecke und Schlagzeuger Coco Ringe agieren so, wie man es vom Rückgrat einer so abgehangenen Rhythm`n`Blues-Band erwarten darf. Gitarrist Stefan Eggers schließlich ist überall da zu finden, wo er gebraucht wird, und gönnt sich für einen Gitarristen geradezu sensationell wenig Ausflüge ins Reich der Ausschweifungen. Doch auf dieser Reise befindet sich ja schon Joe, der „jealous“, also eifersüchtig ist. Vermutlich auf den Publikumszuspruch für jene, die nur dank Playback in der Lage sind, einen Ton zu halten. (Markus Scheffer, Münchner Merkur, 8. Dezember 2003)

Der kam erst später zur Band:

Steve Crane