Ich glaube ich muss irgendwie so ne Art Abbitte leisten denn …
… früher konnte ich sie ja gar nicht ausstehen ….
Mireille Mathieu (* 22. Juli 1946 in Avignon) ist eine französische Sängerin. In Frankreich wird sie auch La Demoiselle d’Avignon genannt, in Deutschland ist sie als „Spatz von Avignon“ bekannt. Mathieu hat rund 190 Millionen Platten verkauft.
Mireille Mathieu wuchs als erstes von vierzehn Kindern mit den Eltern Roger, einem Friedhofs-Steinmetz, und Marcelle in ärmlichen Verhältnissen in Avignon auf. Frankreichs ehemaliger Staatspräsident Charles de Gaulle hat im Mai 1967 die Patenschaft des jüngsten Kindes übernommen. Ihren ersten Gesangsauftritt hatte sie im Alter von vier Jahren in einer Mitternachtsmesse. Die Schule verließ sie ohne Abschluss, da sie 1960 als Hilfsarbeiterin in einer Konservenfabrik früh für das Auskommen der Familie mitarbeiten musste.
Im Juni 1964 gewann sie in Avignon mit Edith Piafs La vie en rose den Gesangswettbewerb „On chante dans mon quartier“ („Wir singen in meiner Nachbarschaft“). Aufgrund dieses Sieges erhielt sie eine Einladung nach Paris zum Vorsingen für die Fernsehshow Télé-Dimanche. Im November 1965 kam sie erneut nach Paris zu Proben für „Palmarès des Chansons“ im Olympia; sie nahm jedoch am Wettbewerb nicht teil, sondern zog erneut Télé-Dimanche vor. Dort startete sie am 21. November 1965 beim Gesangswettbewerb „Le Jeu de la Chance“ („Hasardspiel“), sang bei ihrem TV-Debüt das Piaf-Lied Jézebel und gewann zusammen mit Georgette Lemaire. Diese zog sich am 28. November 1965 zugunsten von Mathieu zurück, so dass Mathieu der Weg für die Bühne frei war. Ende Dezember 1965 trat sie im Olympia-Theater im Vorprogramm von Sacha Distel („Sacha Show“) und Dionne Warwick auf. Johnny Stark – der schon Yves Montand, Françoise Hardy, Johnny Hallyday und Sylvie Vartan gefördert hatte – war bei der Show anwesend und wurde ihr Manager.
Mireille Mathieu (1965)
Auch Musikproduzent Eddie Barclay befand sich unter den Zuschauern und bot ihr einen Plattenvertrag bei seinem Label Barclay Records an. Noch im Dezember 1965 entstand eine Live-LP von ihrem Auftritt. Im Juni 1967 erreichte diese LP Rang 14 der deutschen LP-Charts. Gleichzeitig spielte Mathieu 1966 für das Barclay-Label einige Singles ein; die erste war Mon Crédo im März 1966, es folgte in kurzem Abstand C’Est ton nom. Mon crédo entwickelte sich zu einem großen Erfolg, der sich in 1,7 Millionen verkauften Exemplaren und ihrem ersten Nummer-eins-Hit in der französischen Hitparade zeigte. Bereits im Mai 1966 wurden hiervon alleine in Frankreich 500.000 Exemplare verkauft.
Einen weiteren Nummer-eins-Hit feierte sie im November 1966 mit Paris en colère aus dem Kinofilm Brennt Paris?. Als sie im Oktober 1967 die französische Version von The Last Waltz (La dernière valse; Text: Hubert Ithier) herausbrachte, konnte Barclay Records hiervon bis Dezember 1967 über 200.000 Exemplare in Frankreich verkaufen. Am 6. März 1966 trat sie in Vereinigten Staaten in der Ed-Sullivan-Show vor 50 Millionen Zuschauern auf; im selben Jahr gastierte sie im Ostberliner Friedrichstadt-Palast erstmals in Deutschland. Ihre erste Deutschland-Tournee bestritt sie Anfang Mai 1967, danach schloss sich eine 26-tägige Tournee durch die Sowjetunion an. Bereits zu jener Zeit wurde sie von den Medien als „neue Piaf“ gefeiert. Im Mai 1967 stimmten Billboard zufolge 39 % der Befragten in Frankreich für Mireille Mathieu als beliebteste französische Sängerin. Die Jugendzeitschrift Bravo berichtete im selben Monat über die Tournee. Ihre erste Platte in Deutschland war im Juli 1967 die LP Mireille Mathieu I mit Chansons.
In der James-Bond-Parodie Casino Royale singt sie in der deutschen Synchronfassung ihre erste deutsche Aufnahme Ein Blick von Dir. Von Mitte bis Ende Mai 1968 ging sie erneut auf Deutschland-Tournee. 1969 begann ihre Zusammenarbeit mit dem Schlagerkomponisten-Team Christian Bruhn (Musik)/Georg Buschor (Text), deren etwa 100 Schlagertexte für Mathieu überwiegend Liebe, Frankreich und Paris thematisierten. Um Mathieu vor Vergleichen mit Edith Piaf zu schützen, die ihr selbst nie recht waren, sorgte ihr langjähriger Manager Johnny Stark dafür, dass sie schnellstmöglich ein eigenes Repertoire bekam und bis in die 1970er Jahre hinein kaum noch Piaf-Lieder interpretierte.
So sah man sie in Deutschland eigentlich nicht
Ihren Durchbruch hatte sie im April 1969 mit dem Stück Hinter den Kulissen von Paris / Martin (Ariola 14285; Rang 5 der deutschen Hitparade), aufgenommen im Berliner Ariola-Tonstudio. Als ihr Manager Johnny Stark dort das noch nicht zu Ende komponierte Lied hörte, rief er begeistert „C’est ça! Justement!“ („Das ist es!“). Die Aufnahmen zu Hinter den Kulissen von Paris dauerten für die der deutschen Sprache unkundigen Mathieu drei Stunden.
Das Format für künftige deutschsprachige Schlager von Mathieu war gefunden. Katja Ebstein machte Demoaufnahmen, nach denen Mathieu die Texte phonetisch lernte, Bruhn war bis 1980 ihr Musikproduzent. (Quelle; wikipedia)
Und hier ein für die damaligen Fans von ihr ein prachtvoller Sampler, was insbesondere auf die Gestaltung des Albums zutrifft:
In einem aufwendige gestaltetem Begleitheft gab es haufenweise perfekt inszenierte Portraitaufnahmen von ihr.
Wir hören überwiegend ihre deutschsprachigen Aufnahmen, aber auch französische Chansons … für mich wurde diese großartige Chansonsängerin (die Stimme ist zuweilen atemberaubend) hier bei uns deutlich unter Wert verkauft …
Und immer ging bei diesem Album (in dem es natürlich wieder fast ausschließlich um die Liebe ging), wie es da so einer Sängerin geht …:
Die zierliche Sängerin berichtete in einem vielbeachteten Interview mit der Freizeit Revue, dass sie zuweilen unter Einsamkeit und Depressionen gelitten habe:
„Ich musste nur noch funktionieren. Der Wechsel vom umjubelten Star auf der Bühne zur Privatperson, um die sich keiner kümmert, hat mich immer sehr traurig gemacht. Mit dieser Leere kam ich nicht zurecht.“ (schlagerplanet.com)
Besetzung:
Christian Bruhn Orchester (bei 01.. 02. , 04., 05., 07., 08.,
Orchester Jean Bouchety (bei 03., 09.
Orchester Christian Gaubert (bei 06.
Mal ein ganz anderer Haarschnitt
Titel:
01. Ganz Paris ist ein Theater (Bruhn/Buschor) 3.28
02. Die weiße Rose (Bruhn/Buschor) 2.42
03. Donne Ton Cœur, Donne Ta Vie (Carli) 2.42
04. C’est La Vie, Mais Je T’Aime (Dabadie/de Senneville) 2.56
05. Die Spatzen von Paris (Bruhn/Buschor) 2.45
06. On A Tous Rendez-Vous Un Jour (Gaubert/Dousset) 2.21
07. Der Pariser Tango (Bruhn/Buschor) 2.46
08. Wann kommst du wieder (Bruhn/Buschor) 2.52
09. Je Ne Sais Pas, Ne Sais Plus (Schmitt/Carli) 2.55
10. Wenn du mich liebst (Bruhn/Buschor) 2.40
11. C’est Dommage (Missir/Carli) 3.03
12. Et Quand Tu Seras Là (Gaubert/Dousset) 3.09
+
13. Bonjour Mireille (ungeschnitten) 32.39
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Und sie ist immer noch aktiv .. hier die Startseite ihrer aktuelle website:
Dieses Bild passt in meine heutige Stimmung: Peer Green ist gestorben … aber das nur so nebenbei