Studio der frühen Musik (Thomas Binkley) – Pop Ago (Chansons – Songs – Canciones – Lieder – Canzonen) (1973)

FrontCover1Für mich ist das ein ganz und gar exzellentes Kammerensemble:

Das Studio der frühen Musik war ein deutsches, in München ansässiges Kammerensemble, das auf Alte Musik, speziell auf die Musik des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert war. Die Gruppe bestand von 1960 bis 1977.

Das Studio der frühen Musik wurde 1960 von dem amerikanischen Lautenisten Thomas Binkley in München gegründet. Binkley hatte an der University of Illinois in Urbana (BM. 1956, PhD. 1959) und an der Universität München (1957–1958) studiert. Er war der musikalische Leiter der Gruppe. Die weiteren Mitglieder des vierköpfigen Ensembles waren die Mezzosopranistin Andrea von Ramm, die zugleich Harfe und Drehleier spielte, der Tenor Nigel Rogers, der auch Perkussionsinstrumente musikalisch mit einbrachte, und Sterling Jones, der alte Bogeninstrumente wie Leier, Bogenbratsche und Bass spielte. Rogers (1960–1964) wurde später durch den Tenor und Perkussionisten Williard Cobb (1964–1970) ersetzt, der wiederum nach einigen Jahren durch den Countertenor Richard Levitt (1970–1977) abgelöst wurde.

Studio der Frühen Musik03

Das Ensemble arbeitete regelmäßig mit renommierten Instrumentalisten und Vokalisten wie Hopkinson Smith, Don Smithers, Paul O’Dette, Montserrat Figueras, Max van Egmond, Claude Marti oder Benjamin Bagby zusammen.

Die Gruppe gab in zahlreichen Ländern Europas, Amerikas, Asiens, Nordafrikas und in Australien Konzerte. Sie spielte zahlreiche Tonträger auf den Labeln EMI und Telefunken ein. Alle Mitglieder der Gruppe brachten sich auf Konferenzen und universitären Kursen beispielsweise an der Yale University, der Stanford University oder an Universitäten in Washington und Buenos Aires ein.

Studio der Frühen Musik02

Die Gruppe bestand bis 1977, als Thomas Binkley die Schola Cantorum Basiliensis als Dozent verließ und sich anschickte, das Early Music Institute an der Indiana University Bloomington aufzubauen. Die Gruppe wurde von der Musikkritik hoch gelobt und mit zahlreichen Preisen – darunter 1965 mit dem Edison Disc Award – ausgezeichnet. „Die Arbeit dieses Ensembles, die auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert ist, hatte einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Rekonstruktion mittelalterlicher Musik.“ (Sterling Jones (Ordo virtutum; Universität Tübingen) (wikipedia)

Studio der Frühen Musik01

Natürlich war Thomas Binkley maßgeblich an der künstlerischen Leistung und dem Erfolg des Ensembles beteiligt:

Thomas Binkley, auch Thomas Eden Binkley, (* 26. Dezember 1931 in Cleveland; † 28. April 1995 in Bloomington) war ein US-amerikanischer klassischer Lautenist, Musikwissenschaftler und Spezialist für Alte Musik. Binkley war 1960 der eigentliche Gründer des Münchener Ensemble Studio der frühen Musik.

Binkley studierte an der University of Illinois in Urbana (BM. 1956, PhD. 1959) und an der Universität München (1957–1958). Zu seinen Studienkollegen auf dem Fachgebiet der Aufführungspraxis Alter Musik gehörte der Lautenist James Tyler.

Er begann seine Musikerkarriere mit dem in der Alten Musik hoch einflussreichen Münchener Ensemble Studio der frühen Musik, das auf seine Initiative hin 1960 gegründet wurde. Mit diesem Ensemble spielte er über 50 Tonträger ein.[1] Mit diesem Ensemble erhielt er den Edison Award (Amsterdam), den Grand Prix du Disque (Paris), den Deutschen Schallplattenpreis (Baden-Baden) und den Dickenson College Arts Award (Pennsylvania).

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Von 1973 bis 1977 lehrte Binkley an der Schola Cantorum Basiliensis und spielte in deren Ensemble für Alte Musik. Nach seiner Rückkehr in die USA 1977 wirkte er zunächst als Gastprofessor an der Stanford University. 1979 gründete er das Early Music Institute an der Indiana University Bloomington. Er war bis Januar 1995 Direktor dieses Institutes. Das Institut gab (etwa unter Paul Elliott) eine eigene Publikationsreihe heraus.

Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Rezensionen zum Thema der Aufführungspraxis Alter Musik in Fachzeitschriften und Aufsatzsammlungen.

Thomas Binkley02

In der Aufführungspraxis der mittelalterlichen Monodie war Binkley einzigartig. Er war in Bezug auf das Musizieren, Lehren und das musikalische Aufführen eine absolut charismatische Persönlichkeit, die all ihre Partner hinsichtlich der Musikalität herausforderte und inspirierte. Für das Early Music Institute setzte er allerhöchste Standards. Die Studenten lernten, die entscheidenden Fragen an die jeweilige Musik zu stellen, um die poetische Essenz des jeweiligen Stückes in der Aufführung freizulegen.

Im April 1995 starb Binkley an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Universität Bloomington hat zum Gedächtnis an den Verstorbenen den Thomas Binkley Scholarship Fund (Thomas Binkley Forschungsfond) eingerichtet.

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Und hier ein weiter Album des Ensembles, das mich schon beeindruckt hat:

Beindruckend allein schon wegen der Zahl von völlig in die Vergessenheit geratenen Komponisten wie Giacomo Fogliano, Gian Domenico Da Nola, Luzzasco Luzzaschi, Thomas Crecquillon oder Heinrich Isaac, um nur einige zu nennen..

Einzig John Dowland war mir schon bekannt.

Und deren Kompositonen sind irgendwie ganz schön verzwackt … die eigenen Hörgewohnheiten werden da gelegentlich strapaziert, aber gleichzeitig eröffnet sich ein gänzlicher musikalischer Kosmos.

Die Musik, geschmeidig, innig und anmutig, und zugleich eie Musik mit Ecken und Kanten, gelegentich perrig.

Ein Widerspruch ? Für mich nicht.

Von daher wieder eine Hörempfehlung meinerseits … Musik abseits jeglichen Mainstreams.

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Besetzung:
Thomas Binkley (various instruments)
Sterling Jones (various instruments)
Richard Levitt (vocals)
Andrea von Ramm (vocals)

Booklet

Titel:
01. L’amor Donna (Fogliano) 2.18
02. Chi La Gagliarda (daNola) 2.31
03. Canta Giorgia (Traditional) 1.44
04. S’il Disse Mai (Tromboncino) 3.15
05. Ave Maria Stelle (Luzzaschi) 1.23
06. Petit Fleur (Crecquillon) 2.56
07. Si Je Languis D’un Martire Incogneu (de Courville) 4.02
08. Si Jamais Mon Ame Blessée (Guédron) 3.46
09. Prelude (Gaultier) 0.43
10. Blond Est Le Filet D’or (Besard) 2.37
11. Ich spring an diesem Ringe (Traditional) 2.53
12. Insbrugh, ich muss dich lassen (Isaac) 2.35
13. La La Hö Ho (Isaac) 1.25
14. Tan Buen Ganadico (del Encina) 1.43
15. Dale Si Le Das (Traditional) 2.58
16. Fantasy (Morley) 1.56
17. Woodycock (Traditional) 2.28
18. Miserere (Traditional) 1.48
19. Adieu For Oliver Cromwell (Dowland) 4.14

LabelB1

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Hüllentext

Mehr vom Studio für frühe Musik:
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Studio der Frühen Musik (Thomas Binkley) – Musik der Spielleute (1975)

FrontCover1Für mich ist das ein ganz und gar exzellentes Kammerensemble:

Das Studio der frühen Musik war ein deutsches, in München ansässiges Kammerensemble, das auf Alte Musik, speziell auf die Musik des Mittelalters und der Renaissance spezialisiert war. Die Gruppe bestand von 1960 bis 1977.

Das Studio der frühen Musik wurde 1960 von dem amerikanischen Lautenisten Thomas Binkley in München gegründet. Binkley hatte an der University of Illinois in Urbana (BM. 1956, PhD. 1959) und an der Universität München (1957–1958) studiert. Er war der musikalische Leiter der Gruppe. Die weiteren Mitglieder des vierköpfigen Ensembles waren die Mezzosopranistin Andrea von Ramm, die zugleich Harfe und Drehleier spielte, der Tenor Nigel Rogers, der auch Perkussionsinstrumente musikalisch mit einbrachte, und Sterling Jones, der alte Bogeninstrumente wie Leier, Bogenbratsche und Bass spielte. Rogers (1960–1964) wurde später durch den Tenor und Perkussionisten Williard Cobb (1964–1970) ersetzt, der wiederum nach einigen Jahren durch den Countertenor Richard Levitt (1970–1977) abgelöst wurde.

Studio der Frühen Musik03

Das Ensemble arbeitete regelmäßig mit renommierten Instrumentalisten und Vokalisten wie Hopkinson Smith, Don Smithers, Paul O’Dette, Montserrat Figueras, Max van Egmond, Claude Marti oder Benjamin Bagby zusammen.

Die Gruppe gab in zahlreichen Ländern Europas, Amerikas, Asiens, Nordafrikas und in Australien Konzerte. Sie spielte zahlreiche Tonträger auf den Labeln EMI und Telefunken ein. Alle Mitglieder der Gruppe brachten sich auf Konferenzen und universitären Kursen beispielsweise an der Yale University, der Stanford University oder an Universitäten in Washington und Buenos Aires ein.

Studio der Frühen Musik02

Die Gruppe bestand bis 1977, als Thomas Binkley die Schola Cantorum Basiliensis als Dozent verließ und sich anschickte, das Early Music Institute an der Indiana University Bloomington aufzubauen. Die Gruppe wurde von der Musikkritik hoch gelobt und mit zahlreichen Preisen – darunter 1965 mit dem Edison Disc Award – ausgezeichnet. „Die Arbeit dieses Ensembles, die auf zahlreichen Aufnahmen dokumentiert ist, hatte einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf die Rekonstruktion mittelalterlicher Musik.“ (Sterling Jones (Ordo virtutum; Universität Tübingen) (wikipedia)

Studio der Frühen Musik01

Natürlich war Thomas Binkley maßgeblich an der künstlerischen Leistung und dem Erfolg des Ensembles beteiligt:

Thomas Binkley, auch Thomas Eden Binkley, (* 26. Dezember 1931 in Cleveland; † 28. April 1995 in Bloomington) war ein US-amerikanischer klassischer Lautenist, Musikwissenschaftler und Spezialist für Alte Musik. Binkley war 1960 der eigentliche Gründer des Münchener Ensemble Studio der frühen Musik.

Binkley studierte an der University of Illinois in Urbana (BM. 1956, PhD. 1959) und an der Universität München (1957–1958). Zu seinen Studienkollegen auf dem Fachgebiet der Aufführungspraxis Alter Musik gehörte der Lautenist James Tyler.

Er begann seine Musikerkarriere mit dem in der Alten Musik hoch einflussreichen Münchener Ensemble Studio der frühen Musik, das auf seine Initiative hin 1960 gegründet wurde. Mit diesem Ensemble spielte er über 50 Tonträger ein.[1] Mit diesem Ensemble erhielt er den Edison Award (Amsterdam), den Grand Prix du Disque (Paris), den Deutschen Schallplattenpreis (Baden-Baden) und den Dickenson College Arts Award (Pennsylvania).

Thomas Binkley03

Von 1973 bis 1977 lehrte Binkley an der Schola Cantorum Basiliensis und spielte in deren Ensemble für Alte Musik. Nach seiner Rückkehr in die USA 1977 wirkte er zunächst als Gastprofessor an der Stanford University. 1979 gründete er das Early Music Institute an der Indiana University Bloomington. Er war bis Januar 1995 Direktor dieses Institutes. Das Institut gab (etwa unter Paul Elliott) eine eigene Publikationsreihe heraus.

Er veröffentlichte zahlreiche Artikel und Rezensionen zum Thema der Aufführungspraxis Alter Musik in Fachzeitschriften und Aufsatzsammlungen.

Thomas Binkley02

In der Aufführungspraxis der mittelalterlichen Monodie war Binkley einzigartig. Er war in Bezug auf das Musizieren, Lehren und das musikalische Aufführen eine absolut charismatische Persönlichkeit, die all ihre Partner hinsichtlich der Musikalität herausforderte und inspirierte. Für das Early Music Institute setzte er allerhöchste Standards. Die Studenten lernten, die entscheidenden Fragen an die jeweilige Musik zu stellen, um die poetische Essenz des jeweiligen Stückes in der Aufführung freizulegen.

Im April 1995 starb Binkley an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Universität Bloomington hat zum Gedächtnis an den Verstorbenen den Thomas Binkley Scholarship Fund (Thomas Binkley Forschungsfond) eingerichtet.

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Und hier dieses wirklich großartige Album, das für mich eine besondere Bedeutung hat:

1975 war ich in so einem Schallplattenclub (nicht Bertelesmann !) und dort erhielt man dann alle 3 Monate eine Scheibe aus dem Bereich der klassischen Musik.

Und eines Tages landete die auf meinem Plattenteller … und was soll ich sagen: ich war bereits eim erten Anhören sowas von hin weg … eine für mich damals völljg neue musikalische Dimension öffnete sich … faszinierende Rhythmen, fremdartige, zuweilen orientalisch anmutende Melodien, Instrumente deren Klänge mir noch nicht bekannt waren … ich konnte mich damals fast in Trance hören.

Und dieser Zauber ist bis heute geblieben … bewundernswert mit welche Liebe und Akribie sich Thomas Blinkley seinem Studium der frühen Musik gewidmet hat (großen Respekt vor diesem Forscherdrang), bewundernswert wie er sich dann bemüht hat (anhand alter Schriften und Noten), diese frühe Musik zum Klingen zu bringen.

Kein Wunder, dass das Album den Schallplattenpreis der Deutschen Phono-Akademie erhalten hat.

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Besetzung:
Thomas Binkley (lute, tambourine, dulcian)
Paul Hailperin (shawm)
Sterling Jones (vielle, rebec, dulcian, jew’s harp)
Richard Levitt (tenor vocals timpani, tambourine)
Paul O’Dette (gittern, lute, dulcian, citole)
Andrea von Ramm (mezzosoprano vocals, organetto, bells)

Die Originalausgabe erschien auf Telefunken in der Reihe  „Das alte Werk“, ebenfalls im Jahr 1975:
Originalausgabe

Titel:
01. Chominciamento Di Gioia 8.34
02. Retrove 5.06
03. Saltarello 1.40
04. La Quinte, Sexte, Septime, Uitime Estampie Real 4.15
05. La Tierche Estampie Roial 4.26
06. Estampie 5.57
07. Chose Tassin  4.47
08. Ductia 2.40
09. Estampie 4.50

Musik: unbekannteKomponisten

LabelB1

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Hüllentext

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