Walter Scherau (+ Heidi Kabel) – Junge, halt die Ohren steif + Keine Frau ist so schön wie die Freiheit (1961)

FrontCover1Jetzt geht´s mal wieder an die Waterkant, und zwar nach Hamburg und dann direkt ins Ohnsorg-Theater der 50er Jahre und dort treffen wir dann Walter Scherau und Heidi Kabel:

Walter Scherau; eigentlich Walter Voscherau (* 10. Januar 1903 in Hamburg; † 12. Mai 1962 ebenda), war ein deutscher Volksschauspieler und Hörspielsprecher, der insbesondere durch seine Rollen am Hamburger Ohnsorg-Theater bekannt geworden ist; zeitweilig war er Geschäftsführer des Theaters. Er wirkte weiterhin in drei deutschen Spielfilmen und einigen Fernsehproduktionen mit. Scherau war der Bruder Carl Voscheraus sowie Onkel des späteren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau und dessen Bruders Eggert Voscherau. Er war in mindestens 16 Fernsehaufzeichnungen aus dem Ohnsorg-Theater zu sehen und gehörte mit Heidi Kabel, Otto Lüthje und Henry Vahl zu den Publikumslieblingen.

Beide Brüder kamen früh zur Bühne, Carl nahm Schauspielunterricht bei Franz Kreidemann, Walter nahm als Bariton Gesangsunterricht.

Walter spielte mit seinem Bruder gemeinsam als Volksbühnenspieler in den damals sehr starken Theatervereinen (meist, aber nicht nur, der Arbeiterbewegung): unter anderem Volksspielbühne „Thalia“, Volksspielbühne „Club Concordia“, Volksspielbühne „Rideamus“ und Richard Ohnsorgs „Niederdeutsche Bühne e.V.“. Die Aufführungen begannen etwa 1919 und setzten sich bis 1944 fort, bis infolge der alliierten Bombenangriffe alle Vorstellungen eingestellt werden mussten. Die Stücke wurden meist im (durch Bomben zerstörten) Conventgarten aufgeführt, aber auch in den Volksheimen der Arbeiterbewegung.

WalterScherau
Den Künstlernamen „Scherau“ nahm Walter Voscherau erst nach dem Zweiten Weltkrieg an, als beide Brüder sich hauptberuflich der Schauspielerei zuwandten. Beide spielten zunächst im Ohnsorg-Theater, wo Walter Scherau bald dessen Kassierer (im e.V.) und Verwaltungsdirektor (im Theater) wurde. Aus dieser Zeit stammt die Verwechslungsgefahr, die Walter als den jüngeren Bruder veranlasste, sich auf der Bühne „Scherau“ zu nennen. Carl wurde 1946/47 von Willy Maertens an das Hamburger Thalia Theater als Staatsbühne berufen, so dass die unmittelbare Gefahr der Verwechslung zweier Brüder in einem Stück gering wurde.

Walter Scherau ist in Hamburg auf dem Friedhof Ohlsdorf begraben.

Auf dieser – seiner vermutlich letzten Single – kann man ihn dann auf der B-Seite mit Heidi Kabel hören. Und die Heidi Kabel war ja auch das prägende Aushängeschild des Ohnsorg-Theaters … und über die Heidi Kabel werde ich später mal ausführlicher berichten.

Die Lieder sind, nun ja, halt typische Waterkant-Lieder … mit viel Seemannsgarn und so.

Bemerkenswert ist jedoch folgende Textzeile:

„Keine Frau ist so schön wie die Freiheit und kein Mann ist so schön wie sein Geld.“

Darüber sollten wir mal nachdenken !

ScherauKabel

Heidi Kabel + Walter Scherau

Besetzung:
Walter Scherau (vocals)
+
Heidi Kabel (vocals bei 02.)
+
Charles Nowa und sein Orchester

BackCoverTitel:
01. Junge, halt die Ohren steif (Buchenkamp/Kersch/Rasch) 3.01
02. Keine Frau ist so schön wie die Freiheit (Olias/Rothenburg) 3.07

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