John Kay – Interview (auf deutsch) (1989)

MC1Ich bin ja gerade dabei meine Tape-Sammlung (tonnenweise Audience-Live-Tapes, Radiomitschnitte etc.) zu durchforsten und auch aufzulösen und dabei fiel mir dieses John Kay Interview (gesendet von dem Privatsender FFN, Niedersachsen) in die Hände.

Und nachdem diese Joachim Kraudelat (* 12. April 1944 in Tilsit) trotz all seiner vielen Jahren in den USA des deutschen weiterhin mächtig ist, gibt er, sofern er Interviews in deutschen Landen gibt, diese gerne auch in Deutsch.

Und um solch ein Interview handelt es sich bei diesem Mitschnitt, der mit vor vielen Jahren mal zugesandt wurde. Man muss sich das so vorstellen: Damals war ich in so Sammlerkreisen, die sich regelmäßig und kostenfrei gegenseitig tapes zusandten, meist mit eigenen Konzertaufnahmen oder eben auch mit solchen Interviews.

Die Zeitangabe „Herbst 1989“ kann allerdings nicht stimmen, denn im Interview bezieht man sich auch auf den Song „The Wall“ von dem Album „Rise And Shine“ Und dieses mag zwar Ende 1989 aufgenommen worden sein, erschienen ist es allerdings erst 1990. Von daher gehe ich davon aus, dass dieses Interview tatsächlich im Herbst 1990 entstanden ist.

Für viele meiner blog-Leser eher überflüssig, dennoch ein paar Worte zu John Kay:

steppenwolf1968

John Kay & Steppenwolf (1968)

John Kay (* 12. April 1944 in Tilsit in Ostpreußen als Joachim Fritz Krauledat) ist ein deutsch-kanadischer Rockmusiker in Nordamerika.

Im Rahmen der Flucht aus Ostpreußen floh seine Mutter, Elsbeth Krauledat, geb. Zimmermann mit dem Kleinkind vor der anrückenden Roten Armee nach Arnstadt in Thüringen. Der Vater Fritz Krauledat war im Zweiten Weltkrieg zwei Monate vor der Geburt seines Sohnes gefallen. 1948 flüchteten Mutter und Sohn erneut aus der Sowjetischen Besatzungszone nach Hannover, wo seine Mutter ein zweites Mal heiratete. Im Radiosender BFBS der britischen Streitkräfte lauschte der farbenblinde und lichtempfindliche Joachim angelsächsischer Musik. 1958 wanderte die Familie nach Toronto in Kanada aus und zog später nach Buffalo in den USA.

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John Kay vor dem Hermann Hesse Museum, Calw (2002)

In Kanada gründete John Kay 1965 die Gruppe Sparrows, aus der 1967 in Kalifornien die Gruppe Steppenwolf wurde, die 1969 durch den inzwischen zum Klassiker gewordenen Song Born to Be Wild, den Titelsong des Films Easy Rider, weltberühmt wurde. Mit seiner laut Rocklexikon arrogant schnarrenden Stimme war der Leadsänger dieser Band stets ausgestattet mit seinem Markenzeichen, einer Sonnenbrille. Die Brille war allerdings Begleiterscheinung seiner angeborenen Achromatopsie Sehschwäche; er gilt als legally blind (blind nach gesetzlicher Regelung, seine Sehstärke liegt bei 21 %) und darf nicht einmal einen Führerschein erwerben.

Nach diversen Umbesetzungen löste sich die Gruppe eigentlich auf, dennoch spielen sie jedes Jahr ein paar Konzerte. John Kay zog 1989 mit seiner Ehefrau Jutta, die er bereits 1965 kennenlernte, nach Tennessee und wohnt mit seiner Familie heute in der Nähe von Vancouver in Kanada.

Da Kay seine Band nach dem Roman Der Steppenwolf von Hermann Hesse benannt hatte, lud dessen Geburtsstadt Calw ihn 2002 zum Internationalen Hermann-Hesse-Festival ein. Ebenso andere von Hesse inspirierte Gruppen wie beispielsweise Anyone’s Daughter.

2004 wurde er in Canada’s Walk of Fame aufgenommen. (Quelle: wikipedia)

In dem Interview (ergänzt durch diverse Steppenwolf Klassiker bis hin zu dem Song „The Wall“)  erzählt er natürlich zum 1000 mal die Geschichte der Band „Steppenwolf“ mit all den Erschütterungen, die diese Band ausgesetzt war. Spannender seine Erinnerungen an die Flucht von Ost nach West und an seine Zeit in der Montessorischule Maschsee in Hannover un dann natürlich auch, wie er aus der Ferne den Fall der Mauer erlebt hat.

Und um das ganze abzurunden habe ich dieser Präsentation, dann noch einen Beitrag der „Tagesthemen“ (ARD) zu Steppenwolf´s Besuch des Hermann Hesse Museums in Calw (2002) und dem dort  stattgefunden Konzert anläßlich des 125. Geburtstag von Hermann Hesse (einer meiner absoluten Lieblingsautoren) beigelegt.

So, und nun kann ich dieses tape entsorgen …

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Nein, nicht meine Handschrift

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