Verschiedene Interpreten – Münchner Originale singen und spielen zum Geburtstag Karl Valentins (1981)

FrontCover1Eine in mehrerer Hinsicht ungewöhnliche Scheibe:

Zum einen eine sog. Picture Disc (also ohne Hülle, nur in einem Plastikbeutel eingepackt). Zum anderen erschien diese Rarität auf „Steyrer Disco“, die eigentlich ein ganz anderes Repertoire im Programm hatte. Angefangen hat alles mit einer Rockand namens „B.S.H.“:

B.S.H. ist die Abkürzung für Beitler/Steyrer/Hatzke. Gegründet wurde die Rockgruppe um 1970 in Bayern, und zwar von Joe Beitler an der Gitarre, Peter Steyrer am Bass und dem Amerikaner Reinard Hatzke am Schlagzeug. 1974 veröffentlichte man in einer Auflage von 4000 Stück die Single „Born time“ / „Short step“. Auf „Born time“ trifft wohl der Spruch „Pop – Made in Germany“ zu. Bei „Short step“ handelt es sich aber um hörenswerten progressiven Rock.

Peter Steyrer gründete bereits in den siebziger Jahren sein Label Steyrer Disco (heute Steyrer), auf dem im Laufe der Zeit 300 LPs erschienen, darunter auch kleine Progressiv- und Artrock-Klassiker von Gruppen wie Burning Candle, Robespierre und Rousseau. Reinhard Hatzke sitzt heute bei der Münchner Freiheit am Schlagzeug.

Soweit ein kleines Stück deutscher Musikgeschichte.

KarlValentinUnd dann diese musikalische Hommage an Karl Valentin, jenen grantelnden Münchner Volksschauspieler, dessen Humor sich bis heute als ziemlich einmalig erhalten hat:

Karl Valentin [‚faləntin] (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg bei München) hieß mit bürgerlichem Namen Valentin Ludwig Fey und war ein deutscher Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent. Er beeinflusste mit seinem dialektischen Humor zahlreiche nachfolgende Künstler, darunter Bertolt Brecht, Samuel Beckett, Loriot, Gerhard Polt und Helge Schneider. (Quelle: wikipedia)

Da gäbe es noch viel zu schreiben, aber das werde ich mir dann 2014 mal vornehmen. Nun aber zu dieser LP:

Wenn man ehrlich ist, nur der Eingangs-Songs von Liesl Karlstadt bezieht sich direkt auf Karl Valentin, die anderen Lieder sind einfach ein Potpourri Münchner Lieder und Gestanzl, wobei natürlich „Die alten Rittersleut´“ am bekanntesten sind.

Aber es gibt ein Wiederhören mit Originalen wie Erni Singerl, Maxl Graf oder Schorsch Blädel und das kann einen dann schon erfreuen.

Aber: den Sängerinnen und den Komponisten von „Ja, wie war´s denn so schön in die dreißiger Jahr´“ könnte ich glatt links und rechts eine runterhauen !!!

SingerlGrafBlädel

Ernie Singerl, Maxl Graf & Schorsch Blädel

Titel:
01. Erni Singerl: Ja, so war der, der Valentin (Graas/Ackermann) 3.20
02. Die Isartaler Blasmusik: Im Komödienstadl (Ackermann/Barthel) 3.13
03. Maxl Graf: Neuli denk i, i laß mi rasiern (Traditional/Ackermann) 3.41
04. Die weiß-blauen Musikanten: Wildschütz Jennerwein (Traditional) 1.57
05. Die Melon Man: Die alten Rittersleut´(Endress/Valentin/Gockl/Taormina) 3.14
06. Die Keferloher Musikanten: Münchner Spezl´n (Ackermann/Barthel) 2.22
07. Das Isartaler Jodelduo: Ja, wie war´s denn so schön in die dreißiger Jahr´ (Ackermann/Barthel) 3.03
08. Pepi Scherfler & seine Musikanten: Platzl – Walzer (Theisen) 2.32
09. Schorsch Blädel: Laßt´s mi a no mit (Das Münchner Trambahnlied) (Thumser/Bauer) 2.51
10. Die Edelweiß-Akkordeonisten: Weiß Ferdl Marsch (Ackermann/Barthel) 3.15
11. Die Münchner Wiesn – Sinfoniker: Schenkt´s ma a moi was boerisch ei (Ackermann/Barthel) 2.28
12. Die Werdenfelsen Hackbrettmusikanten: Münchner Volkssänger leben noch (Ackermann) 2.51

Label1

 

*
**