Stelzhamma – Worldwide Landsleut (2006)

FrontCover1Und schon wieder Volksmusik … diesmal aber ganz anders …

Lassen wir erstmal die Musiker von Stelzhamma selbst zu Wort kommen:

„Die Musiker kennen einander aus ihrer gemeinsamen Studienzeit am ehemaligen „Bruckner-Konservatorium“ (mittlerweile Bruckner-Universität) am Beginn der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts und arbeiten seither in verschiedensten Projekten zusammen.

Der Name Stelzhamma steht für lustvolles Zusammenspiel mit Schmaeh und Verve im Konglomerat aktueller musikalischer Strömungen vor dem Hintergrund der hiesigen Volksmusik aus Franz Stelzhammers und Anton Bruckners Lebzeiten. Erfrischend abgehandelt und in eine rasante Form gebracht, immer mit einem Zwinker Ironie und swingender Leichtigkeit.“

Und in der Tat … die Jungs sind nicht völlig durchgeknallt, sondern auch total versierte Musiker …

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Was spieln de Wordlwide Landsleuzt heut ? Folkore wie man sie eher nicht kennt. Stelzhamma, die Band mit Charly Schmid, Günter Wagner, H.G. Gutternig und Ewald Zach geben Volksweisen zum besten, wie man sie eben nie gehört hat – auf Stelzhamma Basis eben. Da und dort haben Attwenger ein wenig Vorschub geleistet, dass aber der „Kleine Marsch für Akkordeon“ richtig losfunkt, ist schon auf Stelzhammas Dünger zurückzuführen. Die Besetzung mit Saxophone, Tuba, Akkordeon und Schlagzeug ist ja von Haus aus eher unüblich. Irgendwie erinnern Stelzhamma auch an die tollen frühen Aufnahmen von Bob Stewart, also jazzig bis zum geht net mehr. Was Attwenger und Puschnig mit ihren „Alpinen Aspekten“ begonnen haben, nehmen Stelzhamma mit einem freundlichem Lächeln auf, erweitern es mit ihrem Humor und machen wödweit de Landsleit glicklich (Jazzzeit, Juni 2007)

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Besetzung:
H-G. Gutternigg (tuba)
Karlheinz Schmid (saxophone)
Günter Wagner (accordion)
Ewald Zach (drums)

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Titel:
01. Worldwide Landsleut (Schmid) 5.10
02. My personal Schnadahüpfl (Schmid) 2.29
03. Kleiner Marsch für Akkordeon (Schmid) 3.58
04. Wann i durchgeh (Traditional) 5.15
05. Die Raupe (Gutternigg) 2.25
06. Hamma ich (Schmid) 3.56
07. Und am 7. Tag (Schmid) 4.05
08. Mike is cool (Gutternigg) 3.05
09. Miniatur Nr. 3 (Schmid) 3.55
10. Wos as i (Gutternigg) 4.05
11. A Linzrische Eicht (Schmid) 4.19

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Verschiedene Interpreten – Sag es mit Blumen – Die schönsten Blumenlieder (1981)

FrontCover1Neulich habe ich hier ja ein ausführliches Interview mit Loki Schmidt präsentiert … und zwar hier.

Und hier ein ganz praktisches Beispiel für jenen Bereich, der Loki Schmidt quasi zeitlebens eine Herzensangelgenheit war. Der Schutz von gefährdeten Pflanzen.

Und so erschien 1981 mal wieder ne Benefiz-LP, diesmal gingen 25,0 DM an die „Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen“. Und bot es sich an, ein Album mit den „schönsten Blumenliedern“ zuzusammen zu stellen.

Dabei konzentrierte man sich allerdings vorrangig auf Aufnahmen aus der Welt der Operette und so kann man hier ein hübsches Stell-Dich-ein von bekannten Interpreten wie Heinz Hoppe, Ingeborg Hallstein, Anneliese Rothenberger oder Hermann Prey anhören.

Aber auch die Volksmusik kommt nicht zu kurz und Heino´s „Blau blüht der Enzian“ musste natürlich auch mit von der Partie sein.

Jetzt mal unabhängig von der Musikauswahl, die nun nicht direkt zu meiner ersten Wahl gehört: Das Thema an sich hatte und hat sein Bedeutung und Wichtigkeit, aber das predigen die Grünen ja schon seit langer Zeit. Von daher war diese LP ja eigentlich auch eine kleine Verbeugung vor dieser damals noch in den Kinderschuhen steckenden Bewegung.

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Titel:
01. Heinz Hoppe: Dunkelrote Rosen (Millöcker/Zell/GEnee/Steffan/Knepler) 2.27
02. Ingeborg Hallstein: Ein Blumenstrauß aus Nizzy (Buday/Hilm) 4.00
03. Peter Minich: Schneeweißes Maiglöckchen (de Fries/Ulrich) 4.05
04. Anneliese Rothenberger: Schneeglöckchen (Hardt-Warden/Loose/Stolz) 2.40
05. Fritz Wunderlich: Schenkt man sich Rosen in Tirol (Zeller/West/Held) 3.01
06. Heino: Blau blüht der Enzian (v.Kleebsattel) 4.02
07. Maria und Margot Hellwig: Sag es mit Blumen (Bütow/Pistorius) 2.56
08. Guiseppe Di Stefano: Von Apfelblüten einen Kranz (Lehár/Léon/Herzer/Löhner) 4.03
09. Lolita: Wenn die kleinen Veilchen blühen (Stolu/Hardt-Warden) 2.47
10. Hermann Prey: Draußen in Sievering blüht schon der Flieder (Strauß/Adler) 3.40
11. Das Kollmannsberger Duo + Die Wendelsteinmusikanten: Almenrausch und Edelweiß (Traditional) 3.45
12. Willy Schneider: Auf der Heide blühn die letzten Rosen (Stolz/Balz) 3.05

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Pepé Jamarillo y su Conjunto – Sudamericana (1961)

FrontCover1Jetzt lade ich alle Leserinnen und Leser dieses Blogs mal wieder dazu ein, ein wenig in die Ferne zu schweifen.

Eigentlich hat dieser Pepé Jamarillo in diesem blog so gar nichts zu suchen … aber ich mach da mal ne Ausnahme, denn: diese LP ist speziell für den damaligen westdeutschen Plattenmarkt produziert worden, frei nach dem Motto: jetzt wecken wir mal ein bisschen Fernweh.

Pepé Jamarillo (27. Oktober 1921 – 30. April 2001) war ein mexikanischer Pianist, der seine Karriere in den Nachtclubs von Mexiko City begann.

Irgendwann verschlug es ihn Ende der 50er Jahre in die USA und fortan wurde er als  „Ambassador of México.“  weltweit gefeiert.

Und diese LP sollte ihm auch dem deutschen Publikum nahebringen und dazu druckte man dann auf der Rückseite eine ausführliche Biographie des Pianisten ab …

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Nun ja … dabei blieb es dann nicht … und nachdem er sich weltweit einen Namen gemacht hat … kamen auch wir in der BRD auf den Gensuss … und vermutlich wurde in so mancher Kellerbar jener Jahre diese LP gespielt.

Und sie hört sich auch heute noch leicht und federnd an … und das erfreuliche ist dann auch noch, dass diese LP klangtechnisch zur Marke „astrein“ gehört … und da, owohl sie bald 60 Jahre auf dem Buckel hat.

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Besetzung:
Pepé Jamarillo (piano)
+
ein kleiner Haufen unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Sway (Ruiz) 2.25
02. Capullito De Aleli (Herandez) 1.50
03. Siboney (Lecuona) 2.43
04. Amor (Ruiz) 2.29
05. Cachita (Herandez) 2.10
06. The Breeze And I (Lecuona) 2.18
07. El Cumbanchero (Herandez) 1.53
08. Perfidia (Dominguez) 2.41
09. Frenesi (Dominguez)
10. El Rancho Grande (Uranga) 2.27
11. You Belong To My Heart (Lara)
12. Brazil (Barroso) 2.45

 

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Hach, wie liebe ich diese alten Innenhüllen mit all den anderen musikalischen Schätzen jener Jahre

 

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Michael Heltau – Wienerische Lieder – himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt (1979)

FrontCover1.JPGNicht wegzudenken von der österreichischen Musikszene ist ganz sicher dieser Michael Heltau, der ja eigentlich sich vorrangig als Schauspieler einen Namen gemacht hat. Und mittlerweile (Jahrgang 1933) ist er über 80 Jahre alt:

Frack und Zylinder wurden zu seinem Markenzeichen: Michael Heltau wurde auf der Theaterbühne und im TV berühmt. Seine Leidenschaft sind aber die Chansons. Mit 80 will der Wahl-Wiener nicht kürzer treten.

Michael Heltau kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Der Österreicher mit bayerischer Herkunft spielte sich als Schauspieler auf der Bühne und im TV in die Herzen der Zuschauer. Als Chansonnier lebt er nun seine Leidenschaft. „Ich weiß um die Sympathie, die das Publikum seit Jahrzehnten für mich hat“, sagte Heltau einmal zum ORF. Daher ist für den Wahl-Wiener auch noch lange nicht Schluss. Kurz vor seinem 80. Geburtstag, den er am Freitag (5. Juli) feiert, begeistert er das Publikum noch immer.

Heltau selbst sah sich immer mehr als „Bühnenmensch denn als Schauspieler“. In den vergangenen Jahren trat er fast nur noch als Chansonnier und Entertainer auf. Im vergangenen Jahr führte er das Publikum im Wiener Burgtheater in das Paris der 1950er und 60er Jahre bei seinem bereits 33. Soloprogramm „Es ist immer jetzt“. Damit tourt Heltau, dem man sein wahres Alter kaum ansieht, bis heute.

Heltau01Michael Heltau wurde am 5. Juli 1933 als Heribert Michael Huber in Ingolstadt geboren. Seine Großeltern und Urgroßeltern erzogen Heltau, der schon früh mit seiner künstlerischen Begabung auffiel und stark gefördert wurde. Mit Kriegsausbruch übersiedelte seine Familie von Bayern ins Salzkammergut, sie wurde 1945 aber wieder aus Österreich ausgewiesen. Sein Abitur absolvierte er in Ingolstadt.

Danach kehrte er wieder in seine Wahlheimat Österreich zurück und besuchte das renommierte Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sein erstes Engagement ergatterte er 1953 am Stadttheater Würzburg, danach folgten das Bayerische Staatsschauspiel München und das Wiener Theater in der Josefstadt. Innerhalb weniger Jahre avancierte der vielseitige Schauspieler zum Publikumsliebling auf Wiens Bühnen.

1967 gelang ihm auch der Durchbruch als Charakterdarsteller. Er wurde im Wiener Burgtheater engagiert, wo er in den folgenden Jahrzehnten alle großen Rollen der klassischen und modernen Bühnenliteratur spielte. Die Verbindung zum Burgtheater ist bis heute sehr eng. Als langjähriges Mitglied des Ensembles wurde er zuerst zum „Doyen des Burgtheaters“ befördert, dann zum Ehrenmitglied. 1968 bekam er auch die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen.

Doch Heltau, dessen Auftritte in Frack und Zylinder zum Markenzeichen wurden, wollte sich nie festlegen. Schon Mitte der 50er Jahre begann er, auch für den Film zu arbeiten. In den 70er Jahren kamen Erfolge mit Schallplatten dazu. Das deutsche TV-Publikum lernte ihn als Moderator der ZDF-Serie „Liederzirkus“ kennen. Seit dieser Zeit begeistert er eine beachtliche internationale Fangemeinde mit seinen Soloprogrammen. Besondere Anerkennung finden seine deutsche Interpretationen der Lieder des Belgiers Jacques Brel.

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Dabei behielt sich Heltau immer den Ruf des bescheidenen Künstlers. Starallüren wurden ihm nie nachgesagt. „Ich interessiere mich überhaupt nicht für mich selbst“, wird er in dem Buch „Auf Stichwort: Michael Heltau“, das zu seinem 75. Geburtstag erschien, zitiert. Für den Österreicher ist laut eigenen Aussagen die Beziehung zu seinen Musikern auf der Bühne eine Liebesgeschichte. „Er sagt immer, wir sind seine Vitamine“, sagte eine Violinistin einmal über die Zusammenarbeit mit Heltau.

Die Rolle des Doktor Brinkmann in der Schwarzwaldklinik lehnte er aber bewusst ab: „Ich kann nicht ein Jahr Leuten den Puls messen und das dazu passende Gesicht machen“, sagte er der Tageszeitung „Die Presse“ dazu. Aber bei den vielen Fernsehengagements, die er im Laufe seines Lebens abgesagt hat, ging es um mehr als einzelne Rollen. Er hielt immer eine kritische Haltung zum Fernsehen: „In der Distanz zwischen Schauspieler und Zuschauer, da spielt sich alles ab, was Theater aufregend macht, in der Luft dazwischen“, sagte er der österreichischen Nachrichtenagentur APA einmal.

Doch auch bei anderen Projekten und Posten war Heltau immer sehr wählerisch. Er lehnte Hollywood- und Broadway-Angebote ebenso ab wie Leitungsfunktionen in großen Theaterhäusern. Als Theaterdirektor hätte er vieles machen müssen, was ihm nicht gefallen hätte: „Ein Theaterdirektor ist ein Ermöglicher. Und selbst spielen hätte ich nicht können: Wenn ich gut bin, blockiere ich das Haus, wenn ich schlecht bin, beschädige ich es“, sagte er zur APA.

Rückblickend hätte er bis heute nichts anders machen wollen: „Ich erfülle mir einen Kindheitstraum“, schreibt er auf seiner Homepage. (Salzburger Nachrichten, 2013)

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Hier sein 3. Album bei dem er sich auf kleine Wiener Spezialitäten konzentriert. Was so das ganz spezielle an „wienerischer Musik“ ist, lässt sich – zumindest für mich – schwer in Worte fassen. Das ist so ne ganz spezielle Melange aus schwermütigen, sentimentalen aber auch spitzfindigen Liedern. Und davon bekommt man hier mehr als genug. Und beim letzten Lieder „Alles is hin“ (= O du lieber Augustin) musste ich schmunzeln, erinnerte ich mich doch plötzlich an die Jazz-Rock Version von Blood, Sweat & Tears … so schließen sich die Kreise …

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Das Album erhielt eine feine Verpackung und enthält auch eine wohlfeile Jubelaria von Andre Heller auf den Mensch und Künstler Michael Heltau …

Und: auch in der DDR fand diese Scheibe gefallen, denn sie wurde auch auf Amiga Records veröffentlich … na dann … ran an den Speck !

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Besetzung:
Michael Heltau (vocals)
+
Orchester unter der Leitung von Toni Stricker

 

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Amiga Frontcover

Titel:
01. Schön ist so ein Ringelspiel (Heller/Herz/Leopoldi) 3.50
02. Aschenlied (Raimund/Drechsler) 3.18
03. Mir is alles ans (Traditional) 1.45
04. Und die Zeit (Heller/Stricker) 2.36
05. In einem kleinen Café in Hernals (Herz/Leopoldi) 4.18
06. Wann i nimmer singen kann (Weigel/Steinbrecher) 2.46
07. Lannermusik (Heller/Domanig-Roll) 2.48
08. Hobellied (Raimund/Kreutzer) 2.08
09. I hab die schönen Maderln ned erfunden (Prosel/Schmidseder) 3.29
10. Der Wiener Troubadour (Domanig-Roll) 3.35
11. Sagt er (Traditional) 2.02
12. Alles Is Hin (Traditional/Heller/Stricker) 2.16

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Marius Müller-Westernhagen – Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz (1978)

MariusFrontCover1978 als  vierte LP von Marius Müller-Westernhagen erschienen, verwirklichte sich der Meister des Rock zum ersten Mal ohne Hilfe als Komponist und Texter. Heraus kam eine der wohl bekanntesten Deutschrock-Aufnahmen überhaupt.
Gespickt mit heimlichen Hits wie „Mit 18“, „Dicke“ (das tatsächlich an Randy Newmans Song „Short People“ angelehnt ist und dessen Ironie gerne überhört wird) und „Johnny W.“, hat Westernhagen ein äußerst authentisches, teilweise autobiographisches Stück Rockmusik der späten 70’er hinterlassen, dem es nie am textlich nötigen Schuß Blues mangelt. Alle Begleitmusiker sind insgesamt hervorragend, was, neben Namen wie Nick Woodland (Gitarre), allein die Einspielzeit von nur sieben Tagen beweist. Die Texte ziehen ein weites Spektrum von rotzfrech über Kult bis hin zu schmachtenden Balladen voller Witz und Niveau, wobei der Inhalt durchaus Alltägliches widerspiegelt.

Alles in allem die wahrscheinlich beste, mit Sicherheit die kultigste Scheibe Marius Müller-Westernhagens und gewiß nicht zu Unrecht sein heimlicher Bestseller. (Felix von Vietsch)Marius Müller-Westernhagen hatte ja bis dieses Album entstand eine sehr bewegte Biographie hinter sich; vermutlich aus deshalb sind seine Texte auch so intensiv.

Schaut man sich die Besetzungslister dieser LP an, kann man getrost davon ausgehen, dass damals die Creme de le Creme der deutschen Rockmusik an Bord war.
in der Kneipe
Besetzung:
Karl Allaut (guitar)
Jean Jacques Kravetz (keyboards)
Olaf Kübler (saxophone)
Lothar Meid (bass)
Marius Müller-Westernhagen (vocals, harmonica, percussion)
Nick Woodland (guitar, background vocals, percussion)
Jean Paul Zimbris (drums, percussion, background vocals)
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Titel:

01. Mit 18 (Müller-Westernhagen) 5.09
02. Zieh‘ dir bloß die Schuhe aus (Müller-Westernhagen) 3.00
03. Willi Wucher (Müller-Westernhagen) 4.08
04. Oh, Margarethe (Müller-Westernhagen) 2.58
05. Alles in den Wind (Müller-Westernhagen) 3.40
06. Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz (Müller-Westernhagen) 2.45
07. Dicke (Müller-Westernhagen) 4.05
08. Giselher (Müller-Westernhagen/Schenkelberg) 5.32
09. Grüß mir die Genossen (Müller-Westernhagen) 3.45
10. Johnny W. (Müller-Westernhagen) 3.25

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Sönke Wortmann – Das Wunder von Bern (DVD rip) (2003)

FrontCover1.jpgUnd wieder mal so ein Film, der mir eine Herzensangelegenheit ist:

Das Wunder von Bern ist ein Spielfilm des Regisseurs Sönke Wortmann aus dem Jahr 2003, der gemeinsam mit Rochus Hahn auch das Drehbuch schrieb. Es wird die Geschichte von Deutschlands unerwartetem Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern (dem sogenannten Wunder von Bern) erzählt. Darüber hinaus beschreibt der Film die Schwierigkeiten eines heimgekehrten Kriegsgefangenen, der sich in seinem alten Leben nicht mehr zurechtfindet, parallel zum deutschen Erfolg aber seinem Sohn und seiner Familie wieder näherkommt.

Während der Bergmann Richard aus Essen als Soldat an der Front und später in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war, hat seine Familie gelernt, ohne ihn auszukommen. Er gehört zu den sogenannten Spätheimkehrern, über 12 Jahre hat ihn seine Familie schon nicht mehr gesehen. Nach seiner Rückkehr 1954 muss er feststellen, dass sein älterer Sohn Bruno seine Rolle in der NS-Zeit sehr kritisch hinterfragt, seine Tochter Ingrid mit britischen Besatzungssoldaten (dem ehemaligen Feind) flirtet und sein elfjähriger Sohn Matthias (Rufname Mattes), der in seiner Abwesenheit geboren wurde, Helmut Rahn als Vorbild und Vaterfigur ansieht. Es gelingt ihm vorerst nicht, sich in seine Familie wieder einzufügen.

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Helmut Rahn und die Spieler der Nationalmannschaft werden zum 26. Mai 1954 in die Sportschule Grünwald zur Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft geladen. Rahn ist frustriert, weil er kein Stammspieler ist und vom Nationaltrainer Sepp Herberger in der Vorrunde lediglich gegen Ungarn eingesetzt wird. Im Turnier gelingt es der deutschen Mannschaft, als Außenseiter bis ins Endspiel zu kommen.

Langsam bessert sich das Verhältnis zwischen Richard und Sohn Mattes, und auch Helmut Rahn wird nach der Vorrunde bei allen Spielen aufgestellt. Im Endspiel gegen Ungarn schießt er das entscheidende Tor zum 3:2-Endstand, womit am 4. Juli 1954 der deutschen Mannschaft eine Sensation gelingt, die nach Jahren der Niedergeschlagenheit in der Nachkriegszeit eine ungeahnte Welle an Euphorie im Land auslöste, aber auch Patriotismus und Nationalgefühl.

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Anstelle eines „reinen“ Sportfilms drehte Wortmann einen Film, der auch die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Nachkriegsdeutschland aufzeigt. Die ganze Familie Lubanski steht stellvertretend für verschiedene Aspekte:

Vater Richard steht für jene Generation, die viele Jahre in einem sinnlosen Krieg verloren hat. Er kommt mit einem schweren Trauma aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück, und in der Heimat ist er nicht mehr die respektierte Vaterfigur und der Ernährer der Familie, sondern fällt seiner Familie eher zur Last. Mutter Christa ist eine klassische Trümmerfrau, die sich in ihrer kleinen Kneipe mühsam eine neue Existenz geschaffen hat. Der siebzehnjährige Sohn Bruno, mit den Verbrechen der Nazis aufgewachsen, wurde zum Kommunisten. Er glaubt an Marx’ Vision einer klassenlosen Gesellschaft. Da er meint, in der Deutschen Demokratischen Republik werde man die marxistischen Ideale tatsächlich umsetzen, wandert er dorthin aus. Die sechzehnjährige Tochter Ingrid verkörpert jene, welche die US-amerikanische Kultur und moderne Musikstile mit offenen Armen empfangen. Sie ist zwar ebenfalls eine gewissenhafte Arbeiterin, will sich aber nicht ständig mit dem Krieg befassen, sondern ihr Leben auch genießen. Matthias, mit elf Jahren der Jüngste, steht für jene Kinder, deren Väter viele Jahre an der Front oder in Gefangenschaft verbracht haben und somit vaterlos aufwachsen mussten. Auf der Suche nach einem Ersatzvater fand er diesen in Helmut Rahn.

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Neben dieser Familie wird das junge Ehepaar Ackermann aus München vorgestellt: Annette Ackermann, geborene von Hadding, kommt aus reichem Hause, ihr Mann Paul ist Sportjournalist bei der Süddeutschen Zeitung. Damit hat der Film die Gelegenheit, auch die schicke, glamouröse Seite der fünfziger Jahre zu präsentieren. Das ironische Gekabbel des Paares sorgt für einen heiteren Kontrapunkt gegenüber der eher traurigen Heimkehrergeschichte; außerdem wird die oftmals unterschiedliche Sichtweise thematisiert, die Männer und Frauen vom Fußball haben.

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Das historische Ereignis „Fußballweltmeisterschaft“ ist ein weiterer Handlungsstrang des Films. In diesem konzentriert sich der Film ausschließlich auf die deutsche Mannschaft, insbesondere auf Trainer Herberger, Kapitän Fritz Walter und vor allem Helmut Rahn, der über seine Freundschaft mit dem jungen Matthias die Brücke zur Geschichte der Familie Lubanski schlägt.

Filme, die in der Nachkriegszeit spielen, haben häufig einen Bezug zur NS-Diktatur und dem Krieg. So enthält dieser eine Szene, in welcher der ältere Sohn dem Vater vorwirft, einfach „mitmarschiert“ zu sein, worauf der Vater entgegnet, als Einzelner könne man doch nicht anders. Hierauf zitiert der Sohn die Parole „Du bist nichts, dein Volk ist alles“, welche ein Grundsatz der nationalsozialistischen Weltanschauung war und die Unterordnung des Einzelnen beschreibt.

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Später, als der Vater langsam menschlich auftaut, erzählt er seinem jüngsten Sohn von seiner Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion und erwähnt dabei auch die vorangegangenen Kriegsverbrechen von deutscher Seite. Er erzählt auch, dass russische Bauern ihm zu essen gaben und dass ihn auf dem Rückmarsch ein Russe freundlich aufgenommen habe, obwohl (oder weil) dessen Sohn im Krieg gefallen war.

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Gegenübergestellt wird in dem Film mehrmals eine „altdeutsche“ Haltung im Vergleich zu einer „modernen“. Der Bundestrainer Herberger unterhält sich mit einer Schweizer Putzfrau über ihre und seine „Kinder“ (in seinem Fall die Spieler) und wird von ihr belehrt, dass man die Kinder nicht immer gleich bestrafen müsse, so wie das in Deutschland wohl üblich sei. (Die Szene enthält einen sprachlichen Anachronismus, als man Herberger die aus dem amerikanischen übernommene Redewendung „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ in den Mund legt, die in Deutschland bis in die 1980er Jahre nicht geläufig war.)

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Besonders thematisiert wird dieser Gegensatz in der Familie Lubanski: Der Vater, dessen Leben bisher nur aus Befehl und Gehorsam bestand, will „Disziplin“ und „Ordnung“ in der Familie, vor allem bei seinen Kindern. Die Mutter verweist auf Leistungen und Erfolge von ihr und den Kindern in schwierigen Zeiten, und dass sie ohne seine Vorwürfe vor seiner Rückkehr eine den Umständen entsprechend glückliche Familie waren. Als der Vater seinem jüngsten Sohn eine Ohrfeige verpasst, mahnt er ihn zusätzlich mit den Worten „ein deutscher Junge weint nicht“. Als er selbst zum Ende des Films derjenige ist, der zu weinen anfängt, wird er vom Sohn mit den Worten getröstet, dass ein deutscher Junge auch mal weinen dürfe.

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Alle Schauspieler, die im Film die deutschen sowie die ungarischen Fußballer darstellen, haben tatsächlich mindestens in der Oberliga Fußball gespielt. Knut Hartwig, der Fritz Walter spielte, absolvierte 71 Spiele in der 2. Bundesliga für den Wuppertaler SV. Hartwigs ehemaliger WSV-Vereinskollege Christian Broos (als Werner Kohlmeyer) bestritt insgesamt 47 Zweitligaspiele. Matthias Sellmann (als Fritz Laband) war in den Neunzigern unter anderem für Borussia Dortmund und den 1. FC Saarbrücken aktiv. Der Darsteller Sascha Göpel war in seiner Jugend u. a. bei Rot-Weiss Essen und Bayer 05 Uerdingen am Ball. Michael Wurst, der auch schon durch die Fernsehsendung Star Search, bei der er ins Halbfinale kam, bekannt wurde, mimte den ungarischen Abwehrspieler Jenő Buzánszky. Auch der Schauspieler und Regisseur Simon Verhoeven, der den Mittelstürmer Ottmar Walter spielte, hat eine Laufbahn als Jugendspieler des TSV 1860 München hinter sich und spielte in der bayerischen Schülerauswahl (Quelle: wikipedia)

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Der legendäre Sieg der deutschen Nationalelf beim Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 gilt als „Das Wunder von Bern“. In dem gleichnamigen Film von Sönke Wortmann geht es zwar auch um die Vorbereitungen der deutschen Nationalspieler und die Weltmeisterschaftsspiele, aber die Sportereignisse bilden nur den Hintergrund für eine Familiengeschichte, und mit dem „Wunder von Bern“ ist hier weniger das Endspiel am 4. Juli 1954 gemeint, als das, was sich zur gleichen Zeit auf einer Autofahrt nach Bern abspielt: Der Spätheimkehrer Richard Lubanski findet endlich Zugang zu seinem elfjährigen Sohn Matthias und damit auch seinen Platz in der Familie, die elf Jahre ohne ihn leben musste, sowie in der deutschen Nachkriegsgesellschaft, in der ihm so vieles fremd ist.

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Die beiden sehr überzeugenden Darsteller Peter Lohmeyer und Louis Klamroth sind übrigens auch im wirklichen Leben Vater und Sohn.

Sönke Wortmann und Rochus Hahn erzählen die Geschichte humorvoll, geraten aber hin und wieder ins Pathetische. Mit viel Liebe zum Detail haben die Filmemacher sich in „Das Wunder von Bern“ um ein authentisches Zeitkolorit bemüht. Aufgesetzt wirkt die Spiegelung der Beziehung von Richard und Matthias durch die väterliche Sorge Sepp Herbergers um Helmut Rahn. Und dass Sepp Herberger einen Teil seiner berühmten Sprüche („der Ball ist rund, und ein Spiel dauert neunzig Minuten“) einer weisen Putzfrau verdanken soll, ist auch keine ganz gelungene Pointe. (Dieter Wunderlich)

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Nun ja … wenn bei einem solchen Film kein Pathos auftaucht kann … gar muss .., und nachdem ich durchaus für solche Gefühle anfällig bin … stört mich das nicht die Bohne.

Für mich ist der Film eine intensiv inszenierte Präsentation des Deutschlands der Nachkriegszeit, mit all seinen offenen Wunden und Hoffnungen … mit diesem Vater …der nach 11 Jahren Kriegsgefangenschaft … orientierungslos in der BRD ankommt … hach, da gäbe es noch viel zu erzählen, von all den feinen Zwischentönen, die dieses Film hat.

Ich will allerdings auch auf eine sehr differenzierte Filmkritik hinweisen … und die kann man hier lesen.

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Besetzung:

Familie Lubanski:

Louis Klamroth: Matthias „Mattes“
Peter Lohmeyer: Richard
Johanna Gastdorf: Christa
Mirko Lang: Bruno
Birthe Wolter: Ingrid

Fußballnationalmannschaft:

Peter Franke: Sepp Herberger (Trainer)
Jo Stock: Toni Turek
Christian Broos: Werner Kohlmeyer
Holger Dexne: Horst Eckel
Sascha Göpel: Helmut Rahn
Simon Verhoeven: Ottmar Walter
Knut Hartwig: Fritz Walter
Martin Bretschneider: Hans Schäfer
Andreas Bath: Werner Liebrich
Sylvester Pezena: Jupp Posipal
Jan Holland: Karl Mai
Tobias Hartmann: Max Morlock
Christian Leonard: Karl-Heinz Metzner
Gotthard Lange: Alfred Pfaff
Dirk Szczepaniak: Berni Klodt
Matthias Sellmann: Fritz Laband
Thomas Stodulka: Herbert Erhardt
Jens Busch: Hans Bauer
Michael Herkendell: Richard Herrmann
Alexander von Moers: Ulrich Biesinger
Thomas Geerlings: Heinz Kubsch
Markus Mozin: Heinz Kwiatkowski
Torsten Rother: Paul Mebus

Sonstige:

Katharina Wackernagel: Annette Ackermann
Lucas Gregorowicz: Paul Ackermann
Andreas Obering: Herbert Zimmermann
Axel Häfner: Bohse
Michael Wurst: Jenő Buzánszky

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Regie: Sönke Wortmann
Drehbuch: Rochus Hahn und Sönke Wortmann
Produktion: Hanno Huth, Tom Spieß und Sönke Wortmann
Musik: Marcel Barsotti
Kamera: Tom Fährmann
Schnitt: Ueli Christen

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Trivia:

  • Nachdem Matthias zu Beginn des Films von der Niederlage von Rot-Weiss Essen bei Alemannia Aachen erfährt und geknickt bei seinen Kaninchen sitzt, seufzt er: „Und deutscher Meister werden wir nie im Leben“. Die Essener wurden im Jahr darauf dann deutscher Meister.
  • In einer Szene wird im Film Adolf Dassler dargestellt. Bei dem Schuhmacher und Zeugwart, der die Mannschaft mit neuartigen Fußballschuhen mit Schraubstollen ausstattete, handelt es sich um den Gründer der Firma Adidas.
  • Jürgen Leinemann, Spiegel-Autor und Verfasser der Herberger-Biografie „Herberger. Ein Leben, eine Legende“, hat im Film einen Gastauftritt als Journalist während der ersten Pressekonferenz.
  • Zu Beginn des Abspanns sieht man zudem Regisseur Sönke Wortmann, wie er einem Pferdewagen nachspurtet.

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  • Der Reporter Herbert Zimmermann wird von dem Komiker Andreas Obering (Till und Obel) dargestellt. Der Originalton von Zimmermanns bekannter Radioreportage konnte aus dramaturgischen Gründen im Film nicht verwendet werden.
  • Beim Wiederholungsspiel gegen die Türkei wird die deutsche Mannschaft in der Kabine in weißen Trikots gezeigt. Tatsächlich trug sie grüne.
  • Das in der Nähe von Rahns Wohnhaus abgestellte und im Film häufig eingeblendete Goggomobil wurde in seiner ersten Ausführung erst ab 1955 produziert. Das Modell, das im Film zu sehen ist, erst ab 1964.
  • Bei dem Auto, mit dem Richard und sein Sohn Mattes gegen Ende des Films nach Bern fahren, handelt es sich um einen Auto Union 1000 U (abstammend von DKW). Dieses Fahrzeug wurde nicht vor 1959 hergestellt.
  • Die Tonaufnahmen für das Berner Wankdorf-Stadion wurden in der Südtribüne des Westfalenstadions aufgenommen. Die Aufzeichnungen fanden nicht während eines Spiels, sondern speziell für den Film vor einer Partie gegen Hansa Rostock statt. Dabei sollte explizit auf moderne Stilmittel der Unterstützung verzichtet werden.

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  • Zum Ende des Films wird der Satz „Die Elf von Bern spielte nie wieder zusammen“ eingeblendet und zu Beginn des Abspanns die Widmung „In Erinnerung an Helmut Rahn“. Helmut Rahn starb nur etwa zwei Monate vor dem Kinostart in Deutschland.
  • Die Dreharbeiten fanden vom 10. Juni 2002 bis 10. August 2002 in Köln, Duisburg, Krefeld (Dujardin (Weinbrennerei) und Grotenburg-Stadion), Oberhausen, Recklinghausen, im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen, an weiteren Schauplätzen im Ruhrgebiet sowie im schweizerischen Thun statt.
  • Die Produktionskosten des Films wurden auf rund 7,3 Millionen Euro geschätzt.
    Kinostart in Deutschland war am 16. Oktober 2003. In Deutschland wurden rund 3,68 Millionen Kinobesucher gezählt.
  • Die Kostüme sind von Ursula Welter.

 

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Louis Klamroth und Sönke Wortmann 

 

Frankfurter Madrigalensemble + Hessisches Kammerorchester – Georg Philipp Telemann – Lukas Passion 1744 (1973/2001)

FrontCover1.jpgTja, nun beginnen für die überzeugte Christenheit drei ganz wichtige Tage, die dann an Ostern endet, dem Tag, wo die Auferstehung Christi gefeiert wird und damit der zentrale Tag christlichen Denkens.

Und auch wenn ich nicht (mehr) zu dieser überzeugten Christenheit gehöre, so wird dieser blog schon auch vor diesem jahreszeitlich bedingten Thema geprägt sein.

Und natürlich haben sich die abendländischen Künstler aller Zeiten geradezu überschlagen,, um diesem Ereignis ihren künstlerischen Stempel zu geben.

So auch Georg Philipp Telemann (* 14. März/ 24. März 1681 in Magdeburg; † 25. Juni 1767 in Hamburg):

Es waren die Texte und Inhalte des Lukas-Evangeliums, die den Komponisten Georg Philipp Telemann vor 270 Jahren zu seiner Lukas-Passion von 1744 inspirierten. Telemann vertonte die Botschaft des Evangeliums mit ausdrucksstarker Musik und stellte sie in einer Grundstimmung voll erhabener, lichter Schönheit dar. (Quelle: hna.de)

Hier nun eine Fassung des Frankfurter Madrigalensemble (heute: Frankfurter Konzertchor e.V.), die zusammen mit dem Hessisches Kammerorchester bereits im Jahre 1973 entstanden ist.
Ausdrucksstarke und spannungsgeladene deutsche Passion und eine tolle und auch preiswerte Alternative zu den bekannten Bach-Werken. Von den zwanzig überlieferten Telemann-Passionen ist keine wie die andere, was diesen Komponisten immer wieder hörenswert macht.

Anders als sonst üblich wird dieses Werk bestimmt von dem stetigen Wechsel zwischen Rezitativ und Chor; auf Arien wird weitgehend verzichtet, was das Hören kurzweilig macht. Die Arien sind spannungsgeladen, fast weltlich.Vorliegende Einspielung des Hessischer Kammerorchesters ist musikalisch von guter Qualität und stimmlich gut besetzt, wenngleich mir etwas zu dumpf und „deutsch“. (Thomas Franken)

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Oder aber auch:
„Die Aufnahme ist erstaunlich präsent und überzeugt durch ihre musikalische Darstellung.“ – Kirchenzeitung Bistum Aachen 1.11.09

Nun, ich erinnere mich noch zu gut daran, wie ich als vom Elternhaus angehalten wurde, Ministrant zu werden und wie ich dann mit viel Inbrunst und roten Backen all die katholische Liturgie dieser Tage mitgestaltete … und natürlich hae ich da viele warme Erinnerungen, die mich allerdings später nicht davon abhielten, insbesondere zur katholischen Kirche ein mittlerweile völlig distanziertes Verhältnis zu entwickeln.

Aber der Telemann, der hatte schon ein feines Händchen, wenngleich mir seine Instrumentalwerke („Tafelmusik“) dann doch deutlich lieber sind.

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Siegfried Heinrich (der noch heute diesen Chor leitet !)

Besetzung:
Theo Altmeyer (Evangelist – Tenor)
Gerd Beusker (Pilatus, Petrus, Hauptmann – Tenor)
Gehard Faulstich (Jesus – Bariton)
Adalbert Kraus (Arien – Tenor)
Uta Spreckelsen (Arien – Sopran)
+
Frankfurter Madrigalensemble  und das Hessische Kammerorchester unter der Leitung von Siegfried Heinrich

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Titel:

CD 1:
01. Choral – Wann meine Sünd mich kränken 1.23
02. Rezitativ 3.51
03. Choral – Wer fleißig betet 0.51
04. Rezitativ 0.53
05. Aria – Die freundlichsten Küsse 7.00
06. Rezitativ 0.12
07. Chor – Herr, sollen wir mit dem Schwert 0-21
08. Rezitativ 2.06
09. Arie – Wie sich ein winz’ges Lüftchen regt 5.06
10. Rezitativ 3.44
11. Arie – Du, o ewiges Erbarmen 5.55
12. Rezitativ 0.19
13. Chor – Weissage uns 0.20
14. Rezitativ 0.36
15. Chor – Bist du Christus 0.19
16. Rezitativ 1.20
17. Chor – Bist du denn Gottes Sohn? 0.26
18. Rezitativ 0.14
19. Arie – Ihr werdet mich sehen 5.39
20. Rezitativ 0.04
21. Chor – Was dürfen wir weiter Zeugnis 0.36
22. Rezitativ 0.18
23. Chor – Diesen finden wir 1.25
24. Rezitativ 0.43
25. Chor – Er hat das Volk erregt 0.52
26. Rezitativ 2.19

CD 2:
27. Arie – Schönste Freundin edler Seelen 7.33
28. Rezitativ 1.59
29. Chor – Hinweg mit diesem 0.21
30: Rezitativ 0.38
31: Chor – Kreuzige ihn 0.19
32: Rezitativ 1.44
33: Arie – Deiner Feinde bösem Willen 5.32
34: Rezitativ 1.11
35: Chor – Ach klage, wer nur klagen kann 3.47
36: Rezitativ 4.26
37: Chor – Er hat andern geholfen 0.36
38: Rezitativ 0.16
39: Chro – Bist du der Juden König 0.56
40: Rezitativ 2.57
41: Arie – Holdselige Worte, süßes Versprechen 6.01
42: Rezitativ 1.45
43: Arie – Ich befehl‘ an meinem Ende 7.12
44: Rezitativ (1:22)
45. Choral – So fahr ich hin zu Jesus Christ 1.20

Musik: Georg Philipp Telemann

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Pia Pedevilla, Elisabeth Eder & Kornelia Milan – Die 100 schönsten Ostereier (2017)

TitelNicht, dass es heißt, ich hätte das alt-ehrwürdige Osterfest vergessen …

Die älteste Bezeichnung für Ostern „Eostro“ geht auf das 8. Jahrhundert zurück und lässt sich mit „Morgenröte“ übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm „ausos“ ab, das im Griechischen zu „eos“ – Sonne – und im Lateinischen zu „aurora“ – Morgenröte – wurde.

Die weit verbreitete Annahme, Ostern beziehe sich auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara, ist nicht bewiesen. Vielmehr steht dahinter die landläufige Vorstellung, Ostern müsse eine heidnische Entsprechung haben und sich auf eine solche Figur zurückführen lassen. So ist zu bezweifeln, dass das germanische Frühlingsfest Ostarum, welches vor der Christianisierung der germanischen Volksstämme gefeiert wurde und in dessen Zentrum die Frühlingsgöttin stand, zur Erklärung von Ostern tauglich ist. (Quelle: www.planet-wissen.de)

Nun, ich bin da nicht berufen, aber mich würde es weiterhin wundern, wenn sich das Christentum nicht auch bei diesem Fest „heidnische“ Traditionen einfach mal wieder unter den Nagel gerissen hätte.

Wie auch immer, hier ein nettes Büchlein (80 Seiten) zu Ostern:

Ostereier bemalen und gestalten hat eine lange Tradition in Deutschland, kaum ein Ostertisch kommt ohne die bunten Farbtupfer aus. Neben der Optik ist aber auch das Bemalen selbst ein Spaß für die ganze Familie! Dieses Buch versammelt mehr als 100 Gestaltungsideen für Ostereier, von niedlich bis stilvoll. Hier ist garantiert für jedes Zuhause und jeden Osterbrunch das richtige Dekor dabei. (Verlagstext)

Na bitte … viel Vergnügen bei diesem farbenfrohem Büchlein:

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Das nenn´ ich drollig …

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Für was man einen Rasierpinsel alles brauchen kann ….

 

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Pia Pedevilla

Das lässt es sich leben und arbeiten: Autorin Pia Pedevilla auf Sardinien

 

Marius Müller-Westernhagen – Radio Maria (1998)

FrontCover1Doch, doch, der Mann hat schon was zu sagen, wenngleich mir seine Musik nur bedingt zusagt.

Funky-Marius: Der Rockstar singt über traurige Cowboys, alte Männer und den Heiland – und kombiniert knifflige Texte mit seiner typisch gradlinigen Musik.

Westernhagen – was für eine Institution. Ein feststehender Begriff wie Tempos, Nutella oder Maggi. Nur für was steht er? Für die Urväter der deutschen Popmusik oder für besonders deutsche Musik im allgemeinen? Oder gar für Tradition? Für Westernhagen will ich das mal nicht hoffen, obwohl es ja leider so ist, daß das Publikum am liebsten sein eigenes Gedächtnis beklatscht, wie das der tolle Humorschreiber Max Goldt so schön formuliert hat. Und weil das Publikum immer nur bei den Stücken applaudiert, die es auch kennt und erwartet, ist es ein schlechter Kritiker.

Ich nehme mal an, daß Marius sich selbst als flexiblen Künstler betrachtet, als einen Fan des amerikanischen Grooves. An seinen Status als Markenprodukt hat er sich hoffentlich gewöhnt. Ich stelle mir den großen Marius vor, wie er zu Hause an Songideen arbeitet und natürlich auch sein Image und sein Älterwerden auf der Schulter sitzen hat – wie ein Papagei, der ständig dazwischenquasselt und so für einen enormen kreativen Druck sorgt.

Werden Tausende von Kritikern krächzen, er sei mit knapp 50 langsam zu alt für den Rock’n’Roll? Werden die Fans mal wieder behaupten, daß ihnen die alten Sachen besser gefallen haben? In meinen Alpträumen sehe ich ein opportunistisches, halb devotes Heer von Managern, Produzenten und Studiomusikern, die zu fast allem, was Westernhagen vorschlägt, immer gerne „Super, Marius, machen wir so“ sagen. Führt so was auf Dauer zu einem überzogenen oder verkümmerten oder gesunden Ego? Wie setzt sich wohl die Motivation zur Albumproduktion zusammen? Wie ist das Entscheidungsvieleck aus Gewohnheit, Geld, Lust, Vertragsverpflichtung, Gruppenzwang und Ego gewichtet?

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Zugegeben, ich bin ein ziemlicher Westernhagen-Laie. Einmal beim Durchzappen „Theo gegen den Rest der Welt“ für zehn Minuten angesehen, die Singles kenne ich aus Radio und Musikfernsehen. Immer wenn ein neues Album erscheint, erzählen mir zwei Dutzend Freunde und Musikbranchisten ihre Meinung dazu. Dabei interessieren mich deren Ansichten eigentlich weniger. Viel toller ist der Phantasie-Spielraum zwischen dem Künstler, den ich nicht persönlich kenne, und seinem Werk, und diesen Spielraum kann ich selbst mit Personality-Mutmaßungen und wilden Theorien über lustlose Zwangskreativität füllen.

Direkte Begegnungen zwischen Westernhagen und mir fanden nur hinter irgendwelchen Bühnen im Vorübergehen statt und beschränkten sich auf gegenseitige Sympathiebekundungen. Es ist sehr einfach und auch bequem, einander einfach nur gut zu finden. Zum einen beweist das eine gewisse Höflichkeit, zum anderen dient es dem Erhalt meiner Interpretationsmöglichkeiten: Rummäkeln kann man immer, aber das Album von jemandem zu loben, den man eigentlich doof findet, ist ziemlich schwer.

Natürlich habe ich uneingeschränkten Respekt vor der Person Westernhagen. Ich höre aus früheren Liedern wie „Dicke“ oder „Sexy“ das raus, was auch ich selbst gern in deutschsprachiger Musik höre und sehr stark in ihr vermisse. Nämlich groovy und funky zu sein. Eine gewisse schwingende Schwärze zu haben und auch mal soulig einfach „Yeah“ zu sagen oder sonstige Tanz- und Groove-Geräusche wissentlich in die Aufnahme zu plappern. Die deutsche Popmusik ist mir zu steril, und für die Aufweichung gängiger Vortragsmethoden bin ich der Marke Westernhagen dankbar.

Endlich drängt mir der SPIEGEL ein Album von ihm auf und zwingt mich mit Geld und Ruhm, es mir von vorne bis hinten anzuhören. Den kleinen Zweifel, ob ich überhaupt kompetent genug bin, beiseite gefegt: Letztendlich sollte es um die neue Platte gehen. Und die ist interessant.

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Textlich habe ich durchaus meinen Spaß. Natürlich nicht durchgehend. „Durch deine Liebe“ ist – wie die ungeile Single „Jesus“ – ein Religionsthema, allerdings textlich mit Abstand das Trivialste auf dem Album. Wenn ein solcher Titel mit den Worten beginnt „Du machst Blinde sehn, du machst Lahme gehn“, dann brauche ich nicht mehr weiterzuhören, weil ich ohnehin schon weiß, was passiert. So wie der Text der Langeweile-Koeffizient dieses Gottvater-Songs ist, so klingen für mich, den Rockgeschichts-Laien, die Gitarren der Sohnemann-Jesus-Single: öde. Wie die heutigen Rolling Stones.

Das ist schade, denn große Teile der Platte sind sehr unterhaltsam. Ganz weit vorne ist „Walkman“, welches sich zwischen Paul-Simon-Graceland-Sound und Rock-Ragtime abspielt. Das paßt in mein Bild vom Funky-Marius und paßt zu seiner Art, Deutsch zu einer griffigen Unterhaltungsmusiksprache zu machen. Das Wort „Walkman“ wirkt in dem Lied sogar ein wenig deplaziert, und das will was heißen, schließlich ist der Begriff inzwischen so englisch wie deutsch.

Das Stück schildert ein klassisches Altehen-Schicksal: Ein dicker Bankier angelt sich in seinem Alter noch eine Lolita („ein Mädchen mit Hang zum Personal“). Die Ehefrau will sich daraufhin scheiden lassen. Ihm ist das egal. Magic Word: Ehevertrag. Der Ätsch-Refrain: „Ich sitz‘ in deinem Walkman und schreie dir ins Ohr – ich trage keine Waffen; das ist nicht mein Ressort.“ Und dann: „Ich bin kein Schwarzenegger, kein Bombenmuselmann, eher wie Boris Becker, dem du blind vertrauen kannst.“ Bomben, Boris, Becker, blind, alle B auf den Punkt – das macht Laune.

„Alleine“ geht ähnlich ab: Black-Crowes-Südstaaten-Bluesrock mit Druck und einer kleinen Prise Popmusikhochschule. „Alleine – ohne Aufschub – ohne Elfmeter“. Da wird gebrüllt und geschrien. Yeah. Kurz beschleicht mich der Gedanke, daß ich hier in eine Zielgruppenfalle für die ewigen Marius-Rock-Fans getappt bin. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, daß der Hörer immer komplizierter denkt als der Sänger.

Bei der rockerfrivolen Bonnie-und-Clyde-Variante „Rosamunde“, welche in den ersten zwei Zehntelsekunden an „Hurra, hurra, die Schule brennt“ von Extrabreit erinnert, komme ich dann aber wieder ins Grübeln. „Rosamunde – geiles Biest – ohne Höschen nach Paris“ klingt mir zu sehr nach Pose und dem Wunsch, das frühe Publikum zu bedienen.

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Natürlich kann ich leicht ein paar Lieder in Schubladen ablegen. Festen Willens, keine abgegriffenen Grönemeyer-Parallelen zu bemühen, drängt sich mir bei „Wieder hier“ doch der Eindruck auf, die Marius-Variante eines Ruhrpott-Heimatlieds wie „Bochum“ zu hören – auch wenn die sich hier subtiler als Lovesong tarnt. Wird im Westfalenstadion sicher der Live-Knaller.

Auch meine Vorstellung vom Altersproblem des Künstlers und der daraus resultierenden Imagefrage kann ich, so scheint es, bei der Ballade „Kind von gestern“ unterbringen. „Ich bin ein Kind von gestern – ich hab mein Herz verkauft an einen Mann von morgen, er war nicht mal getauft.“ Aber Irrtum, alles falsch verstanden. Die Erkenntnis kommt erst beim dritten Hörversuch. Da singt Westernhagen: Als „meine erste Frau mir einen Sohn gebar, als sie noch Jungfrau war … Ich bin verkleidet als Prophet“. Es geht also gar nicht um den älter gewordenen Mann von morgen, sondern: schon wieder um den Heiland. Durch Kniffligkeit der Verse hat der Songschreiber den Kritiker blamiert. Hier steckt der Unterhaltungswert im Text: zuhören, nachdenken, verstehen. Zuhören allein reicht nicht.

Schön ist das ergreifende „Hoffnung“, weil ich finde, daß Lieder über die Liebe nicht einfach zu schreiben sind, wenn sie Substanz haben sollen. Trotz kitschigen Liederjan-Sounds und Barclay-James-Harvest-trifft-Pink-Floyd-Refrains gehört die Wird-aus-unserer-langen-Up-and-down-Beziehung-noch-mal-was- Geschichte zu meinen Textfavoriten, die ich obendrein grübellos verstanden habe.

Manch anderes habe ich allerdings nicht begriffen. Warum betrauert Westernhagen beispielsweise den geplatzten Traum von wahrer Liebe, indem er ausgerechnet die Geschichte eines Cowboys erzählt? Der erschießt den Freier der Saloontänzerin „Lola Blue“ aus Liebeskummer und wird dann zur Strafe erhängt („kein Happy-End spielte die Band, und selbst mein Pferd hat die Hinrichtung verpennt“). Die Musik klingt wie eine Roger-Whittaker-Country-Ballade. Der Popstar als Westernheld? Oder der Westernheld als Popstar? Jetzt hätte ich gern eines dieser Reclam-Interpretationshilfe-Bändchen.

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Musikalisch wird für mich mit „Radio Maria“ in keinster Weise das Rad neu erfunden. Vielleicht haben Westernhagen und seine Mitspieler aber nur an alten Tugenden festgehalten, statt sich mit aufgesetzten Experimenten musikalisch für Leute wie mich zu liften. Vielleicht ist ihm die ganze Grüblerei und Taktiererei auch vollkommen egal. Das würde ich ihn gerne mal fragen. Passenderweise bei einem Glas Nutella.(Der Spiegel 33/1998)

Soweit so gut, aber da will ich doch nochmals ganz laut und deutlich darauf hinweisen, dass der Song „Jesus“ für mich in die Kategorie „Killersong“ gehört … Hammerakkride und dann diese triumphale Orgel und dann als Sahnehäubchen – man glaubt es kaum – mit einem entfesselt aufspielendem Mundharmonikaspieler namens Marius Müller-Westernhagen …

Und sein „Du hast dich nie gewehrt“ lässt einen einfach verstummen …

Und dann – zumindest für mich ziemlich verblüffend, lese ich dass ein gewisser Pete Wingfield nicht nur die Tasten bediente, sondern auch gleich noch als Co-Produzent (neben Westernhagen) fungierte. Pete Wingfield, der mich seit Ende der60er Jahre musikalisch begleitete und dessen Aufnahmn mit Jellybread einfach nur ganz großartig sind (müsste ich mal auf meinem internationalem blog präsentieren *ggg*)

Also, der Mann hat schon was zu sagen …

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Besetzung:
Julie Andrews (bassoon)
Julian Crampton (bass)
Blair Cunningham (drums)
Martin Ditcham (percussion)
Marius Müller-Westernhagen (vocals, harmonica, omnichord)
Nico Ramsden (guitar)
Jay Stapley (guitar)
Pete Wingfield (keyboards)
Helmut Zerlett (organ)
+
Madeleine Lang (vocals bei 11.)
Chris Laurence (double bass)

Background vocals:
Billy King – Madeleine Lang – Marion Schwaiger – Rolf Köhler

Cello:
Martin Loveday – Paul Kegg – Tony Lewis

Viola:
Garfield Jackson – Kate Wilkinson – Pete Lale

Violin:
Alison Dodds – Boguslav Kostecki – Dave Woodcock – Eddie Roberts – Gavyn Wright – Pat Kiernan – Perry Montague-Mason –  Tom Bowes – Vaughn Armon

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Titel:
01. Jesus  4.03
02. Lola Blue 4.51
03. Supermann 4.44
04. Walkman 2.46
05. Hoffnung 4.26
06. Alleine 3.05
07. Durch deine Liebe 6.11
08. Rosamunde 3.40
09. Du hast dich nie gewehrt 4.31
10. Wo ist Behle? 3.06
11. Wieder hier 6.26
12. Kind von Gestern 4.34

Musik und Texte: Marius Müller-Westernhagen

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Rockin´ Mona – First (1975)

FrontCover1Ich kann mich noch gut an das Jahr 1975 erinnern … ich hatte beschlossen, das elterliche Haus zu verlassen … fortan in einem kleinem Kellerzimmer zu wohnen und mich dem Studium der Sozialpädagogik zu widmen … und … vermutlich viel wichtiger, mit meiner damaligen Freundin (und späteren Ehefrau) das Nachtleben von München zu genießen. Und 1975 konnte man kaum durch München gehen, ohne diese Plakate der Band „Rockin´ Mona“ (diese finster dreinblickenden Frau !) zu sehen … heute würde man wohl sagen … das war ein gewaltiger Hype, der um diese Band gemacht wurde … nur so erklärt es sich wohl, dass mein älterer Bruder diese Scheibe erstanden hat … nach seinem Tod ist sie dann mir zugefallen … und irgendwie ist es mir eine Herzensangelegenheit, sie hier zu präsentieren.

Die Band, ohne Harry Wieser und Bimey Oberreith wäre undenkbar gewesen, nicht nur, dass sie alle Songs komponiert haben, nein, ich denke mal, dass sie dadurch auch ihre damaligen Soundvorstellungen realisiert haben.

Und die waren natürlich stark geprägt von den angloamerikanischen Vorbildern. Und auch auf diesem Album gucken die Eagles um die Ecke („Hot Summer Nights“). Und bei „Tears In Your Eyes standen die Moody Blues mit ihrem legendären „Nights In White Satin“ Pate …

Und so beschrieben sie sich damals selbst:

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Harry Wieser und Bimey Oberreith spielten bereits in den 60er Jahren in einer band namens „The Cloud“. Wieser war dann später noch viele Jahre Sänger bei dem Musical „Hair“ (dort ersetzte er den Sänger Reiner Schöne). Und ja, er führte dann fortan ein wahrlich bewegtes Rock N Roll Leben … (siehe beiliegende Artikel) …

Dieses Album (das angekündigte 2. Album erschien nicht) erinnert mich auch ein wenig an Highway (wenngleich Highway im direkten Vergleich besser abschneidet !)

Wir hören also Seventies Rock in Reinkultur, gespielt von einem kleinen Haufen enthusiastischer Musikfans … die einfach nicht anders konnten …. und dabei durchaus ein gewisses Niveau bewiesen.

Na ja, und dann wurde diese LP gleich nochmals veröffentlicht, diesmal unter dem Titel “ Harry Meadows & Rockin‘ Mona Rock – Beat – Soul“ …

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… dann gibt es heute so ne Band, die vermutlich ohne Harry Wieser und Bimey Oberreith undenkbar wäre und die nennen sich The Clouds und die spielen regelmäßig im „Rattlesnake Saloon“ in München … und mit in ihrem Programm ist immer noch „Hot Summer Night“. Wird mal höchste Zeit, dass ich wieder mal in diesen Saloon gehe … könnte mir doch glatt diese Rockin  Mona LP signieren lassen … ich glaub dann fallen den Jungs die Augen raus …

Geht auch billliger

Da kann ich nur sagen: Geht auch billiger !

Besetzung:
Bimey Oberreith (guitar, vocals)
Tom Reid (bass, vocals)
Skip Thaller (drums)
Harry Stümpfl (keyboards, harmonica, vocals)
Harry Wieser (vocals)

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Titel:
01. Little Child 4.24
02. Warm Summer Night 3.11
03. Only One Chance 3,32
04. Rockin´ Mona 4.11
05. Motor Cycle 3.01
06. Burns, Burns, Burns 3.56
07. We Can Live Together 3,20
08. You Turn Me On 3,37
09. Tears In Your Eyes 4.34
10. Do It 2.53

Musik +  Texte: Bimey Oberreith und Harry Wieser

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The Clouds:

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Damals …

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… und heute …