Josef Lanner – Hofball-Tänze + Die Schönbrunner (1955)

FrontCover1Es mag ja sein, dass Josef Lanner neben Johann Strauß (Vater) der Begründer des Wiener Walzers war … Heutzutage ist er jedoch – im Gegensatz zu Strauß – so ziemlich in Vergessenheit geraten.

Joseph Lanner (* 12. April 1801 in Sankt Ulrich bei Wien; † 14. April 1843 Döbling bei Wien) war ein österreichischer Komponist und Violinist. Er gilt neben Johann Strauss (Vater) als Begründer des Wiener Walzers.

Geboren ist er im Haus an der Mechitaristengasse 5 im 7. Wiener Bezirk. Über seine Anfänge als Musiker ist sehr wenig bekannt. Bereits als Kind begann er Tanzstücke zu komponieren. Seine musikalische Laufbahn begann er nach Abschluss einer Ausbildung zum Graveur als Violinist. Im Alter von 12 Jahren trat er dem Orchester seines Lehrmeisters Michael Pamer bei, wo er später auch Johann Strauss sen. kennenlernte, dessen langjähriger Freund, aber auch musikalischer Konkurrent, er werden sollte. Später leitete er ein Orchester, das aus einem von ihm gegründeten Terzett hervorgegangen war.

Im Jahre 1829 wurde er zum Musikdirektor der Redoute berufen; kurze Zeit später nahm er zusätzlich die Leitung der Wiener Regimentskapelle wahr. Es folgten mehrere Anstellungen als Musikdirektor in verschiedenen Hotels.
Denkmal von Johann Strauss Vater (links) und Joseph Lanner im Wiener Rathauspark

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osef Lanner, Lithographie von Josef Kriehuber, um 1825

Joseph Lanner war ein sehr produktiver Komponist. Die Anzahl seiner Kompositionen geht in die Hunderte. Sein musikalisches Erbe umfasst vor allem Walzer, Ländler, Galoppe, Potpourris und Tänze sowie Märsche. In seinen Kompositionen ist erstmals auch die typische Struktur zu finden, die für den Wiener Walzer charakteristisch werden sollte. Seine bekanntesten Walzer sind der Pesther Walzer, Die Werber, Die Hofballtänze und Die Schönbrunner. Er zählte neben Johann Strauß sen. zu den herausragenden Tanzkapellmeistern Wiens seiner Zeit.

Joseph Lanner war ab 1828 mit Franziska Jahns verheiratet. Ihre Kinder waren die Tänzerin Katharina Lanner, der Komponist August Lanner und die ebenfalls hochbegabte, früh verstorbene Franziska Karoline Lanner (1836–1853). Lanner, der am 21. September 1842 von seiner Frau gerichtlich geschieden wurde, lebte ab ca. 1838 mit der Wiener Fleischhauerstochter Marie Kraus zusammen. Am 6. Oktober 1843 kam in Oberdöbling sein posthumer Sohn Joseph Carl Maria Kraus zur Welt.

Lanner verstarb 1843 im Alter von 42 Jahren an Typhus im Haus an der Gymnasiumstraße 87 im 18. Bezirk. Er wurde zuerst am alten Döblinger Friedhof in Oberdöbling beigesetzt, der später aufgelassen wurde. Nach seiner Exhumierung wurden er und Strauß-Vater am 13. Juni 1904 nebeneinander auf den Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 16; Strauß: Nummer 15) in Ehrengräber umgebettet. Lanners Grabmal wurde vom k.u.k. Hof-Steinmetzmeister Sommer & Weniger gestaltet. Die alten Grabsteine von Lanner und Strauß-Vater wurden bei der Gestaltung des 1928 an Stelle des Friedhofs eröffneten Strauß-Lanner-Parks (Siehe Weblinks!) mit einbezogen.

Im Jahr 1894 wurde in Wien Döbling (19. Bezirk) die Lannerstraße nach ihm benannt. (Quelle: wikipedia)

Grab

Ehrengrab von Josef Lanner auf dem Wiener Zentralfriedhof

Auch wenn er heutzutage kaum noch bekannt ist, im Jahre 1955 veröffentlichte die Deutsche Grammophon Gesellschaft eine Single (!) mit zwei seiner wohl bekanntesten Werken. Und man muss kein begeisterter oder gar begnadeter Tänzer sein, um diesen Walzermelodien genussvoll lauschen zu können.

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Alternatives Frontcover

Besetzung:
Bavaria-Sinfonie Orchester unter der Leitung von Edmund Nick

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Titel:
01. Hofball – Tänze 6.53
02. Die Schönbrunner 7.13

Musik: Josef Lanner

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