Walther R. Schuster – Concerto in G Dur + Präludium und Fige in C Dur (Bach) (1955)

FrontCover1Eine feine alte Scheibe … eingespielt von dem Kirchenorganisten Walther R. Schuster:

Walther R. Schuster (* 17. November 1930 in Eger; † 30. April 1992 in Passau) war ein deutscher Organist und Komponist. Er wirkte von 1952 bis 1992 als Domorganist an der Domorgel des Passauer Domes, der damals größten Kirchenorgel der Welt.

Schuster wurde in Eger, dem heutigen Cheb, als Sohn des damaligen städtischen Kirchenmusikdirektors geboren. Von 1948 bis 1950 studierte er an der Fachakademie für Katholische Kirchenmusik in Regensburg (Orgel bei Franz Xaver Lehner, Klavier bei O. Sigmund, Gregorianik und Dirigieren bei Ferdinand Haberl, Kontrapunkt bei N. Stannek). Von 1950 bis 1952 war er Organist an der St.-Moritz-Kirche (Ingolstadt). Ab 1951 studierte er erneut Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater München. In seinem Hauptfach Orgel wurde er von Karl Richter, einem Schüler Karl Straubes unterrichtet, in Kontrapunkt von Karl Höller, Klavier bei Fritz Linden.

Walther R. Schuster01Noch während seiner Studienzeit wurde er 1952 – außerhalb des eigentlichen Berufungsverfahrens – als Domorganist an die Passauer Domorgel berufen, nachdem der Gewinner des eigentlichen Auswahlspiels Franz Lehrndorfer abgesagt hatte. Schuster war Mitglied der Innviertler Künstlergilde. 1959 heiratete er die Sopranistin Hedy Bogner, die schon 1969 plötzlich verstarb. Sie hinterließ Schuster die Tochter Gaby. 1972 heiratete Schuster die Sekretärin Maria Beer. Neben dem liturgischen Orgelspiel hatte Schuster während des Sommers tägliche halbstündige Orgelkonzerte für Touristen zu spielen, für die er über 70 Konzertprogramme zusammengestellt hatte.

Als ab 1975 im Zuge der Domrenovierung auch die Orgel neu erbaut werden sollte, schlug Schuster zunächst eine 70 Register große Hauptorgel, die Rekonstruktion der spätgotischen Pfeilerorgeln, die Mechanisierung der Chororgel und den Abbau der Fernorgel vor. Da die Orgel damit den Status als größte Kirchenorgel der Welt verloren hätte, musste sich Schuster jedoch stärkeren Interessen beugen.

1992 bat er um vorzeitige Entlassung aus dem Dienst. Sein Nachfolger wurde am 1. März Hans Leitner, ein Schüler seines früheren Mitbewerbers Franz Lehrndorfer. Er verstarb nur wenige Wochen später am 30. April in Passau an akutem Kreislaufversagen. Er ist auf dem Innstadtfriedhof begraben. (wikipedia)

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Nun gut, der Kenner weiß natürlich, dass die Orgelkompositionen von Bach zu den Meisterwerken der klassischen Orgelmusik zählen.

Interessant ist aber die Geschichte von dem „Concerto in G für 2 Manuale und Pedal“

Das Concerto in G für 2 Manuale und Pedal wurde Jahre hindurch für die Bachsche Umarbeitung für die Orgel eines Violinkonzertes von Vivaldi gehalten. Neuere Forschungen weisen aber eindeutig daraufhin, daß die Vorlage ein Violinkonzert des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar (1696 – 1715) ist. Dieser junge Fürst verschied kaum 19jährig zu Frankfurt am Main nach einer langen Krankheit.

Herzog Johann Ernst war ein persönlicher Freund Bachs. Im vorliegenden Werk ist von einer getreuen Übertragung keineswegs die Rede. Bach greift die Themen auf und entwickelt sie nach eigenem Ermessen. Was durch Bachs Hände gegangen ist, trägt nunmal den Stempel seines Genies, gleichgültig, ob es sich um ursprüngliches oder anderweitig entnommenes Gedankengut handelt. (Paul Douliez, Hüllentext)

Ein Lob der Musikforschung und ein Lobauf diese Musik !

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Besetzung:
Walther R. Schuster (organ)

Kirchenorgel Dom Passau

Titel:

Concerto in G für 2 Manuale und Pedal: 
01. Allegro (Bach/Ernst) 4.02
02.Grave (Bach/Ernst) 3.07
03. Presto (Bach/Ernst) 2.35

04. Präludium und Fuge in C-Dur (Bach) 10.59

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