Verschiedene Interpreten – Hans Rosenthal präsentiert Höhepunkte aus „Das gibt´s nur einmal“ (1983)

FrontCover1Im Jahre 1983 präsentierte die ARD ein ganz besondere Show !

Um dieses Satz so richtig zu verstehen, bedarf es einer Einnerung an Hans Rosenthal:

Hans Rosenthal wuchs in einer jüdischen Familie in Berlin-Prenzlauer Berg (Winsstraße 63) auf und erlebte als Kind die wachsende antisemitische Verfolgung durch den Nationalsozialismus. Sein Vater starb 1937 an Nierenversagen, seine Mutter 1941 an Darmkrebs. Sein Bruder Gert (26. Juli 1932−Oktober 1942)[1] und andere Angehörige wurden im Holocaust ermordet. Hans Rosenthal wurde ab 1940 von den Nationalsozialisten zu Zwangsarbeit herangezogen; er arbeitete u.a. als Totengräber bei Fürstenwalde und als Akkordarbeiter in einer Blechemballagenfabrik in Berlin-Weissensee und Torgelow. Ab 1943 tauchte er in der Berliner Kleingartenanlage „Dreieinigkeit“ (Bezirk Lichtenberg) unter und überlebte bis zum Kriegsende im Versteck, wo er von drei nichtjüdischen Berlinerinnen unterstützt wurde.

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Der kleine Hans Rosenthal

1945 machte er eine Ausbildung beim Berliner Rundfunk, wo er danach als Regieassistent arbeitete und das erste Hörspiel Nathan der Weise betreute. Zeitweise war er auch im Betriebsrat des Berliner Rundfunks tätig, dies führte jedoch zunehmend zu Konflikten mit den Aufsichtsgremien der sowjetisch gesteuerten Rundfunkanstalt. Deshalb ging Rosenthal im Jahre 1948 in die Westsektoren und wechselte zum RIAS, wo er zunächst als Aufnahmeleiter und Unterhaltungsredakteur seine Rundfunkkarriere startete. Er wurde schließlich einer der beliebtesten deutschen Quizmaster von Unterhaltungssendungen im Hörfunk. Beim RIAS Berlin gestaltete er in den 1950er- bis 1980er-Jahren Rate- und Unterhaltungssendungen, die er auch meistens selbst entwarf. Dazu gehören Allein gegen alle, Wer fragt, gewinnt, Kleine Leute – große Klasse, Das klingende Sonntagsrätsel, Spaß muß sein, Opas Schlagerfestival, Da ist man sprachlos, Frag mich was, Die Rückblende und Günter Neumann und seine Insulaner (als Aufnahmeleiter), Spiel über Grenzen und im Fernsehen Gut gefragt ist halb gewonnen, Dalli Dalli sowie Rate mal mit Rosenthal, KO oder OK, Alles mit Musik, Eins plus eins gegen zwei, Erinnern Sie sich noch ?, Gefragt – Gewusst – Gewonnen, Mal seh’n was uns blüht, Quizparade, Hans Rosenthal stellt vor, Zug um Zug und Das Schlagerfestival der 20er Jahre im ZDF. Eine seiner besten Sendungen war die ARD-Show Das gibt’s nur einmal – Noten, die verboten wurden (Buch: Curth Flatow) aus dem Jahre 1983; in dieser Sendung versuchte Rosenthal, die Zeit des Nationalsozialismus in einer Unterhaltungssendung zu verarbeiten. Hier zeigte Rosenthal in einer pointiert gesetzten Conference, dass er neben seiner vielseitigen Arbeit als Quiz- und Showmaster auch über

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Der große Hans Rosenthal

lange Jahre hinweg politische Kabarettsendungen gestaltet und geleitet hat. Seine Schlussconference von damals hat auch heute nichts an Aktualität eingebüßt: „Vor 50 Jahren fing alles an, und wir alle können nur hoffen, dass diese Vergangenheit keine Zukunft hat!“ Der SPIEGEL schrieb in den 1980er-Jahren über Rosenthal, dass seine Herzlichkeit „nahe dem Gefrierpunkt“ sei und er allzu harmlos daherkam. Beim Fernseh- und Radiopublikum kam Rosenthal jedoch nach wie vor gut an. Bekannt wurde er durch die Moderation der ZDF-Sendung Dalli Dalli und seine wiederkehrende Frage an das Publikum „Sie sind der Meinung, das war…?“, worauf das Publikum stets begeistert „Spitze!“ rief, während Rosenthal einen – im Fernsehbild kurz „eingefrorenen“ – Luftsprung vollführte, der sein Markenzeichen wurde.
Obwohl Rosenthals Betätigungsfeld im Hörfunk und Fernsehen überwiegend auf Deutschland konzentriert war, hat er auch einige Sendungen im Ausland produziert: Bereits im Jahre 1966 veranstaltete er im Paris Theatre in London die Sendung „Spaß muß sein“ (Aufnahme: 11. Juli 1966) anlässlich der Fußballweltmeisterschaft (eine Coproduktion zwischen der BBC – Deutschsprachiger Dienst und dem RIAS, SFB, NDR und SDR); es folgten aus der Schweizer Halle in Tondern/Dänemark „Wer fragt – gewinnt“ (Aufnahme: 11. April 1970) und „Spaß muß sein“ aus dem Brucknerhaus in Linz/Österreich (Aufnahme: 10. November 1984) sowie jeweils 2 Sendungen jährlich von „Dalli, Dalli“ aus Wien.
Zwei von Rosenthal begründete Hörfunk-Sendereihen laufen im Deutschlandradio Kultur. Es ist die Reihe Sonntagsrätsel (früher: Das klingende Sonntagsrätsel), die sonntags mit Christian Bienert als Moderator ausgestrahlt wird, und das Städtequiz Allein gegen alle, das im Rahmen der Reihe Aus den Archiven einmal im Monat gesendet wird.
Rosenthal engagierte sich seit den 1960er Jahren im Zentralrat der Juden in Deutschland, ab 1973 als Mitglied seines Direktoriums, in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie in diversen sozialen Projekten. Sein bevorzugter Ferienort war Utersum auf Föhr, dessen Ehrenbürger er wurde.

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In der Zeit von 1965 bis 1973 war der bekennende Fußballfan auch Präsident des Fußballvereins Tennis Borussia Berlin. Die in diesem Verein tätige und von ihm mitgegründete „Prominenten-Elf“ trägt seit seinem Tod den Namen „Hans-Rosenthal-Elf“ und sammelt Gelder für die Hans-Rosenthal-Stiftung „Schnelle Hilfe in akuter Not e.V.“
1980 veröffentlichte Rosenthal unter dem Titel Zwei Leben in Deutschland seine Autobiographie. Er starb 1987 an Magenkrebs und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin beigesetzt. Mit seiner Frau Traude hat Hans Rosenthal eine Tochter und einen Sohn.(Quelle:

Rosenthal war also mehr als unmittelbar vom dreckigen Terror des Nazipacks betroffen.  Dass er damals diese Show moderierte, erfüllt mich heute mich großer Achtung, auch wenn ich damals seinen “Dalli-Dalli“ Klimbim als mehr als überflüssig empfand.

Und die „Jüdische Allgemeine“ Zeitung schrieb erst neulich (09.01.2014) über diese Show:

Das gibt’s nur einmal – Noten, die verboten wurden«, lautete der Titel einer Show, die Hans Rosenthal 1983 in der ARD präsentierte. Auf dem Programm: populäre Musik mit Texten und Melodien jüdischer Autoren und Komponisten, die unter den Nazis in Deutschland Aufführungsverbot hatten.

Werner Richard Heymann etwa, desssen Schlager Das gibt’s nur einmal der Sendung den Namen gab, Fritz Rotter und Walter Jurman von den »Comedian Harmonists« (Veronika, der Lenz ist da), Operettenkomponisten wie Leon Jessel (Schwarzwaldmädel), Emmerich Kálmán (Die Csárdásfürstin) und Paul Abraham (Ball im Savoy).

Die von ihm ausgewählten Musiktitel ergänzte Rosenthal mit Zitaten aus der Zeit des Nationalsozialismus und Ausschnitten aus der Wochenschau. Diese Sendung war für ihn eine Herzensangelegenheit. Hans Rosenthal hatte die Schoa versteckt in einer Laubenkolonie überlebt.

»Es war ein dunkles, trauriges Kapitel im Buch der deutschen Geschichte, das vor 50 Jahren anfing«, sagte der populäre Entertainer in der Live-Sendung: »Ich bin stolz, als Berliner diese Sendung präsentieren zu dürfen. Von hier nahm vieles, beinahe alles davon, seinen Anfang, aber hier haben auch viele schöne Melodien das Licht der Welt erblickt.«

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Und in wikipedia kann man dann noch folgendes über diese Show lesen:

„Zu einer seiner besten Sendungen zählt die ARD-Show „Das gibt’s nur einmal – Noten, die verboten wurden“ (Buch: Curth Flatow) aus dem Jahre 1983; in dieser Sendung versuchte Rosenthal, die Zeit des Nationalsozialismus in einer Unterhaltungssendung zu verarbeiten. Hier zeigte Rosenthal in einer pointiert gesetzten Conference, dass er neben seiner vielseitigen Arbeit als Quiz- und Showmaster auch über lange Jahre hinweg politische Kabarettsendungen gestaltet und geleitet hat. Seine Schlussconference von damals hat auch heute nichts an Aktualität eingebüßt: „Vor 50 Jahren fing alles an, und wir alle können nur hoffen, dass diese Vergangenheit keine Zukunft hat!“

Ich kann da nur sagen: Respekt, auch wenn die Musik … nur bedingt zu meinem bevorzugtem Repertoire gehört (wobei mir Seite 2 mit ganz viel Horst Jankowski deutlich besser gefällt).

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Besetzung:
Diverse Interpreten
+
Rias Orchester unter der Leitung von Horst Jankowski
Rias Orchester unter der Leitung von Willy Mattes

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Titel:
01. RIAS Orchester: Das gibt´s nur einmal (Richard/Heymann/Gilbert) 1.38
02. Heinz Holecek: Die Musik kommt (Straus/v.Liliencron) 2.52
03. Brigitte Lindner: Erklingen zum Tanze die Geigen (Jessel/Neidhardt) 1.30
04. Martin Finke & Dagmar Koller: Malwine, ach Malwine (Jessel/Neidhardt) 0.48
05. Martin Finke: Mädle aus dem schwarzen Wald (Jessel/Neidhardt) 1.09
06. Rudolf Schock: Zwei Märchenaugen (Kálman/Brammer/Grünwald/Jenbach) 2.18
07. Frieder Stricker: Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht (Kálman/Stein) 2.18
08. Martin Finke & Brigitte Lindner: Irgendwo auf der Welt (Heymann/Gilbert) 2.25
09. Tamara Lund: Heut könnt´ einer sein Glück bei mir machen (Fall/Schenzer/Wellisch) 1.24
10. Ernst H. Hilbich & Tamara Lund: Joseph, ach Joseph (Fall/Schenzer/Wellisch) 1.30
11. Botho Lucas-Chor: Ausgerechnet Bananen (Yes, We Have No Bananas) (Silver/Cohn/Beda) 1.10
12. Horst Jankowski: Alexanders´s Ragtime Band + Always (Berlin) 1.25
13. Botho Lucas-Chor: Veronika, der Lenz ist da (Jurmann/Rotter) 1.37
14. Horst Jankowski: Tiger Rat (LaRocca) 1.08
15. Botho Lucas-Chor: Ich weiß nicht, was soll das bedeuten (Die Loreley) (Silcher/Heine) 1.13
16. Horst Jankowski: Parade der Zinnsoldaten (Jessel) 1.44
17. Beate Granzow, Helmut Wallner & Tamara Lund: Es ist so schön am Abend bummeln zu gehn + Toujours L´amour (Abraham/Günwald/Löhner) 2.17
18. Beate Granzow & Helmut Wallner: Mausi (süß warst du heute nacht) (Abraham/Günwald/Löhner) 0.58
19. Horst Jankowski: Macke-Messer-Song (Brecht/Weill) 2.10
20. Beate Granzow & Helmut Wallner: Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht + Und zum Schluß schuf der liebe Gott den Kuss (Hirsch/Rebner/Berg) 1.56
21. Willy Mattes: Can-Can (Offenach) 1.56

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ORF Big Band & Dagmar Koller – Why Not (1975)

FrontCover1Also, an die großartige Erika Pluhar kommt sie nicht ran … aber dennoch, die Dagmar Koller war einer der großen Stars i der österreichischen Musikszene … dies gilt zumindest für den Bereich der leichten Muse:

Dagmar Koller (* 26. August 1939 in Klagenfurt, Kärnten) ist eine österreichische Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin.

Dagmar Koller besuchte mit sechs Jahren eine Ballettschule. Später studierte sie an der Wiener Akademie für Musik und Darstellende Kunst. Sie begann ihre Karriere an der Wiener Volksoper und wurde schnell über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Von Juli bis November 1964 bereiste sie mit einer Tournee von Wiener Blut mit einer Wiener Produktionsfirma die USA und Kanada. In der Operette Das Land des Lächelns (1964 in Berlin) von Franz Lehár feierte sie große Erfolge. Später wirkte sie in zahlreichen Musicals, wie u. a. My Fair Lady, West Side Story und Sweet Charity, mit.

Dagmar Koller01Die deutschsprachige Erstaufführung von Der Mann von La Mancha, in der Fassung von Robert Gilbert fand am 4. Jänner 1968 im Theater an der Wien in Wien mit den Schauspielern des Burgtheaters, Josef Meinrad in der Titelrolle und Blanche Aubry als Aldonza statt. Dagmar Koller übernahm in der Folge mit großem Erfolg die Partie der Aldonza. Weitere Bühnenpartner von Dagmar Koller waren u. a. Elizabeth Taylor, René Kollo und Udo Jürgens. Sie trat auch in der Fernsehserie Ringstraßenpalais auf.

Mit der Operette Königin einer Nacht startete sie ihre Fernsehkarriere. Koller moderierte außerdem zahlreiche Fernsehsendungen im ORF, wie z. B. Hallo, wie geht’s?. In dieser Sendung plauderte sie mit Publikumslieblingen und Prominenten und zeigte Ausschnitte aus dem Leben der Stars. Zahlreiche Tourneen durch die USA, Japan und Europa (u. a. zehn Deutschland-Tourneen) festigten ihren Ruhm.

Dagmar Koller war von 1978 bis zu dessen Tod 2008 mit Helmut Zilk verheiratet, Wiens Bürgermeister von 1984 bis 1994.

In der österreichischen Fassung von Shrek 2 synchronisierte sie Jennifer Saunders in der Rolle der guten Fee.

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Dagmar Koller mit Curd Jürgens

Koller war Herausgeberin der monatlich erscheinenden, zum Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien im Rathaus gehörenden Zeitschrift Enjoy Vienna/Willkommen in Wien, die Ende 2015 eingestellt wurde. (Quelle: wikipedia)

Hier ein Album mit ihr, eingespielt mit der ORF Big Band unter der Leitung von Kai Warner, und der kommt ja eigentlich aus Hamburg:

Kai Warner (* 27. Oktober 1926 in Bremen; † 9. Juli 1982 in Hamburg), bürgerlicher Name Werner Last, war ein deutscher Orchesterleiter, Produzent, Arrangeur und Komponist.

Warner nahm Klavierunterricht bei Ernst Weelen, theoretischen Unterricht erhielt er durch den Reger- und Humperdinck-Schüler Richard Bulling.

Nach Kriegsende trat Werner Last als Posaunist zusammen mit seinen Brüdern Hans Last (Bassist, später bekannt als James Last) und Robert Last (Schlagzeuger) in Bremer Varietes und amerikanischen Clubs von Bremerhaven und Umgebung auf. Ferner erhielt er Privatunterricht im Akkordeon- und Klavierspiel. Dabei wurden sie von dem Komponisten und Manager Friedrich Meyer entdeckt und für das neu zu gründende Tanzorchester des Senders Bremen engagiert. Bekannt wurden die Brüder Last auch als Mitglieder des Last-Becker Ensembles, das bis 1953 bestand. Als Arrangeur feierte Werner Last seine ersten Erfolge. Nach Auflösung des Bremer Tanzorchesters spielte er noch einige Zeit in einer 12-Mann-Band, später versuchte er sein Glück in den USA. Zuvor heiratete er die 18-jährige Hjördis Harlow, eine Amerikanerin norwegischer Herkunft. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Steven und Werner hervor. Werner Last junior arbeitet ebenfalls als Bandleader; sein „Last Ballroom Orchester“ feiert Erfolge.

Kai Warner

Kai Warner

In den USA musste Werner Last seinen Lebensunterhalt einige Monate mit Gelegenheitsarbeiten verdienen, ehe er in eine New Yorker Musikergewerkschaft (Local 802) aufgenommen wurde. Dadurch erhielt er die Spielerlaubnis als Musiker. Als Posaunist gehörte er verschiedenen renommierten Big Bands an. Nebenbei studierte er beim Schillinger-Professor Rudolf Schramm an der City University of New York Musiktheorie.

1958 kehrte Werner Last nach Deutschland zurück und arrangierte zahlreiche Filmmusiken. 1966 erhielt er einen Polydor-Vertrag als Produzent, er entdeckte und produzierte Renate Kern (LP-Produktionen Lieber mal weinen im Glück, Meine Welt ist schön, daneben zahlreiche Single-Veröffentlichungen mit Kompositionen von Kai Warner, z. B. Freu Dich doch schon auf den nächsten Sommer, 1990, Supermann, An irgendeinem Tag, Come on Let’s Dance, Lass doch den Sonnenschein). Als Kai Warner gründete er sein eigenes Orchester, in dem viele Musiker von James Last mitspielten (u. a. Rick Kiefer, Manfred Moch, Ole Holmquist sowie Warners Bruder Robert Last, der schon bei der Erstbesetzung von James Last am Schlagzeug saß). 1975 wechselte Kai Warner von Polydor zum Philips-Label, u. a. um sich von der Konkurrenz seines Bruders, der ebenfalls bei der Polydor veröffentlichte, abzuwenden. Bereits die erste Philips-Produktion (On the Road to Philadelphia) unter dem gemeinsamen Dach der Deutschen Grammophon Gesellschaft hob durch den dominanten amerikanisch geprägten Disco-Sound von früheren Polydor-Veröffentlichungen ab, welche eher im Schlagerstil gewesen waren.

Nach seiner ersten eigenen LP, Pops for Minis, wurde er vor allem mit der Go in-Serie, die ab 1975 bei Philips unter dem Namen Go in Party fortgesetzt wurde, verbunden. Ab Ende der 1970er Jahre bis zu seinem frühen Tod nahm Warner auch LPs mit reiner Standardtanzmusik auf (Kai Warner bittet zum Tanz). Eine seiner letzten Aufnahmen war eine Hommage an die Swing-Ära (Swingtime Forever).

Er spielte auch etliche Aufnahmen mit seinen Kai Warner Singers ein, die aus einem gemischten Chor von sechs Frauen und sechs Männern bestanden und oft nur von einer Rhythmusgruppe begleitet wurden. Ende der 1960er Jahre arbeitete Warner auch für zwei seltene LP-Produktionen mit dem Mundharmonika-Virtuosen Tommy Reilly zusammen (Melody Fair, Latin Harmonica). (Quelle: wikipedia)

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Diese LP beginnt ja eigentlich vielversprechend … das „Why Not“ ist eine keck-freche Agelegenheit, geht es dabei doch um klassische weibliche Rollenklischees … auch heute noch gut anzuhören …

Aber dann folgt das „Ja! „Vor drei Jahren traf ich dich…“ … und es beginnt ein bunter Reigen schmalziger Liebeslieder …

Nett anzuhören, denn die Dagmar Koller hatte nun wirklich eine gute Stimme …

Welches Potential sie aber eigentlich hatte, kann man bei „Big Spender „Steh nicht an der Tür…“  hören (dieser Song wurde von ihr schon mal 1969 als Single veröffentlicht – ebenfalls mit Kai Warner und seinem Orchester eingespielt). Hier konkurriert sie – und das nicht zu knapp – doch glatt mit der Hildegard Knef … und das will was heißen.

Wie schreib ich bei solchen Gelegenheiten immer wieder mal: Schade um das Potential … da hätte man mehr daraus machen können …

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Die Single aus dem Jahr 1969

Besetzung:
Dagmar Koller (vocals)
+
ORF Big Band unter der Leitung von Kai Warner

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Titel:
01. Why Not (Neubrand/Schwinger) 2.38
02. Ja! „Vor drei Jahren traf ich dich…“ (Pippal/Schwinger) 2.39
03. Träume von Paris (Prager/Neubrand) 2.30
04. Ich bin so froh, dass ich dich hab‘ (Bronner/Neubrand) 3.26
05. Come On Dance (Kupek/Sola) 3.29
06. Lippen schweigen (Lehar/Stein/Léon) 2.33
07. Ich bin gewöhnt an sein Gesicht (Loewe/Lerner) 2.53
08. Die Erinnerung bleibt „Wenn du gehst…“ (Bause/Schneider) 3.25
09. Ich komme nie mehr von dir los (Scott/Lüth) 1.53
10. Alles vergeht und kommt wieder (Bronner/Neubrand/Wehle) 3.14
11. Big Spender „Steh nicht an der Tür…“ (Coleman/Vibach) 2.53
12. Ob es so oder so oder anders kommt (Henning/Safka) 2.35

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Auch diese Erfahrung gehörte zum Leben der Dagmar Koller:

Am 5. Dezember 1993 wurde Zilk bei einem Briefbombenattentat des rechtsextremen Terroristen Franz Fuchs an der linken Hand schwer verletzt. Der paranoide Fanatiker bekämpfte Zilk als Symbol des multikulturellen, weltoffenen Wiens.

Bei dem Briefbombenattentat verlor er zwei Finger seiner linken Hand. Diese war seither in der Greiffunktion stark eingeschränkt und meist in einer Hülle verborgen. (Quelle: wikipedia)

Dass der Zilk dann auch noch in irgendwelche dubiose Spionage-Vorwürfe verwickelt war … ist dann ne andere Geschichte.

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