Peter Schreier – Singt Beethoven (1969)

FrontCover1.jpgMit ihm wurde ich ja noch nie so recht warm, aber anläßlich seines Todes ist er mir schon einen Beitrag wert:

Peter Schreier (* 29. Juli 1935 in Meißen; † 25. Dezember 2019 in Dresden) war ein deutscher Sänger (Tenor) und Dirigent.

Peter Schreier wuchs im sächsischen Gauernitz auf. Er wurde 1943 in die Vorbereitungsklasse des Dresdner Kreuzchores aufgenommen und im Juli 1945 dessen Mitglied.[3] Vom Chorleiter Rudolf Mauersberger wurde er als Talent entdeckt. Bereits als Knabenalt machte Peter Schreier auf sich aufmerksam, was Tonaufnahmen aus dieser Zeit dokumentieren. Mauersberger komponierte für ihn eine Reihe von Solopartien, u. a. das Nocturno, das Vaterunser aus der Geistlichen Sommermusik, das De profundis aus dem Dresdner Requiem und mehrere Volksliedbearbeitungen.

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Nach dem Stimmbruch wechselte Schreier in das Stimmfach Tenor. Nach ersten, privaten Studien bei Fritz Polster folgte ein Gesangsstudium an der Dresdner Musikhochschule.1959 debütierte er an der Staatsoper Dresden als Erster Gefangener in Beethovens Fidelio. 1961 wurde er Ensemblemitglied und feierte erste große Erfolge in Mozart-Partien, die auch in der Folge eine zentrale Rolle in seinem Repertoire spielten. 1963 wechselte er an die Berliner Staatsoper. Sein Belmonte (in Mozarts Entführung aus dem Serail) war ein großer Erfolg; internationale Opernhäuser wurden auf ihn aufmerksam.

1966 debütierte Schreier als Junger Seemann in Tristan und Isolde bei den Bayreuther Festspielen. 1967 sang er erstmals bei den Salzburger Festspielen, wo er von nun an 25 Jahre lang gastierte. Es folgten Engagements an der Mailänder Scala, der New Yorker Met und dem Teatro Colón in Buenos Aires.

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Schreier erwarb sich insbesondere als Mozartsänger internationale Geltung, aber auch die Gestaltung der Evangelistenpartien der Oratorien Johann Sebastian Bachs machte ihn weltweit bekannt. Sein Repertoire war breit gefächert; neben Oper, Lied und Oratorium, einem seiner Meisterbereiche, wirkte er auch im Operettenfach (etwa als Eisenstein in der Fledermaus). Als Sänger war Peter Schreier letztmals am 22. Dezember 2005 in Prag zu erleben. Danach beendete er seine internationale Gesangskarriere. Bereits seit 1981 arbeitete er als Honorarprofessor und leitete internationale Meisterklassen für Gesang.

Peter Schreier05Als Dirigent arbeitete er u. a. mit den Berliner Philharmonikern, den Hamburger Symphonikern, der Staatskapelle Dresden, den Wiener Symphonikern, dem Mozarteum-Orchester Salzburg, dem Gürzenich-Orchester, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und dem Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen.

Von 1984 bis 1990 war Schreier Präsident des „Kuratoriums Schauspielhaus Berlin“ (später Konzerthaus Berlin). Er war Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.[6] Auf Vorschlag von Staatsopernintendant Hans Pischner wurde Schreier 2005 zum ordentlichen Ehrenmitglied der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) berufen.

Schreier lebte in Dresden-Loschwitz, war verheiratet und hatte zwei Söhne, Torsten (* 1958) und Ralf (* 1961), benannt nach dem schwedischen Tenor Torsten Ralf.

Am 25. Dezember 2019 starb Schreier mit 84 Jahren nach langer Krankheit in einem Dresdner Krankenhaus. (Quelle: wikipedia)

Und nun sind die Gazetten voll des Lobes in ihen Nachrufen (bis hin zum BBC) … und auch wenn mir seine Musik nie sonderlich nahe stand: er war ganz sicher einer der bedeutendsten Tenöre des letzten Jahrhunderts (soweit ich mich erinnern kann, hat er so um 2000 seine Gesangskarriere beendet).

Und deshalb, quasi ihm zu Ehren, die Rarität aus dem Archiv des ORF. 1969 gastierte er erneut bei den Salzburger Festspielen und zelebrierte auf einem Liederabend Werke von Beethoven, die sich oftmals auf Texte von Johann Wolfgang von Goethe bezogen)..

Begleitet wurde er dabei von Rudolf Dunckel am Piano:

Rudolf Dunckel

Rudolf Dunckel

Rudolf Dunckel (10.03.1922 – 16.12.1995) studierte an der damaligen Akademie für Musik und Theater Dresden in der Meisterklasse von Prof. Schaufuß-Bonini. Über viele Jahre wirkte er als Professor für Klavier an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“, Berlin.

Rudolf Dunckel hat sich als Solist in Klavierkonzerten, als Kammermusiker und Liedbegleiter prominenter Sänger (u.a. Theo Adam und Peter Schreier) einen geachteten Namen geschaffen. Konzertreisen führten ihn in eine Vielzahl europäische Länder.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Pianistin Eva Ander, widmete er sich viele Jahre der Pflege der reichen Literatur vierhändigen Klavierspiels auf Anregung des Dresdner Musikkritikers Gottfried Schmiedel. Auch das Duo Ander/Dunckel gastierte in verschiedenen europäischen Ländern mit Erfolg. (hermann-mueller.net)

Wie gesagt, wahrlich „not my kind of music“, aber  wie beide die Dynamik dieser Musik meisterhaft beherrschen, ist selbst für mich beeindruckend.

Und damit eröffne dann auch ich dann dieses besondere Beethoven Jahr …

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Besetzung:
Rudolf Dunckel (piano)
Schreier (vocals) and pianist

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Aus dem Programmheft, 1969

Titel:
01. Freudvoll und leidvoll, op. 84 (Goethe) 2.05
02. Wonne der Wehmut, op. 83, no. 1 (Goethe) 3.26
03. Sehnsucht, op. 83, no. 2 (Goethe) 2.18
04. Mit einem gemalten Band, op. 83, no. 3 (Goethe) 1.20
05. Neue Liebe, neues Leben, op. 75, no. 2 (Goethe) 3.16
06. Marmotte, op. 52, no. 7 (Goethe) 1.08
07. Mailied, op. 52, no. 4 (Goethe) 3.29
08. Adelaide, op. 46 (v.Matthisson) 7.00
09. Resignation, Wo0 149 (v.Matthisson) 3.27
10. Andenken, WoO 136 (v.Matthisson) 3.06
11. Ich liebe dich, WoO 123 (Herrosee) 2.33
12. Der Liebende, WoO 139 (Reissig) 2.20
13. Lied aus der Ferne, WoO 137 (Reissig) 3.58
14. Der Zufriedene, op. 75, no. 6 (Reissig) 1.18
15. Der Kuß, op. 128 (Weisse) 2.15

An die ferne Geliebte, op. 98 (nach Gedichten von Aloys Jeitteles):
16. Auf dem Hügel sitz ich spähend 3.14
17. Wo die Berge so blau – Leichte Segler in den Höhen – Diese Wolken in den Höhen 6.53
18. Es kehret der Maien, es blühet die Au –   Nimm sie hin denn, diese Lieder 5.51

19. Der Wachtelschlag, Wo0 129 (Sauter) 3.36
23. Bitten, op. 48, no. 1 (Gellert) 2.46
24. Ich liebe dich, WoO 123 (Herrosee) 2.41

Musik: Ludwig van Beethoven

Noten

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