So Mitte der 70er Jahre begann sich die sog. Alternativbewegung in der Bundesrepublik ein wenig breit zu machen (einchließlich all der esoterischen Tendenzen) und da war der Georg Deuter quasi der musikalische Guru dieser Bewegung:
Georg Deuter, Künstlername Deuter, (* 1. Februar 1945 in Falkenhagen) ist ein deutscher, heute in den USA ansässiger New-Age-Musiker.
Er lernte als Junge autodidaktisch Flöte und Gitarre und arbeitete zunächst als Grafik-Designer und Journalist in München. Ein fast tödlicher Autounfall und Einflüsse aus dem Sufismus brachten ihn zu einem neuen, tieferen Musikverständnis.
Seine seit Anfang der 1970er Jahre veröffentlichten Platten verbinden Natur (eigene Naturaufnahmen), Herz (Flöten-, und Gitarrenmelodien) und Stille (Synthesizer-Space, Form und Atmosphäre der Stücke). Seine Musik verbindet Musikinstrumente westlicher und östlicher Kulturen.
Georg Deuter mit Leonard Cohen, ca. 1971
Im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh Osho komponierte Deuter zwischen 1974 und 1980 die Musik zu verschiedenen von Osho entwickelten Meditationstechniken (*), die seitdem weltweit im therapeutisch-medizinischen Bereich eingesetzt werden. (Quelle: wikipedia)
Der Musiker Georg Deuter aus München war einer der frühen multiinstrumentalen und kosmischen Solisten in Deutschland. 1945 in einer westdeutschen Kleinstadt geboren, lernte er Flöte spielen und brachte sich selbst das Gitarre spielen bei. In München arbeitete er als Graphiker und Journalist.
Dort traf er auch den jungen Produzenten Eckart Rahn, der Deuters eigenwilliger Musik auf seinem neuen Label ein erstes Forum bot. Wegen seiner Begabung, immer neue musikalische Formen anzunehmen, und besonders das Neue mit dem Alten zu verbinden, war Deuter immer am Nabel der Zeit, an der Vorderseite des Wegs zu den sich immer neu anbahnenden musikalischen Formen. Nach anfänglichen Startversuchen in der Rockmusik, aber mit dem feinen Unterschied, dass er sich eine neue Plattform schuf, verschmolz er eine ethnische und atmosphärische Musik mit europäischen Rocknormen. So war Deuter einer der ersten deutschen Musiker, der Naturgeräusche in seine Musik integrierte.
Mit Instrumenten wie Gitarre, Sitar, Orgel, Harmonium, asiatischer und orientalischer Perkussion schuf er 1971 mit seinem Debüt „D“ eine Mischung aus psychedelischem Untergrundrock, Kosmischer Musik und Ethnischer Fusion. Doch er war ständig für Überraschungen gut, die darin bestanden, immer wieder die Bestandteile seiner Musik zu verändern. Nach einem langen Aufenthalt in Poona, Indien, mit Bhagwan Shree Rhajneesh nahm er den buddhistischen Namen Chaitanya Hari Deuter an. So ergab sich auch eine größere Änderung von Deuters musikalischer Haltung. Er war jetzt der Verfasser von geistlicher, harmonischer, und tief meditativer Musik.
Dabei gelang es ihm, eine auch für europäische Ohren angenehme, immer melodiöse Mischung der Klangstrukturen aus östlicher Tradition, Naturklängen und westlicher Technologie herzustellen. Ende der 70er spielte er dann eine weichere, ausgiebig strukturierte Musik, und entwickelte zunehmend eine Vorliebe für den Synthesizer, den er später immer gekonnter in seine Musik integrierte- und Flöte neben etlichen exotischen Instrumenten. So kann man Deuter auch als Vorreiter des „New Age“ sehen, lange bevor jemand anderes an dieses Genre gedacht hatte.
Obwohl seine Musik in den 80er Jahren ein wenig „zahmer“ wurde, so gab es doch immer wieder Glanzlichter, die bewiesen, dass er immer neue Wendungen mit entspannenden Melodien in der Musik erforschte. So spricht es auch für Deuter, dass er zunächst von den Musikjournalisten ablehnend behandelt wurde, später seine Werke jedoch höchstes Lob erfuhren. (Klaus Unland)
Deuter als gereifter Guru mit Apple Laptop
Auf diesem Album nennt sich der Georg Deuter bereits „Chaitanya Hari Deuter“. Und so kann mandieses Album auch anpreisen:
Als einer der ersten Komponisten überhaupt integrierte Deuter eigene Naturaufnahmen in seine Musik. 1982 faszinierte ihn in Südfrankreich das Zirpen der Grillen (Titelstück Cicada). Die Naturstimmung wird hier ausnahmsweise elektronisch erzeugt. Flöten, Mandolinen, Gitarren, Sitar, Klangschalen, diverse Schlaginstrumente – mal tänzerisch beschwingt, mal wie der Traum vom verlorenen Paradies. Unvergessliche Melodien und Stimmungen.
Ganz sicher hören wir hier wunderbare Meditationsmusik (für den, der´s mag) … aber dabei kann man auch die Kirche im Dorf lassen … diese heilsbringende Attitüde, die man dieser Musik früher zugeschrieben hat … das störte mich damals wie heute, denn daraus entstand leicht eine Flucht vor den Realitäten, die einen dann später umso brutaler wieder einholte.
Dieser blog hat ja auch irgendwie den Anspruch, die jeweilige zeitgeschichtlichen Strömungen zu präsentieren … diese Strömung war und ist mir weiterhin nicht ganz geheuer …
Besetzung:
Georg Deuter (all instruments)
+
Deva Renu (harp bei 07.)
Titel:
01. From Here To Here 3.16
02. Light 9.05
03. Cicada 6.37
04. Sun On My Face 4.06
05. From Here To Here (Reprise) 3.32
06. Sky Beyond Clouds 5.33
07. Haiku 3.40
08. Alchemy 7:30
09. Between Two Breaths 3.19
*
**
Die Innenhülle informiert über die damals neue Presstechnik „Direct Metal Mastering (DMM)“
(*) Die Dynamische Meditation ist eine von Bhagwan Shree Rajneesh (heute Osho) entwickelte aktive Meditation.
Die Dynamische Meditation zählt wie die Kundalini-Meditation und die Nataraj-Meditation zu den aktiven Meditationstechniken, in denen körperliche Aktivität eine zentrale Rolle spielt. Für „westliche“ Menschen ist eine meditative Haltung oft schwer zu erreichen, da sie sehr außen-, erlebnis- und aktionsorientiert sind. Durch Bewegung und schnelles vertieftes Atmen (siehe auch Holotropes Atmen) soll die Meditationstechnik über starke Aufladung zu einer intensiven Katharsis führen. Schreien, Weinen, Lachen und Wutausbrüche sind Erscheinungsformen dieser Katharsis. Sie stellt eine Befreiung dar, nach der eine weitere körperliche Aufladung durch intensive Bewegung erfolgt. Ziel sind innere Ruhe und Stille (Quelle: wikipedia)
Und ich warne vor solchen Praktiken, zumindest wenn diese nicht ohne fachkundige Begleitung passieren. Ich habe zu oft erleben müssen, dass diese sog. „intensive Katharsis“ die Menschen völlig überfordert und z.T. in den Suizid getrieben hat.