Dr. Reinhold Lotze – Jahreszahlen der Erdgeschichte (1922)

titelAlso, der Kosmos Verlag kann ja schon auf eine ganz, ganz lange Verlagsgeschichte zurückblicken:
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG (ehemals Franckh’sche Verlagshandlung, W. Keller & Co.) ist der Name eines Stuttgarter Verlags, der sich durch Naturführer, Ratgeber, Technik-, Kinder- und Jugendbücher sowie Experimentierkästen einen Namen gemacht hat.
1822 wurde der heutige Kosmos Verlag als Franckh’sche Verlagshandlung in Stuttgart gegründet. Zunächst belletristisch ausgerichtet, entwickelte sich Kosmos im 20. Jahrhundert zu einem erfolgreichen Ratgeber-, Sachbuch- und Spieleverlag.

Am 6. Juli 1822 erhielten der Weinsteuereintreiber Johann Friedrich Franckh (1795–1865) und sein Bruder Friedrich Gottlob Franckh (1802–1845) die Konzession zum Betrieb einer Sortiments- und Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. Darüber empörten sich die Buchhändler in der Hauptstadt des Königreichs Württemberg, dass die Obrigkeit Branchenfremden gestattete, einen Buchhandel zu führen. Bald gehörten Wilhelm Waiblinger und Eduard Mörike zusammen mit dem Hauslehrer Wilhelm Hauff zu den jungen und seinerzeit unbekannten schwäbischen Autoren, deren Entdeckung und Förderung sich die Brüder Franckh mit großer verlegerischer Leidenschaft widmeten. Auch mit der Reihe Kabinettsbibliothek klassischer Romane bewiesen sie gleichermaßen kaufmännisches wie programmatisches Geschick: Romane ausländischer Autoren, die Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt und beliebt waren, wurden bei Franckh publiziert und zu Preisen verkauft, die unter den Leihgebühren der Bibliotheken lagen.
1904 Gesellschaft der Naturfreunde
Nach dem Tod der Brüder ruhte die Verlagstätigkeit längere Zeit. Erst als Euchar Nehmann sen. (1885-1948)[2] und Hofrat Walther Keller im Jahr 1893 den Verlag übernahmen, kamen Erneuerungen dazu: Ihr erster Innovationsversuch − der abwaschbare Bucheinband − war noch nicht erfolgreich. Der zweite jedoch, die sogenannte Bauchbinde, ist bis heute

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Das Sternbüchlein von 1910

nicht aus dem Verlagswesen wegzudenken. Da die beiden Freunde unbedingt innovativ bleiben wollten, machten sie sich die boomenden Naturwissenschaften und das Interesse der Bevölkerung daran zunutze und gründeten im Jahr 1904 die Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde. Deren Mitglieder erhielten zunächst einmal im Quartal, bald aber schon monatlich die Zeitschrift Kosmos, deren Ziel es war, naturwissenschaftlich fundierte Informationen leicht verständlich jedem Interessierten zugänglich zu machen. Im Rahmen des Jahresbezugs wurden auch vier „Buchbeilagen“ geliefert, die in Form eines Taschenbuchs von rund 70 Seiten ein bestimmtes Thema ausführlicher beschrieben. Bis 1912 stieg die Zahl der Mitglieder und damit die Auflagenhöhe der Zeitschrift auf 100.000.

Zu den Autoren in der Zeitschrift und bei den Büchern gehörten der Schriftsteller Wilhelm Bölsche, der Biologe Raoul Heinrich Francé und der Arzt Gerhard Venzmer.
Im Laufe der Zeit änderte sich die Konzeption, die Bezieher der Zeitschrift wurden automatisch Mitglieder der Gesellschaft und erhielten zahlreiche Vergünstigungen wie Preisnachlass beim Kauf von Produkten aus dem Kosmos-Verlag. Dadurch begann bald auch wieder die Buchproduktion zu florieren, die sich nun auf naturwissenschaftliche und naturkundliche Publikationen, später auch auf Kinder- und Jugendliteratur erstreckte.
Die Zeitschrift Kosmos wurde von 1904 bis 1944 in der Heilbronner Druckerei Carl Rembold KG hergestellt. Die Herstellung der auflagenstarken Zeitschrift erforderte 1921 eine Aufstockung von deren Druckereigebäude. Ab dem März-Heft 1999 hieß die Zeitschrift dann natur+kosmos. Sie fusionierte mit der von Horst Stern gegründeten Zeitschrift natur, bekam ein neues Layout und der bisherige Chefredakteur Dr. Rainer Köthe wurde von Gerd Pfitzenmaier abgelöst. Mit der Juni-Ausgabe 2012 nannte sich das Magazin wieder in natur um. Damit endete die über 100-jährige Geschichte der ältesten deutschen Natur-Zeitschrift.

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Verlagsautor Raoul Heinrich France´(1874-1943) Dinkelsbühl ca. 1920

Etwa ab 1914 rief der Stuttgarter Lehrer Wilhelm Obermeyer (13. Februar 1861–24. Juli 1920) zu einem Zusammenschluss von Pilzfreunden in einer gemeinsamen, deutschlandweiten Organisation auf. 1918 gründete er mit großzügiger finanzieller wie ideeller Unterstützung der Kosmos-Gesellschaft den Verein der Pilzfreunde eV., dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. Das Vereinslokal der Pilzfreunde war in der Stuttgarter Pfizerstraße, wo der Franckh-Kosmos-Verlag bis heute seinen Sitz hat. Bereits 1919 hatte Obermeyer 32 lokale Pilzvereine unter dem Dach seiner Gesellschaft etabliert, die insgesamt 2026 Mitglieder umfassten. 1920 hatte dieser VdP sogar 40 Ortsvereine mit 2600 Mitgliedern. Nach dem plötzlichen Tod von Wilhelm Obermeyer wurde sein Sohn geschäftsführender Vorstand des Vereines, während Ludwig Klein aus Karlsruhe die wissenschaftliche Leitung übernahm. Daraus wurde – nach engagierter Vermittlung durch Adalbert Ricken und Organisation durch Georg Kropp – am 25. August 1921 in Nürnberg die heutige Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM).
Nach den Bombenangriffen auf Stuttgart vom Oktober 1943 war ein Großteil der Arbeit von 40 Jahren vernichtet. Dennoch gelang der Wiederaufbau, und pünktlich zum Jubiläumsjahr 1952 konnte der Neubeginn gefeiert werden. Auch die zweite Verleger-Generation veröffentlichte das, was die Zeit in puncto Naturwissenschaft und Technik interessierte. Rolf Keller und Euchar R. Neumann machten ihre Hobbys zum Programm: In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde das Titelspektrum auf die Themen Eisenbahnen, Elektronik und Pferde ausgedehnt. Zur Legende in der Eisenbahnszene entwickelten sich die ab Anfang der 1960er Jahre erschienenen Bildbände und Fachbücher des Eisenbahnpoeten Karl-Ernst Maedel, der Bilder namhafter Fotografen mit wissensvermittelnden und originellen Texten verband. (Quelle: Wikipedia)
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Der erste Radio-Baukasten von Kosmos

Und hier so ein alter Schmöker aus den frühen 20er Jahren … mein Gott, da wird´s einem sentimentalem Kerl wie mir ganz anders … das Buch ist bald 100 Jahre alt !
Die Naturwissenschaften waren noch nie meiner Stärke, umso mehr meine Hochachtung vor all jenen Leuten, die was davon verstehen, denn auch die Naturwissenschaften sind unverzichtbar, wenn es darum geht, die Entwicklung unserer Welt verständlich zu machen.

Und deshalb unterhalte ich mich auch so gerne mit „solchen Leuten“ … ich sitze dann mit offenem Mund da …  genau wie bei dem durchblättern dieses Buches. Und leider konnte ich über den Autor erstmal so gar keine Informationen zusammentragen, außer, dass er wohl Studiendirektor war.

Wer das Buch mal selber in der Hand halten mag, der komme doch bitte zum öffentlichen Bücherschrank vor dem Rathaus in Pasing/München. Dort wird man es demnächst finden können.
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War damals wohl eher Luxus: Ein farbiges Bild im Buch

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Aha !

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Jetzt wird´s philosophisch, aber angesichts dieser naturwissenschaftlichen Dimensionen kann man das schon werden.

 

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Verlagswerbung

 

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