Verschiedene Interpreten – Musikalische Dokumente – Berühmte Komponisten spielen ihre Werke (Max Reger – Richard Strauss) (50er Jahre)

FrontCover1Und wieder mal so eine knisternde Rarität aus dem Bereich der klassischen Klaviermusik, eingespielt in den Jahren 1905 bzw. 1906 … man glaubt es kaum !

Da haben wir den Max Reger, von dem wir u.a. zwei Kompositionen aus seinem musikalischem „Tagebuch“ hören, eingespielt 1905 und dann npch die sog. „Liebesszene“ aus der Oper „Feuernot“, eingespielt 1906.

Interessant natürlich die Frage,wie wurden denn damals solche Stücke aufgenommen. Nun, der damals neueste Schrei war das sog. Welte Mignon Verfahren:

Das Welte-Mignon-Reproduktionsklavier war der erste mechanische Musikautomat, der die weitgehend authentische Wiedergabe von Klavierstücken ermöglichte.

Die Firma M. Welte & Söhne in Freiburg im Breisgau war durch ihre Entwicklungen auf dem Gebiet der automatischen Musikwiedergabe mit Programmträgern und ihre Orchestrien bereits berühmt, als sie sich 1904 das Wiedergabeverfahren für das von ihnen entwickelte Reproduktionsklavier patentieren ließ. 1905 kam dieses unter dem Namen Mignon, wenig später als „Welte-Mignon-Reproduktionsklavier“ auf den Markt. Dieses Instrument benutzte als Tonträger Lochstreifen aus Papier, die sogenannte „Notenrolle“ oder „Klavierrolle“. Die Reproduktionseinrichtung war eine Gemeinschaftsentwicklung von Edwin Welte und Karl Bockisch.

Welte Mignon01

Damit war es möglich, das einmal eingespielte Spiel eines Pianisten inklusive der Anschlagsdynamik weitestgehend originalgetreu wiederzugeben. Dieses technische Wunderwerk war damals wie heute eine Sensation und erlaubt mit den sehr wenigen wieder gut instandgesetzten Instrumenten eine authentische Wiedergabe dieser Aufnahmen. Da diese Instrumente, wie auch die Notenrollen, extrem aufwändig und teuer waren, waren sie nur für wohlhabende Kreise erschwinglich. Der rechts unten abgebildete Ibach-Welte-Flügel kostete laut Preisliste von 1924 über 8.000 Reichsmark,was nach heutiger Kaufkraft etwa 33.200 EUR entspricht.

In der Firmengeschichte gab es bei Welte für die Reproduktionsklaviere zwei Rollensysteme, T-100 (nach dem vorwiegend roten Rollenpapier Welte-rot genannt) und T-98 (Welte-grün genannt). Das System T-100 benutzte 100 Steuerungslöcher bei einer Rollenbreite von 12 7/8 Zoll = 329 mm. Das System T-98 wurde später entwickelt und kam ab 1919 auf den Markt. Die Steuerung kam jetzt mit 98 Spuren aus, konnte dafür aber auch die normalen Pianola-Notenrollen mit einer Breite von 11 1/4 Zoll = (rund) 286 mm nach dem Standard der Buffalo Convention abspielen. (wikipedia)

Welte Mignon02

Aha …

Und die Musik,nun gut,nu ja … das ist so eine Musik wo ein hoffnungsloser Romantiker wie ich es bin, gedankenverloren und sinnierend zum Fenster hinausschaut und sich den Regen betrachtet … hach …

Und dann noch der übliche WArnhinweis: Diese EP hat einen z.T deutlich hörbaren Knisterfaktor !

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Besetzung:
Max Reger (piano bei 01. – 03.)
Richard Strauss (piano bei 04. – 05.)

Richard Strauss

Richard Strauss

Titel:

Max Reger:
01. Aus Meinem Tagebuch Op. 82 Nr.3 – Andante Sostenuto 4.01
02. Aus Meinem Tagebuch Op. 82 Nr.5 – Moderato 4.15
03. Intermezzo Es-Moll Op. 45 Nr.3 4.03

Richard Strauss:
04. Liebesszene aus der Oper „Feuersnot“ 6.09
05. Rêverie Op. 9 Nr.4 2.51

LabelB1

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Max Reger