Verschiedene Interpreten – Das hat Pfiff (1969)

FrontCover1Natürlich gab es in der DDR nicht nur revolutionäre und sozialistische Arbeiterlieder für das werktätige Volk im Arbeiter- und Bauernstaat.

Nein, auch gepflegte Unterhaltungsmusik = Schlager gab es zu hören und das nicht zu knapp.

Die hier vertretenen Schlagersternchen waren mir mit Ausnahme Gerd Michaelis-Chor gänzlich unbekannt.

Oder kennt jemand Leute wie Britt Kersten, Dagmar Frederic & Siegfried Uhlenbrock, Jirka Rieckhoff, Die Allegros oder Ingrid Winkler, um nur ein paar wenige zu nennen.

SängerInnen

Und einer heißt doch glatt Hendrix … Bert.

Die begleitenden Orchester sind bekannter und neben dem Theo Schumann Combo hören wir auch den jungen Reinhard Lakomy mit seinem Orchester !

Nun, diese leichte Muse muss man mögen, aber … die Aufnahmen auf dieser LP haben durchaus Pepp … und von daher hat der LP Titel „Das hat Pfiff“ durchaus seine Berechtigung … ist halt pfiffig arrangierte Schlagermusik (mit Pop-Ambitionen), warum auch nicht ?

Ach ja … und eine fordert doch glatt einen „intelligenten Mann“ als Partner …

BackCover1

Besetzung:
Orchester Günter Gollasch (bei 01., 05., 08.)
Orchester Reinhard Lakomy (bei 02., 09.)
Orchester Gerhard Kneifel (bei 03., 04., 06., 07., 11., 12.)
Orchester Walter Eichenberg (bei 10., 13.)
Theo Schumann Combo (bei 14.)

Bert Hendrix

Titel:
01. Britt Kersten: Komm zurück aus Wolkenkuckucksheim (Siebholz/Schneider) 2.19
02. Michael Hansen: Stille Wasser sind tief (Bloß/Hardt) 2.46
03. Dagmar Frederic & Siegfried Uhlenbrock: Hörst du den Regen (Schmitz/Colberg) 2.22
04. Rosemarie Ambé: So kann die Liebe sein (Reese/Hardt) 2.11
05. Bert Hendrix: Ich hab‘ zum Casanova kein Talent (Kähne/Schneider) 2.19
06. Gerd Michaelis-Chor: Doringo (Schmitz) 3.44
07. Volkmar Böhm: Pachanga (Koll/Colberg) 2.42
08. Gerd Michaelis-Chor: Tausend bunte Lichter (Michaelis/Schneider) 2.27
09. Jirka Rieckhoff: Träum von Morgen (Bloß/Keuringer) 2.35
10. Uschi Lukowski: Nichts zu machen, ich bin treu (Bause/Schneider) 2.02
11. Die Allegros: Tango mit Rosa (Kähne/Halbach) 2.17
12. Ingrid Winkler: Such dir ein Vorbild (Koll/Colberg) 2.40
13. Harald Rudolph: Rot wie der Mohn (Vogel/Jürgens) 2.03
14. Gerd Michaelis-Chor: Regen im Abendwind (Kunert/Brandenstein) 2.54

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SängerInnen2

Theodor Storm & Reinhard Lakomy – Die Regentrude (Hörspiel) (1986)

FrontCover1Ein bezauberndes Projekt

Hans Theodor Woldsen Storm (* 14. September 1817 in Husum, Herzogtum Schleswig; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen) war ein deutscher Schriftsteller. Mit seiner Lyrik und Prosa gehört er zu den bedeutendsten Vertretern des Poetischen Realismus. Storm ist vor allem für seine Novellen bekannt, empfand sich allerdings in erster Linie als Lyriker und sah die Gedichte als Ursprung seiner Erzählungen. Für ihn war das Erlebnis das Fundament seiner Gedichte, während er der Gedankenlyrik fernstand. Einige Verse und Novellen richten sich gegen den Adel und kritisieren die Beamtenhierarchie sowie die Verbindung weltlicher und geistlicher Kräfte.

Neben den frühen lyrisch-stimmungsbetonten Werken wie Immensee und Angelica finden sich in der Novellistik seiner mittleren und späten Jahre weitere Themen und Impulse. Zu ihnen gehören religions- und sozialkritische Ideen wie in Veronica, Im Schloß oder Ein Doppelgänger. Mit Kunstmärchen und unheimlichen Novellen wie Draußen im Heidedorf und Renate, Eekenhof und schließlich Der Schimmelreiter steht sein Werk in einem Spannungsverhältnis zu Vorgaben des Realismus.

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Storm war Jurist und arbeitete unter anderem als Rechtsanwalt und Richter. Obwohl die Politik für ihn nicht das eigentliche Interessengebiet war, bezog er unter dem Druck geschichtlicher Ereignisse Stellung zu gesellschaftlichen Fragen und war bereit, sich zu engagieren. So war er Mitbegründer eines patriotischen Hilfsvereins und schrieb auf Wunsch seines Freundes Theodor Mommsen Berichte über die Schleswig-Holsteinische Erhebung. Da die dänischen Behörden seine Berufserlaubnis nicht verlängerten, zog er 1853 nach Potsdam, um am dortigen Kreisgericht zu arbeiten. 1856 siedelte er nach Heiligenstadt im katholischen Eichsfeld über, kehrte 1864 nach Husum zurück und übernahm das Amt des Landvogts. 1880 verließ er seine Heimatstadt und verbrachte die letzten Lebensjahre in Hademarschen. Dort entstand mit dem Schimmelreiter seine letzte und umfangreichste Novelle. (wikipedia)

Briefmarke

Reinhard Lakomy (* 19. Januar 1946 in Magdeburg; † 23. März 2013 in Berlin[1]) war ein deutscher Komponist, Pianist, Sänger und Arrangeur. Seine musikalische Bandbreite reicht von Jazz über Schlager und Anfänge des Deutsch-Rock bis Filmmusik, Ballettmusik und elektronische Musik bis zu Hörspielen und Musicals für Kinder.

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Lakomy gehörte in der Deutschen Demokratischen Republik neben den Puhdys zu den Künstlern mit den meisten offiziellen Veröffentlichungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Kinder-Hörspielmusical Der Traumzauberbaum, das er gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Schriftstellerin Monika Ehrhardt, produzierte. (wikipedia)

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Die Regentrude ist ein Kunstmärchen des deutschen Dichters Theodor Storm. Es stammt aus dem Jahre 1863.

Der erste Satz der Geschichte schildert einen übermäßig warmen Sommer vor hundert Jahren. Eine furchtbare Dürreperiode lässt die Pflanzen verdorren und das Vieh verdursten. Die Menschen leiden unter der unerträglichen Hitze. Nur der Wiesenbauer hatte schon vor Jahren eine tiefgelegene Wiese erworben, die noch genug Feuchtigkeit besitzt, um die Heuernte reichhaltig ausfallen zu lassen. Die von der Hitze heimgesuchte Landwirtschaft verursachte eine Teuerung, von der einzig der Wiesenbauer profitierte. Er kann es sich sogar leisten, seiner Nachbarin, der etwa 50-jährigen Mutter Stine, einen Kredit über 50 Taler über den Rückzahlungstermin hinaus zu stunden. Doch selbst dabei verliert er seinen Vorteil nicht aus den Augen und fordert Stines verbliebene Ländereien zum Pfand.

Während dieses Gesprächs rügt er das Verhältnis zwischen Stines Sohn Andrees und seiner Tochter Maren, für die er nun, da es seiner Wirtschaft blendend geht, eine bessere Zukunft plant. Andrees, obwohl dem Dorf als tüchtiger junger Bauer bekannt, ist ihm als Schwiegersohn nicht mehr wohlhabend genug. Stolz brüstet sich der Wiesenbauer seiner Klugheit, da er doch einst mit Andrees’ Vater dessen nun trocken daliegenden Höhenwiesen gegen das sumpfige Tiefland eintauschte.

Erstausgabe

Die nachfolgenden heißen Sommer hatten ihm recht gegeben. Resignierend bemerkt darauf Mutter Stine, dass die Regentrude wohl eingeschlafen sei. Der Wiesenbauer hält die Regentrude für „Gefasel“ und gibt nichts auf die alten Geschichten. Mutter Stine jedoch weiß, dass die Regentrude in einem ähnlich heißen Sommer vor langer Zeit von ihrer Urahne geweckt worden ist, und nennt den Wiesenbauern einen Neugläubigen. Übermütig erklärt der Wiesenbauer, wenn es Mutter Stine gelinge, „… binnen heut und vierundzwanzig Stunden …“ Regen zu schaffen, dann möge Andrees seine Tochter Maren heiraten.

Maren hört dies und ruft den zufällig anwesenden alten Vetter Schulze und Mutter Stine zum Zeugnis dieses Eheversprechens auf.

Mutter Stine weiß zu berichten, dass die Urahne einst mit einem besonderen Spruch die Regentrude erweckte; sie kann sich aber beim besten Willen nicht mehr auf den genauen Wortlaut besinnen. Die Urahne starb, als Stine selbst noch ein Kind war.

Da aber betritt Andrees die Stube. Er trägt ein verdurstetes Schaf bei sich und berichtet, er sei auf der Weide gewesen und habe dort einen Kobold getroffen, welcher Fragmente des Spruchs vor sich hingesungen habe.

Mit Hilfe dieser Fragmente kann Stine den ganzen Spruch rekonstruieren:

Dunst ist die Welle,
Staub ist die Quelle!
Stumm sind die Wälder,
Feuermann tanzet über die Felder!

Nimm dich in Acht,
Eh‘ du erwacht,
Holt dich die Mutter
Heim in die Nacht!

Nun fehlt den jungen Leuten nur noch der Weg hin zur Regentrude. Andrees verspricht, er wolle noch einmal versuchen, dem Kobold das Geheimnis abzulauschen. Tatsächlich trifft er den Feuermann auf seinen versengten Feldern, und dieser weiß bereits über Andrees’ Vorhaben Bescheid.

Diverse Buchausgaben:
Diverse Buchausgaben

Der Feuermann dünkt sich so unendlich klüger als der vermeintliche dumme Bauernbursch (sein kleiner Finger sei viel klüger als manch großer Kerl) und weidet sich daran. Dabei verrät er in seiner Häme und seinem Übermut alles, den Weg und die Bedingung, dass nur eine Jungfrau die Regentrude aufwecken kann. Als Andrees geht, freut sich der Feuermann: „Der Kindskopf, der Bauerlümmle dachte mich zu übertölpeln und weiß noch nicht, dass die Trude sich nur durch das rechte Sprüchlein wecken lässt. Und das Sprüchlein weiß keiner als Eckeneckepenn, und Eckeneckepenn, das bin ich!“ Kurioserweise weist der Kobold sich den Namen Eckeneckepenn zu, der doch eigentlich ein Meermann, also ein Wesen des feuchten Elementes ist.

Schon am nächsten Tage machen sich die beiden jungen Leute in aller Frühe auf den Weg und finden auch bald die hohle Weide. Durch das lange Herabsteigen in ihrem dunklen Stamm gelangen sie in eine Unterwelt, deren Landschaft sich zwar von der ihrigen unterscheidet, dennoch aber ebenfalls unter einer gewaltigen Dürre leidet. Sie spüren eine unerträgliche Hitze während sie eine unendlich lange Allee dürrer Bäume entlanggehen. Da vermeint Andrees, dass diese Hitze durch die unsichtbare Begleitung des Feuermannes entstehe. Als Maren nicht mehr weiterkann, gibt ihr Andrees von dem Met der Urahne, den ihnen Stine mitgab, zu trinken, was sie sofort stärkt. Bis zu einem weitläufigen Garten mit ausgetrockneten Flussbetten begleitet Andrees die Freundin. Ab hier muss sie nun allein gehen durch das Becken eines ausgetrockneten Sees bis zu einer Felswand, von der einst ein Wasserfall sich ergoss.

Maren geht zum Brunnen. Illustration zur Erstveröffentlichung (Anton Muttenthaler 1864):
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Dort in der Felswand, so grau wie der Fels, findet sie denn auch eine schlafende Frauengestalt – eine hochgewachsene, edle Erscheinung, die früher einmal sehr schön gewesen sein musste, nun aber bleiche und eingefallene Augen, Lippen und Wangen hat. „Aber die da schläft nicht, das ist eine Tote!“ Maren kniet nieder, nimmt allen Mut zusammen und sagt das Sprüchlein auf. Unter dem Wutschrei des Feuermanns ist die Regentrude erwacht und steht vor ihr. Diese fragt, was sie wolle. Maren schildert das schreckliche Leiden der Natur unter der Trockenheit. Da begreift die Regenfrau, dass es hohe Zeit ist. Noch aber ist das Werk nicht getan. Erst muss Maren noch den Brunnen in einem bis in den Himmel aufragenden Schloss aufschließen, vorher den glühenden Schlüssel mit geschöpftem Wasser kühlen, immer noch bedroht vom Feuermann. Kaum ist dies aber geschehen, verwandelt sich auch die Regentrude wieder in eine wunderschöne blühende Frau, das Gespinst an der wegen der Ferne nicht zu sehenden Schlossdecke wird zu Regenwolken, die von der Regentrude und auch von Maren durch Klatschen in die Welt gesandt werden. Die Welt hat sich verändert. Überall strömt wieder das Wasser. Die beiden jungen Frauen sind sich nahe. Maren erfährt, wie wichtig es war, dass sie die Regentrude geweckt hatte. Sie hätte sonst in die Erde hinabmüssen und der Feuermann wäre der Herr über die Erde geworden. Nun löscht das aufbrausende Wasser um das Schloss den Feuermann mit Prasseln und Heulen unter dem Entstehen einer riesigen Dampfwolke. Die Regentrude erzählt Maren von den Zeiten, als sie noch von den Menschen geehrt und geachtet wurde. Als die Menschen sie jedoch später vergaßen, schlief sie immer wieder vor Langeweile ein.

Die Regentrude begleitet Maren zurück zu dem wartenden Andrees. Doch Maren hat Angst davor, dass Andrees beim Anblick der wunderschönen Regentrude seinen Kopf verlieren könnte. Die Regentrude akzeptiert dies und verabschiedet sich von ihr vor dem Treffen mit Andrees mit den Worten: „Schön bist du, Närrchen!“ Sie weist auf einen Kahn, mit dem beide nun auf kürzestem Weg über den Dorfbach zu ihrem Dorf zurückschwimmen können.

Der Feuermann (Federzeichnung von Rolf von Hoerschelmann):
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Zweimal gedenkt Maren, dass sie mit ihrem Tun gegen die Interessen ihres Vaters verstößt: Sie hat sich davongestohlen, ihn belogen und ihm nicht am Morgen sein Warmbier bereitet, um die Regentrude zu wecken. Nun sieht sie die Wiesen ihres Vaters überschwemmt – sein Heu schwemmt das Hochwasser weg. Sie denkt: „Was tut man nicht um seinen Schatz“. Andrees drückt ihre Hand und sagt: „Der Preis ist nicht zu hoch.“

Seines Versprechens eingedenk und dem kühlen Geschäftskalkül folgend, das dem Wiesenbauern sagt, dass er mit dem einsetzenden Regen nun wieder mit seinen Tieflandwiesen den schlechteren Teil erwischt hat, richtet er die Hochzeit zwischen Maren und Andrees aus. Diese findet bei strahlendem Himmel statt, aus dem nur ein winziges Wölkchen ein paar Regentropfen auf die Braut herabsendet, der Segen der Regentrude. Danach betritt das Paar die Kirche „… und der Priester verrichtet sein Werk.“

Die Regentrude erschien erstmals am 30. Juli 1864 in der Leipziger Illustrierten Zeitung Nr. 43, mit dem Zusatz „ein Mittsommermärchen“. Storm schrieb das Märchen in Heiligenstadt über Weihnachten 1863 in nur 12 Tagen, als er wegen Röteln das Bett hüten musste, wie er in seinem Brief vom 18. Januar 1864 an Harthmut Brinkmann mitteilte. Angeregt wurde er dabei von der malerischen Scheuche, einem Wasserfall des Flüsschens Geislede im heutigen Kurpark von Heilbad Heiligenstadt.

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Das Märchen Die Regentrude verweist auf die vorchristlichen Religionen im norddeutschen Raum. Die Regentrude erinnert stark an Frau Holle, diese bringt Wasser, jene den Schnee. Beide können für Menschen nur durch gefährliche Abstiege in die Unterwelt (durch die hohle Weide bzw. durch den Sturz in den Brunnen) erreicht werden. Es sind Bilder archaischer Naturgöttinnen, denen Menschen Opfergaben mit der Bitte für reiche Ernte und günstige Witterung brachten. Im Zuge der Christianisierung wurden sie dämonisiert und verschwanden aus dem Gedächtnis der Menschen. Aber in den Volkserzählungen und Sagen leben sie weiter. 1881 in einem Brief an Erich Schmidt sagt Storm selbst, dass er die Figuren diesen entlehnt hat.

Der Feuermann hat Ähnlichkeiten mit dem Rumpelstilzchen aus dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm.

Storm lässt erkennen, dass das Gleichgewicht Mensch-Natur empfindlich gestört wurde, als die Menschen den alten Naturgöttinnen den schuldigen Respekt und die Verehrung versagten. Jacqueline Peter weist darauf hin, dass auch die „bäuerliche Dorfgemeinschaft keineswegs ein naturbehaftetes Kollektiv ist, sondern eine ‚moderne Gesellschaft‘, deren bürgerlich-kapitalistische Struktur auf sozialer und finanzieller Ungleichheit beruht“. „Die Dominanz des Männlichen in der Gesellschaft ist auffallend und ausschließlich negativ behaftet. Das Weibliche nimmt eine eher passive Rolle ein und ordnet sich unter, ganz nach der bürgerlichen Geschlechterordnung.“ Aber die Rettung, die Heilung besteht in der Auferweckung, in der Wiedereinsetzung des Weiblichen als Trägerin des Lebens in die ihm gebührende gesellschaftliche Rolle, ebenbürtig dem Männlichen. „Der Schlüssel liegt in der Rückbesinnung auf Werte wie Naturverbundenheit und Respekt vor der Schöpfung. … Theodor Storm stellt eine gespaltene Welt dar, die jedoch überwunden wird. Das Märchen gipfelt in einer prächtigen Vereinigung und Aufheben aller Gegensätze, ein utopischer Ort wird erschaffen.“ (wikipedia)

Gibt es auch als Theaterstück für Kinder:
Theaterstück

Nun, ich als großer Märchenskeptiker … war und bin begeistert von diesem Hörspiel. Dazu trägt sicher bei, dass auch diese Litera-Produktion sich auf höchstem Niveau bewegt und die sparsamen musikalischen Untermalungen von Reinhard Lakomy das übrige tun, um diesem Märchen (heute würde man vermutlich sagen Fantasy-Roman) diese atmosphärische Dichte bekommen hat.

Und angesichts unserer heutigen klimatischen Problemen ist dieses Märchen geradezu prophetisch.

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Besetzung:
Christian Grashof (Eckeneckepenn
Elsa Grube-Deister (Mutter Stine)
Gabriele Heinz (Frau Trude)
Juliane Korén (Maren)
Daniel Minetti (Andrees)
Alfred Müller (Erzähler)
Helmut Müller-Lankow (Wiesenbauer)
Horst Ziethen (Ein Knecht)
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Schallplattenfassung: Margot Swiatek-Piens
Regie:Jürgen Schmidt
Tonregie: Karl-Hans Rockstedt
Schnitt: Rita Seddig

Das Märchen gab´s dann 1976 auch als Film in der DDR:
Filmbild

Titel:
01. Die Regentrude (Teil 1) 22.12
02, Die Regentrude (Teil 1) 26.49

Text: Theodor Storm
Musik: Reinhard Lakomy

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In der ‚Regentrude‘, die man von allen Märchen am ehesten in der Gattung Kunstmärchen zuschreiben kann, hat Storm die Tradition der realistischen Dorfgeschichte mit dem wunderbaren des romantischen Märchens zu verbinden versucht. Mit der Trude und dem Feuermann griff er germanische Mythen auf, um in seiner bildlichen Darstellung Naturvorgänge zu gestalten und zu erklären. Es gelingt Storm, die mythischen Bilder mit einer aus dem Märchen gewonnenen Moral und mit der realistischen Schilderung des bäuerlichen Lebens zu einer sinnlich erfahrbaren, schlichten und schönen Einheit zu verknüpfen, wie sie uns in sonst kaum einem Text aus dieser Zeit begegnet.“ (Gerd Eversberg, 2000)

Verschiedene Interpreten – Beat-Party (1977)

FrontCover1Ich vermute mal, dass auch in der DDR Sampler sehr willkommen waren, boten sie denn, wie auch in der alten Bundesrepublik die Möglichkeit, sich über unterschiedliche Interpreten einen ersten Eindruck zu verschaffen, um dann – bei Bearf- sich mit bestimmten Interpreten näher zu beschäftigen.

Hier ist so ein Sampler aus dem Jahr 1977, bei dem mich erstmal der Titel ein wenig irritierte, da der Begriff „Beat-Musik“ hier im Westen damals schon längst ein Auslaufmodell war, denn … der Punk stand ja schon heftig kopfend vor der Tür.

Sei´s drum … geboten wir ein aktueller Querschnitt von den damaligen DDR-Bands, von denen so etliche bis heute einen klangvollen Namen haben (Karat, Puhdys, Lift).

Und dann gibt es noch etliche Combos, die zumindest mir eher weniger bis gar nichts sagen: Die Band Skalden stammte ja eigentlich aus Polen, aber sie hatten auch diverse Aufnahmen in deutsch produziert. Oder “ Ingrid Pollow & Gruppe Toast“ und „Gruppe Fonograf“ (die stammte wiederum aus Ungarn) – Der Song „Mädchen in der ersten Reihe“ ist ganz schön pfiffig mit passenden Puszta-Klängen.

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Skalden

Es gibt also so einiges zu entdecken und dabei ist auch ein gewisses schmunzeln ob der z.T. trolligen Lieder („Kein Schlaflied). „Ticke Tom“ klingt ein wenig wie Simon & Garfunkel

Aber natürlich bleibt meine Favorit bei diesem Album der Song „Alt wie ein Baum“, eine weitere Puhdys-Hymne, die längst den Test der Zeit bravorös bestanden hat. Ein Hauch von französischem Chansons erklingt dann bei „Ein guter Tag“.

Also … ein weites Feld, das sich hier auftut …

 

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Titel:
01. Skalden: Frühling (Wszysto Kwitnie Wkolo) (Zielinski/Bobrowski/Branoner) 2.55
02. Gruppe Wir: Gartenparty (Ziegler/Brandenstein) 3.00
03. Gruppe Kreis: Du machst mich müd‘ (Fritzsch/Gertz) 3.45
04. Gruppe Hungaria: Der Platz neben mir (Az Utolto Sorban) (Fenyö) 2.55
05. Veronika Fischer & Band:  Nein, Doktor, nein     3:27
06. Puhdys: Alt wie ein Baum (Puhdys/Lasch) 2.45
07. Gruppe Fonograf: Mädchen in der ersten Reihe (Az Elsö Sorban Ült) (Mòricz/Bròdy/Branoner) 2.30
08. Maryla Rodowicz: Kein Schlaflied (Piosenkaprzeciw Zapsypiami)     2:45
09. Gjon Delhusa: Ticke Tom (Delhusa/Gertz) 3.20
10. Angelika Mann & Reinhard Lakomy-Ensemble: Sieben Zwerge (Delhusa/Gertz) 2.45
11. Rote Gitarren: Ein guter Tag (Mam Dobry Dzien) (Krajewski/Patuszynski/Branoner) 2.50
12. Gruppe Elefant: Drei Mädchen und eine Band     2:55
13. Gruppe Lift: Wasser und Wein (Heubach/Demmler) 3.40
14. Gruppe Expreß:  Wenn Musikanten heimwärts fahren (Lemke/Görke/Demmler) 3.00
15. Karat: So ’ne Kleine (Swillms/Branoner) 3.10
16. Ingrid Pollow & Gruppe „Toast“: Nobody Knows (Traditional) 3.17

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Gruppe Expreß

Reinhard Lakomy + Monika Erhardt – Mimmelitt, das Stadtkaninchen (1983)

frontcover1Von Reinhard Lakomy war hier ja schon mal die Rede, allerdings in seiner Eigenschaft als Komponist und Musiker für elektronische Musik (siehe: hier)

Reinhard Lakomy  hatte dann allerdings auch noch ne ganz andere Seite: Nämlich die des musikalischen Mitgestalters von anspruchsvollen Liedern für Kinder (quasi also der Rolf Zuckowski der DDR).

Aber ohne seine Ehefrau Monika Erhardt wären diese Platten nicht möglich gewesen, denn diese war wohl Ideengeberin und Texterin für diese Produktionen.

Monika Ehrhardt (* 18. September 1947 in Oßmannstedt; eigentlich Monika Lakomy) ist eine deutsche Schriftstellerin und Texterin, die gemeinsam mit ihrem Mann, dem Komponisten Reinhard Lakomy, eine Reihe von Hörspielen und Hörspielmusicals produzierte. Zu den bekanntesten Werken des Paares gehören Produktionen in der Deutschen Demokratischen Republik aus den 1980er Jahren wie Der Traumzauberbaum. Monika Ehrhardt lebt in Berlin-Blankenburg und arbeitet weiterhin als Schriftstellerin.
Monika Ehrhardt erlernte nach ihrer Schulzeit den Beruf der Tänzerin und absolvierte von 1964 bis 1969 ein klassisches Bühnentanz-Studium an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Als Tänzerin arbeitete sie von 1969 bis 1981, während sie parallel zunächst ein Fernstudium der Kulturwissenschaft absolvierte und als Schriftstellerin und Texterin aktiv war.

1977 heiratete Monika Ehrhardt den Musiker Reinhard Lakomy, arbeitete jedoch weiterhin unter ihrem Geburtsnamen. 1978 erschienen ihre ersten Veröffentlichungen von Texten, im selben Jahr produzierte sie ihr erstes Theaterstück in Ost-Berlin. Von 1978 bis 1991

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Monika Ehrhardt + Reinhard Lakomy

produzierte sie gemeinsam mit ihrem Mann, der die Musik komponierte, sämtliche Kinderrevuen im Friedrichstadtpalast Berlin, außerdem zahlreiche Stücke für Musiktheater und Fernsehproduktionen. 1980 produzierten beide gemeinsam mit dem Hörspielmusical Der Traumzauberbaum ihren bis heute größten Erfolg. 1981 wurde sie in den Schriftstellerverband der DDR aufgenommen. Ihre Tochter Klara Johanna Lakomy brachte sie 1984 zur Welt. 1986 wurde sie als Abgeordnete der Stadtverordnetenversammlung Berlin gewählt.

Auch nach der Auflösung der DDR arbeitete Monika Ehrhardt als Schriftstellerin und produzierte weiterhin gemeinsam mit ihrem Mann Hörspielmusicals für Kinder. Von 1990 bis 1992 konzipierte sie mehrere Fernsehsendungen und war Drehbuchautorin von drei Filmen aus der Serie Die Gespenster von Flatterfels. 1991 wurde sie Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) und war von 2000 bis 2014 stellvertretende Vorsitzende des VS Berlin. 2001 wurde sie zudem Vizepräsidentin des Delphischen Rates Deutschlands und 2002 in das internationale Präsidium für den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen mit Sitz in Nikosia, Zypern, berufen. Seit 2003 ist sie Präsidentin des Nationalen Delphischen Rates Deutschland. (Quelle: Wikipedia)
Dies dürfte die zweite LP Produktion der beiden sein … und darum geht´s:
Mimmelitt, das Stadtkaninchen ist der Titel eines Hörspiels für Kinder ab vier Jahren von Reinhard Lakomy und Monika Ehrhardt, das 1984 bei der VEB Deutsche Schallplatten erschienen ist. Ähnlich wie andere Hörspiele aus der Reihe, wie etwa der Traumzauberbaum, umspannt die Handlung eine Reihe von Geschichtenliedern, die selbst kleine Geschichten sind.
Das Kaninchen Mimmelitt erfährt, dass sich in der Stadt ein „quietschendes Geheimnis“ aufhalten soll, ein Eisengeist. Also startet es seine Kasuki, die „Kaninchensuperkiste“ und macht sich auf die Spur. Neugier und trotziger Mut helfen Mimmelitt, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, mitten in der tiefen Nacht. Er findet heraus, dass es sich bei dem Geheimnis um einen quietschenden alten Wetterhahn handelt, der kein Dach mehr hat, auf dem er stehen kann. Mimmelitt verhilft dem Wetterhahn zu einem neuen Anstrich und ein wenig Öl, um das Quietschen abzustellen. Am Ende gelingt es ihm sogar, dem Wetterhahn ein neues Zuhause auf dem Dach einer Schule zu verschaffen. (Quelle: wikipedia)
Hätte diese LP meine Kindheit begleitet, so bekäme ich vermutlich noch heute rote Bäckchen … hat sie aber nicht und so löst diese LP zwar nicht jene tiefen Erinnerungen, aber dennoch ein wohliges Gefühl … ob all der phantasievollen Wendungen, die diese Geschichte um das Stadtkaninchen Mimmelitt bietet.
Und hinsichtlich der Breitenwirkung dieser Geschichte in der DDR weiß ich nichts, aber ich weiß, dass diese  Aufnahmen in unterschiedlichsten Ausgaben auch bei uns – in der BRD – veröffentlicht wurden … und das heißt ja auch was !
Von daher wieder mal ein Beitrag für all die großen und kleinen Kinder, die diesen blog besuchen.
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Hüllengestaltungen aus der BRD

Besetzung:
Carmen-Maja Antoni (Mimmelitt)
Horst Hiemer (Kater Leopold)
Klaus Piontek (Ritter Adalbert)
+
Reinhard Lakomy (vocals, all die verwendeten Instrumente)
Angelika Mann (vocals)
Texte:Monika Ehrhardt
Musik- und Tonregie: Siegbert Schneider
Wortregie: Christel und Uli Wiemer
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Titel:
01. Die Sonne kommt 2.07
02. Morgenmuffelfrühsport 1.36
03. Angsthase 1.36
04. Talerlied 1.07
05. Die Maus Alexander 4.29
06. So mancher Baum 1.14
07. Trauerduett 1.52
08. Hier geblieben 1.18
09. Die Neugier 1.45
10. Lob der Neugier 0.33
11. Die dicke Tante Litfass 2.07
12. Das quietschende Geheimnis 1.36
13. Das Funkelfest 1.44
14. Der Bangemann 2.42
15. Zur Hilfe 1.51
16. Der Schaufelmax 2.50
17. Lokführerlied 1.45
18. Wie viele Tiere braucht die Welt 1.42
19. Liebeslied 0.50
20. Ich brauche ein Dach 0.31
21. Wer den Regenbogen sieht 0.57
22. Der Regen & die Sonne 1.04
23. Die Lichterfee 1.24
24. Hätte ich nur ein Dach 0.30
25. Kosmonautensehnsucht 1.55
26. Rhythmus 2.09
27. Der Zuckertütentraum 1.50
28. Hallo langer Hansel 0.54
29. Der Wetterhahn 1.19
Musik: Reinhard Lakomy
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Wer an weiterführenden Informationen, die zur Vertiefung
der einzelnen blog-Beiträgen dienen, interessiert ist,  benötigt ein Passwort.
Dazu schreibe man an

post-fuer-sammelsurium@gmx.net

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Reinhard Lakomy – Der Traum von Asgard (1983)

frontcover1Auch wenn er nicht so ganz mein Ding ist (zumindest was diese Scheibe betrifft) …gewürdigt werden sollte er hier schon mal:

Reinhard Lakomy (* 19. Januar 1946 in Magdeburg; † 23. März 2013 in Berlin) war ein deutscher Komponist, Pianist, Sänger und Liedermacher. Seine musikalische Bandbreite reichte von Schlagern über Jazz und elektronische Musik bis zu Hörspielen und Musicals für Kinder. Lakomy gehörte in der Deutschen Demokratischen Republik neben den Puhdys zu den Künstlern mit den meisten offiziellen Veröffentlichungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Kinder-Hörspielmusical Der Traumzauberbaum, das er gemeinsam mit seiner Ehefrau Monika Ehrhardt produzierte.

Seine musikalische Ausbildung erhielt Lakomy in der DDR an der Georg-Philipp-Telemann-Musikschule in Magdeburg, wo er bei Dieter Nathow das Klavierspielen und die Grundlagen der Kompositionslehre erlernte. Danach wechselte er an die Musikhochschule Dresden. Um 1966 wurde er Mitglied des Lenz-Sextetts, aus dem wenig später das Fischer-Quartett hervorging. Daneben schrieb Lakomy Schlager für Thomas Lück und Andreas Holm. Nach dem Ableisten des Wehrdienstes in der NVA verließ Lakomy das Fischer-Quartett und arbeitete in verschiedenen musikalischen Richtungen, so u. a. mit einem Mädchenchor. Bereits während dieser Zeit nahm Lakomy die Schlager Es war doch nicht das erste Mal und Heute bin ich allein auf, die 1972 als Single erschienen. Sie brachten ihm neben ersten kommerziellen Erfolgen auch die Kritik von Musikerkollegen ein, die ihm vorwarfen, seine Jazz-Wurzeln verlassen zu haben.

lakomy01Zur gleichen Zeit gründete er das Lakomy-Ensemble, mit dem er seine eigenen Lieder interpretieren konnte. Er arbeitete mit dem Liedtexter Fred Gertz zusammen, seine langjährige Gesangspartnerin war Angelika Mann, genannt „die Lütte“. Im Jahr 1975 gewannen Hauff & Henkler als erste deutschsprachige Künstler mit seiner Komposition Als ich dich heute wiedersah den internationalen Chanson-Grand-Prix von Paris. Nach der Veröffentlichung von vier Langspielplatten zog sich Lakomy 1977 aus dem aktiven Musikgeschäft zurück, weil ihm die Aufmerksamkeit um seine Person unangenehm war. Er begründete dies damit, dass die Leute seine Musik hören und „nicht den Macher umschwirren“ sollten.

Ab 1978 widmete sich Lakomy gemeinsam mit seiner Frau Monika Ehrhardt der Produktion von Kinderliedern und Hörspielmusicals. Das bekannteste Werk des Paares ist der Traumzauberbaum. Insgesamt entstanden 13 verschiedene Produktionen für Kinder, die über 5 Millionen Mal verkauft wurden. Sie schrieben 13 Jahre lang alle Kinderrevuen für den Friedrichstadtpalast Berlin und waren beteiligt am Aufbau des heutigen Kinderensembles dort. Zwischen 1980 und 1991 komponierte und spielte Lakomy außerdem elektronische Instrumentalmusik; als Einflussgeber nannte er Bands wie Tangerine Dream. Das erste Elektronikalbum Das geheime Leben erschien 1982 bei Amiga und erhielt eine vernichtende Kritik in der DDR-Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus. Trotzdem konnte Lakomy rund 100.000 Exemplare in der DDR verkaufen. 1983 erschien die zweite LP Der Traum von Asgard und 1991 das dritte Album Aer. Drei weitere, bis dahin noch nicht veröffentlichte Titel (Nanga Parbat, Manege und Ein gotischer Fall), erschienen 1991 auf dem Sampler Looking East – East Germany. Weiterhin komponierte Lakomy seit den 1970er Jahren Filmmusiken und Soundtracks zu Fernsehserien wie Polizeiruf 110.

Im Jahr 1993 veröffentlichte er sein Album Die 6-Uhr-13-Bahn, das im Buschfunk-Vertrieb erschien. Mit diesem Album zeigte Lakomy seine Sicht auf die Zeit nach der Wende. Kritiker warfen ihm vor, mit dieser Veröffentlichung DDR-Nostalgie zu verbreiten. Lakomy entgegnete, dass er keine Sehnsucht nach dem realen Staat DDR habe, und nannte diesen einen „Unterdrückungsstaat mit seinen unfähigen Wirtschaftsfunktionären, die nur den Westen nachmachen wollten“

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An seinem 50. Geburtstag

Bei einem seiner West-Besuche zu DDR-Zeiten, als Vertreter der DEMUSA und Mitkonstrukteur eines auf Basis des Z80 an der TU Ilmenau im Bereich „Leistungselektronik“ entwickelten DDR-Synthesizers, traf er auf der Frankfurter Musikmesse 1982 auf den Journalisten und Hörfunkmoderator Rainer W. Sauer, der ihn kurz darauf in seiner Sendung Sounds vom Synthesizer beim Hessischen Rundfunk vorstellte. 1999 trafen sich die beiden in Jena wieder, und Sauer produzierte mit Lakomy für Radio Jena zwei Radiospecials (Im Gespräch mit Reinhard Lakomy 2000 und Es war doch nicht das letzte Mal 2001), in denen der Wahl-Berliner über sein Leben erzählte. Unter dem Titel Es war doch nicht das letzte Mal … Erinnerungen ist im Jahre 2000 auch seine Autobiografie erschienen.

Im Jahr 2006 schrieb er für das Planetarium Jena das Familienmusical Unendlich und Eins. Er war weiterhin mit seinen musikalischen Programmen im Land unterwegs.

Am 7. März 2013 gab seine Frau Monika Ehrhardt, mit der er eine Tochter hatte, bekannt, dass Reinhard Lakomy an einem im Februar 2013 diagnostizierten[4] fortgeschrittenen Bronchialkarzinom erkrankt sei, jedoch eine Chemotherapie und damit lebensverlängernde Behandlungsmaßnahmen ablehne. „Wenn man auf ein so reiches Leben zurückblicken kann, wird das Fest nicht schöner, nur weil es länger dauert“ – einer seiner Lieblingssprüche. Lakomy starb am 23. März 2013 im Alter von 67 Jahren in seinem Haus in Berlin an der Krebserkrankung. Am 3. April 2013 wurde er auf dem Friedhof in Berlin-Blankenburg beerdigt.

Lakomy gehörte zu den Künstlern, die 1976 öffentlich gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestierten.

Bei der Bundestagswahl 2009 rief Lakomy öffentlich zur Wahl der Partei Die Linke auf. (Quelle: wikipedia)

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Hier sein zweites Album, das man durchaus als ein thematisch esoterisches Album nennen muss:

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Aha … nun … muss man mögen …

„Drei lange und zwei kürzere elektronische Klangbilder sind auf „Der Traum von Asgard“ zu finden, die sich jetzt nicht unbedingt extrem von denen unterscheiden, die z.B. ein Klaus Schulze zur selben Zeit auf Tonträger gebannt hat. Vornehmlich diverse Synthesizerklänge, vermutlich von oben erwähnten Vermona Synthesizer (allerdings hat Lakomy Ende der 70er auch einige Geräte – zumindest einen Moog – von Edgar Froese erworben), bestimmen das musikalische Geschehen, ab und zu ergänzt um rhythmische Sequenzermuster und durchaus qualitätvolle elektronische Perkussion. Das Ergebnis ist eine ziemlich abwechslungsreiche und farbige Synthesizermusik, die zwischen düster-geheimnisvollen Klanglandschaften, flächig-symphonischen Tongemälden, rhythmischer Computermusik und munter pulsierenden Elektronikmustern hin und her schwankt. Fast wirkt Lakomys Musik wie das Bindeglied zwischen den oft schwermütigen und ausladend-monotonen Klangkonstrukten der Berliner Elektroniker (Schulze, Tangerine Dream) und den eher heiteren Klangspielereien der Düsseldorfer und Weserbergland Schulen (Kraftwerk, Cluster).“ (Achim Breiling)

Wer will kann sich hier nun überzeugen lassen …

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Besetzung:
Reinhard Lakomy (electronics)

backcover

Titel:
01. Der Traum von Asgard  11.45
02. Die gotischen Narren 9.20
03. Möglichkeit einer Ouvertüre 3.27
04. Orakel 6.04
05. Sodom 11.32

Musik: Reinhard Lakomy

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