Die deutschen Barocksolisten – Kammermusik des Barock aus Frankreich (1976)

FrontCover1Wer jene anmutigen Klänge der Barockmuik zu schätzen weiss, der ist natürlich bei den „Deutschen Barocksolisten“ bestens aufgehoben.

Nach meinem Kenntnisstand wurden die Deutschen Barocksolisten Anfang der 70er Jahre gegründet und Leiter des Ensembles war Günther Höller (Jahrgang 1937):

Günther Höller erhielt ersten Flötenunterricht bei Hans-Martin Linde, dem er entscheidende Impulse verdankt. Anschließend studierte er bei Gustav Scheck und Hans-Peter Schmitz.

Günther Höller gilt als einer der Pioniere des Spiels auf der Traversflöte und der Blockflöte. Als Mitglied prominenter Ensembles für Alte Musik – der Capella Coloniensis, des Collegium Aureum, der Deutschen Barocksolisten – unternahm er internationale Konzertreisen; zahlreiche Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen dokumentieren die große Bandbreite seines musikalischen Schaffens. Als Professor an der Musikhochschule Köln kann Günther Höller auf große musikpädagogische Erfolge verweisen; eine stattliche Zahl junger Flötisten ist aus seiner Schule hervorgegangen, unter denen viele wiederum als Professoren im In- und Ausland wirken.

Auf dieser Scheibe beschäftigt sich das Quintett ausschließlich mit Frühwerken des französischen Barocks. Auf der Rückseite der LP-Hülle kann man sich dann mit detailierten Informationen beschäftigen. Überhaupt: warum, verdammt noch mal, werden vertiefte Informationen dieser Art stets nur auf klassischen Alben geboten ? Nun gut, frühere Jazz-Alben aus den USA hatten auch immer viel Text im Angebot.

Hier aber kann man verzaubernde Klänge vernehmen, die einem mit viel Liebe zum Detail angeboten worden. „Die Entdeckung der Langsamkeit“ findet hier eine musikalische Heimat … großartig !

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Besetzung:
Rudolf Ewerhart (cembalo)
Klaus Heitz (violoncello)
Günther Höller (flute)
Helmut Hucke (oboe)
Josef Niessen (violin)

GüntherHöller2012

Günther Höller, 2012

Titel:

Joseph Bodin de Boismortier:
01. Sonate a-Moll für Altblockflöte, Oboe, Violine und Basso continuo, op. 34,6/ 6.56

Michel Corrette:
02. Concerto D-Dur für Traversflöte, Violine und Basso continuo, op. 4,5/ 5.51

Jean Baptiste Loeillet:
03. Triosonate c-Moll für Altblockflöte, Oboe und Basso continuo, op. 1,5 / 7.28

Jacques-Christophe Naudot:
04. Fête rustique : Triosonate C-Dur für Sopranblockflöte, Oboe und Basso continuo, op. 8,3 / 7.59

François Couperin:
05. Triosonate g-Moll : L’astrée : für Oboe, Violine und Basso continuo / 10.10

Joseph Bodin de Boismortier:
06. Sonate g-Moll für Traversflöte, Oboe, Violine und Basso continuo, op. 34,1 /  6.19

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Die deutschen Barocksolisten – Weihnachtsmusik des französischen Barock (1978)

frontcover1Hier mal ganz feine, bzw. feinssinige Klänge der Barockmusik, speziell für die Weihnachtszeit komponiert und zwar nur den Spezialisten der Barockmusik bekannten Komponisten aus Frankreich.

Dargeboten wird diese Musik von den „deutschen Barocksolisten“, einem Ensemble, das nach meinem Kenntnisstand Anfang der 70er Jahre von dem Flötisten Günther Höller gegründet wurde.

Zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen war dann Organist Rudolf Ewerhart der Leiter des Ensembles:

Rudolf Ewerhart (* 1928) wuchs in Trier auf. In Köln und Freiburg studierte er Kirchenmusik sowie Dirigieren und Musikwissenschaft. 1953 promovierte er in Köln mit Die Handschrift 322/1994 der Stadtbibliothek Trier als musikalische Quelle (= Kölner Beiträge zur Musikforschung, VII), Regensburg 1955. 1955 wurde er Dozent und später Direktor der Kirchenmusikschule in Münster – insgesamt fast 20 Jahre lang. Von 1972 bis 1992 lehrte err an der Musikhochschule Köln. Daneben gab er unzählige Konzerte und machte Einspielungen für Rundfunk und Schallplatten. In einem Musikerportrait der Kölnischen Rundschau hieß es:

Anfang der 80er Jahre zog es die Ewerharts von Münster gen Süden. Als zukünftiges Domizil schwebte ihnen damals eigentlich ein Bauernhof mit Scheune vor – letztere sollte genügend Platz für die da schon im Entstehen begriffene Instrumentensammlung bieten. Ihr Herz verloren haben sie dann aber ans spätbarocke Burghaus in Wassenach, den im Jahre 1772 bis 1775 erbauten Adelssitz der Freiherren von Kolb. (Quelle: aw-wiki.de)

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Jedes Land Europas hat seit dem Mittelalter seine ihm eigene Weihnachtsmusik hervorgebracht. Was den Engländern die Carols, für die Deutschen die Weihnachtslieder sind, das bedeuten für die Franzosen die Noëls.

Ihren Ursprung führen diese Gesänge auf mittelalterliche Traditionen zurück: volkstümliche, in der Umgangssprache gedichtete Texte dienten als Einschübe in lateinische Gesänge der Liturgie. Schon sehr früh kennzeichnet diese Sätze ein sehr profaner Zug. Die meisten hier zu hörenden Melodien und Texte entstammen dem 16. Jahrhundert, als die Form der Noëls zu großer Beliebtheit gelangten.

Die Komponisten im Umfeld des barocken französischen Hofs Ludwig XIV. nahmen sich dieser Kunstform wieder an und bearbeiteten die Vorlagen für Orgel oder andere Instrumente.(Quelle: jpc.de)

Den Komponisten Marc-Antoine Charpentier kennen wir übrigens alle: Von ihm stammt die sog. „Eurovisionsmelodie“ … wie wir sie nur zu oft im Fernsehen als Einleitung internatinaler Shows usw. hören durften.

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Französische Krippenfiguren aus den 20er Jahen

Besetzung:
Die deutschen Barocksolisten unter der Leitung von Rudolf Ewerhart

Die Komponisten:
Michel-Richard Delalande – Marc-Antoine Charpentier – Nicolas Lebègue – Louis-Claude Daquin – Pierre Dandrieu

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Titel:
01. Noél 1 „Ou s’en vont ces gais bergers“ (Delalande) 4.41
02. Vous qui désirez sans fin (Charpentier) 2.52
03. Noèl „Pour I’amour de Marie“ für Orgel (Lebègue) 2.55
04. Noèl 2 „Une jeune pucelle“ (Delalande) 5.11
05. Or nous dites Marie (Charpentier) 1.52
06. O créateur (Charpentier) 3:06
07. Noèl VI (Daquin) 6.37
08. Autre Noèl „Laissez paistre vos bêtes“ (Charpentier) 2.00
09. Joseph est bien marié (Charpentier) 1.07
10. Or dites-nous Marie für Orgel (Dandrieu) 3.09
11. Noèl 6 „A la venue de Noèl“ (Delalande) 2.57
12. Noèl allemand „Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich“ (Corrette) 8.57
13. Une jeune pucelle für Orgel (Dandrieu) 1.56
14. Ou s’en vont ces guays bergers (Charpentier) 1.25
15. Noèl Suisse XII (Daquin) 5.09

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Die Instrumenten-Sammlung von Professor Rudolf Ewerhart