Michael Wollny Trio – Weltentraum (2014)

Layout 1Michael Wollny (* 25. Mai 1978 in Schweinfurt) ist ein vielfach ausgezeichneter deutscher Jazzpianist.

Wollny hatte bis 1997 eine musikalische Ausbildung (Klavier, Violine) an der Musikschule Schweinfurt bzw. am Hermann-Zilcher-Konservatorium Würzburg und nahm erfolgreich an den Wettbewerben von Jugend musiziert teil. Ab 1997 studierte er an der Hochschule für Musik Würzburg bei Chris Beier (Künstlerisches Diplom mit Auszeichnung 2002, Meisterklassendiplom 2004). Er hatte auch Unterricht bei John Taylor und Walter Norris.

Wollny war zwischen 1998 und 2002 Mitglied im Bundesjazzorchester, mit dem er auch auf Tournee ging. Daneben gehörte er zum Quartett von Hubert Winter. Im Trio mit Wolfgang Kriener und Joachim Leyh erscheint ein Debütalbum.

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Seit 2001 spielt er mit Heinz Sauer im Duo bzw. im Quartett. Ebenso erfolgreich war er mit dem Trio [em] (mit Eva Kruse als Bassistin und Eric Schaefer am Schlagzeug). Daneben war er an CD-Produktionen u. a. mit den Young Friends, mit Hubert Winter („Different Kind of Stories“, 2003), aber auch Hans-Peter Salentin (Beyond Your Thoughts, Sound of Silence) und Nils Landgren (The Moon, The Stars and You, 2011) sowie zahlreichen weiteren bei ACT erschienenen Alben beteiligt und war als Pianist und musikalischer Mitarbeiter am Schauspielhaus Nürnberg tätig.

Seit 2005 steht er bei dem Jazzlabel ACT unter Vertrag, wo er mit seinem Trio em in der Reihe Young German Jazz debütierte. Im Jahre 2007 erschien sein von Kritikern hochgelobtes erstes Soloalbum Hexentanz. 2014 legte er mit seinem Trio, zu dem nun neben Eric Schaefer der Bassist Tim Lefebvre gehörte, das Album Weltentraum vor, das spielend „den Graben zur Popmusik“ überbrückt[3] und in die Popcharts gelangte; auch die folgenden Alben gelangten in die Charts. Wollny war 2018 erster Artist in Residence in der Festival-Geschichte des Elbjazz.

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Seit 2014 lebt Wollny mit seiner Familie in Leipzig, wo er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater tätig ist.

Wollny gilt als großes Talent. Auffällig sind in seinem Schaffen die vielfältigen Bezüge zu anderen Musikern oder Komponisten, aber auch Schriftstellern und Filmregisseuren, die seine Musik durchziehen und seit 2004 zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit Blick auf den außerordentlichen Reichtum an Außenmaterial auf seinem Album Weltentraum (2014) stellt sich aber auch die Frage, ob hier von Kitsch gesprochen werden kann. In Wollnys Musik lassen sich vier typische und stilbildende Elemente erkennen: 1. ein deutlicheres Interesse an der Harmonik im Unterschied zu den horizontalen Komponenten Rhythmus und Melodie, 2. die Verschleierung des Metrums, 3. ein Gleichgewicht von Komposition und Improvisation bzw. die Absage an den Vorrang der Improvisation, 4. einen musikalischen Fluss, der von keinen Brüchen gestört wird.

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Wollny wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, so dem Jazzpreis der Nürnberger Nachrichten 2007, dem Kulturpreis der Stadt Schweinfurt 2003, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (für Melancholia (2005) mit Heinz Sauer), dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 und dem „Choc de l’annee 2006“ des französischen Jazzmagazins Jazzman (für Certain Beauty mit Heinz Sauer). Im Jahr 2008 erhielt er zusammen mit Heinz Sauer den SWR-Jazzpreis. 2010 folgte die Auszeichnung mit dem ECHO Jazz in der Sparte Instrumentalist/in des Jahres national – Piano/Keyboards.

[em] wurden im Mai 2007 mit dem Ronnie Scott’s Jazz Award als „Most Promising International Newcomer of the Year“ in London ausgezeichnet. Im Jahr 2011 erhielt das Trio den Neuen Deutschen Jazzpreis (sowohl als Band, als auch für Michael Wollny als besten Solisten) und den ECHO Jazz als Ensemble des Jahres national. 2013 erhielt Wollny nicht nur den Preis der Deutschen Schallplattenkritik für sein Album Don’t Explain – Live In Concert mit Heinz Sauer, sondern auch den Bayerischen Staatspreis für Musik und mit dem Trio [em] den ECHO Jazz als Ensemble des Jahres national. Ebenfalls 2013 erhielt er, zusammen mit Heinz Sauer, den mit 50.000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis. 2015 und 2016 erhielt er den ECHO Jazz.[10] 2017 erhielt er den Bayerischen Kulturpreis. Im November 2018 wurde Wollny mit dem Kulturpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet. (wikipedia)

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Man könnte die Sache ganz einfach erzählen: Wie sich Michael Wollny und Eric Schaefer auf die Suche nach einem Bassisten machen, weil Eva Kruse eine Babypause einlegt. Wie sie auf Tim Lefebvre kommen, den Kollegen der US-Formation Rudder, mit dem man schon gemeinsam auf JazzToday-Tour war, der auch bereits an der Seite von Wayne Krantz und Bill Frisell spielte und gerade weil er in seinem Naturell, seinem Klang sowie auf Groove geeichten Spiel so ziemlich das Gegenteil von Kruse darstellt. Wie man sich auf einer kleinen Tour einspielt, um das Album vorzubereiten, das jetzt als „weltentraum“ vorliegt.

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Ähnlich schlicht könnte man das Album selbst beschreiben, schon weil die Grundstimmung elegischer, ruhiger ist und Melodien und Themen mehr im Vordergrund stehen als bei den Vorgängern. Wenn man weiß, dass einmal „My Standards“ als Titel im Gespräch war, könnte man außerdem schnell Wollnys außergewöhnliche Materialauswahl ansprechen: Die Stücke alter wie moderner Klassiker von Guillaume de Machaut aus dem 14. Jahrhundert über Alban Berg, Edgar Varèse und Paul Hindemith bis hin zu dem Zeitgenossen Wolfgang Rihm, mit denen Wollny wieder einmal auf die europäische Musiktradition verweist, in der er so stark verwurzelt ist. Aber auch die Interpretationen von amerikanischer Filmmusik und Kompositionen der Flaming Lips bis zu Pink, die seine Aufgeschlossenheit und seinen starken Gestaltungswillen zeigen.

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Das wäre alles völlig richtig. Und doch zugleich unangemessen vereinfacht. Unterschlagen würde zum Beispiel, wie wichtig der meist im Hintergrund werkelnde Tieftöner Lefebvre für den Charakter des Albums ist. Es mag sich nach Klischee anhören, aber mit dem US-amerikanischen Hünen von der Westcoast klingt das neue Trio nach [em] schlicht „männlicher“. Zugleich hört man verzückt, wie sich die mehr Harmonie-orientierte junge europäische Schule und die mehr Rhythmus-orientierte junge amerikanische Schule begegnen und sich gegenseitig anregen. Keinesfalls unter den Tisch fallen sollte außerdem die Tatsache, dass Eric Schaefers Schlagzeug, unterlegt von Lefebvres mächtigen, teilweise im Schlagbass-Stil anrollenden Clustern so wuchtig wie noch nie klingt – obwohl die CD dezenter ist. Und aufs Neue wird klar, dass Wenige die Kombination von klassischem, hartem Groove mit perkussiver Soundgestaltung so gut beherrschen wie er. Hätte nicht gerade bei den Drummern diese unglaubliche Leistungsexplosion der vergangenen Jahre stattgefunden, Schaefer würde wohl noch viel klarer als Sensation dastehen.

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Vor allem aber würde die schlichte Variante einer Erklärung von „Weltentraum“ Michael Wollny nicht gerecht. Dass der von Chris Beier entdeckte und geformte Pianist mit nun 35 Jahren nahezu alle wichtigen Preise abgeräumt hat; dass er von der Süddeutschen Zeitung als „Jahrhunderttalent“ bezeichnet wird und – wie es Siggi Loch schon bei der ersten Begegnung fühlte – von der Kritik einhellig als international bedeutendster deutscher Jazzer nach Klaus Doldinger, Albert Mangelsdorff und Joachim Kühn angesehen wird; vor allem aber, dass er bei jedem Auftritt unausweichlich sein Publikum überrascht, verzaubert und verblüfft; all das liegt nicht zuletzt daran, dass Wollny mehr als andere in seine Musik investiert – bis an die psychischen wie physischen Grenzen. Und wer sich mit Wollny über Musik unterhält, wird schnell herausfinden, dass es nur wenige Musiker gibt, die sich so intensiv und so philosophisch mit ihrer Kunst beschäftigen.

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„Be Free, A Way“, im Original von den Flaming Lips, demonstriert idealtypisch, welche genialen Ergebnisse das zeitigen kann. Es erreicht nahezu den Zustand der reinen Musik, wie Wollny und sein Trio hier auf der Basis eines archaischen Grundrhythmus‘ eine Melodie freilegen, dynamisch steigern und geradezu atemberaubend einfach zurückführen. Nicht minder beeindruckend ist, wie Wollny bei „In Heaven“, einer David-Lynch-Filmmusik, einen vom erdigen Bass Lefebvres initiierten schweren, prototypisch afroamerikanischen Blues erst scheinbar irrlichternd, dann immer konkreter mit europäischer Tradition auflädt. Während er andersherum das Volkslied „Mühlrad“ radikal dekonstruiert oder Edgard Varèses „Un grand sommeil noir“ fast lyrisch begradigt.

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Ob bei Paul Hindemiths ebenfalls gar nicht mehr so sperrigen „Rufe in der horchenden Nacht“ (der Nachtmensch Wollny hat auch von Alban Berg „Nacht“ ausgesucht) bis zur elegischen eigenen Komposition „Engel“ – Wollny hat einen über technische oder stilistische Fragen derart erhabenen Grad erreicht, dass er jeden Moment nach seiner Empfindung neu und überraschend gestalten kann. Und entsprechend auf seine Begleiter eingehen, sie zur Geltung kommen lassen kann, wie man beim überwältigenden Finale sieht: Der wunderbare Theo Bleckmann verwandelt da Pinks Riot-Girl-Hymne „God Is A DJ“ erst in ein zartes Kunstlied, bevor er mit Wollny, Lefebvre und Schaefer einen Klangvesuv auftürmt.

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Es gibt indes kein Stück von „weltentraum“, in dem man nicht eine Fülle von Entdeckungen macht, wenn man genau hinhört. Wahrscheinlich hört es nie auf, dass diese Musik Neues preisgibt. Mehr kann man von einem Album nicht verlangen. Selten genug bekommt man es. Weil es alles andere als so einfach ist, wie es am Ende scheint. (jazz-fun.de)

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Besetzung:
Tim Lefebvre (bass)
Eric Schaefer (drums)
Michael Wollny (piano)
+
The Bleckmann (vocals, electronics)

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Titel:
01. Nacht (Berg) 3.31
02. Be Free, A Way (Coyne/Drozd) 3.47
03. Little Person (Kaufman/Brion) 3.38
04. Lasse! (de Machaut) 4.27
05. In Heaven (Lynch/Ivers) 3.31
06. Rufe in der horchenden Nacht (Hindemith) 5.32
07. Fragment an sich I (Nietzsche) 1.04
08. When The Sleeper Wakes (Wollny) 3.57
09. Hochrot (Rihm) 3.39
10. Mühlrad (Traditional) 3.46
11. Engel (Wollny) 4.11
12. Un Grand Sommeil Noir (Varèse) 3.45
13. Fragment an sich II (Nietzsche) 2.37
14. God Is A DJ (Pink/Davis/Mann) 8.43

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Die offizielle Website:
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Carl-Ludwig Reichert – Bins blos i (2014)

FrontCover1Er war für die bayerische Musk-Szene unverzichtbar:

Carl-Ludwig Reichert (* 17. Juni 1946 in Ingolstadt; † 4. September 2023 in München) war ein deutscher Musiker, Radiomoderator, Übersetzer und Schriftsteller.

Als Student kam Carl-Ludwig Reichert 1970 zum Bayerischen Rundfunk.

Er speiste eigene Texte in die basisdemokratisch ausgerichtete Sendung Pop Sunday ein.

Reicherts Publikationen reichen von Themen der Jugend- und Popkultur bis hin zu bayerischer Kultur- und Literaturgeschichte.

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Zusammen mit Michael Fruth schrieb er unter dem Gemeinschafts-Pseudonym Benno Höllteufel avantgardistische Mundartlyrik im Gefolge Artmanns und Jandls, erschienen in den Bänden warum nacha ned? und friss wos i sog. Mit diesem Material wurde auch eine Schallplatte aufgenommen.

Reichert war Mitbegründer, Texter, Sänger und Gitarrist der Band Sparifankal.

Mit der Band Sparifankal:
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Von 1970 bis zu seinem Ruhestand 2011 arbeitete er als Autor, Moderator und Regisseur für Bayern 2 für die Sendungen „Zündfunk“, „bluessession“ und „Nachtsession“.

Ab 2000 trat Reichert als Sänger und Gitarrist der akustischen Band Wuide Wachl mit Ulrich Bassenge auf. Nach Auflösung der Gruppe spielte er mit neuen Musikern unter dem Namen Sparifankal 2.

Reichert war seit 1993 mit der Autorin und Karl-Valentin-Biografin Monika Dimpfl verheiratet. (wikipedia)

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Hier eines seiner seltenen Solo-Alben … und auf diesem frönt er so ganz und gar dem Blues …akustisch, archaisch und auch – so war er halt – anarchistisch.

Zuhören … und der Begriff „Münchner G´schichten“ erfährt eine gänzlich neue Dimension.

Als Bonus dann noch ein Radiogespräch mit ihm aus dem Jahr 2018 in dem er nicht nur über seinen Werdegang ausführlich Rede und Antwort steht.

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Besetzung:
Carl-Ludwig Reichert (guitar, vocals, harmonica, kazoo)

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Titel:
01. Deifi 5.40
02. Bins blos i 3.08
03. Donnasdog 2.16
04. Alzi 3.42
05. Hackl 4.50
06. Drebbn 3.35
07. Hund 6.55
08. Hintapfui 3.43
09. Fuas 5.25
10. Bluus 6.30
+
11. Norbert Joa – Blues auf Bayerisch – Ein Gespräch mit Carl-Ludwig Reichert (Bayerischer Rundfunk) (2018) 45.57

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Die offizielle Website:
Website

Ein Nachruf (Quelle: „Süddeutsche Zeitung“ vom 07.09. 2023):
Nachruf

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Wolfgang Burger – Die falscher Frau (Hörbuch) (2014)

FrontCover1Kennengelernt habe ich den Autor mit seinem Roman „Das vergessene Mädchen“.

Wolfgang Burger (* 3. Oktober 1952 in Oberwihl) ist ein deutscher Ingenieur und Schriftsteller von Kriminalromanen.

Burger wuchs in Bad Säckingen auf und studierte in Karlsruhe Elektro- und Medizintechnik. 1993 wurde er zum Doktoringenieur promoviert. Bis 2015 leitete er hauptberuflich eine Forschungsabteilung des Instituts für Produktentwicklung am Karlsruher Institut für Technologie.

Kriminalromane verfasst er seit 1995. Er lebt abwechselnd in Karlsruhe und Regensburg und ist verheiratet mit der Krimiautorin Hilde Artmeier. Burger hat drei Töchter.

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Die Mehrzahl seiner Kriminalromane haben Tatorte in den nordbadischen Städten Karlsruhe und Heidelberg und können als Regional-Krimis eingestuft werden – wenngleich der Autor selbst diese Kategorisierung nicht sehr schätzt. Hauptfigur und Ich-Erzähler der Heidelberger Krimireihe ist Kriminaloberrat Alexander Gerlach. Der Mittvierziger ist Chef der Kriminalpolizei Heidelberg, Freund des Jazz und der Frauen, verwitwet und Vater von Zwillingstöchtern im Teenager-Alter. Neben der häufig subtil konstruierten Handlung stehen das Verhältnis zu den beiden Töchtern, die romantische Affäre zu seiner Geliebten Theresa, als auch das Verhältnis zu seinen subalternen Kollegen Sven Balke und Klara Vangelis, sowie zu seiner Sekretärin Sonja „Sönnchen“ Walldorf im Fokus der Romane.

Der Roman Echo einer Nacht erinnert in vielen Details an den Fall der verschwundenen Madelaine McCann. Seit etlichen Jahren finden sich die Krimis um die Figur Alexander Gerlach regelmäßig präsent in den Spiegel-Bestsellerlisten für Romane, aber eben nicht in den speziellen Krimi-Bestenlisten, die durch Literaturkritikerbewertungen entstehen.

Gemeinsam mit seiner Gattin Hilde Artmeier entstand der Thriller Schmutziges Gift, der im August 2021 beim Knaur Verlag herauskam. (wikipeda)

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Und darum geht´s in dem 8. Band der „Alexander Gerlach“ Serie:

Die Heidelberger Polizeidirektion gleicht einem aufgescheuchten Hühnerhaufen: Im Vorfeld einer internationalen Wirtschaftstagung verdichten sich die Hinweise auf einen bevorstehenden Terroranschlag, und Kripochef Alexander Gerlach versucht fieberhaft, den Tätern zuvorzukommen. Als eine Zielfahnderin vom BKA eintrifft, die auf eine untergetauchte Terroristin angesetzt ist, soll sich die neue Kollegin das Büro ausgerechnet mit Gerlach teilen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommt man sich näher, und während in der Bevölkerung der Unmut wächst und sich Gerlachs halbwüchsige Töchter mit den radikalen Globalisierungsgegnern solidarisieren, meint seine Geliebte Theresa plötzlich, ernsthaft Grund zur Eifersucht zu haben …

Das Buch zum Hörbuch:
Buch

Ein neuer Krimi von Wolfgang Burger, das heißt für mich: stante pede mit dem Lesen beginnen und nicht damit aufhören können, ehe der Schlusspunkt auftaucht. Wie alle vorherigen Bände von Wolfgang Burger (die „Karlsruher“ eingeschlossen) geht auch „Die falsche Frau“ unter die Haut. Auch hier sind es – neben dem fesselnden und zugleich bewegenden Hauptthema – die Storys „dahinter“, die er geschickt zu einem spannenden homogenen und lesenswerten Ganzen zusammenfügt. Wie er es fertig bringt, sich in die verschiedenen Charaktere – hier vor allem der „falschen Frau“ – einzufühlen, ist bemerkenswert. Wolfgang Burger geht es nicht einfach um „Whodunnit? Wer war der/die Böse?“, sondern in erster Linie darum, wie es zu dem Verbrechen gekommen ist, welche Hintergründe und Umstände, welches Umfeld mit verantwortlich dafür sind bzw. ist, dass es geschehen konnte, ohne aber die Tat selbst zu rechtfertigen. Man glaubt, unsichtbar dabei zu sein. Bei aller Nachvollziehbarkeit: weder „Die falsche Frau“ noch die früheren Bände sind 08/15-Krimis; sie sind zu schade, um lediglich „Zeit totzuschlagen“, man muss schon etwas mitdenken. Ich wünsche Wolfgang Burger, dass es sehr, sehr viele Leser gibt, die dazu bereit sind. Es lohnt sich! (Lesekatze)

„Gerlach ist der sympathischste Beamte, den je ein Autor erfunden hat!“ Rhein-Neckar-Zeitung

„Wer neugierig ist, warum der Karlsruher Wissenschaftler Wolfgang Burger einer der erfolgreichsten deutschen Krimi-Autoren ist, der weiß das spätestens nach ‚Die falsche Frau‘. Er strickt seine Plots mit sehr feinen Nadeln und ist immer für Überraschungen gut.“ (Badische Neueste Nachrichten)

Und wenn einer wie ich, die grauenhaften Jahre der RAF ziemlich intensiv mitbekommen hat, der findet dann so einer Krimi, der auch die Geschichte und ihrer Akteure der RAF zum Thema hat, natürlich sehr interessant.

Überhaupt: Wolfgang Burger liebt ja Krimis mit gesellschaftspolitischen Themen … sehr angenehm.

Das Ende „des Falles“ ist – je nach Geschmack – hanebüchen oder atemberaubend … wobei das in der Geschichte enthaltene Eifersuchtsdrama eigentlich überflüssig war.

Und auch dieses Hörbuch lebt natürlich auch von dem versierten Sprecher Frank Engelhardt (* 31. Oktober 1945)

Engelhardts Stimme ist den deutschen Fernsehzuschauern aus der amerikanischen Zeichentrickserie Family Guy bekannt, er spricht den Familienhund Brian. Als Franky ist er in der japanischen Anime-Serie One Piece zu hören.

Neben seinen zahlreichen Synchronisationsarbeiten für viele ausländische Schauspieler liest er auch Hörbücher und schrieb das Dialogbuch zum Animationsfilm Adam Sandlers acht verrückte Nächte. (Frank Engelhardt ist als Synchronsprecher aus zahlreichen Filmen und TV-Serien bekannt. Er lieh seine Stimme u. a. Humphrey Bogart, Samuel L. Jackson, Martin Sheen, Steven Seagal, Franco Nero, Michael York, Malcolm Mc Dowell, Eric Roberts und John Voigt.

Frank Engelhardt

Zuletzt synchronisierte er den Polizeichef Will Pope, gespielt von J. K. Simmons, in der erfolgreichen amerikanischen Krimi-Serie „The Closer“. Nicht nur als Sprecher, sondern auch als Autor und Regisseur war Engelhardt bereits für den Südwestdeutschen Rundfunk, das Badische Staatstheater und für die Produzenten zahlreicher TVSerien wie z. B. „Beverly Hills 90210“ tätig. (opus-live.de)

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Besetzung:
Frank Engelhardt (Sprecher)

Regie: Volker Gerth

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Titel:

CD 1:
Kapitel 01. – 11. (1.12.10)

CD2:
Kapitel 12. – 24 (1.27.12)

CD 3:
Kapitel 25 – 36 (1.14.28)

CD 4:
Kapitel 37 – 50 (1.19.44)

CD 5:
Kapitel 51 – 65 (1.12.42)

CD5A

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Alternatives Frontcover:
AlternativesFrontCover

Interview mit Wolfgang Burger:

Kriminetz: Du übst zwei Berufe gleichzeitig aus. Neben deiner Tätigkeit als Schriftsteller bist du Ingenieur in Karlsruhe, wo du auch lebst. Ich stelle mir die sachliche Welt der Naturwissenschaft sehr gegensätzlich zur fiktiven Welt der Fantasie, dem Plotten und Erfinden von Figuren, vor. Wie bringst du beides unter einen Hut?

Wolfgang Burger: Zunächst mal zählen die Ingenieurwissenschaften nicht zu den Naturwissenschaften 🙂 Früher sprach man sogar von der Ingenieurskunst, und das trifft die Sache ganz gut. Beim Krimischreiben hilft die logische Denkweise und das stringente Vorgehen des Ingenieurs natürlich sehr. Und die kreativen Prozesse im Kopf sind merkwürdigerweise dieselben, ob man einen Roman schreibt oder ein technisches Gerät entwickelt. Was beim Schreiben noch dazu kommen muss, ist die Fähigkeit, sich halbwegs ordentlich auszudrücken (wobei im Krimi die Sprachkunst nicht im Vordergrund steht) und ein Gespür für Menschen, für Psychologie. Letzteres ist aus meiner Sicht extrem wichtig. Fast noch wichtiger als die Logik.

Kriminetz: Du greifst in deinem aktuellen Krimi ein politisches Thema auf. Welche Auswirkungen hatte die RAF-Zeit auf dein eigenes Leben?

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Wolfgang Burger: Ich bin alt genug, um das alles als Erwachsener miterlebt zu haben. Damals war jeder, der auf sich hielt, sehr links und sehr systemkritisch, und es gab die sprichwörtliche klammheimliche Freude, wenn ein RAF-Anschlag erfolgreich war. So weit ging das bei mir allerdings nicht. Ich hatte mit der RAF natürlich auch nie direkt zu tun. Ich lehnte Gewalt gegen Menschen zutiefst ab und bin außerdem viel zu ängstlich für so was.

Kriminetz: Ein geplanter terroristischer Anschlag gegen die Barock-Perle Heidelberg wäre doch ein touristischer Albtraum?

Wolfgang Burger: Von dem geplanten Anschlag kriegen die Touristen ja gar nichts mit. Das einzige Ärgernis wäre wohl gewesen, dass das Heidelberger Schloss für einige Stunden gesperrt werden musste, um Ron Henderson seinen Kurzausflug zu ermöglichen.

Kriminetz: Alexander Gerlach steckt in einem Dilemma. Gegen die moralischen Vorstellungen seiner Töchter und seiner Geliebten muss er den amerikanischen Minister Ron Hendersen, der soviel Dreck am Stecken hat, beschützen. Dieser Hendersen verdirbt ihm sogar, obwohl er gar nichts davon weiß, die Schäferstündchen mit der göttlichen Theresa. Stellt Gerlach seine Dienstpflicht über sein Privatleben?

Wolfgang Burger: Ich denke, dass muss nicht nur ein Polizist hin und wieder. Besonders viel Spaß hat mir beim Schreiben Gerlachs Rumgeeiere gemacht. Er ist ja im Grunde alles andere als ein Freund des amerikanischen Wirtschaftsministers, darf das aber nach außen hin niemanden merken lassen und muss seinen Job machen. In diesem Dilemma steckt jeder mal, der eine verantwortliche Position bekleidet.

Kriminetz: Die Zwillingstöchter des Kommissars sperren Teile ihres Facebook-Profils für ihren Vater, sie grenzen ihn aus einem Teil ihres Lebens aus. Hast du deinen drei mittlerweile erwachsenen Töchtern, als sie noch jünger waren, schon deine Krimi-Manuskripte zum Testlesen gegeben?

Wolfgang Burger: Nein. Aber ich hole mir bei solchen modernen Dingen wie Facebook natürlich hin und wieder Rat bei meinen (inzwischen erwachsenen) Töchtern. Dass Kinder es nicht schätzen, wenn ihre Eltern alles mitlesen, was sie mit ihren Freunden besprechen, finde ich völlig normal. Wenn ich als Teenager Besuch von einem Mädchen hatte, hätte ich mich auch nicht gefreut, wenn meine Mutter ständig dabei gesessen hätte.

Kriminetz: Alexander Gerlach gebraucht als Bezeichnung für seine Team-Kollegen den Begriff „Untergegebene“. Warum wählt er diesen Begriff?

Wolfgang Burger: Es stimmt ja nun mal. Er ist der Chef, und hin und wieder lässt er das seine Leute auch spüren. Oft nennt er sie allerdings auch seine „Mitarbeiter“. Das klingt natürlich freundlicher, verschleiert aber die wahren Verhältnisse. Ich denke, gerade in Stresssituationen geht es bei einer Behörde wie der Polizei nicht immer sehr freundlich zu. Da herrschen diktatorische Verhältnisse. Wenn die Feuerwehr ausrückt, dann heißt es auch nicht „Lieber Kollege Meier, hätten Sie die Güte, in absehbarer Zeit den Schlauch bis zum nächsten Hydranten auszurollen.“

Die offizielle Website:
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Lake – Wings Of Freedom (2014)

FrontCover1Und weiter geht´s mit Lake:

Lake ist eine deutsch-britische Rockband, die in den 1970er-Jahren ihre größten Erfolge verbuchen konnte.

Die Band begann 1967 in Husum mit Oreste „Lilio“ Malagia, Dieter Ahrendt, Gerd Beliaeff, Detlef Petersen, Fritz „Freddy“ Graack und Martin Tiefensee als Tornados. Zeitweise war auch Hans Hartz als Leadsänger dabei. 1973 formierte sie sich nach Aufnahme von Ian Cussick als Lake neu. Nach Ausscheiden von Cussick im Jahr 1974 wurde James Hopkins-Harrison Leadsänger der Band. Vor allem in den USA konnten Lake Erfolge feiern. Neben einer Platzierung in den Billboard Hot 100 erhielten sie die Goldene Schallplatte für das Album Paradise Island. Für das Debütalbum Lake I gab es im April 1977 den Deutschen Schallplattenpreis. Das Album Lake II schaffte es auf Platz 27 in den deutschen LP-Charts, das vierte Album Ouch! auf Platz 46. In den deutschen Singlecharts hatten Lake nie eine Eintragung.

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Markenkennzeichen der Band waren die Orientierung an Westcoast-Rock, mehrstimmiger Chorgesang und dichte Harmonien, wie sie damals zum Beispiel von Steely Dan geprägt worden waren. Als bezeichnendes Beispiel sei der Titel Red Lake aus dem Album Lake II genannt, zu dem sogar Carl Wilson von den Beach Boys als Background Sänger gewonnen werden konnte. Aufgenommen wurde der Titel in den Caribou Ranch Studios von James William Guercio.

In den 1980er Jahren gelang es der Band nach vielen Veränderungen der Formation nicht mehr, an die Erfolge der 1970er Jahre anzuknüpfen. 1988 löste sie sich auf, Leadsänger James Hopkins-Harrison starb 1991 an einer Überdosis Heroin.

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2003 feierten Lake in neuer Besetzung ihr Comeback mit einer Deutschlandtour und veröffentlichten das Album The Blast of Silence. Der Mitschnitt eines Auftritts der Gruppe in der Hamburger Fabrik erschien 2006 als DVD. Im Jahre 2007 gaben Lake zehn Konzerte in Deutschland.

In den USA hat sich eine Band gegründet, die auch den Namen Lake trägt. Seitdem die Musiker feststellten, dass es bereits die deutschen Lake gibt, schreiben sie ihren Namen L.A.K.E. (entsprechend den Initialen der Vornamen der Musiker). Ihre vorherigen, in den Jahren 2008 und 2009 in Deutschland veröffentlichten Alben tragen jedoch den alten Schriftzug.

2010 begleiteten Lake die US-Band Lynyrd Skynyrd als Vorgruppe auf deren God & Guns Tour in Deutschland.

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2012 erschien das Album Freedom. Aufgrund von rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem ehemaligen Sänger Lloyd Anderson musste es jedoch wieder vom Markt genommen werden.

Im Februar 2014 erschien das Album Wings of Freedom (Gesang Ian Cussick), das mit einer vierwöchigen Deutschlandtour promotet wurde.

Am 12. September 2014 erschien das Live-Touralbum von Lake, Live – Wings of Freedom Tour Spring 2014, als Limited Edition. Es ist erst das zweite, offizielle Livealbum ihrer Karriere seit 1982 und beinhaltet sowohl die alten Klassiker als auch Titel vom Studioalbum Wings of Freedom.

Im Juli 2019 verkündet der aktuelle Keyboarder, Jens Skwirblies, über die Lake-Facebook-Seite seinen Ausstieg aus der Band zum Ende desselben Jahres. (wikipedia)

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Hier ihr bis dato letztes Studioalbum:

Lake hatten in den 1970ern einen richtig guten Lauf. Die Band legte mit ihren ersten beiden Alben Lake und Lake II zwei wichtige Alben des Deutschrock vor. Sogar in den USA lief es zunächst vielversprechend. Spätestens nach dem Album Paradise Island war aber irgendwie der Wurm drin, die Band verlor sich mehr und mehr in belanglosem Poprock und erreichte irgendwann auch ihre klassischen Fans nicht mehr. 1988 löste sich die Band zunächst auf.

Seit 2010 hörte man immer mal wieder von einer Reunion, wenn ich es richtig sehe, war Originalgitarrist Alex Conti Hauptinitiator einer möglichen Reunion. Er verwirklichte damit das, was der leider schon 1991 verstorbene Sänger James Hopkins-Harrison sich immer wünschte. Ihm war die Wiedervereinigung leider nicht vergönnt. Für Hopkins-Harrison singt auf diesem Album Ian Cussick, der wiederum in den frühen 1970ern der erste Leadsänger der Band war. Manchmal schließt sich der Kreis dann doch auf die eine oder andere Weise.

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Im Zusammenhang mit Cussick muss man erwähnen, dass die Songs schon im Jahr 2012 auf dem Lake Album Freedom veröffentlicht wurden. Damals war Lloyd Anderson Sänger der Band, Ian Cussick war als Gast mit auf dem Album. Nach Rechtsstreitigkeiten mit Anderson musste das Album Freedom vom Markt genommen werden. Hier liegen die Tracks nun mit Sänger Cussick vor, auf Track 5 hat man alte Gesangsspuren von Hopkins-Harrison eingefügt. Neben den alten Lake Haudegen Cussick und Conti sind keine Musiker der klassischen Besetzung dabei. An den Keyboards sitzt Jens Skwirblies, an den Drums Mickie Stickdorn, den Bass spielt Holger Trull. Als Gastmusiker ist Percussionist und Drummer Eddie Filipp dabei (Tracks 3,4,8 und 9).

Was darf der Fan von einer Lake-Neuauflage (bzw. genau genommen von der Neuauflage des 2012er Albums) erwarten? Entweder etwas gänzlich Neues oder ähnliches, was es früher schon gab. Ich denke, die alten Fans wollen letzteres und Lake tun ihren Fans diesen Gefallen. Trotz geänderten Line-Ups klingt die Band immer noch nach US-Westcoast und klassischem US-AOR.

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Musikalisch wird der Bogen aber relativ breit gespannt: rockig-grooviger 80s AOR mit typischen Westcoast Vokalharmonien auf Passionate Eyes, Stone Crazy und teilweise auf dem Titelsong Wings Of Freedom, balladesken AOR auf Silvia, Gin And Tonic und Freewheeling, rauchigen Gitarren-Rock mit klassischen Lake Gesangsharmonien auf Die Just A Little, shuffle bluesig auf Ted Nugent And The Gunner’s Blues und mit gutem souligen Drive auf Nineteen Sixteens Man.

Nightbirds ist, wie erwähnt, die Hommage an Hopkins-Harrison. Es ist eine neu aufgenommene Version eines alten Songs mit Hopkins-Harrisons Gesang. Das ist nett gedacht, aber rein soundtechnisch etwas durchwachsen.

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Fazit: Lake sind zurück. Der Namenszug ist gleich, die Besetzung hat sich aber sehr geändert und auch musikalisch hat sich diese Band irgendwie weiterentwickelt. Das ist natürlich immer noch lupenreine US-Musik mit AOR Prägung und Westcoast Sounds. Aber Lake zeigen sich auch etwas breiter aufgestellt als früher. Conti gibt immer mal wieder gute Rockkante, außerdem versucht sich die Band von durchgängig konturlosen Arrangements zu lösen. Cussick singt anders als Hopkins-Harrison. Aber er ist ein sehr guter Shouter und vor allem passt er gut ins Konzept der Band. So gesehen bieten Lake auf diesem Album eine schöne Reise in die Zeit des glorreichen 70s/80s AOR. (MP, rezensator.de)

Auch wenn ich nicht so auf dise AOR der 80er Jahre stehe, das Album ist in diesem Kontext wirklich prachtvoll !

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Besetzung:
Alex Conti (guitar, background vocals)
Ian Cussick (vocals)
Jens Skwirblies (keyboards, background vocals)
Mickie Stickdorn (drums, background vocals)
Holger Trull (bass, background vocals)
+
Lloyd Anderson (vocals bei 02.)
Eddie Filipp (drums, percussion bei 03., 04., 08. + 09,)
Jim Hopkins-Harrison (vocals bei 05.)

Titel:
01. Passionate Eyes (Conti/Randolf) 04:15
02. Silvia (Cussick/Skwirblies) 05:50
03. Die Just A Little (Mendonca) 03:18
04. Stone Crazy (Cussick/Skwirblies) 04:02
05. Nightbirds (Altenbroxter/Becker) 04:18
06. Ted Nugent And The Gunner’s Blues (Conti/Randolf) 05:00
07. Gin And Tonic (Mendonca) 04:14
08. Nineteen Sixties Man (Conti/Cussick) 03:52
09. Freewheeling (Conti/Randolf) 04:39
10. Wings Of Freedom (Conti/Cussick) 05:05

CD1

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Erklärung der Band:
Uns erreichen in der letzten Zeit viele Fragen in Bezug auf das neue Album sowie der Tatsache, dass der ehemalige Sänger nicht mehr dabei ist.
Die Zeit ist jetzt gekommen, diese Fragen zu klären:
Mitte Dezember 2012 – kurz vor der alljährlichen Weihnachtstour – teilte uns der damalige Sänger mit, dass er sich nicht mehr als festes Bandmitglied von LAKE betrachtet, sondern ausschließlich als Sessionmusiker. In diesem Zusammenhang bestand er darauf, das Geld für Flüge und seinen Gagenanteil der anstehenden Konzerte im voraus überwiesen zu bekommen.
Desweiteren verweigerte er uns über einen Anwalt die Veröffentlichung des damals gerade komplett fertiggestellten Albums „Freedom“ mit der Auflage, ihn zuerst für die Sessions, auf denen er gesungen hatte, zu bezahlen.
Wir wurden also gezwungen, das Album „Freedom“ unverzüglich vom Markt zu nehmen! Daraufhin folgte die sofortige Trennung von ihm!
Ian Cussick war bereits als Gast für die Weihnachtstour 2012 für einige Songs fest gebucht und so standen wir vor der Entscheidung, die Konzerte abzusagen oder aber Ian zu fragen, ob er kurzfristig das gesamte Programm als Leadsänger übernehmen würde.
Ian sagte ohne zu zögern zu und wir begannen die Proben. Trotz seiner sehr schweren Grippe stand er die Konzerte, unter ständiger ärztlicher Aufsicht, professionell durch. Nach der Tour fragten wir Ian, ob er sich vorstellen könne, wieder als Leadsänger bei LAKE mit dabei zu sein – auch hier war seine Antwort sofort: „ … ja!“
Die Songs auf „Freedom“ waren für uns so stark, das wir gemeinsam zu dem Schluss kamen, eine neue Veröffentlichung zu wagen, woraufhin sämtliche Lead- und Backgroundvocals komplett von Ian noch einmal eingesungen wurden. Für einige Songs schrieb er neue Texte.
Es gab einige kleine Veränderungen am Cover und natürlich neue Fotos und Liner Notes, außerdem wurden die Titel neu abgemischt und das Album neu gemastered.
Last but not least wurde der Titel in „Wings of Freedom“ geändert – um zu zeigen, dass LAKE sich mit den „Schwingen der Freiheit“ in eine neue Dimension und Zukunft aufmacht!

Konzertbesprechung

Mehr von Lake:
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Jan Weiler – Kühn hat zu tun (Hörbuch) (2014)

FrontCover1Ein ungewöhnliches Buch … geschrieben von Jan Weiler:

Jan Weiler (* 28. Oktober 1967 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Jan Weiler wuchs in Meerbusch auf. Er war während seiner Schulzeit als freier Mitarbeiter für die Westdeutsche Zeitung tätig. Nach dem Abitur und dem Zivildienst zog er in eine WG in Düsseldorf und arbeitete ab 1987 als Werbetexter, bevor er ab 1993 die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Weiler war ab 1994 erst Redakteur, dann von 2000 bis 2005 gemeinsam mit Dominik Wichmann Chefredakteur des SZ-Magazins. Als solcher schrieb er 2002 für ein Italien-Sonderheft einen Artikel über seinen Schwiegervater, der einst als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland gekommen war. Weiler stand dem Artikel erst skeptisch gegenüber, als der Artikel dann aber doch veröffentlicht wurde, war die Resonanz unerwartet positiv. Daraufhin fuhr er 2003 mit seinem Schwiegervater Antonio nach Italien, um sich dort dessen Lebensgeschichte erzählen zu lassen.

Jan Weiler02

Daraus entstand schließlich das Buch Maria, ihm schmeckt’s nicht! das er nicht autobiografisch, sondern als Fiktion verstanden haben möchte. Das Buch vermischt auf humorvolle Weise fiktionale Elemente mit den Erzählungen des Schwiegervaters „Antonio“ und den Erfahrungen Weilers mit seiner italienischen Familie. 2005 erschien der Nachfolger Antonio im Wunderland.

Seit 2004 ist er als Vorleser seiner Werke in verschiedenen Städtetouren zu sehen und zu hören. Das dabei entstandene Reisetagebuch wurde in seinem Buch In meinem kleinen Land 2006 literarisch verarbeitet. Seit 2007 schreibt Weiler wöchentlich die Kolumne Mein Leben als Mensch, die von 2007 bis 2009 im stern und seit 2009 in der Welt am Sonntag erscheint.

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Seit 2012 liest Weiler seine Kolumne in der Sonntagsbeilage auf Bayern 2. Danach kann der aktuelle Beitrag noch eine Woche auf der Homepage der Sendung nachgehört werden. Seit 2015 wird die Kolumne und das gesamte Archiv frei zugänglich auf seiner Webseite veröffentlicht. Seit März 2019 ist die Kolumne auch als Podcast auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks und der ARD Audiothek verfügbar.

2009 kam die Verfilmung von Maria, ihm schmeckt’s nicht, für die er auch das Drehbuch schrieb, in die deutschen Kinos; gegen Ende des Films hat er einen Cameo-Auftritt als Standesbeamter. 2016 folgte die Verfilmung von Antonio im Wunderland, Antonio, ihm schmeckt’s nicht!, und 2017 Das Pubertier – Der Film. Kühn hat zu tun wurde verfilmt und war Ende Januar 2019 im Fernsehen Das Erste zu sehen. Jan Weiler spielt in der zweiten Staffel der Serie Das Institut – Oase des Scheiterns eine Gastrolle.

Im März 2017 wurde bekannt, dass Weilers Werke künftig im Piper Verlag erscheinen werden.

Der 2022 veröffentlichte Film Eingeschlossene Gesellschaft basiert auf Weilers gleichnamigen Hörspiel.

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2022 kam auch Weilers neuer Roman Der Markisenmann heraus, den er nach eigenen Angaben für seine Tochter geschrieben hat, die sich von ihm schon seit längerem gewünscht hatte, dass er ein Buch nur für sie schreibt. Die Realisierung dieses Wunsches dauerte allerdings wegen vieler anderer Projekte 10 Jahre. Die Tochter nahm regen Anteil an der Entstehung des Buches und hat ihren Vater immer wieder zum Weitermachen animiert. Zum ersten Mal hat Weiler das Hörbuch zum Roman nicht selbst eingelesen, weil die ganze Geschichte aus der Perspektive einer Frau erzählt wird. Deshalb wäre eine männliche Stimme seiner Meinung nach nicht passend gewesen. Trotzdem hält Weiler es für vertretbar, auf seinen Lesereisen auch aus diesem Buch selbst vorzulesen, da er hierbei nur relativ kurze Abschnitte vorträgt.

Jan Weiler ist mit der Journalistin Sandra Limoncini verheiratet und lebte mit seiner Familie in Ebenhausen-Schäftlarn in der Nähe von München sowie in Umbrien. Inzwischen lebt er von seiner Frau getrennt in München. Seine Tochter wohnte bei ihrer Mutter, sein Sohn wohnt bei ihm. (wikipedia)

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Martin Kühn ist 44, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt auf der Weberhöhe, einer Neubausiedlung nahe München. Früher stand dort mal eine Munitionsfabrik. Aber was es damit auf sich hatte, weiß Kühn nicht so genau.
Es gibt ohnehin viel, was er nicht weiß: Zum Beispiel, warum von seinem Gehalt als Polizist nach allen Abzügen ein verschwindend geringer Betrag zum Leben bleibt. Wieso sich alle Frauen Pferde wünschen. Ob er sich ohne Scham ein Rendezvous mit seiner rothaarigen Nachbarin vorstellen darf. Warum er jeden Mörder zum Sprechen bewegen kann, aber sein eigener Sohn nicht mal zwei Sätze mit ihm wechselt. Welches Geheimnis er vor sich selber verbirgt. Und vor allem, warum sein Kopf immer so voll ist.
Da wird ein alter Mann erstochen aufgefunden. Das Opfer liegt gleich hinter Kühns Garten in der Böschung. Und Kühn hat plötzlich sehr viel zu tun.

Das Buch zum Hörbuch:
Buch

Weiler hat einen starken Kommissar erschaffen, einen, der ein Typ ist und die Stärke hat, einen Krimi zu Literatur werden zu lassen. (Gerhard Matzig; Süddeutsche Zeitung)

Weilers Art zu schreiben ist einzigartig. Voller Biss, Humor, wortgewandt, fesselnd und manchmal abründig. Wer ‚Kühn hat zu tun‘ liest, hat auf einmal selbst viel zu tun: Denn dieses Buch will man nicht mehr aus der Hand legen. (Münchner Merkur)

Ein sehr aktueller Gesellschaftsroman. (Felicitas von Lovenberg; FAZ.NET)

Der Mann kann einfach schreiben. (Brigitte)

Text1

Das Faszinierendste an diesem Gesellschaftsroman im Krimigewand sind die einfühlsamen Minimilieustudien, die überzeugende tragikomische psychologische Dramaturgie sowie die schonungslose historische und gesellschaftskritische Selbstironie – eine Humorfacette, die in Deutschland ein eher seltenes Pflänzchen ist. (leselebenszeichen.wordpress.com)

Weiler […] verwebt in seinem Buch clevere Gesellschaftsbeobachtungen, menschliche Innenansichten und historische Bedenklichkeiten in einem spannenden Whodunit-Plot. Mit einer Leichtigkeit, die wie der Titel zum Lakonischen neigt, gelingt es ihm, sich sprachlich über die bürgerliche Enge zu erheben, in der seine Protagonisten leiden. (Die Welt)

Ein sehr kluges Buch darüber, wo das Böse wohnt: unter deutschen Dächern. (Denis Scheck)

Ein großes Buch über die kleinen Leute. Gut beobachtet, zurückhaltend geschrieben und vielleicht gerade deshalb so stark. (Christine Westermann)

Die Verfilmung des Romans hätte ich gerne gesehen:
Filmbild

Ergänzend will ich noch, dass Jan Weiler nicht nur ein beeindruckender Autor ist, sondern auch noch die Gabe hat, seine eigenen Texte anspruchsvoll in ein Hörbuch umzuwandeln.

BackCover1

Besetzung:
Jan Weiler (Sprecher)

Regie: Angela Kübrich

Booklet1

Titel:

CD 1:
01. – 07.: Willkommen auf der Weberhöhe 30.46
08. – 13.; Kocholsky 35.52
14. – 15.: Wochende 11.48

CD 2:
01. – 05. Wochenende 32.30
06. – 12. Diplodokus 46.1

CD 3.:
01. – 02. Diplodokus 10.00
03. – 06. Männergespräch 24.39
07. – 14. Lilith 43.33

CD 4:
01. – 04. Lilith 24.38
05. – 13. Gewölle 51.02

CD 5:
01. Gewölle 6.54
02. – 10. Ein Schlag ins Gesicht 49.41
11- 12. Bumm 9.29

CD 6:
01. – 07. Bumm 36.58
08. – 13. Durch die Nacht 32.53

CD 7:
01. Durch die Nacht 6.45
02. – 08. Die Düne 38.21
09. – 10. Perspektiven 14.14

Text: Jan Weiler

CD7A

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Mehr von Jan Weiler:
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Die offizielle Website:
Website

Titus Waldenfels – So Loal Bum (2014)

FrontCover1Für mich ist ja schon so was wie eine Ausnahmemusiker:

Titus Waldenfels (* 3. März 1969 in München) ist ein deutscher Gitarrist und Komponist.

Titus Waldenfels ist Enkel des Dichters Albrecht Goes und dessen Frau Elisabeth Goes, Sohn des Philosophen Bernhard Waldenfels und dessen Frau Christin Waldenfels-Goes sowie Neffe des Theologen Hans Waldenfels. Nach dem Abitur am Maximiliansgymnasium in München studierte er bis 1997 Germanistik und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität mit Magisterabschluss.

Titus Waldenfels01

Seit 1993 arbeitet er als professioneller Musiker in den Bereichen Jazz, Blues, Country, Chanson und Theatermusik.[4] Seine Instrumente sind Elektrische und Akustische Gitarre, Violine sowie seit 2002 Lap Steel, Banjo, Mandoline und ein selbstentwickelter Foot Bass.

Seit 2006 verbrachte er mehrere Monate in den USA, besonders in Texas, wo er mit zahlreichen Musikern der dortigen Musikszene Auftritte bestritt und auch im Radio live zu hören war.

Titus Waldenfels02

Er arbeitete mit Gruppen und Musikern wie Embryo, Mal Waldron, Monty Waters, Dr.Will und Eugene Chadbourne, wirkte mit in drei Produktionen des Komödienstadels und spielt die Musik in Der Varreckte Hof von Georg Ringsgwandl am Münchner Lustspielhaus, Regie: Steffi Baier. (wikipedia)

Titus Waldenfels03

Oder aber auch:
Titus Waldenfels, geboren und aufgewachsen in München, ist seit mehr als 25 Jahren als freiberuflicher Musiker tätig. Er hat in vielen europäischen Ländern wie Frankreich, England, Spanien, Italien, der Tschechischen Republik und Österreich gespielt und sich in die lebendige Musikszene Wiens sowie Hamburgs und Berlins eingeklinkt.

Titus Waldenfels06

Er hat mit den deutschen Krautrock-Pionieren Embryo und Mitgliedern von Amon Düül zusammengearbeitet, ist in den Swing-Jazz der großen Zigeunermusiker eingetaucht, die in seinem Land allgegenwärtig sind, und hat Monate in Texas, USA, verbracht, wo er mit einer Vielzahl lokaler Musiker gespielt hat. Er hat seinen eigenen Stil entwickelt, der sich am Jazz und am Blues orientiert und Einflüsse von Country, Tex-Mex und Ska verarbeitet. Titus Waldenfels spielt Gitarre, Geige, Banjo und Pedal-Steel-Gitarre und gibt manchmal seinen eigenen Rhythmus vor, indem er gleichzeitig mit den Füßen eine einsaitige Bassgitarre spielt. (Pressetext)

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Und nachdem mir diese Informationen immer noch zu dürftig sind, habe ich dieser Präsentation eine ganz, ganz ausführliche Vita (gefunden auf seiner Website)  beigelegt. eine Vita die an Ausführlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.

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Und hier sein Debütalbum:

Und bereits auf diesem  rein instrumentalem Album konnte der Münchner Multiinstrumentalist Titus Waldenfels all seine  Finessen als Solist auszuspielen (d.h. auch zuweilen auch rau und archaisch, siehe „Billie’s Blues“) und , was heißt ausspielen … zelebrieren !

Auf einer Vielzahl von Instrumenten wie Gitarre, Geige, Banjo, Pedal Steel Guitar und Fussbass kreiert Titus Waldenfels eine musikalische Welt, die vertraut klingt, Blues, Swing, Country und vieles andere beinhaltet, aber gleichzeitig Grenzen überschreitet, neugierig macht und von unwiederholbaren Momenten lebt.
Kein Ton zuviel, jedes Solo hat die Dichte einer Komposition.

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Dennoch Improvisation und Erfassen des Moments als Grundlage alles Spielens. Virtuos in der Ausführung, nachvollziehbar beim Anhören, mit hohem Anspruch sehr unterhaltsam – Lieder, die alle kennen, in einem Rahmen aus swingender Musik aus einer fast vergangenen Zeit. (Pressetext)

Aber dieses mehr als empfehlenswerte Album war nur der Anfang … Der Titus Waldenfels hat in der Folgezeit noch diverse musikalische Highlights – mal alleine – mal in unterschiedlichsten Formationen eingespielt …

Von daher wird er noch mehr als einmal in diesem Blog auftauchen, soviel ist sicher.

Ach ja, und den Album Titel „So Loal Bum“ kann man auch als „Soloalbum“ lesen.

BackCover1

Besetzung:
Titus Waldenfels (all instruments)

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Titel:
01. Tarantino 3.20
02. Helge in Texas 3.07
03. Lulu 3.47
04. Mamboo 3.36
05. Blues in Seven 2.53
06. Chateau D’Eau 4.35
07. L’Ardeche 3.55
08. Billie’s Blues 4.33
09. Bee Cave Swing 3.54
10. Lustig von der Seite 4.01
11. Prinzenbar 3.32
12. Zwei Sterne 3.20
13. Bratislava 2.26
14. Henri 3.01
15. Augenstern 3.11
16. Weltgeist 3.26
17. Austin Waltz 3.44

Musik: Titus Waldenfels

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Und dann sei noch erwähnt, dass Titus Waldenfels auf seinem youtube Kanal die Serie „Westend People erzählen“ (das Westend ist ein altes Arbeiterviertel in München) … feinste Erinnerungskultur … Kultur von unten:

Die offizielle Website:
Website

Einen herzlichen Dank an die Graugans, die mir – wieder mal – den entscheidenden Tipp gegeben hat !

David Garrett, Zubin Mehta & Israel Philharmonic Orchestra – Timeless – Brahms & Bruch Violin Concertos (2014)

FrontCover1An ihm scheiden sich wohl die Geister … mein holdes Eheweib kann in z.B. nicht ab … sie hält ihn wohl für einen musikalischen Schaumschläger.

David Garrett (* 4. September 1980 als David Christian Bongartz in Aachen) ist ein deutscher Geiger.

Garrett ist mittleres der drei Kinder des deutschen Juristen und Geigenauktionators Georg Paul Bongartz und der US-amerikanischen Primaballerina Dove-Marie Garrett. Seine Schwester ist die Sängerin Elena (Bongartz). Im Alter von vier Jahren machte er seine ersten Versuche auf der Geige. Ersten Geigenunterricht erteilte ihm sein Vater, der nebenberuflich als Geigenlehrer arbeitete. Im Alter von fünf Jahren gewann Garrett einen Preis im Wettbewerb Jugend musiziert. Als er acht Jahre alt war, entschieden die Eltern, den Jungen unter dem Namen der Mutter auftreten zu lassen, da Garrett geläufiger klang als Bongartz. Im Alter von neun Jahren debütierte er beim Festival Kissinger Sommer.

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Mit zwölf erhielt er einen ersten Plattenvertrag und stand im Alter von 13 Jahren bereits exklusiv bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag. Zusammen mit Claudio Abbado spielte er Mozart-Violinkonzerte ein. Als „größten Geiger seiner Generation“ bezeichnete ihn Yehudi Menuhin. Garrett gibt an, jeden Tag acht Stunden Geige geübt zu haben.[6] Von 1990 bis 1991 wurde Garrett von Zakhar Bron unterrichtet. Ab 1992 war er Schüler von Ida Haendel. Ein weiterer Lehrer von Garrett war Saschko Gawriloff.

Nach dem Abitur am Aachener Einhard-Gymnasium schrieb sich Garrett seinen Eltern zuliebe am Royal College of Music im näheren London ein, obwohl er eigentlich nach New York wollte. Er musste aber bald die Schule verlassen, da er die Vorlesungen nie besuchte, und zog mit 19 Jahren zu seinem Bruder, der damals in New York lebte und dort studierte. Garrett sagte in einem Interview: „Mir wurde immer alles aufoktroyiert: Was ich spielen sollte, wo ich auftreten sollte, was ich in Interviews sagen und nicht sagen sollte.“

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In New York studierte er von 1999 bis 2004 an der Juilliard School Musikwissenschaft und Komposition und wurde unter anderem von Itzhak Perlman unterrichtet. 2003 gewann er den Kompositionswettbewerb der Schule mit einer Fuge im Stil von Johann Sebastian Bach.

Im März 2022 erschien Garretts Autobiografie unter dem Titel Wenn ihr wüsstet im Heyne Verlag.
Zweitkarriere, Crossover-Musik

In den folgenden Jahren versuchte er, sich trotz Widerständen als Musiker neu zu etablieren. Als sein nunmehr eigener Karrieremanager dachte er sich das Konzept für ein Crossover-Album aus, das er zusammen mit dem Londoner Plattenlabel Decca produzierte. Das Album aber wurde nie veröffentlicht, da die Plattenfirma nicht überzeugt war, dass das funktionieren würde. Den Durchbruch in Deutschland schaffte er 2006 mit dem Berliner Konzertveranstalter DEAG, der stark auf den Event-Charakter klassischer Konzerte setzt und Garretts Cross-Over-Projekt übernahm. Ein neues Image wurde für ihn geschneidert, das des Geigenrebellen. 2014 wurde sein Crossover-Projekt mit einer Tour quer durch Deutschland fortgesetzt.

2009 entwarf er eine T-Shirt-Kollektion für das Modehaus s.Oliver und 2010 kam ein eigenes Parfum mit passendem Duschgel namens Rock Symphonies heraus.

Im Jahr 2013 spielte Garrett die Hauptrolle als Niccolò Paganini in Bernard Roses Literaturverfilmung Der Teufelsgeiger. Garrett war hier gleichzeitig Executive Producer.

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Im Alter von 13 Jahren wurde ihm von der Aachener Talbot-Stiftung für mehrere Jahre eine von Antonio Stradivari gefertigte Violine zur Verfügung gestellt, die San Lorenzo von 1718. Seit 2003 besitzt er eine Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahre 1772 (diese wurde im Jahre 2008 bei einem Sturz schwer beschädigt). Seit 2010 spielt er wieder eine Stradivari (zur Verfügung gestellt vom anonym bleibenden Eigentümer): Die Ex A. Busch von 1716, die von 1913 bis 1933 im Besitz des Violinisten Adolf Busch war. 2022 spielt Garret eine historische Violine des Geigenbauers Guarneri del Gesù aus dem Jahre 1733 im Wert von zwölf Millionen Euro als Leihgabe eines Museums der italienischen Stadt Cremona.

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Von Ende Mai 2008 bis April 2010 war er im Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Geiger der Welt eingetragen. Bei einem Auftritt in der britischen Kinder-Fernsehshow Blue Peter spielte Garrett den Hummelflug von Rimski-Korsakow fehlerfrei in nur 66,56 Sekunden, das sind 13 Noten pro Sekunde. Seinen eigenen Rekord unterbot er am 20. Dezember 2008 bei der Guinness-World-Records-Show um 1,3 Sekunden mit einer Zeit von 65,26 Sekunden. Am 7. April 2010 wurde er von Ben Lee geschlagen: Lee benötigte 64,21 Sekunden für dasselbe Stück. Von 2008 bis 2009 war Garrett Botschafter der UNESCO.

Am 17. Oktober 2010 wurde Garrett in Essen der Echo Klassik, der Musikpreis der Deutschen Phono-Akademie, für seinen Spitzenplatz im Plattenverkauf als Bestseller des Jahres verliehen.

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Nur wenige Monate später erhielt er bei der 20. Echo-Musikverleihung am 24. März 2011 zwei Echos, einen in der Kategorie Erfolgreichste Musik-DVD-Produktion (national) und den anderen in der Kategorie Künstler Rock/Pop (national). Am 26. Oktober 2014 wurde er mit einem weiteren Echo Klassik in der Kategorie Bestseller des Jahres für sein Album Garrett vs. Paganini ausgezeichnet.

In der Presse wurde er als ein „besonders schrilles Beispiel für einen genialischen Geiger, der trotzdem scheitert“ als „Fernsehgeiger“, „Jörg Pilawa der klassischen Musik“, oder „David Hasselhoff der Klassik“ bezeichnet. Seine Musik wird unter anderem als „Softpornopopklassikjunkfood“ kritisiert.

Garrett weist die Kritik regelmäßig als „Musik-Snobismus“ zurück und betont seinen Anspruch, mit seinem Mix aus E- und U-Musik Bevölkerungsgruppen erreichen zu wollen, die der Klassik sonst fernblieben. (wikipedia)

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Hier ein wirklich bemerkenswertes Album, vor allem deshalb weil es mit dem von mir sehr geschätztem Dirigenten Zubin Mehta eingespielt wurde:

Am 29. April 2021 feierte der Dirigent Zubin Mehta seinen 85. Geburtstag. Er wurde 1936 in Bombay geboren und studierte in der legendären Dirigierklasse von Hans Swarowsky in Wien. Der Gewinn des Internationalen Dirigentenwettbewerbs in Liverpool war der Start in eine außerdordentliche Dirigentenkarriere, die den jungen Maestro schon bald zu Chefpostiionen der Orchester von Montreal, Los Angeles und New York führte. Daneben ist sein Name eng mit dem Israel Philharmonic Orchestra verbunden, dessen Musikdirektor er auf Lebenszeit ist, sowie mit den Wiener Philharmonikern.

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Engagements an allen großen Konzert- und Opernhäusern, Tourneen und eine schier unübersehbare Fülle von Tonträgern und DVDs haben den charismatischen, weltoffenen und mitreißenden Dirigenten zu einem der bekanntesten und beliebtesten Musiker der Gegenwart werden lassen. Von 1998–2006 wirkte er als GMD an der Bayerischen Staatsoper, wo er u.a. mit Neuproduktionen (Wagner, Verdi, Berlioz, Beethoven, R. Strauss, Puccini) für höchste musikalische Qualität sorgte und zuletzt im März 2016 für die musikalische Leitung von Verdis Un ballo in maschera zurückkehrte. An seinem Geburtstag steht Zubin Mehta am Pult der Wiener Philharmoniker, deren Ehrendirigent er seit 2011 ist und deren Neujahrskonzert er bereits vier Mal leitete. (klassik-heute.de)

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Wie die alten Meister der Sprache drohen auch die alten Meister der Musik aus dem Alltag zu verschwinden.
David Garrett und einigen anderen engagierten Künstlern gelingt es, die alten Partituren vom „Interpretationsstaub“ vieler Jahre zu befreien. Sie bemühen sich, die Werke original und ehrlich zu Gehör zu bringen. So wird die Musik für die Zuhörer wieder authentisch, glaubhaft und dadurch auch wieder interessant.

Die Partitur ist die Geschichte! Wenn man etwas weglässt oder hinzufügt, kann ein anderer Sinn daraus entstehen. David Garrett hat das verstanden. Er stellt sich mit all seinem Können in den Dienst des Komponisten – und nicht anders herum! Und doch findet er als „Vorleser“ viele Gelegenheiten, sich selbst einzubringen. So geschehen auch auf dieser CD.

Wenn David Garrett Geige spielt, ist es, als ob er ein Buch aufschlägt und Geschichten daraus vorliest, es entstehen Bilder und Stimmungen. Er „liest“ vorbereitet, fesselnd, engagiert, mit viel Können, ohne „Stottern“ 🙂 und mit viel Einfühlungsvermögen für seine Zuhörer.

Diese Musik ist ehrlich, mit ganzem Herzen gemacht und sehr authentisch (ich kenne die Partituren).
Alle Akteure (Solist, Dirigent, Orchester, Tonmeister und Produzenten) haben meisterliches Können und „stehen drüber“.
Keine einzige Phrase, kein einziges Tönchen wird weggelassen oder undeutlich gespielt.
Die Rhythmen, der Drive kommen auf den Punkt, auch bei den langsameren Parts, wo die Wichtigkeit oft unterbewertet wird.

Zubin Metha & David Garrett01

Die Melodien sind sehr gut erkennbar durch überlegt gesetzte Schwerpunkte, klar musizierte Wiederholungen und Steigerungen.
(Singt hier jemand? Man kann fast den „Text“ verstehen….)
Harmonien und -Wechsel werden sehr deutlich und bewusst in die Gestaltung mit einbezogen.
Solist und Orchester spielen in der Tat miteinander, geben sich Melodien weiter, spannen den Rhythmusbogen gemeinsam über weite Strecken – was gar nicht so leicht ist!
Solist, Dirigent und Orchester sind sich einig, ziehen an einem Strang.
Ich behaupte mal: Alle musizieren, weil’s erst mal selbst unglaublich Spaß macht und die Musik „raus will“! Wenn andere zuhören wollen – umso besser! Nur so entsteht Musik, die die Zuhörer erreicht.

Ein letzter Tipp: Ruhig ganz oft hören, damit man die Feinheiten heraushören lernt und schätzen kann. (Brigitte Kruse)

BackCover1

Besetzung:
David Garrett (violin)
+
Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Metha

Booklet03A

Titel:

Max Bruch: Concerto For Violin And Orchestra No. 1 In G Minor, Op. 26:
01. Vorspiel. Allegro Moderato 7.54
02. Adagio 8.37
03. Finale. Allegro Energico 7.25

Johannes Brahms: Concerto For Violin And Orchestra In D Major, Op. 77:
04. Allegro Non Troppo 22.37
05. Adagio 8.50
06. Allegro Giocoso, Ma Non Troppo Vivace – Poco Più Presto 8.19

CD1

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Mehr von David Garrett:
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Die offizielle Website:
Website

Michael Schulte – The Arising (2014)

FrontCover1Ich versuche es halt immer wieder … mit diesen (blut) jungen deutschen Musikern. Diesmal habe ich mir den Michael Schulte vorgeknöpft:

Michael Anthony Schulte (* 30. April 1990 in Eckernförde) ist ein deutscher Singer-Songwriter. Er wurde zunächst durch die Veröffentlichung von Coverversionen erfolgreicher Songs auf seinem YouTube-Kanal bekannt. Bei der Gesangs-Castingshow The Voice of Germany erreichte er 2012 den dritten Platz und veröffentlichte im selben Jahr sein bislang erfolgreichstes Album Wide Awake. 2018 vertrat er mit dem Lied You Let Me Walk Alone Deutschland beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon und erreichte dort den vierten Platz.

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Schulte wuchs in Lindau an der Schlei auf und zog mit elf Jahren nach Dollerup bei Flensburg. Er machte 2009 sein Abitur an der Duborg-Skolen, dem dänischen Gymnasium in Flensburg, und spricht neben Deutsch auch fließend Dänisch. Anschließend leistete er seinen Zivildienst ab. Er ist seit Juni 2018 verheiratet und lebt mit seiner Frau bei Buxtehude. Im August 2018 bekam das Paar einen Sohn. Im März 2021 bekam das Paar einen zweiten Sohn.

Seit Februar 2008 lädt er regelmäßig Coverversionen aktueller Lieder beim Internet-Videoportal YouTube hoch. Bei diesen begleitet er sich meistens mit der Gitarre. Insgesamt wurden seine Videos über 50 Millionen Mal angesehen. Sein meistgesehenes Video ist die zusammen mit Max Giesinger gesungene Coverversion des Songs Somebody That I Used to Know von Gotye und Kimbra, die bisher über 4,6 Millionen Mal angesehen wurde. Im April 2010 schloss er einen Management-Vertrag mit der viva la media GmbH ab. Im August 2010 unterschrieb er einen Labelvertrag bei Weinstein Media, gegründet von Singer/Songwriter Andy Weinstein in Berlin. Im Juni 2011 stand er mit dem Sänger Rea Garvey, der ihn zuvor auf YouTube entdeckt hatte, bei der Kieler Woche auf der Bühne.

Michael Schulte02

Ab Ende 2011 nahm er an der Gesangs-Castingshow The Voice of Germany teil. Bei den Blind Auditions wurde er von Garvey ausgewählt, der bei der Show als Juror und Gesangscoach mitwirkte. Anschließend qualifizierte er sich für die Anfang 2012 stattfindenden Liveshows. Seine Coverversion des Radiohead-Songs Creep aus der ersten Liveshow erreichte anschließend Platz 62 der deutschen Singlecharts.[9]

Schulte zog in das Finale der besten vier Teilnehmer ein und belegte dort am 10. Februar 2012 den dritten Platz. Mit seinem Titel Carry Me Home erreichte er anschließend die Top 10 der deutschen Charts. Von Februar bis März 2012 begleitete er Garvey auf dessen I Can’t Stand the Silence-Tour,[10] wo er seine Single Carry Me Home präsentierte und gemeinsam mit Garvey den Musicalsong Feeling Good vortrug. In der seit 8. Oktober 2020 ausgestrahlten 10. Staffel ist er Coach der „Comeback Stage“.

Michael Schulte03

Im Juni 2012 unterschrieb Schulte einen Vertrag beim Label Very Us Records der WVG Medien GmbH.[11] Im September und Oktober 2012 war er mit Max Giesinger auf Deutschland-Tour. Schultes Album Wide Awake stieg auf Platz eins der deutschen Newcomercharts ein. Rea Garvey schrieb für dieses Album den Song Beautiful Life, die restlichen Songs schrieb er allein oder mit anderen Songwritern. Im Dezember 2012 veröffentlichte er seine EP Grow Old with Me inklusive seiner zweiten Single You Said You’d Grow Old with Me aus seinem Album Wide Awake.

Schulte war im Frühjahr 2013 auf Grow Old with Me Solo Acoustic Tour und stellte deutschlandweit sein Album vor. Er spielte insgesamt 29 Konzerte, davon eines in Wien. Im November 2013 veröffentlichte er das Weihnachtsalbum My Christmas Classics, auf dem er, neben einem eigenen Song, zwölf Weihnachtsklassiker im neuen Gewand präsentiert. Im November und Dezember begleitete er außerdem die britische Boygroup Blue im Vorprogramm ihrer Deutschlandtour.

Singles

Im Februar 2014 veröffentlichte Schulte seine erste Singleauskopplung Rock and Scissors aus seinem Studioalbum The Arising, das im Oktober 2014 veröffentlicht wurde. Im Mai 2014 veröffentlichte er seine EP Thoughts inklusive der zweiten gleichnamigen Single aus dem Album. Ab November stellt er sein Album auf einer deutschlandweiten Tour vor. Im August 2014 wurde er auf den VideoDays in Köln mit dem PlayAward in der Kategorie Musik ausgezeichnet. Ab März 2017 war er in der Rolle des Micha in der dreiteiligen ZDFneo-Fernsehserie Neomaniacs zu sehen. Im April 2017 veröffentlichte er das Album Hold the Rhythm.

Michael Schulte04

Im Februar 2018 nahm er an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2018 Unser Lied für Lissabon teil. Mit der Maximalpunktzahl von 36 setzte er sich gegen fünf andere Bewerber durch und vertrat Deutschland beim ESC in Lissabon. Er erreichte dort mit 340 Punkten den vierten Platz.

Am 23. Juni 2018 erschien das Musikhörspiel und Album zum Projekt Die Kinder der toten Stadt – Musikdrama gegen das Vergessen. Schulte singt und spricht die männliche Hauptrolle des Albert. Das Stück erzählt von den gefangenen Kindern im Ghetto Theresienstadt, ihrem Leben dort und ihrer Ermordung in den NS-Todeslagern. (wikipedia)

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Das klingt jetzt schon mal alles sehr sympathisch …

Und hier sein zweites Solo-Album:

Michael Schulte hat sich in den vergangenen vier Jahren ins Musik-Business reingespielt und -gesungen – zuerst mit vielen Coverversionen, die er auf seinem YouTube-Kanal vielbeachtet veröffentlicht hat, dann mit einigen in Eigenregie veröffentlichten Alben wie den drei “Acoustic Cover”-Longplayern, und am massenwirksamsten sicherlich mit seiner Teilnahme in der 2011/2012er-Staffel von “The Voice of Germany”, wo er Platz 3 errang. Es folgte ein Vertrag beim zur Edel AG gehörenden Label Very Us Records und mit “Wide Awake” dann auch ein erstes Album mit eigenen Songs, welches zu überzeugen wusste.

Auf den 43 Minuten des Nachfolgers “The Arising” bietet Michael Schulte erneut gute Popmusik mit schönen Melodien, stets geprägt von seiner fragilen, emotionsträchtigen Stimme. Ein Teil der Songs kommt voller im Klang daher, wie das folklastige Titelstück, die Midtempo-Nummer “Frozen Over”, das flotte, eingängige “The Maze” oder der fröhliche Hoffnungskiller “Hopeless Heart”.

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Der andere Teil ist akustischer und ruhiger basiert, wie die Gitarrenballade “Thoughts”, das etwas sphärischer angelegte “Take It All Away”, das mit Akustikgitarre, Piano und sanft schlagenden Beats geschickt arrangierte “Silence” oder das vorsichtig voran schreitende “The Deep”. Und natürlich liegen auch einige Songs genau in der Mitte, wie “Rock And Scissors” oder “Dear Doubt”. Produktionstechnisch ist das Ganze sicherlich gut anzuhören, trotzdem hätte man hier noch einiges mehr heraus holen können. In jedem Fall aber wieder gute Kompositionen, die Michael Schulte hier bietet. (mucke-und-mehr.de)

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Meine Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen … mir ist die Musik einfach zu seicht, zu oberflächlich; da hilft auch das Image des „sanften sensiblen Jüngling“ (so wird er im Begleitheft auch in Szene gesetzt) … der Cat Stevens der Neuzeit bräuchte schon mehr Tiefgang.

Überrascht hat mich, dass dieses Album sehr stark keyboardlastig ist … wo der Michael Schulte ja eigentlich auch ein Gitarrist ist.

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Besetzung:
Constantin Krieg (keyboards, bei 03., 04. 06.,08. 09. + 12)
Jan Listing (bass bei 04. + 12.)
Daniel Schaub (guitar bei 01., 02., 04., 05., 08. – 11.)
Michael Schulte (vocals, guitar)
Valentin Sommer (keyboards bei 01., 02., 05., 07. 10. + 11.)
Robert Stephenson (bass bei 01., 02., 06. + 10., guitar bei 03., 07. + 10., drums bei 01.)
Jürgen Stiehle (drums)

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Titel:
01. The Arising (Owen/Schulte) 2.54
02. Thoughts (Schulte/Stephenson) 3.46
03. Frozen Over (Grant/Schulte/Schaffer) 3.24
04. Take It All Away (Hooper/Schulte/Schaffer) 3.26
05. Silence (Sommer/Plota/Schulte) 3.34
06. The Maze (Hicklin/Schulte) 3.38
07. Rock And Scissors (Jürgens/Schulte/Kirjonen/Granbacka) 3.22
08. The Deep (Schulte) 3.13
09. Hopeless Heart (Schulte/Graef) 3.01
10. Dear Doubt (Mckenzie/Bürmann/Schulte) 3.48
11. Beautiful Mistake (Noorbergen/Schulte/Rebscher) 4.00
12. Mountain Spring (Townsend/Schulte) 4.15

CD1

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Die offizielle Website:
Website

Alena Cherny – For You – The World’s Best Loved Classical Piano Pieces (2013)

FrontCover1Die Pianistin Alena Cherny lebt zwar seit vielen, vielen Jahren in Der Schweiz, stammt aber eigentlich aus der Ukraine.

Dieser Beitra reiht sich allerdings nicht in die allgegenwärtige „Ukraine Solidarität“ ein, sondern ist einfach „nur so“ entstanden.

Den Zugang zur Musik verschaffte sich die in der Ukraine geborene Pianistin Alena Cherny aus eigener Kraft. Einmal dem Klavier aus Leidenschaft zugetan, absolvierte sie mit jeweils höchsten Auszeichnungen das Tschaikowsky-Konservatorium in Kiew und das Solistenstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Ausgedehnte Konzertreisen in den USA, in England, Israel, Deutschland, Italien, Österreich und Japan verankerten ihren Namen in den führenden Kulturzentren der westlichen Welt. Sie ist Preisträgerin des Chapeau 2007.#

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Heute widmet sich die in der Schweiz lebende Alena Cherny neben ihrer Solistentätigkeit besonders der Kammermusik. In ihren Interpretationen bestechen die erzählerische Freiheit, die dialogische Nähe zum Publikum und der bedingungslose Anspruch, das musikalische Werk immer wieder neu zu entdecken. Ihre Persönlichkeit, ihr bewegtes Leben und ihr künstlerischer Reifeprozess haben den Schweizer Filmemacher Christian Labhart zu seinem Dokumentarfilm „appassionata“ inspiriert. Das packende Filmportrait der aussergewöhnlichen Künstlerin hat beim Zürich Film Festival 2012 und beim Festival international du documentaire de Création 2013 in La Rochelle, Frankreich den Zuschauerpreis gewonnen. (Susi Hofmann)
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Die Pianistin hat eine stattliche Anzahl von Alben veröffentlicht und dieses hier trägt den Untertitel „The World’s Best Loved Classical Piano Pieces“ ist also so ne Best Of der klassischen Klaviermusik, ein paar Komponisten der modernen Klassik (wie Michael Nyman) hat sie auch noch dazu gepackt.

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Eine feine Sache und diesen Klängen zu lauschen, wenn man z.B. auf der Fahrt zum Gardasee ist, kann die Vorfreude auf einen sonnigen Urlaub so richtig erhöhen … zumal meine Frau Gemahlin eine ausgesprochene Liebhaberin klassischer Klaviermusik ist.

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Besetzung:
Alena Cherny (piano)

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Titel:

CD 1:
01. Jesu bleibet meine Freude (Bach) 3.01
02. Allegretto. Alla turca (from Piano Sonata No. 11 in A major, K. 331) (Mozart) 3.20
03. Adagio sostenuto (from Piano Sonata No. 14 in C sharp minor Moonlight) (Beethoven) 3.57
04. Adagio (from Toccata, Adagio & Fugue, BWV 564) (Bach) 3.37
05. Intermezzo in A major, Op. 118/20 (Brahms) 6.04
06. Albumblatt für Elise, Bagatelle in A minor, WoO 59 (Beethoven) 3.29
07. Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ, BWV 6390 (Bach) 3.41
08. Rondo a capriccio, Op. 129 „Die Wut über den verlorenen Groschen“ (Beethoven) 7.10
09. Fantasia No. 3 in D minor, K. 397/385g (Mozart) 4.40
10. Waltz in A-flat major, Op. 39/150 (Brahms) 1.23
11. Erbarme dich, mein Gott (from Matthäuspassion, BWV 244) (Bach) 6.27
12. Lieder ohne Worte, Op. 62 No. 6: Frühlingslied (Mendelssohn-Bartholdy) 2.22
13. Träumerei (from Kinderszenen, Op. 15) (Schuhmann) 1.44
14. Wiegenlied, Op. 49/40 (Brahms) 1.59
15. Pavane pour une infante défunte05:09

CD 2:
01. Pavane pour une infante défunte, M. 19 (Ravel) 5.09
02. Nocturne No. 20 in C sharp minor, Op. posth. (Ravel) 4.20
03. Frühlingsrauschen, Op. 32/30 (Sinding) 2.51
04. June (from The Seasons, Op. 37) (Tschaikowsky) 4.13
05. Auf dem Wasser zu singen, D. 774 (Schubert) 5.18
06. October (from The Seasons, Op. 37) (Tschaikowsky) 3.48
07. Tango (from España, Op. 165) (Albéniz) 2.40
08. Comptine d’un autre été: L’après-midi (Tiersen) 2.01
09. Golliwogg’s Cakewalk (from Children’s Corner) (Debussy) 3.07
10. Waltz in C-sharp minor, Op. 64/2 (Chopin) 4.53
11. Gymnopédie No. 10 (Satie) 3.28
12. December (from The Seasons, Op. 37 (Tschaikowsky) 3.45
13. Ave Maria, D. 839 (Schubert) 7.47
14. Gnossienne No. 1 (Satie) 4.56
15. The Heart Asks Pleasure First (Nyman) 2.23
16. Le Piccadilly, Marche (Satie) 1.56
17. Big My Secret (Nyman) 2.35

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Hüllentext

Über den Film „Appasionata“:

Die Pianistin Alena Cherny lebt seit 15 Jahren als Konzertpianistin, Klavierlehrerin und Mutter in der Schweiz. Sie ist kein Weltstar. Sie spielt gut, hat weltweit Auftritte. Doch sie entzieht sich immer wieder den Mechanismen des Musikgeschäftes. In ihr Klavierspiel bringt sie alles ein, ihre Seele, ihr Leiden und ihre Sehnsucht.

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Alena Cherny hat einen Traum: sie möchte der Musikschule ihres ukrainischen Heimatdorfes einen Flügel schenken – aus Dankbarkeit, dass sie dort als kleines Kind ihre ersten Töne spielen durfte. Die Reise des Flügels wird zur berührenden Spurensuche an den Orten ihrer Kindheit und Jugend: Die ersten Jahre in einem kleinen ukrainischen Dorf, danach im Alter von 9 Jahren weit weg von ihren Eltern in einem Eliteinternat für angehende Musiker in Kiew, anschliessend Konservatorium. 1986 das Trauma Tschernobyl, vielleicht als Folge davon Leukämie. Sie bringt ein Kind zur Welt, lässt es bei den Grosseltern in der Ukraine und emigriert in den Westen.

Wenn Alena Cherny spricht, aber auch wenn sie spielt, ist alles da, was sie geprägt hat, insbesondere auch die Kontraste und Katastrophen, die sie erlebte und die stets neuen Anläufe und Abschiede, die sie nehmen musste.

Ein Film über die Emigration einer starken Frau; voller Trauer, Wut, Enthusiasmus und Liebe. Feine Töne und Paukenschläge, Klarinettenklänge und Posaunenstösse, das ganze Spektrum – vereint in einer einzigen Person. (Pressetext)

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Die offizielle Website:
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Gregor Meyle – New York – Stintino (2014)

FrontCover1Jetzt bekommt er, der Gregor Meyle,  bei mir noch ne zweite Chance:

Was bei Castings herauskommt, muss nicht immer schlecht sein. Bei SSDSDSSWEMUGABRTLAD, kurz für „Stefan sucht den Superstar, der singen soll was er mag und gern auch bei RTL auftreten darf“ wurde zum Beispiel Gregor Meyle entdeckt.
The Masked Singer: Das Faultier gewinnt Staffel zwei Aktuelle News
The Masked Singer Das Faultier gewinnt Staffel zwei
Im Finale fielen die verbliebenen vier Masken: Sonja Zietlow, Gregor Meyle und Mike Singer verloren gegen Schauspieler Tom Beck. 30

Die Musik, die dabei entsteht, ist melodisch weicher Gitarrenrock mit deutschen, sehr persönlichen Lyrics. Denn Meyle schreibt und komponiert seine Songs, die von Liebe, Schmerz und Freundschaft handeln, meist selbst. Gregor geht es in seiner Musik um Gefühle und Authentizität, denn „ein guter Musiker fühlt, was er spielt.“

Die Gitarre ist ohnehin elementar für Gregor. Bereits als vierjähriges Kind hält er sie zum ersten Mal in den Händen. Danach geht alles sehr schnell, er erhält professionellen Gitarrenunterricht, gründet seine erste Band und covert die Songs seiner Vorbilder, u.a. der Guns N‘ Roses.

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Den Wunsch, ein Musikinternat zu besuchen, machen die Eltern wahr. So ist Gregor non stop von Musik umgeben, er trifft Menschen, die seine Begeisterung teilen und komponiert seine ersten eigenen Songs.

2001 gründet der gebürtige Stuttgarter seine Band Meyle und tourt mit ihr durch Deutschland. 2007 folgt der nächste wichtige Meilenstein in seinem Leben: Er stolpert über das von Stefan Raab für TV total ausgeschriebene Casting und versucht sein Glück.

Er schafft es ins Finale und überzeugt Jury, Zuschauer und Showmaster gleichermaßen. Stefan Raab ehrt das Talent mit den Worten: „Du bist einer der begnadetsten Songwriter, die ich seit vielen vielen Jahren gehört und erlebt habe.“

Im Frühjahr 2020 spielt Gregor Meyle in der Pro7-Show „The Masked Singer“ mit. In seiner Rolle als Drache unterliegt er im Finale dem Faultier Tom Beck. (laut.de)

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Hier sein viertes Album.

New York ist für viele Menschen der Nabel der Welt. Zwischen der Bronx und Staten Island wurde schon so mancher Lebenstraum Wirklichkeit. Auch Gregor Meyle wollte schon immer mal auf der berühmten 5th Avenue spazieren gehen. Vor einigen Monaten machte sich die mittlerweile flügge gewordene Stefan-Raab-Entdeckung also auf den Weg über den großen Teich und buchte zusammen mit seinem Produzenten Christian Lohr (Mick Jagger, Gianna Nannini) für einen kompletten Tag die Räumlichkeiten der weltberühmten Avatar Studios.

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Nun präsentiert sich das Ergebnis der Arbeit in New York, die kurz nach dem 24-Hours-Trip in sardinischen Gefilden noch ihren Feinschliff bekam. Schon nach wenigen Minuten lässt sich feststellen, dass dem gebürtigen Baden-Württemberger die Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten hörbar gut getan hat. Mit einem warmen, von Soul-lastigen Vibes bestimmten Sound im Rücken, spielt der Sänger mit der markanten Stimme gleich zu Beginn jede Menge Trümpfe aus („Ich Glaub An Dich“).

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Auch das anschließende „Das Beste Kommt Noch“ sorgt mit jazzigem Flair und akzentuierten Orchester-Einwürfe für wohltuende Stimmung bei Freunden entspannter deutscher Songwriter-Kunst. Spätestens nach dem zarten, aber dennoch beschwingten Dampferfahrt-Entspanner „Hier Spricht Dein Herz“ verfliegen auch die letzten Zweifel: Gregor Meyle ist endlich angekommen. Sowohl inhaltlich als auch musikalisch stößt der Sänger die letzten Türen auf, die ihm bis vor kurzem noch versperrt blieben.

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Irgendwo zwischen herzerwärmendem Soul, unaufdringlichem Easy-Listening-Jazz und harmonischem Pop schlägt der Barde seine Zelte neu auf und lässt dabei den Großteil seiner deutschsprachigen Kollegen spielend hinter sich. Auch der Rest des Albums überzeugt auf ganzer Linie. Mit authentischer Bossa-Nova-Attitüde („Heute Nacht“), aufwühlend Balladeskem („Liebst Du Mich“, „Land In Sicht“) und aufmunternden Piano-Bar-Einschüben („Nimm Dir Zeit“)hinterlässt Gregor Meyle große Spuren auf dem deutschen Liedermacher-Pfad – ganz ohne klebrigen Honig an den Sohlen. Top! (Kai Butterweck)

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Ganz so euphorisch bin ich nun wirklich nicht:

Nun gut, die Musik ist gefällig, durchaus sensibel, aber … aber: die Texte sind bestehen halt in ganz besonderen Weise auf Allgemeinplätzen, dass es schon fast peinlich ist. Aber: auch dieses Begleitheft ist wirklich sehr geschmackvoll gestaltet worden.

Aber vielleicht, und das will ich gerne eingestehen, entfalten diese Texte für jüngere Generationen eine ganz andere Wirkungskraft … zur Zielgruppe von Gregor Meyer gehöre ich ja eh nicht.

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Besetzung: 
Christian Lohr (keyboards, drums, autoharp, background vocals)
Gregor Meyle (guitar, vocals, drums)
Jorge Roeder (bass)
Antonio Sanchez (drums)
+
Massimo Buonanno (drums bei 05.)
Raissa Fayet (vocals bei 05.)
Christian Herzberger (violin, viola bei 02., 05.)
Brad Mason (trumpet, flugelhorn bei 01., 04. + 09.)
Elliot Mason (trombone bei 01., 04. + 09.)
Ricardo Rosinha (percussion bei 05.)
Markus Segschneider (pedal steel-guitar bei 03., 06., banjo, guitar bei 07.)
Maya Singh (background vocals bei 06.)
Gabriel Teixeira (guitar bei 05.)

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Titel:
01. Ich glaub an dich (Meyle/Lohr/Fayle) 3.36
02. Das Beste kommt noch (Meyle) 3.07
03. Hier spricht dein Herz (Meyle) 3.45
04. Liebst du mich (Meyle/Lohr) 4.05
05. Heute Nacht (Meyle) 4.25
06. Nimm dir Zeit (Meyle/Lohr) 3.32
07. Schau mich nicht so an (Meyle) 2.34
08. Die Chance (Meyle) 3.50
09. Land in Sicht (Meyle) 3.42
10. Such keinen andren (Meyle) 3.48

CD1

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