Verschiedene Interpreten – Das gibt´s nur zweimal (1972)

FrontCover1Und wieder so ne Schallplatte mit Musik von „anno dazumal“:

Und bei dieser 1972 veröffentlichen LP hat man sich was besonderes ausgedacht:

Die Originalaufnahmen aus den 20er und 30er Jahren hat man mit Neueinspielungen der Orchesterbegleitungen jener Tage „bearbeitet“ (wie das möglich war, entzieht sich meiner Kenntnis …

… ich kann mir schwer vorstellen, dass man damals die Gesangspartien getrennt aufgenommen hat …

Verantwortlich für dieses Projekt war ein Rudi Bohn:

Hüllentext2

Rudolf „Rudi“ Bohn (* 30. August 1919 in Berlin; † 9. März 1979 in Hamburg) war ein deutscher Musiker (Klavier, Posaune, Akkordeon), Arrangeur und Orchesterleiter der Jazz- und Unterhaltungsmusik.

Bohn studierte in seiner Geburtsstadt Klavier und Posaune. Er war zunächst als Posaunist bei den Berliner Sinfonikern tätig. Von 1947 bis 1952 war er der Pianist im Quintett von Helmut Zacharias, mit dem es auch zu Schallplattenaufnahmen kam; ab 1952 spielte er bei Viktor Reschke in Hamburg. Ab 1956 arbeitete er als Arrangeur und Bandleader für Teldec, Polydor und andere Schallplattenfirmen und spielte Musik unterschiedlicher Genres bis hin zum Easy Listening und zur volkstümlichen Musik ein, teilweise auch unter Pseudonym (etwa als Rubino & His Continentals). Mit seiner Bigband trat er auch in Fernsehsendungen auf, beispielsweise bei Peter Frankenfeld. Mit seinem Orchester bzw. Chor begleitete er Hans Albers, Evelyn Künneke und Karel Gott, für die er auch arrangierte. Er ist auch auf Platten der Old Merry Tale Jazzband zu hören.

Rudi Bohn01

Er ist ziemlich in Vergessenheit geraten … obwohl es doch so etliche Scheien von ihm gibt … aber gut, dass es diesen Blog gibt … ggg

Und so klingt das Ergebnis seiner Bemühungen …

… eine amüsante Zeitreise, fein instrumentiert, wennglcih mir – puristisch wie ich bin – die Originalaufnahmen dann doch lieber gewese wären, Stereo hin, Stereo her.

Die LP informiert dann auch noch auf informativer nicht minder amüsanter Weise über all die die Lieder …

Hüllentext3

Auf jeden Fall … ein feiner Nachhilfe-Unterricht in Sachen … was unseren Großeltern (oder so) gefallen hat. Und in die Bar Zum Krokodil würde ich auch mal gerne gehen, vielleicht treffe ich dort auch den Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän.

BackCover1

Besetzung:
Ein unbekanntes Orchester und all die Original-Stimmen

Booklet1

Titel:
01. Ansage + Rudi Risavi: Das gibt’s nur einmal (Heymann/Gilbert) 0.59
02. Rosita Serrano: Roter Mohn (Jary/Balz) 3.01
03. Kurt Gerron: Das Nachtgespenst (Nelson/Hollaender) 3.27
04. Marlene Dietrich: Peter (Nelson/Hollaender) 3.00
05. Lothar Röhrig: In der Bar Zum Krokodil (Engel/Berger) 2.00
06. Greta Keller: Drunt‘ in der Lobau (Strecker/Beda/Eckhardt) 3.03
07. Hans Albers: Einmal noch nach Bombay (John/Leip) 3.14
08. Lotte Lenja: Denn wie man sich bettet, so liegt man (Weill/Brecht) 2.43
09. Paul Hörbiger: ’s ist nun mal im Leben so (Benatzky/Gilbert) 2.02
10. Marika Rökk: Ach, ich liebe alle Männer (Grothe/Dehmel) 2.30
11. Peter Igelhoff: Der Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän (Loubé/Meder) 2.48
12. Erna Sack: Ciribiribin (Pestalozza/Tiochet/Beckmann) 2.28
13. Lale Andersen: Lili Marleen (Schultze/Leip) 2.43
14. Gustaf Gründgens: Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da (Mackeben/Hesse) 2.09

LabelB1

*
**

Hüllentext2

Hüllentext1

Das Album gabs dann auch noch als Sonderpressung für die Zigarettenmarke „ibis“ mit einem popigen Cover … da fragt man sich allerdings schon, ob die Zielgruppe „junge Leute“ damals nun tatsächliche diese Musik sehr attraktiv fanden … für mich ein klassischer Marketing-Flop:

Alternative Edition

Und so sah die Ausgabe für die Schweiz aus:
Ausgabe Schweiz

Verschiedene Interpreten – Das Programm geht weiter – No. 2 (1965)

FrontCover1Schallplatten wie diese waren in den 60er Jahen durchaus beliebt:

Man nehme schon mehr als eine Handvoll alter Schlager (in diesem Fall 43 !) aus den20er und 30er Jahren und fertige damit ein fideles Potpourri, garniert mit launigen Zwischenmoderationen.

Der Untertitel dieser LP „Folge 2“ bezieht sich auf das Vorgänger Album „Das teuerste Programm der Welt“, das diesen Potpourri-Stil salonfähig machte.

Und natürlich hätte ein Max Raabe mit seinem Palast-Orchester an diesen Aufnahmen seine Freude, das gleiche gilt für Götz Alsmann, der ja ebenfalls einen Faible für all diese alten Melodien hat.

Bekannte Namen (Marlene Dietrich, Hans Moser Heinz Rühmann um nur drei zu nennen) tauchen auf, aber auch längst vergessene Künstler/innen wie Rosita Serrano, Gitta Alpar, Austin Egen oder die Kapelle Rohrbeck kommen nochmal zu Gehör.

Und selbst ein Django Reinhardt spielt auf … sein Gitarrenspiel ist bis heute ein Genuss !

Und ein Kurt Tucholsky steuert zum Ausklang der LP ein paar philosophische Gedanken bei.

Von daher ist diese LP für den geneigten Hörer auch heute noch ein amüsantes Tondokument.

BackCover1

Titel:

01. Das Progamm geht weiter (Teil 1) (30.07)
01.01. Paul Abraham: Ich hab‘ ’ne Alte Tante
01.02. George Melachrino: Valencia
01.03. Willy Fritsch: Das gibt’s nur einmal
01.04. Lilian Harvey & Willy Fritsch: Du bist das süsseste Mädel der Welt
01.05. Lilian Harvey & Willy Fritsch: Kind, dein Mund ist Musik
01.06. Lilian Harvey & Willy Fritsch: Liebling, mein Herz lässt dich grüssen
01.07. Lilian Harvey & Willy Fritsch: Ich tanz mit dir in den Himmel hinein
01.08. Heinz Rühmann: Ich brech´ die Herzen der stolzesten Frau’n
01.09. Lotte Werkmeister: Denk doch mal an, Mutti
01.10. Austin Egen: Es sprach der Marabu
01.11. Weintraubs Syncopators: Mein Gorrila hat ’ne Villa im Zoo
01.12. Marek Weber und sein Orchester: Benjamin, ich hab‘ nichts anzuziehn
01.13. Hans Moser: Einmal in der Woch’n fall i um
01.14. Betja Milskaja & Hermann Leopoldi: Frauen sind zum Küssen da
01.15. Unbekannter Künstler: Sous Les Toits De Paris
01.16. Edith Piaf: Padam Padam
01.17. Edith Piaf: C’est A Hamburg
01.18. Maurice Chevalier: Valentine
01.19. Tino Rossi: Guitare D’amour
01.20. Jack Hylton And His Orchestra: Lord Und Lady Whoozis
01.21. Bernard Etté und sein Orchester: Küss Mich
01.22. Tanz-Orchester Dajos Béla: Leila
01.23. Noel Chiboust et son Orchestre: Yes Sir, That’s My Baby

02. 01. Das Progamm geht weiter (Teil 2) ()
02.01. Hans Albers: Gnädige Frau, komm spiel mit mir
02.02. Grock: Grock gibt ein Konzert
02.03. Kapelle Rohrbeck: Ich bin das Nachtgespenst
02.04. Marlene Dietrich, Margo Lion & Oskar Karlweis: Wenn die beste Freundin
02.05. Fritzi Massary: Ich bin eine Frau, die weiss was sie will
02.06. Gitta Alpar: Was kann so schön sein
02.07. Original Glorias & Gloria Lilljeborn: Lass mich heut´ Abend nicht allein
02.08. Jack Smith: Ramona
02.09. Paul O’Montis: Ramona
02.10. Franz Thon und sein Orchester: Ramona
02.11. Django Reinhardt: Sweet Chorus
02.12. Pola Negri: Mazurka
02.13. Barnabas von Géczy und sein Orchester: Pussta Fox
02.14. Georges Boulanger: Einsamer Sontag
02.15. Feodor Chaliapin: Stenka Rasin
02.16. Alexandrow-Ensemble: Über die Felder
02.17. Comedian Harmonists: Wenn die Sonja russisch tanzt
02.18. Rosita Serrano: Der Onkel Jonathan
02.19. Evelyn Künneke: Sing, Nachtigall, sing
02.20. Beniamino Gigli: Vergiss mein nicht

Waldemar Müller (Sprecher)

LabelB1

*
**

Hüllentext

Mehr von dieser Serie:

FrontCover1

Hans Albers – La Paloma + 3 (1960)

FrontCover1Was für etliche meiner Generation der Achim Reichel mit seinen Shanties und Seeräuberliedern war und ist, war für die Generationen vor uns irgendwie wohl auch der Hans Albers … Von daher: höchste Zeit, ihm hier Platz einzuräumen:

Hans Philipp August Albers (* 22. September 1891 in Hamburg; † 24. Juli 1960 in Berg, Bayern) war ein deutscher Schauspieler und Sänger, der als „blonder Hans“ zum Volksidol wurde.

Hans Albers wurde als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers (genannt „Schöner Wilhelm“) und dessen Frau Johanna Dorothea, geborene Rathjen, in der Langen Reihe 71 in Hamburg-St. Georg als jüngstes von sechs Kindern geboren. Er besuchte die Uhlenhorster Oberrealschule, wurde allerdings nach einem tätlichen Konflikt mit einem prügelnden Lehrer als Quartaner der Schule verwiesen. Ähnliches erlebte er in der St. Georgs-Realschule. Mehr Anerkennung fand Albers als begeisterter Jungsportler im Schwimmklub Alster. Er begann in der Folge eine Kaufmannslehre und war in einer Seidenfirma in Frankfurt am Main tätig.

Hans Albers01

Hans Albers, 1922

Seine Theaterkarriere begann er am dortigen Neuen Theater, anfangs mit mäßigem Erfolg. Er hatte ohne Wissen seines Vaters mit heimlicher finanzieller Unterstützung seiner Mutter privaten Schauspielunterricht genommen. In der Spielzeit 1912/13 debütierte er am Stadttheater Güstrow, meist in der Rolle des jugendlichen Liebhabers. Seine Gage betrug zwischen 60 und 120 Mark im Monat und er musste dafür zusätzlich bei Bühnenarbeiten mithelfen.

Nachdem er 1915 zur Armee eingezogen worden war, wurde Hans Albers im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Soldat des Reserveinfanterieregiments 31 schwer verwundet. Er kam in ein Wiesbadener Krankenhaus, wo es gelang, sein zerschossenes Bein wiederherzustellen. Gegen eine drohende Amputation hatte er sich – laut eigenen Worten – vehement gewehrt. Nach seiner Entlassung trat er am dortigen Residenztheater in Possen, Lustspielen und Operetten auf.

Nach dem Ersten Weltkrieg spielte Albers an verschiedenen Berliner Theatern und an der Komischen Oper vor allem komische Rollen. Sein erster großer Erfolg war die Rolle des Kellners Gustav Tunichtgut im Stück Die Verbrecher von Ferdinand Bruckner. Sein Lehrer und Förderer war der jüdische Schauspieler Eugen Burg.

Hans Albers, 1924 (schaut ja fast wie „Berlin Babylon“ aus:
Hans Albers02

Nach über hundert Stummfilmrollen spielte er 1929 in einem der ersten deutschen Tonfilme, Die Nacht gehört uns und kurz darauf an der Seite von Marlene Dietrich in Der blaue Engel. Die Rolle des Artisten Mazeppa in diesem Film war seine einzige Nebenrolle nach Einführung des Tonfilms. Sein Schauspielerkollege und damaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats des Tobis-Tonbild-Syndikats Emil Jannings hatte dafür gesorgt, dass entscheidende Szenen mit Albers aus der fertigen Fassung herausgeschnitten wurden.

1930 drehte er unter der Regie des späteren Präsidenten der Reichsfilmkammer Carl Froelich die Komödie Hans in allen Gassen. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Hans Albers neben sehr erfolgreichen Filmen wie Bomben auf Monte Carlo (1931) oder F.P.1 antwortet nicht (1932) erneut in großen Theaterrollen zu sehen, wie z. B. zusammen mit Fritz Kortner in Rivalen oder in Ferenc Molnárs Liliom. Letzteres wurde zu seiner Paraderolle, die er bis zur Absetzung des Stücks durch die NSDAP (da Molnár Jude war) und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg spielte; hier singt er das Rummelplatz-Ausruferlied Komm auf die Schaukel, Luise.

Single1Nach der Machtübernahme durch die NSDAP drängte man ihn zur Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Hansi Burg, die Tochter seines jüdischen Mentors Eugen Burg. Nach einiger Zeit gab Albers nach und trennte sich offiziell von ihr, lebte jedoch weiter mit ihr am Starnberger See. Dort besaß er seit 1933 in Garatshausen bei Tutzing eine Villa mit einem 27.000 m² großen Grundstück.

Albers drehte weiterhin erfolgreich Filme, wenngleich er bis 1945 nicht mehr ans Theater ging, um sich dem Einfluss der Nationalsozialisten zu entziehen. Für Hansi Burg wurde Deutschland indes zu gefährlich. Albers wollte seine Lebensgefährtin in Sicherheit wissen und sorgte dafür, dass sie 1939 über die Schweiz nach England emigrierte. Sie kehrte 1946 nach Garatshausen zurück. Albers trennte sich von seiner zwischenzeitlichen Freundin und lebte bis zu seinem Tod 1960 mit Hansi Burg in Garatshausen. Albers blieb Zeit seines Lebens unverheiratet.

Hans Albers05

Da schmachten die Frauen natürlich …

Aus dem Jahr 1937 stammte die UFA-Kriminalkomödie Der Mann, der Sherlock Holmes war, bei dem Albers gemeinsam mit Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte. Das Duett der beiden mit dem Titel Jawoll, meine Herr’n … wurde zum Kassenschlager. Im Jahr des Kriegsbeginns 1939 wurde das Projekt Wasser für Canitoga fertiggestellt, ein immens teurer Abenteuerfilm, dem mit dem Lied Goodbye Johnny wiederum ein echter Gassenhauer entsprang. 1943 hatte der zum 25-jährigen Jubiläum der UFA mit großem Aufwand produzierte Farbfilm Münchhausen einen außergewöhnlichen Publikumserfolg.

Zu den Nationalsozialisten hatte Hans Albers einerseits ein sehr distanziertes Verhältnis: Er zeigte sich nie an der Seite hochrangiger NSDAP-Funktionäre und verzichtete auf die Entgegennahme eines Schauspielpreises aus der Hand von Joseph Goebbels. Dennoch Hans Albers06war er bei Goebbels als Publikumsmagnet sehr geschätzt und konnte daher sehr hohe Gagen fordern und erhalten und wurde auf dessen Gottbegnadeten-Liste geführt.

Propagandafilme unter Mitwirkung von Hans Albers waren Flüchtlinge (1933) und Henker, Frauen und Soldaten (1935) sowie der von ihm mit produzierte Propagandafilm Carl Peters über den gleichnamigen Afrikakolonialisten von 1941. 1943 drehte er gemeinsam mit Ilse Werner unter der Regie Helmut Käutners den Farbfilm Große Freiheit Nr. 7. Die Dreharbeiten mussten wegen der Bombenangriffe auf Potsdam (Babelsberg) und Berlin, wo die Dreharbeiten begonnen hatten, in Prag fortgesetzt werden. Der Film wurde jedoch wegen seiner düsteren Stimmung – abgesehen von seiner Ur- und weiteren Aufführungen in Prag – erst nach Kriegsende öffentlich vorgeführt. Die deutsche Uraufführung im September 1945 in Berlin war die erste Filmpremiere nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kurz vor Kriegsende begannen die Dreharbeiten zu Shiva und die Galgenblume, einem Kriminalfilm in Farbe, der nicht mehr fertiggestellt werden konnte. Unter der Regie Hans Steinhoffs wurde in Prag gedreht. Aufstände und das Heranrücken der Roten Armee führten zum Abbruch der Dreharbeiten und zur Flucht von Stab und Schauspielern in Richtung Westen.

Albers’ erste Produktion nach Kriegsende war der 1947 gedrehte und in Berlin spielende Film … und über uns der Himmel, der ihn als Kriegsheimkehrer zeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Albers seine Filmkarriere fortsetzen, unter anderem in dem sehr erfolgreichen Streifen Auf der Reeperbahn nachts um halb eins mit Heinz Rühmann. Ein

Hans Albers07.jpg

Blechschild

Höhepunkt seines Filmschaffens in den 1950er Jahren war die 1956 gedrehte Literaturverfilmung Vor Sonnenuntergang nach Gerhart Hauptmann mit Annemarie Düringer und Claus Biederstaedt an seiner Seite. Es folgten Filme wie Der tolle Bomberg oder Das Herz von St. Pauli.

Auch mit seinen Liedern hatte er großen Erfolg. In ihnen stellte er sich schon seit 1932 als Haudegen (Flieger, grüß mir die Sonne), als Seemann (Der Wind und das Meer) und als Kavalier (Komm auf die Schaukel, Luise) dar. Ein großes Problem in den 1950er Jahren war seine Alkoholkrankheit, die er stets zu verschleiern wusste.

1957 spielte er im Staatstheater am Gärtnerplatz in München den alten Karl Knie in der Musicalversion des Seiltänzerstücks Katharina Knie von Carl Zuckmayer. Mit dieser Rolle verabschiedete er sich auch 1960 von der Bühne. 1958, zwei Jahre vor seinem Tod, war Hans Albers noch in drei Filmen zu sehen: Der Greifer (ein Kriminalfilm), Der Mann im Strom (eine Literaturverfilmung nach Siegfried Lenz) und 13 kleine Esel und der Sonnenhof. Sein letzter Film Kein Engel ist so rein kam 1960 in die Kinos. Er schließt mit dem von Hans Albers gesprochenen Satz: „Das ist das Ende“.

Hans Albers04

Hans Albers mit seinem Cadillac

Im Alter von 68 Jahren brach Hans Albers während einer Theateraufführung mit schweren inneren Blutungen zusammen und starb drei Monate später am 24. Juli 1960 in einem Sanatorium im Ortsteil Kempfenhausen der Gemeinde Berg am Starnberger See. Er wurde eingeäschert und die Urne auf dem Friedhof Ohlsdorf in seiner Geburtsstadt Hamburg beigesetzt. (Quelle: wikipedia)

Das Hans Albers Haus am Starnberger See und es gibt weiterhin ein Gerangel um den Erhalt dieses Hauses… eine bayerische Provinzposse spielte sich da in den letzten Jahren ab:
Hans Albers03

Hier nun eine EP, die wohl anlässlich seines Todes 1960 erschienen ist und zwar als Sonderauflage des „Deutschen Buchclubs“ … vier Schmachtfetzten. die man einerseits nicht wirklich braucht … andererseits gehört der Hans Albers quasi unverzichtbar zur Unterhaltungsmusik der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts.

Und von daher hat auch er hier ein Plätzchen-

BackCover1

Besetzung:
Hans Albers (vocls9
+
FFB Orchester unter der Leitung von Werner Eisbrenner (bei 01.)

+
Ping-Pongs (background vocals bei 02.)

Die Ping-Pongs:
Die Ping-Pongs

Titel:
01.  La Paloma (Ein Wind weht vom Süd und zieht mich hinaus auf See) (Yradier/Käutner) 4.06
02. In einer Sternennacht am Hafen (Trantow/Stani) 3.01
03. Das letzte Hemd (Jary/Stani) 2.16
04. Weine nicht (Jary/Albers/Gillo) 2.26

LabelB1

*
**

Einfach nur drollig:

Die Ping-Pongs:

Besetzung: Gerda Kämpfer (Gerry), Gitta Maurer, Eva Kämpfer (Teddy), Henny, Sigurd Hilkenbach (ab 1957)

Die drei Damen (Gerda, Gitta, Eva) stammen aus Magdeburg und gehören zu den Gründungsmitgliedern der 1946 gegründeten Gesangsgruppe „Ping-Pongs“. Ende der 40-er Jahre bewarben sie sich beim RBT-Orchester in Berlin und erhielten einen festen Vertrag. Ihr Gesangsstil ist zurückzuführen auf den Musiker Joe Dixie, der auch gelegentlich in der Gruppe mitsang. Anfang der 50-er Jahre wurde die Sängerin Henny (vorher bei den „Nicolets“) verpflichtet. Nach der Auflösung des RBT-Orchesters im Mai 1950 tingelten die Sängerinnen durch die Bars und Lokale der Stadt.

Die Ping-Pongs02

1956 brachte AMIGA die erste Platte der Gesangsgruppe, die im Westen Berlins ihren Wohnsitz hatte, auf den Markt. Während sie im Osten als „Ping-Pongs“ auftraten, mussten sie sich im Westen bei Musikproduktionen mit den dortigen Firmen „Ohayos“ oder auch „Blue Stars“ nennen. 1957 war die Gruppe schon auf 35 Platten zu hören. Ab Grenzschließung 1961 durfte die Gruppe in der DDR nur noch ihre vertraglichen Verpflichtungen bis Ende 1962 einhalten. Im Westen Deutschlands trat die Gruppe bis 1964 auf.

Mehr von Hans Albers:
Mehr

Hans Albers2

Hans Albers – Der Wind und das Meer (1964)

FrontCover1.JPGWas für etliche meiner Generation der Achim Reichel mit seinen Shanties und Seeräuberliedern war und ist, war für die Generationen vor uns irgendwie wohl auch der Hans Albers … Von daher: höchste Zeit, ihm hier Platz einzuräumen:

Hans Philipp August Albers (* 22. September 1891 in Hamburg; † 24. Juli 1960 in Berg, Bayern) war ein deutscher Schauspieler und Sänger, der als „blonder Hans“ zum Volksidol wurde.

Hans Albers wurde als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers (genannt „Schöner Wilhelm“) und dessen Frau Johanna Dorothea, geborene Rathjen, in der Langen Reihe 71 in Hamburg-St. Georg als jüngstes von sechs Kindern geboren. Er besuchte die Uhlenhorster Oberrealschule, wurde allerdings nach einem tätlichen Konflikt mit einem prügelnden Lehrer als Quartaner der Schule verwiesen. Ähnliches erlebte er in der St. Georgs-Realschule. Mehr Anerkennung fand Albers als begeisterter Jungsportler im Schwimmklub Alster. Er begann in der Folge eine Kaufmannslehre und war in einer Seidenfirma in Frankfurt am Main tätig.

Hans Albers01

Hans Albers, 1922

Seine Theaterkarriere begann er am dortigen Neuen Theater, anfangs mit mäßigem Erfolg. Er hatte ohne Wissen seines Vaters mit heimlicher finanzieller Unterstützung seiner Mutter privaten Schauspielunterricht genommen. In der Spielzeit 1912/13 debütierte er am Stadttheater Güstrow, meist in der Rolle des jugendlichen Liebhabers. Seine Gage betrug zwischen 60 und 120 Mark im Monat und er musste dafür zusätzlich bei Bühnenarbeiten mithelfen.

Nachdem er 1915 zur Armee eingezogen worden war, wurde Hans Albers im Ersten Weltkrieg an der Westfront als Soldat des Reserveinfanterieregiments 31 schwer verwundet. Er kam in ein Wiesbadener Krankenhaus, wo es gelang, sein zerschossenes Bein wiederherzustellen. Gegen eine drohende Amputation hatte er sich – laut eigenen Worten – vehement gewehrt. Nach seiner Entlassung trat er am dortigen Residenztheater in Possen, Lustspielen und Operetten auf.

Hans Albers02

Hans Albers, 1924 (schaut ja fast wie „Berlin Babylon“ aus

Nach dem Ersten Weltkrieg spielte Albers an verschiedenen Berliner Theatern und an der Komischen Oper vor allem komische Rollen. Sein erster großer Erfolg war die Rolle des Kellners Gustav Tunichtgut im Stück Die Verbrecher von Ferdinand Bruckner. Sein Lehrer und Förderer war der jüdische Schauspieler Eugen Burg.

Nach über hundert Stummfilmrollen spielte er 1929 in einem der ersten deutschen Tonfilme, Die Nacht gehört uns und kurz darauf an der Seite von Marlene Dietrich in Der blaue Engel. Die Rolle des Artisten Mazeppa in diesem Film war seine einzige Nebenrolle nach Einführung des Tonfilms. Sein Schauspielerkollege und damaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats des Tobis-Tonbild-Syndikats Emil Jannings hatte dafür gesorgt, dass entscheidende Szenen mit Albers aus der fertigen Fassung herausgeschnitten wurden.

1930 drehte er unter der Regie des späteren Präsidenten der Reichsfilmkammer Carl Froelich die Komödie Hans in allen Gassen. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Hans Albers neben sehr erfolgreichen Filmen wie Bomben auf Monte Carlo (1931) oder F.P.1 antwortet nicht (1932) erneut in großen Theaterrollen zu sehen, wie z. B. zusammen mit Fritz Kortner in Rivalen oder in Ferenc Molnárs Liliom. Letzteres wurde zu seiner Paraderolle, die er bis zur Absetzung des Stücks durch die NSDAP (da Molnár Jude war) und dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg spielte; hier singt er das Rummelplatz-Ausruferlied Komm auf die Schaukel, Luise.

Single1Nach der Machtübernahme durch die NSDAP drängte man ihn zur Trennung von seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Hansi Burg, die Tochter seines jüdischen Mentors Eugen Burg. Nach einiger Zeit gab Albers nach und trennte sich offiziell von ihr, lebte jedoch weiter mit ihr am Starnberger See. Dort besaß er seit 1933 in Garatshausen bei Tutzing eine Villa mit einem 27.000 m² großen Grundstück.

Albers drehte weiterhin erfolgreich Filme, wenngleich er bis 1945 nicht mehr ans Theater ging, um sich dem Einfluss der Nationalsozialisten zu entziehen. Für Hansi Burg wurde Deutschland indes zu gefährlich. Albers wollte seine Lebensgefährtin in Sicherheit wissen und sorgte dafür, dass sie 1939 über die Schweiz nach England emigrierte. Sie kehrte 1946 nach Garatshausen zurück. Albers trennte sich von seiner zwischenzeitlichen Freundin und lebte bis zu seinem Tod 1960 mit Hansi Burg in Garatshausen. Albers blieb Zeit seines Lebens unverheiratet.

Hans Albers05

Da schmachten die Frauen natürlich …

Aus dem Jahr 1937 stammte die UFA-Kriminalkomödie Der Mann, der Sherlock Holmes war, bei dem Albers gemeinsam mit Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte. Das Duett der beiden mit dem Titel Jawoll, meine Herr’n … wurde zum Kassenschlager. Im Jahr des Kriegsbeginns 1939 wurde das Projekt Wasser für Canitoga fertiggestellt, ein immens teurer Abenteuerfilm, dem mit dem Lied Goodbye Johnny wiederum ein echter Gassenhauer entsprang. 1943 hatte der zum 25-jährigen Jubiläum der UFA mit großem Aufwand produzierte Farbfilm Münchhausen einen außergewöhnlichen Publikumserfolg.

Zu den Nationalsozialisten hatte Hans Albers einerseits ein sehr distanziertes Verhältnis: Er zeigte sich nie an der Seite hochrangiger NSDAP-Funktionäre und verzichtete auf die Entgegennahme eines Schauspielpreises aus der Hand von Joseph Goebbels. Dennoch Hans Albers06war er bei Goebbels als Publikumsmagnet sehr geschätzt und konnte daher sehr hohe Gagen fordern und erhalten und wurde auf dessen Gottbegnadeten-Liste geführt.

Propagandafilme unter Mitwirkung von Hans Albers waren Flüchtlinge (1933) und Henker, Frauen und Soldaten (1935) sowie der von ihm mit produzierte Propagandafilm Carl Peters über den gleichnamigen Afrikakolonialisten von 1941. 1943 drehte er gemeinsam mit Ilse Werner unter der Regie Helmut Käutners den Farbfilm Große Freiheit Nr. 7. Die Dreharbeiten mussten wegen der Bombenangriffe auf Potsdam (Babelsberg) und Berlin, wo die Dreharbeiten begonnen hatten, in Prag fortgesetzt werden. Der Film wurde jedoch wegen seiner düsteren Stimmung – abgesehen von seiner Ur- und weiteren Aufführungen in Prag – erst nach Kriegsende öffentlich vorgeführt. Die deutsche Uraufführung im September 1945 in Berlin war die erste Filmpremiere nach dem Zweiten Weltkrieg.

Kurz vor Kriegsende begannen die Dreharbeiten zu Shiva und die Galgenblume, einem Kriminalfilm in Farbe, der nicht mehr fertiggestellt werden konnte. Unter der Regie Hans Steinhoffs wurde in Prag gedreht. Aufstände und das Heranrücken der Roten Armee führten zum Abbruch der Dreharbeiten und zur Flucht von Stab und Schauspielern in Richtung Westen.

Albers’ erste Produktion nach Kriegsende war der 1947 gedrehte und in Berlin spielende Film … und über uns der Himmel, der ihn als Kriegsheimkehrer zeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Albers seine Filmkarriere fortsetzen, unter anderem in dem sehr erfolgreichen Streifen Auf der Reeperbahn nachts um halb eins mit Heinz Rühmann. Ein

Hans Albers07.jpg

Blechschild

Höhepunkt seines Filmschaffens in den 1950er Jahren war die 1956 gedrehte Literaturverfilmung Vor Sonnenuntergang nach Gerhart Hauptmann mit Annemarie Düringer und Claus Biederstaedt an seiner Seite. Es folgten Filme wie Der tolle Bomberg oder Das Herz von St. Pauli.

Auch mit seinen Liedern hatte er großen Erfolg. In ihnen stellte er sich schon seit 1932 als Haudegen (Flieger, grüß mir die Sonne), als Seemann (Der Wind und das Meer) und als Kavalier (Komm auf die Schaukel, Luise) dar. Ein großes Problem in den 1950er Jahren war seine Alkoholkrankheit, die er stets zu verschleiern wusste.

1957 spielte er im Staatstheater am Gärtnerplatz in München den alten Karl Knie in der Musicalversion des Seiltänzerstücks Katharina Knie von Carl Zuckmayer. Mit dieser Rolle verabschiedete er sich auch 1960 von der Bühne. 1958, zwei Jahre vor seinem Tod, war Hans Albers noch in drei Filmen zu sehen: Der Greifer (ein Kriminalfilm), Der Mann im Strom (eine Literaturverfilmung nach Siegfried Lenz) und 13 kleine Esel und der Sonnenhof. Sein letzter Film Kein Engel ist so rein kam 1960 in die Kinos. Er schließt mit dem von Hans Albers gesprochenen Satz: „Das ist das Ende“.

Hans Albers04

Hans Albers mit seinem Cadillac

Im Alter von 68 Jahren brach Hans Albers während einer Theateraufführung mit schweren inneren Blutungen zusammen und starb drei Monate später am 24. Juli 1960 in einem Sanatorium im Ortsteil Kempfenhausen der Gemeinde Berg am Starnberger See. Er wurde eingeäschert und die Urne auf dem Friedhof Ohlsdorf in seiner Geburtsstadt Hamburg beigesetzt. (Quelle: wikipedia)

Hans Albers03

Das Hans Albers Haus am Starnberger See und es gibt weiterhin ein Gerangel um den Erhalt dieses Hauses… eine bayerische Provinzposse spielte sich da in den letzten Jahren ab

Hier nun ein Querschnitt seiner Lieder, überwiegend aus den 50er Jahren …

Und wir hören kernig-schmachtende Lieder, frei nach dem Motto „Harter Kern, weiche Schale“ … jede Menge Seemannsgarn wird da gesponnen …

Interessant die dezent kritischen Töne bei „Das Lied vom Nigger Jim“

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Schwarz wie Kohle, bis zur Sole,
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Ist der Nigger Jim.
Doch die beste weiße Weste,
Trägt der Nigger Jim.

Jazz Band Lieder singt er so gut,
Denn er hat viel Rythmus im Blut.
Doch seit dem er die Heimat verlor,
Singt er sich selbst of vor.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Dem ging es oft im Leben schlimm.
Denn auf dem Brodway, tat ihm das Herz weh,
Denn alle Kinder riefen: „Mutti, Mutti, schau ein schwarzer Mann“.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Den packte oft ein wilder Grimm.
Denn seine Färbung, war ja Vererbung.
Und keine hörte seine Klagelieder an.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Schwarzer Rabe, wie als Knabe,
Lebst du noch als Greis.
Weiße Betten in Manhatten
Machen dich nicht weiß.

Tausend Teufel necken dich laut:
„Fahr aus der Haut! fahr aus der Haut!
Erst must du ein Engelein sein,
Dann bist du blüten rein.“

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Dem ging es oft im Leben schlimm.
Denn auf dem Brodway, tat ihm das Herz weh,
Denn alle Kinder riefen: „Mutti, Mutti, schau ein schwarzer Mann“.

Das ist das Lied vom Nigger Jim,
Den packte oft ein wilder Grimm.
Denn seine Färbung, war ja Vererbung.
Und keine hörte seine Klagelieder an.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß.
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Herr Gott, mach mich weiß!
Herr ich bitt dich heiß!
Tröste mich und verheiße,
Mir das weiße Paradise.

Das ist das Lied vom Nigger Jim
Und wenn du es hören willst, vernimm.
Er konnt auf Erden nicht glücklich werden
Und erst im Himmel lacht Jim.

Ansonsten kann man mehr als einmal schmunzeln, ähnlich wie meine Töchter es tun, wenn ich ihnen von Jimi Hendrix berichte … War halt ne andere Zeit …

Nachhören schadet jedoch nicht … dann kann man auch ein wenig ein Gespür kriegen, mit welchen (Fernweh-Sehnsüchten so unsere Eltern ihr Leben versüßten.

Hans Albers08

Besetzung:
Hans Albers (vocals)
+
Die Coronels (bei 10.)
Die Geschwister Burgstaller (bei 03.)
Evelyn Künneke (vocals bei 05.)
Rudolf Lamy-Chor (bei 11.)
Trio Fitzett (bei 06.)
Die Sunnies (bei 10.)
+
Orchester Walter Baumgartner
Orchester Paul Burkhard
Orchester Martin Böttcher
Orchester Michael Jary
Orchester Carl Michalski
Orchester Béla Sanders
Orchester Walter Schacht
Orchester Herbert Trantow

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Titel:
01. Seemanns-Chor (1932) (Berger-Engel/Mehring) 3.24
02. Der Wind und das Meer (1950) (Trenet) 3.07
03. Kleine Nordseeschwalbe (1951) (Beul) 3.03
04. Einmal noch nach Bombay (1954) (John/Leip) 3.19
05. Das gibt es nur in Texas (Deep In The Heart Of Texas) (1950) (Balz) 3.06
06. Fünf kleine Affen (1950) (Beul) 3.03
07. Mein Onkel hat Plantagen (1950) (Beul) 2.35
08. Good Bye, Jonny (1939)  (Beckmann/Kreuder) 3.25
09. Es ist egal (1959) (Stani/Albers/Böttcher) 2.41
10. Trippel-Trippel-Trapp (1959) (Gilbert/Spoliansky) 2.57
11. Der Mensch muß eine Heimat haben (1957) (Gilbert/Spoliansky) 3.27
12. Wenn du mein Schatz wärst (1950) (Burkhard/Schanzer/Welisch) 3.45
13. Ich frag‘ nich, ob du Geld hast (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 3.24
14. Das Lied vom Nigger Jim (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 4.08
15. Das Lied von Kolumbus (1950) (Burkhard/Gilbert/Robinson) 2.03
16. Kleine Möve, flieg nach Helgoland (1952) (Balz/Cowler) 1.06

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Hans Albers09

Hans Albers (* 22. September 1891; † 24. Juli 1960)

Verschiedene Interpreten – Das Herz von St. Pauli (1992)

FrontCover1Dieses blog hat ja – bedingt durch meine bajuwarische Herkunft –  eine spürbare Südstaaten-Tendenz. Umso mehr freut es mich immer, wenn ich auch Musik aus anderen Regionen Deutschlands in die Finger bekomme, einfach weil mich regionale Musikansätze schon heftig interessieren.

Und so kommt´s , dass ich nun einen St.Paui/Reepberbahn – Sampler präsentieren kann, der schon ein ganz besonderes Format aufweisen kann.

Die Konzeption und Realisation dieses Projekts lag bei Rita Flügge-Timm und Oliver Helwig; diese wurden wiederum von dem Autor Jürgen Stark konzeptionell unterstützt und Jürgen Stark schrieb auch ein paar Einführungsworte zum Mythos St. Pauli.  Und der Stark ist in der schreibenden Zunft der Musikjournalisten wahrlich kein Leichtgewicht:

Jürgen Stark (* 20. März 1957 in Hamburg) ist ein deutscher Autor, Journalist und Mitglied des Deutschen Musikrates.

Stark veröffentlichte zahlreiche Bücher zu kulturpolitischen und insbesondere popularmusikalischen Themen, darunter Biografien von Künstlern wie Udo Lindenberg und der Band Die Prinzen. Gemeinsam mit Thomas Böhm gab er von 1984 bis 2000 die Taschenbuchreihe „Rock Kalender“ heraus. Mit Dieter Gorny veröffentlichte er mehrere Jahrbücher zum Thema Popkultur.

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Jürgen Stark (und der sagt: „Pop und Politik gehören zusammen.“)

Als Journalist war er unter anderem als Konzertkritiker für Die Welt tätig und sieben Jahre Korrespondent für den Entertainment Media Verlag (Musikwoche, Blickpunkt:Film, musikwoche.de). Als freier Journalist schrieb er Reportagen für Musikzeitschriften, Magazine und Tageszeitungen. Darüber hinaus war er an der Konzeptentwicklung für die Zeitschrift Metal Hammer beteiligt und auch zwischenzeitlich Chefredakteur des Blattes.

Stark arbeitete wissenschaftlich für das rock’n’popmuseum der Stadt Gronau und konzipierte die Inhalte zur dortigen Dauerausstellung über „Die Kulturgeschichte der Popularmusik im 20. Jahrhundert“. Im Auftrag der Deutschen Phono-Akademie entwickelte Stark als Projektleiter in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung das Projekt SchoolTour, das 1999 als Kampagne für mehr Musik und Kreativität an Schulen gestartet wurde.

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Die Domenica Single

An der Hamburger Hochschule für Musik und Theater war Stark Gast-Dozent für den Fachbereich Medien und Design (Popkurs). Er ist berufenes Mitglied im Bundesfachausschuss Populäre Musik beim Deutschen Musikrat.

Stark unterrichtet als Lehrbeauftragter an Hochschulen (u.a. Hochschule der populären Künste, Berlin) in den Fachbereichen Medien und Kultur (u.a. Geschichte der elektronischen Medien, Geschichte der Popularmusik im 20. Jahrhundert) und ist Mitbegründer des Institut für kulturelle Kommunikation IKK an der Hochschule Offenburg. Beim IKK ist Stark stellvertretender Direktor für Medienjournalismus.

Jürgen Stark veröffentlicht monatlich seine “Kulturkolumne” im Offenburger Tageblatt.

Filmplakat

Doch zurück zu diesem köstlichem Sampler: Natürlich fängt er mit dem Hans Albers Klassiker „Das Herz von Stz. Pauli“ (1958; aus dem gleichnamigen Film) und dann geht es im Affentempo quer durch alle Stile weiter: Da interpretiert ein Joachim Witt souverän einen weiteren Klassiker dieser Stadt („Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“; ebenfalls ein Filmsong aus dem 1939 entstandenem Streifen „Das Junggesellenparadies“). Schmachtfetzen ala „Junge komm bald wieder“ oder „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ wechseln sich mit FC St. Pauli Schlachtgesängen („1:0 St. Pauli vor“ und „Er gehört zu mir“) ab. Dann gibt´s noch die gute alte Rockmusik von Udo Lindenberg und Achim Reichel und selbst der Schauspieler Ulrich Tukur kann mit seiner Interpretation von „Meine kleinen Träume“

Historische  Postkarte: St. Pauli (Spielbudenplatz)

Das ist aber immer noch nicht alles. Zumindest zwei weitere Songs verdienen eine besondere Erwähnung:

Da ist zum einen der Song „Alle meine Freier (…hiessen alle Meier)“ von jener Domenica, die bereits zu Lebzeiten als ex-Domina und späteren Drogenberaterin Kultstatus hatte … Der Song kam auch als Single (in drei unterschiedlichen Versionen) auf den Markt.

Und dann noch jenes skuril-rätselhafte Projekt zwischen Pater Leppich und dem Duo Metallic Traffic: Diese unterlegten einen Original-Ansprache des religiösen Eiferers Pater Leppich (dem „Maschinengewehr Gottes“) mit einem stakattoartigen Sounds … Glaubt man dem booklet, so hat Pater Leppich dieser aberwitzigen Montage zugestimmt (könnte stimmen, denn Leppich ist erst im November 1992 verstorben).

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Und das bemerkenswerte Cover stammt von der Künstlerin Sigrid Wilke (1940 – 2000); das gleiche Bild wurde übrigens für oben erwähnte Domenica-Single verwendet.

Also: zugreifen und reinhören … dann kann man auch noch so schräge Vögel wie „Die Stammgäste featuring das Heiligengeist-Sextett“ die „Die Macht vom Millerntor“ hören.

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Titel:
01. Hans Albers:  Das Herz von St. Pauli (Jary-Herz) 2.09 (1958)
02. Joachim Witt & Maritim Intim: Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern (Balz/Jary) 3.20 (1992)
03. Gunslingers:  St. Pauli (Hervé/Rozoum) 3.50 (1990)
04. Lolita: Seemann, deine Heimat ist das Meer (Scharfenberger/Busch) 2.50 (1960)
05. Udo Lindenberg: Reeperbahn (Lindenberg) 3.50 (1989)
06. Domenica: Alle meine Freier (…hiessen alle Meier) (Menke/Gutowski) 3.30 (1992)
07. King Rocko Schamoni And The Explosions: Was kostet Liebe (Schamoni) 3.42 (1990)
08. Hannes Kröger: Der blonde Hans (Hoffmann) 4.11 (1988)
09. J. Of Barcelona & His Bar Bee Boom: I Want Your Money (St.-Pauli-Sample-Mix) (J. Of Barcelona) 3.46 (1992)
10. Big Balls & The Great White Idiot: Across The Ocean (A.Grund/P.Grund/Lorenz) 4.40 (1992)
11. Achim Reichel:  St. Pauli Blues (Reichel/Peers-Steil) 4.19 (1989)
12 . Bully Buhlan featuring MC Anker: Hab’n sie nicht ’ne Braut für mich? (1992 Remix) (Gaze) 2.52 (1992)
13. Ulrich Tukur: Meine kleinen Träume (Tukur) 2.53 (1989)
14 . Freddy Quinn:  Junge, komm bald wieder (Olias/Rothenburg) 3.05 (1962)
15. Metallic Traffic featuring Pater Leppich: Christus auf der Reeperbahn (Achtung! Achtung! Pater Leppich!) (M.T.P./Leppich) 3.00 (1992)
16. Die Stammgäste featuring das Heiligengeist-Sextett: 1:0 St. Pauli vor (live aus dem „Silbersack“) (Schwebel/Westermann) 3.58 (1987)
17 . Hans Albers: Ganz dahinten, wo der Leuchtturm steht (Gray/’Reisch) 3.20 (?)
18. Shanghai’d Guts: St. Pauli Girl (Kraft/Charlton/Lyn)     3:13 (1991)
19. Die Macht vom Millerntor: Er gehört zu mir (Heider/Heilburg) 3.58 (1992)

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Pater Leppich auf der Reeperbahn …

… und Achim Reichel zelebriert der St. Pauli Blues:

Mein Daddy war’n Sailorboy,
Und meine Mama stand am Kai – Ahoi.

Die war’n echtes Liebespaar,
Warum ich auch’n echtes Wunschkind war,
Oh oh oh mit’m St. Pauli Blues.
Die Schule war ne Sauerei,
Wir ham se abgerissen,
Heut steht da ne Brauerei.

Die erste Liebe hast du mir gegeben,
Und die letzte oh oh oh ist der St. Pauli Blues.

Du liegst mir im Blut,
Und das tut so gut,
Drück mich an dein Herz,
Ich vergess‘ mein Schmerz.
(und ich schenk dir’n Nerz)
.net/en/lyrics/achim-reichel-st-pauli-blues
Hier wird in den Straßen noch gelacht und gesungen,
Hier wird aber auch um jeden Freier gerungen.

Feine Pinkel wie Bauernpack,
Keine Angst, hier kommt ihr alle in den Sack.
Oh oh oh zum St. Pauli Blues.

Du liegst mir im Blut…..
Wir sind doch alle deine Kinder,
Ob Chinese, Italiener, Neger oder Inder
Und wenn dann alles mal zusammenfällt,
Was soll’s, hier bin ich doch gleich am Tor zur Welt,
Oh oh oh mit’m St. Pauli Blues.

Du liegst mir im Blut…..

Hey wenn du Nachts nicht schlafen kannst,
Wer hilft dir dann, und wenn nix mehr läuft.

Einer läuft immer, oh oh oh der ST. Pauli Blues

Verschiedene Interpreten – Als die Bilder singen lernten (späte 60er Jahre)

FrontCover1.JPGAlso … darum geht´s:

„Constanze (das war damals ne ziemlich erfolgreiche Frauenzeitschrift) präsentiert auf dieser Langspielplatte 30 Filmstars der 30er Jahre mit ihren Erfolgsschlagern“.

Und so hören wir also Erfolgsschlager aus der Federn von Komponisten wie Peter Kreuder, Robert Stolz und Franz Grothe … na die damaligen Größen halt.

Und etliche Namen kennt man vermutlich noch heute: Ilse Werner, Marika Rökk, Marlene Dietrich, Hans Albers, Johannes Heesters u.v.m.

Und so einige Namen sind in Vergessenheit geraten: Rosita Serrano, Marta Eggerth, Wilhelm Strienz oder Paul Henckels (um nur mal ein paar zu nennen).

Und wir hören ne bunte Mischung aus Schmachtfetzen, aber auch leicht frivolen Liedern … (soweit das halt damals schon möglich war … aber in der Andeutung lag wohl die Würze … „Ob blond, ob braun …Ich liebe alle Frau’n“). Und natürlich kann einem da auch anders werden, denkt man z.B. nur an das Schicksal des Joseph Schmidt (dessen jüdische Abstammung zu seinem Verhängnis wurde).

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Und dann natürlich auch noch der Heinz Rühmann, und da fällt mir ne kleine Geschichte ein: meine erste und letzte (telefonische Begegnung) mit Heinz Rühmann:

Ich war damals in einer Drogenberatungsstelle in einem oberbayerischen Landkreis tätig und weiss der Teufel warum … es muss schon nach 18.00 Uhr gewesen sein, da läutete das Telefon und es meldete sich „Rühmann“ … Ich fragte höflich nach dem Grunde des Anrufs und während er mit seiner unnachahmlichen Stimme erklärte, er wolle eigentlich die (ebenfalls im gleichen Haus befindliche) Sozialstation sprechen, dämmerte s mir, welcher „Rühmann“ das war …

Vor lauter  Ehrfurcht bin ich dann gleich aufgestanden und habe ihm dann stehend erklärt, dass ich seinenAnruf weitergeben werde … mit klopfendem Herzen habe ich dann das Telefonat beendet …

Ach ja … dem Album lag ein vierseitiges Begleitheft mit ganz vielen Fotos bei …

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Titel:

01. Als die Bilder singen lernten (Teil 1:) (19.42)
01.01. Ilse Werner:
Wir machen Musik (aus dem gleichnamigen Film) (IgelhoffSteimel/Käutner/v.Pinelli) 1.38
01.02. Lilian Harvey und Willy Fritsch:
Ich tanze mit dir in den Himmel hinein (aus »Sieben Ohrfeigen«) (Schröder/Beckmann) 1.25
01.03. Heinz Rühmann, Willy Fritsch und Oskar Karlweiss:
Ein Freund, ein guter Freund (aus »Die Drei von der Tankstelle«) (Heymann/Gilbert) 1.08
01.04. Marika Rökk:
In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine (aus »Die Frau meiner Träume«) (Grothe) 1.16
01.05. Marlene Dietrich:
Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (aus »Der blaue Engel«) (Hollaender) 1.31
01.06. Paul Hörbiger:
Es wird ein Wein sein (Gruber) 1.29
01.07. Rosita Serrano:
Es leuchten die Sterne (aus dem gleichnamigen Film) (Leux) 1.17
01.08. Hans Albers:
Das ist die Liebe der Matrosen (aus »Bomben auf Monte Carlo«) (Heymann/Gilbert) 1.08
01.09. Marta Eggerth:
Mein Herz will ich dir schenken (aus »Die blonde Carmen«) (Grothe/Dehmel) 1.17
01.10. Johannes Heesters:
Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen (aus »Gasparone«) (Kreuder/Beckmann) 1.11
01.11. Al Jolson:
Sonny Boy (aus »The Singing Fool«) (Jolson/De Sylva/Brown/Henderson) 1.50
01.12. Lizzy Waldmüller:
Du hast Glück bei Frau’n, bel ami (aus »Bel ami«) (Mackeben/Beckmann) 1.04
01.13. Zarah Leander:
Der Wind hat mir ein Lied erzählt (aus »La Habanera«) (Brühne/Balz) 1.03
01.14. Joseph Schmidt:
Ein Lied geht um die Welt (aus dem gleichnamigen Film) (May/Neubach) 2.10

02. Als die Bilder singen lernten (Teil 2:) (19.37)
02.01. Wilhelm Strienz:
Heimat, deine Sterne (aus »Quax, der Bruchpilot«) (Bochmann/Knauf) 1.46
02.02. Marika Rökk:
Wenn ein junger Mann kommt (aus »Frauen sind doch bessere Diplomaten«) (Grothe/Dehmel) 0.44
02.03. Erich Ponto:
Nur nicht dran denken (aus »Das Herz der Königin«) (Mackeben) 1.11
02.04. Jan Kiepura:
Ob blond, ob braun (aus »Ich liebe alle Frau’n«) (Stolz/Marischka) 1.01
02.05. Pola Negri + Orchester Peter Kreuder:
Mazurka (aus »Mazurka«) (Kreuder/Rameau) 1.44
02.06. Leo Slezak:
Wenn ich vergnügt bin (aus »Der Frauendiplomat«) (May/Gilbert/Brüll) 1.34
02.07. Paul Henckels:
Lachen und Weinen (Schütz/Nebhut) 1.10
02.08. Kirsten Heiberg:
Warum hat der Napoleon (aus »Napoleon ist an allem Schuld«) (Grothe/Dehmel) 1.24
02.09. Heinz Rühmann, Josef Sieber, Hans Brausewetter:
Das kann doch einen Seeman nicht erschüttern (aus »Paradies der Junggesellen«) (Jary/Balz) 1.00
02.10. Hans Söhnker:
Unter den Pinien von Argentinien (aus »Truxa«) (Leux) 1.33
02.11. Brigitte Horney:
Warum liebt man so die Liebe (Böhmelt/Stemmle) 1.16
02.12. Richard Tauber:
Adieu, mein kleiner Gardeoffizier (aus »Das Lied ist aus«) (Stolz/Reisch) 2.07
02.13. Willi Forst:
Sag‘ beim Abschied leise Servus (aus »Burgtheater«) (Kreuder/Hilm) 1.12
02.14. Paul Hörbiger:
Das gibt’s nur einmal (aus »Der Kongreß tanzt«) (Heymann) 1.44

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Verschiedene Interpreten – Musik erklingt (1965)

FrontCover1.jpgDa gab es mal – in grauer Vorzeit – den „Bertelsmann Schallplattenring“, der es sich (ganz sicher total uneigennützig) zur Aufgabe gemacht hat, Musik unters Volk zu bringen … und zwar preislich günstig.

Und so kam es dazu:

Nachdem der Unternehmer Reinhard Mohn bereits 1950 seinen Bertelsmann Lesering (heute Der Club) gegründet hatte, der es den Mitgliedern ermöglichte, aktuelle Bücher preiswert zu beziehen, wollte er sein Angebot Mitte der 50er Jahre auch auf Schallplatten ausweiten. 1956 gründete man unter der Devise „Zum guten Buch gehört ein schöner Klang“ den Bertelsmann Schallplattenring. Das junge Unternehmen hatte jedoch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. So wollten die Plattenfirmen anfangs die erforderlichen Lizenzen zum Vertrieb der Platten über den Schallplattenring nicht vergeben. Darüber hinaus war es anderen Presswerken mitunter aus vertraglichen Gründen nicht möglich, Aufträge von Bertelsmann anzunehmen. Aus diesem Grund errichtete man 1957 das Presswerk Sonopress in Gütersloh.

Am 22. April 1958 kam es zur Gründung der Ariola Sonopress GmbH sowie eines österreichischen Tochterunternehmens, die mit einer Presskapazität von 225.000 Platten monatlich ausgestattet waren. Die erste Veröffentlichung unter dem neuen Namen war Die Regenbogenkinder von Josephine Baker. Anfangs umfasste das Repertoire nur insgesamt 72 Titel von sechs Interpreten, was es dem Unternehmen schwer machte, in der Branche Fuß zu fassen. Langsam stellten sich jedoch erste Erfolge ein und in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart wurden Geschäftsstellen gegründet, 1961 wurde in Köln eine weitere Musikproduktion eröffnet. Zuvor hatte Ariola 1960 mit dem Kölner Volksschauspieler Willy Millowitsch seinen bisher umsatzstärksten Erfolg mit dem Stimmungslied „Schnaps, das war sein letztes Wort“, von dem 900.000 Exemplare umgesetzt wurden. (Quelle: wikipedia)

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Die Kataloge des Schallplattenrings nannten sich „Schallplattenring Illustrierte“

Und um diese „Schallplatten-Ring“ zu promoten, gab es immer wieder Promo-Singles („unverkäufliche Werbeplatte“), die auf das aktuelle Programm des Rings hinwiesen. Hier ein Exemplar aus dem Jahr 1965. Mittlerweile hatte man auch die Akzeptanz der anderen Schallplatten-Firmen, denn auf der Rückseite dieser Single (die man allerdings mit 33 Umdrehungen abzuspielen hatte) wird stolz verkündet:

GanzSchönStolz

Musikalisch wendete man sich eher an die „reifere Jugend“, die Hildegard Knef mit ihrem Lied „Aber schön war es doch“ war schon ganz schön progressiv für diese Promo-Single.

Aber es gibt dann auch noch diesen Peter Kreuder Titel namens „Du gehts mir durch all meine Träume“, der wirklich ne Wucht ist … ansonsten kann man sich in die Welt der Oper und der Klassik verführen lassen, wobei der „Tanz der Stunden (Finale)“ überraschend gut daher kommt …

Hier also in 18 1/2 Minuten ein Schnelldurchlauf von 12 Musikstücke die damals Deutschland erfreut haben, während ich damals mit offenem Mund „Midnight To Six Man“ von den Pretty Things hörte … mit offenem Mund und geröteten Backen.

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Titel:
01. Mario Lanza: Maria, Mari (Russo/Di Capua) 1.41
02. Mantovani und sein Orchester: Fascination (Marchetti) 1.31
03. Hildegard Knef: Aber schön war es doch (Niessen/Relin/Wilden) 1.27
04. Peter Kreuder: Du gehst durch all meine Träume (Kreuder/Beckmann) 1.44
05. Hans Albers: Auf der Reeperbahn nachs um halb eins (Roberts) 1.06
06. Nini Rosso: Il silencia (Rosso/Celeste/Brezza) 1.43
07. Walter Berry: Der Vogelhändler bin ja ich (Mozart) 1.15
08. Fritz Wunderlich: Man wird ja einmal nur geboren (Lortzing) 1.20
09. Ingeborg Hallstein: Frag´ ich mein beklomm´nes Herz (Rossini) 1.10
10. Artur Rubinstein: Minutenwalzer (Chopin) 1.53
11. Renata Tebaldi: Es glänzte schon das Sternenheer (Verdi) 1.40
12. Arturo Toscanni &  das NBC Orchester: Tanz der Stunden (Finale) (Ponchielli) 1.59

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Promo1965

Werbung für den Schallplattenring

Verschiedene Interpreten – Nordlichter – Musikalische Impressionen von der Küste (CD 2) (2010)

FrontCover1Irgendwie wollte ich mich als Südstaatler mal ein wenig ausführlicher mit Schlagern und Gassenhauern aus dem hohen Norden beschäftigen … und nun geht´s gleich so richtig los:

“Das hat es in Sachen Nordmusik noch nicht gegeben. Eine Sammlung von 10 CDs mit ausgewählten, wunderschönen Liedern aus Norddeutschland.
Unter anderem enthält das Set Schlager und Hits von Godewind, Hans Albers, Knut Kiesewetter, Peter Petrel, Dorte Kollo, Horst Köbbert, Fiede Kay, Jan Willem, Kielwater, Jochen Wiegandt, Heidi Kabel und viele mehr. 36 Interpreten, 160 Titel, 453 Minuten Musik … für alle, deren Heimat der Norden ist – für alle, die mal hier waren und Lieder von Häfen, Wellen, Wind und Meer mögen!”
Soweit ein Werbetext …
Oder sagen wir es mal so: Ziemlich seicht, ziemlich schlicht und ein Vergleich mit den bayerischen Dumpfbacken der Volksmusik drängt sich natürlich auf. Musikantenstadl auf norddeutsch.
Aber es gibt auch interessantes zu entdecken: Auf dieser 2. CD fällt dann doch eine gewissen Bandbreite auf: Da gibt es ne Art „norddeutschen“ Hip-Hop (oder wie man das Zeug auch nennt) mit „Kiel Hol’n“ (Michael Jud), witziges wie „Popeye (Jan Willem), weiblich-keckes wie „Wenn ich die See seh’“ (Heike Schroeder) und dann winkt plötzlich Hans Albers mit „Kleine weiße Möve“ um die Ecke …

 

JanWillem

Jan Willem

 

Man kann das ganze Projekt natürlich sehr positiv bewerten:
“Dieses Box-Set enthält 10 CD’s und Sie erleben die NORDLICHTER so wie sie sind, immer aufgeschlossen, fröhlich, dabei musikalisch gut drauf, denn unter anderem enthält das Set Schlager verbunden mit Hits gesungen von Peter Petrel, der uns für alle die mal hier waren und für alle deren Heimat der Norden ist, den musikalischen Knaller singt: “Stimmung im Norden” weitere musikalische Stimmungs-Raketen: Susan Lawrence, Jochen Wiegand, der Original Marinechor Blaue Jungs, Jan Willem, Horst Köbbert, Fiede Kay, Knut Kiesewetter uva. > Sie werden begeistert sein, deren großer Vielfalt und dabei mit sehr viel Herzblut in der Zusammenstellung getätigt.” (Rolf S.)
Wer sich mit dieser CD näher beschäftigt, wird feststellen, dass diese eigentlich ne Art “Best Of George Moslener” ist … mir war dieser Moslener nicht näher bekannt, aber er scheint einer der Hauptkomponisten norddeutscher Unterhaltungsmusik zu sein.

Nun ja … aber getreu dem Motto, dass hier die ganze Bandbreite deutscher Musik eine Heimat haben soll … wohlan … lasset die Musik erschallen !

Ach ja … man kann hier viele Namen entdecken, die man (zumindest ich) noch nie gehört hat …

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Titel:
01. Peter Petrel: Stimmung im Norden (Moslener/Kuhne) 2.23
02. Jan Willem:  Willkommen an Bord (Moslener/Willem) 2.23
03. Heike Schroeder: Wenn ich die See seh‘ (Moslener/Sack-Rathmann) 2.09
04. Horst Köbbert: Nicht so schnell Mademoiselle (Moslener/Köbbert) 2.40
05. Jan Willem: Popeye (Moslener/Radmann) 2.38
06. Original Marinechor Blaue Jungs: Das Blaue Band (Trede) 2.55
07.  Horst Köbbert: Einmal noch nach Bombay (Germer/Leip) 2.46
08. Carlo von Tiedemann: Die griechischen Götter sind weise (Moslener) 2.51
09. George Moslener: Ave Maria der Meere (Moslener/Berger) 2.38
10. Christine & Michael: Melodie der Meere (Moslener) 2.34
11. Michael Jud: Kiel Hol’n (Moslener/Jud) 3.05
12. Original Marinechor Blaue Jungs: Links is’n Meer (Eckhardt/Priesterjahn/Slezak) 3.11
13. Kielwater: Alle Mann an Bord (Moslener/Sack-Rathmann) 2.52
14. Hans Albers:  Kleine weiße Möwe (Schultze/Grassmann) 2.42
15. Susan Lawrence:  Bernstein (Urban/Moslener) 3.27
16. Margot Schöneberndt: Ein Käpt’n is’n Käpt’n (Moslener) 3.17

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Verschiedene Interpreten – In Hamburg sagt man tschüss (2013)

FrontCover1Vor vier Jahren war ich mal in Hamburg.  Und da wollte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, einen Rundgang durch St.Pauli bzw. die Reeperbahn zu unternehmen. Und so schlenderte ich auch an dem Lokal „Zum Silbersack“ vorbei, aber erst im „St. Pauli Museum“ erfuhr ich dann ein wenig mehr über dieses Lokal:

„Zum Silbersack ist eine Kneipe in St. Pauli in der Nähe der Reeperbahn.

Gegründet wurde das Lokal 1949 vom Ehepaar Erna und Friedrich Thomsen in Hamburg-St. Pauli auf einem Trümmergrundstück nahe der Reeperbahn. 1958 starb Friedrich Thomsen, Ehefrau Erna führte den Betrieb nun alleine weiter. Die Gaststätte wurde bald zu einer Kult-Kneipe. Auch Prominente wie Heinz Rühmann, Curd Jürgens, Hans Albers, Freddy Quinn und Hildegard Knef gehörten zu den Gästen.

Am 9. Mai 2012 starb Erna Thomsen im Alter von 88 Jahren an Herzversagen und der

ErnaThomsen

Erna Thomsen

„Silbersack“ wurde geschlossen, da weder Sohn Gerd Thomsen, noch die in Schottland lebende Schwester Heidrun Thomsen die Kult-Kneipe weiterführen wollten.

 

Stammgäste, Anwohner, die Interessengemeinschaft St. Pauli, der St. Pauli Bürgerverein von 1843 und sogar das Bezirksamt Hamburg Mitte und eine Facebook-Initiative mit bald mehr als 1.300 Mitgliedern setzten sich für einen Erhalt ein. Durch Vermittlung des Bezirksamtsleiters Andy Grote wurde die Kneipen-Immobilie mit dazugehörigem Wohngebäude an die „Freunde des Silbersack GmbH & Co. KG“, eine Gesellschaft von 20 Hamburger Immobilien-Kaufleuten, darunter Andreas Rehberg (Grossmann & Berger), Frank Schmidt (Quantum), Stefan Wulff (Otto Wulff Bauunternehmung) und Andreas Fraatz (Fraatz-Bartels-Unternehmensgruppe), Immobilien-Finanzier Christian Holle um geschätzte eine Million Euro verkauft.

Der „Silbersack“ wurde neu verpachtet. Pächter ist der Dortmunder Dominik Großefeld, der 2010 als Mitarbeiter in der Kneipe begann und als Ziehsohn der verstorbenen Silbersack-Wirtin gilt. Er hat mit der neuen Eigentümergruppe einen Vertrag über 10 Jahre mit Option auf weitere 10 Jahre geschlossen.

Silbersack
Das Gebäude mit seiner farbenfrohen, ungewöhnlichen Fassade wurde von verschiedenen Künstlern abgebildet, darunter dem Hamburger Szenemaler 4000, der den „Silbersack“ für seine St. Pauli-Serie malte. (Quelle: wikipedia)

So weit so gut …
Und dann erschien heuer der Sampler „In Hamburg sagt man tschüss“ und liest man sich die Titelliste durch, so kommt man nicht umhin, ein wenig erstaunt zu sein … aber die Erklärung ist eigentlich ne ganz einfache.

Jukebox

Die Jukebox im Silbersack

„Die Geschichte von Erna Thomsen ist gelebte Bundesrepublik. 1949 eröffnete sie mit ihrem Ehemann Friedrich auf einem Trümmergrundstück mitten auf dem Kiez ihre Kneipe Zum Silbersack. Ein Hafen für die Menschen auf St. Pauli, ein Anker für die Gestrandeten der Nacht. Nur neun Jahre nach dem Start starb ihr Weggefährte, und Erna betrieb das Lokal alleine weiter. Mit Hirn, mit Herz und mit Musik.

Die Jukebox, die die legendäre Wirtin mit ihren Lieblingshits bestückte, ist ebenso wie der Silbersack selbst ein ursprüngliches Stück Hamburg, das es zu bewahren gilt. Zu Ehren von Erna Thomsen, die am 9. Mai 2012 im Alter von 88 Jahren starb, veröffentlicht Sony Music nun eine CD mit den favorisierten Songs aus der Musikkiste, die den Schankraum in der Silbersackstraße 9 ein ums andere Mal mit nostalgischem Charme auflud. Der Titel ist schnörkellos wie der Kiez (nur leider in Hamburg-untypischer Orthografie): „Silbersack – in Hamburg sagt man Tschüss!“

Zu den 22 Nummern, mit denen Erna Lebewohl gesagt wird, gehört auch das „Silbersack Lied“ von Jens Rainer Kalkmann. „Mit sicherer Hand lenkt sie ihr Schiff und hat das Ruder fest im Griff“, wird die Tresenfrau da zum Schunkelsound besungen. In ähnlichem akustischen Fahrwasser bewegt sich Vorzeige-Hamburger Jan Fedder mit den Big Balls und der Feierhymne „Rum aus Jamaika“. Das Retro-Gemüt munter ins Schwingen bringen Gottfried & Lonzo mit „Hamburg ’75“. Und auch mit Nummern von Rolf Zuckowski, Heidi Kabel und Hans Albers, mit „Das Herz von St. Pauli“ und „De Hamburger Veermaster“ wird mächtig ins lokalpatriotische Horn gestoßen. Allerdings gab und gibt es hinter der bunt gekachelten Fassade zwischen Echt- und Bierblumen auch Klänge, die sehnsuchtsvoll in die Ferne locken.

Danke

Adamos „Es geht eine Träne auf Reisen“ oder Elvis‘ „Any Day Now“ dürften bei so manchem, der sich zu später Stunde bei Erna ausheulte, das Fass respektive die Seele zum Überlaufen gebracht haben. Für kleine musikalische Stürme im Schnapsglas wiederum sorgen auf der CD Bill Haley mit seinem „Rock Around The Clock“ oder Bill Ramsey mit seiner Anbagger-Ode „Flotter Dampfer“.

Nach Erna Thomsens Tod war einige Zeit unklar, ob nicht der Zapfhahn trocken bleiben und die Jukebox verstummen wird. Mittlerweile hat sich eine Gruppe von Investoren gefunden, die gemeinsam mit den Erben beschlossen hat, die Leitung der Kult-Kaschemme an den langjährigen Mitarbeiter Dominik Großefeld zu übergeben. So können die Gäste dann weiterhin im Silbersack Gerhard Wendlands Zeilen singen: „Tanze mit mir in den Morgen“. (Hamburger Abendblatt)

Und: mir hat diese skurille Musikmischung (aus der Abteilung: aberwitzig) durchaus gefallen … und aller hanseatischen Klischees zum Trotz – die Liebe zu einer Kneipe und zu einer Stadt, die mehrere Generationen durchs Leben begleitet hat … diese Liebe ist hörbar … und das finde ich großartig !

BookletBackCover1
Titel:
01. Jens Rainer Kalkmann:  Das Silbersacklied  (Kalkmann) 3.01
02. Jan Fedder & Big Balls: Rum aus Jamaika (Gerner/Tölcke) 2.59
03. Gottfried & Lonzo: Hamburg ’75  (Westphal/Böttger) 3.39
04. Rolf Zuckowski: Ich liebe diese Stadt (Mein Hamburg) (Zuckowski) 3.14
05. Hamburg Allstars: Mit der Nase im Wind (Lingnau/Jeske) 3.56 (*)
06. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (Hammerschmid/Knef) 3.10
07.  Heidi Kabel: In Hamburg sagt man „Tschüss“ (Lindau/Winterberger) 2.42
08. Hans Albers: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (Roberts) 3.05
09. Liselotte Malkowsky: Das Herz von St. Pauli (Jary/Albers/Gillo) 3.02
10. Lale Anderson: Lili Marleen (Schultze/Leip) 3.31
11. Elvis Presley: Any Day Now (Hilliard/Bacharach)  2.59
12. Bill Haley & The Comets: (We’re Gonna) Rock Around The Clock (Freedman/De Knight)) 2.09
13. Original Nilsen Brothers:  Aber dich gibt’s nur einmal für mich (Pit/Guley) 3.07
14. Margot Eskens: Cindy oh Cindy (Barron/Feltz) 2.46
15. Hannes Priesterjahn und die Hamburger Straßenmusikanten: De Seilerstroot  (Priesterjahn)     2.26
16. Timm Hein: De Hamburger Veermaster (Traditional) 2.52
17. Bill Ramsey: Flotter Dampfer (Gietz/Bradtke) 2.35
18. Connie Francis: Die Liebe ist ein seltsames Spiel (Greenfield/Keller/Siegel) 2.15
19. Peggy March: Mit 17 hat man noch Träume (Korn/Gerig) 2.43
20. Henry Valentino mit Uschi: Im Wagen vor mir (Blum) 3.28
21. Adamo: Es geht eine Träne auf Reisen (Adamo/Blecher) 2.58
22. Gerhard Wendland: Tanze mit mir in den Morgen (Goetz/Hertha) 2.53

CD1
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Eine wunderbare Hymne der „Hamburg Allstars“ auf die Hansestadt Hamburg:

 

(*) Gesungen wurde diese Hymne von

Bill Ramsey – Carlo Von Tiedemann – Corny Littmann – Dagmar Berghoff – Heidi Kabel – Inga Rumpf – Jan Fedder – Jasmin Wagner – Karl Dall – Lilo Wanders – Rolf Zuckowski – Udo Lindenberg – Ulrich Tukur – Wilhelm Wieben

Verschiedene Interpreten – Hits aus der Flimmerkiste 1 (1978)

FrontCover1Also irgendwie ist mir dieses Amiga-Album sehr sympathisch.

Das hat nicht nur damit zu tun, dass man hier Film-Schlager der Marke Asbach uralt hören kann, sondern dass die Amiga Verantwortlichen hier wohl aus der Not eine Tugend gemacht haben.

Vermutlich hatte meinen keinen Zugang zu den Original-Tonspuren (ich habe keine Ahnung, wo die damals lagerten) und so schnipselte man einfach die Tonspur aus den vorhandenen Filmstreifen heraus.

Und so kann man dann auf der Rückeite der LP-Hülle folgendes lesen:

Bei den auf dieser LP veröffentlichten Titeln handelt es sich um den Original Lichtton aus den genannten Spielfilmen, vereinzelte abrupte Anfänge bzw. Schlüsse ergeben sich aus der Filmhandlung.

Da haben also die Tontechniker der Amiga Studios ganze Arbeit geleistet.

Maria Cebotari

Maria Cebotari

Und so hören wir nun jede Menge Schmachtfetzen, ein paar Frivolitäten (natürlich nur zwischen den Zeilen) und ein Wiederhören mit den damals angesagten Stars.

Als da wären:
Heinz Rühmann, Hans Albers, Marlene Dietrich, Marika Rükk, Johannes Heesters, Hans Moser uviele mehr.

Aber dann auch eher unbekannter Künstler wie: Lilian Harvey, Jan Kiepura oder Margot Hielscher („Frauen sind keine Engel“, wie wahr, wie wahr … kicher).

Hereinspaziert … es ist angerichtet … Vorhang auf für nostalgische Klängen aus einer schaurigen Zeit. Ein Titel wie „Ich bin auf der Welt, um glücklich zu sein“ ist ntaürlich Zynismus pur … für das Jahr 1936.

Man konzipierte dieses Album als Nehrteiler, denn Folge 2 und 3 sind dann auc noch erschienen … spricht wohl dafür, dass für diese „ollen Kamellen“ in der damaligen DDR durchaus auch ein Markt vorhanden war.

Und das Cover ist wirklich Klasse !

Margot Hielscher

Margot Hielscher

Titel:
01. Heinz Rühmann & Hans Albers; Jawoll, meine Herrn (Sommer/Gusch) 2.11
02. Marlene Dietrich: Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (Hollaender) 1.37
03. Paul Hörbiger: Das muß ein Stück vom Himmel sein (Heymann/Gilbert) 1.37
04. Lilian Harvey: Das gibt’s nur einmal (Heymann/Gilbert) 2.18
05. Hans Albers: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (Roberts) 1.09
06. Jan Kiepura: Mein Herz ruft nach dir, oh Marita (Stolz/Marischka) 3.34
07. Marika Rökk: Für eine Nacht voller Seligkeit (Kreuder/Schwenn) 1.15
08. Hans Moser:  Reblaus-Lied (Förderl/Marischka) 3.18
09. Lizzi Waldmüller: Laßt den Kopf nicht hängen (Lincke/Bolten-Baeckers) 1.17
10. Joseph Schmidt: Ein Lied geht um die Welt (May/Neubach) 1.50
11. Johannes Heesters: Man müßte Klavier spielen können (Schröder/Beckmann) 2.46
12. Margot Hielscher: Frauen sind keine Engel (Mackeben/Beckmann) 1.11
13. Willi Forst: Ich bin heute ja so verliebt (Schmidt-Gentner/Beckmann) 1.35
14. Ursula Herking & Theo Lingen: Schenk mir doch ein kleines bißchen Liebe (Lincke/Bolten-Baeckers) 1.18
15. Grete Weiser: Ja, ja, das männliche Geschlecht (Grothe/Dehmel) 2.17
16. Hans Moser & Paul Hörbiger: Ich trag‘ im Herzen drin (Profes/Petrak) 2.22
17. Peter Igelhoff: Der Onkel Doktor hat gesagt… (Igelhoff/Richter) 1.45
18. Maria Cebotari: Ich bin auf der Welt, um glücklich zu sein (Mackeben/Beckmann) 2.31
19. Marika Rökk: Sing‘ mit mir (Grothe/Dehmel) 3.17

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Joseph Schmidt

Joseph Schmidt (* 4. März 1904 in Dawideny, österreichisches Kronland Bukowina; † 16. November 1942 im Internierungslager Girenbad oberhalb von Hinwil, Kanton Zürich, Schweiz) war ein österreichischer Opernsänger (lyrischer Tenor). Um 1930 gehörte er zu den bekanntesten Sängern in Deutschland. Nachdem er 1933 als Jude aus Deutschland fliehen musste, gelangte er schließlich in die Schweiz, wo er in einem Lager erkrankte und mangels Hilfeleistungen starb.