Ralf Illenberger – Red Rock Journeys (2011)

FrontCover1Und schon wieder so ein Musiker, wo ich mir nur ans Hirn langen kann, warum ich denn nicht schon längst hier präsentiert habe:

Ralf Illenberger (* 20. Dezember 1956 in Stuttgart) ist ein deutscher Gitarrist.

Illenbergers erste Auftritte fanden 1977 statt, zunächst mit Duo-Partner Jürgen Kirsch. Später gründete er mit dem Gitarristen und Sänger Martin Kolbe das Duo Kolbe & Illenberger, das 1978 das Album Waves veröffentlichte. Die LP wurde für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert. Am 3. September 1979 waren die beiden in der WDR-Sendung „Rockpalast“ zu sehen. Bis 1987 veröffentlichten Kolbe & Illenberger sechs weitere Alben und spielten etwa 1.000 Konzerte in 40 Ländern, zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut.

1987 gründete Illenberger die Band Ralf Illenberger’s Circle. Eine gleichnamige CD erschien 1988 (Top Ten in der Jahresliste des Magazins Pulse!). Der Titelsong des nächsten Albums Heart & Beat (1990) wurde ein Radiohit in den USA und erreichte die Spitzenposition in drei Radio-Playlists. Soleil (1993) erhielt eine Vier-Sterne-Wertung in Downbeat und hervorragende Kritiken („One of the best examples of the New Age genre“, deutsch: Eines der besten Beispiele des New-Age-Genres. — Chicago Tribune). In Zusammenarbeit mit dem Multi-Instrumentalisten Büdi Siebert erschien 1994 das Album Serenade.

Ralf Illenberger1978

Ralf Illenberger, 1978

Seit 1991 arbeitet Ralf Illenberger immer wieder mit der New-Age-Sängerin Susan Osborn zusammen. Sie spielten mehrere Alben ein und absolvierten gemeinsam fünf Japan-Tourneen. In seinem Studio in Sedona (Arizona, USA) nahm Illenberger seit 1995 die CDs Sedona, Still Waters (mit David Friesen), The Gateway, The Kiss und Emerge auf. 1997 erschien das Album An Dich hab ich gedacht von Hannes Wader mit Ralf Illenberger und Eberhard Weber (Bass), Waders Interpretationen von Schubert-Liedern. Illenberger arrangierte die ursprüngliche Klavierbegleitung für Gitarre und Bass. Mit der Sängerin Lenedra Carroll (der Mutter der Sängerin Jewel) nahm er 2005 die CD Beyond Words auf und arbeitete als Produzent und Arrangeur 2006 für Kiana (eine hawaiianische Sängerin) und Simon Spire aus Neuseeland. Im Jahr 2011 erschien beim Verlag Acoustic Music Books das Notenbuch „Best of Kolbe-Illenberger“ mit 13 ausnotierten Werken, die von dem Gitarristen Peter Autschbach transkribiert wurden.[1]

Seit 2010 spielt Ralf Illenberger in einem Gitarrenduo mit Peter Autschbach. In Illenbergers Studio in Sedona nahmen sie 2012 ihr Album No Boundaries auf, das sie in vielen Konzerten in Deutschland, Italien und den USA vorstellten. Eine Titelstory über das Duo erschien in der Fachzeitschrift Akustik Gitarre. 2014 folgte das Album One Mind, 2017 erschien Zero Gravity.

Im Mai 2014 trat Illenberger nach 28 Jahren wieder gemeinsam mit seinem früheren Duopartner Martin Kolbe auf, im Zusammenhang mit Kolbes Bipolar Roadshow 2014, ebenfalls mit Peter Autschbach.

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Rlf Illenberger mit Peter Autschbach

Während seiner Tätigkeit als Komponist, Produzent und Gitarrist verkaufte Illenberger 400.000 LPs und CDs und gab Konzerte in 50 Ländern. Bis jetzt produzierte er 16 Alben, darunter drei Top-Ten-Titel in den USA und fünf Alben in Europa, was ihm eine Grammy-Nominierung und die Nominierung zum Deutschen Schallplattenpreis einbrachte. Ralf Illenberger lebt und arbeitet in Sedona, Arizona, in den USA. (weikipedia)

Man muss nicht unbedingt in Ralf Illenbergers neuer Heimat Sedona, Arizona, gewesen sein, um sich einen Eindruck von der inspirierenden Landschaft rund um den Künstlerort zu machen. Dazu nimmt man sich das neue Album „Red Rock Jouneys“ des ‚Reiseleiters‘ Illenberger zur Hand und lässt sich vom Zauber einer »Zusammenstellung von Gitarrenstücken, die ich in der malerischen Kulisse der „Roten Felsen“ von Sedona (Arizona) komponierte« gefangennehmen.

Der meisterliche Gitarrist weiter: »Ich habe sie im Stockfisch-Studio (Northeim/Germany) neu eingespielt – in der Mehrzahl mit nur einer akustischen Gitarre, bei einigen Stücken spielte Sandro Gulino seinen Bass dazu. Auch darin unterscheiden sich diese Versionen Ralf Illenberger03von meinen ursprünglichen Studioeinspielungen.« Damit sind wir bei der nicht von der Hand zu weisenden Tatsache angelangt, dass bei den wunderschönen Stücken sozusagen auch der Klang die Musik macht.
Folglich greift der Protagonist auch auf älteres Material zurück und beweist dem geneigten Hörer damit gleichzeitig, wie zeitlos gut seine Kompositionen waren und sind. In diesem Zusammenhang finden Alben wie „Sedona“, „Emerge“, „The Kiss: Five Ways Of Bliss“ oder Ralf Illenberger’s Circle sowie seine ehemalige Zusammenarbeit mit Martin Kolbe Erwähnung.
„Red Rock Jouneys“ ist eine nicht nur verträumte Reise, denn Illenberger hat auch den Drive. Sein Spiel ist komplex, intim, weiträumig und kann keinem Genre zugeordnet werden. Wie bereits weiter oben erwähnt, spielt Sandro Gulino in einigen Stücken Bass. Er erweist sich als einfühlsamer Begleiter, der durch seine tiefen Töne so manchem Track noch mehr Weite gibt.
Illenbergers akustische Musik kommt ohne Worte aus und dennoch serviert uns der Künstler mit seinen Liedern so etwas wie vertonte Gedichte, in denen Melancholie und Freude dicht beieinander liegen. Traumhaft ist nicht nur das Platten-Ambiente, sondern auch Illenbergers Gitarren-Künste und er ist ein großes Aushängeschild dafür, dass diese Art der Musik nie aus dem Aktualitätsraster des Business‘ herausgefallen ist.
„Red Rock Jouneys“ hat die Faszination eines über den Dingen stehenden Künstlers. Illenberger spielt auf einer Ebene, in der sich er nicht mehr beweisen muss, wie gut er ist. Ohne Kalkül und mit der Freiheit des Schaffens serviert uns der Mann leuchtende, das Licht in unzählige Farben brechende Juwelen, die tief unter die Haut gehen und gleichzeitig so klar sind, wie Quellwasser.

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Der Kontrast zwischen Komplexität und Intimität macht diese Platte zu keinem Fastfood-Ereignis. Der Zauber von „Red Rock Jouneys“ muss in würdigem Rahmen genossen werden und die Scheibe wird ihre ganz eigene Klasse entwickeln. Zu jedem Track hat Illenberger ein kurzes Statement abgegeben. Dabei gefällt mir ganz besonders der Kommentar bei „Light Wave“: »Lichtmoleküle verschmelzen zu tanzendem Bewusstsein.« Wow, da geht jetzt nur … Augen beziehungsweise Zimmertüre zu und genießen. Oder: »Sanftes Hinabgleiten in die Schwerelosigkeit.« So beschreibt er „Falling Down“. So gesehen ist Illenberger auch ein Meister des Wortes…
Auf „Red Rock Jouneys“ stehen ältere sowie neue Kompositionen nebeneinander und nach einer ausgiebigen Qualitätskontrolle darf festgestellt werden, dass es hier keinen Generationskonflikt gibt. Dieses Album hinterlässt keine offenen Fragen. (Joachim ‚Joe‘ Brookes)

BackCover

Besetzung:
Ralf Illenberger (guitar, mellotron)
Sandro Gulino (bass)

Sandro Gulino

Sandro Gulino

Titel:
01. Frogs (Illenberger) 4.33
02. Big Change (Illenberger/Siebert) 4.57
03. Light Wave (Illenberger) 3.19
04. Walk In The Park (Illenberger) 3.12
05. The Veil (Illenberger) 4.46
06. Joy (Illenberger) 4.58
07. Thinking Of You (Illenberger) 2.55
08. Falling Down (Illenberger) 3.54
09. Osterspaziergang / Soleil (Kolbe/Illenberger) 6.34
10. Ballad (Illenberger) 4.36
11. The Kiss (Illenberger) 7.31

CD1

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Ralf Illenberger01

Ralf Illenberger mit Sandro Gulino und Robert Wittmaier, 2020