Michael Mittermeier – Back To Live (2000)

FrontCover1Michael Fritz Mittermeier (* 3. April 1966 in Dorfen, Oberbayern) ist ein deutscher Komiker und Autor. In seinen Programmen verbindet er moderne Stand-up-Comedy mit Elementen des klassischen Kabaretts.

Nach seinem Abitur am Gymnasium in Gars am Inn begann Mittermeier Politologie und Amerikanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zu studieren. 1994 schrieb er seine Magisterarbeit über das Thema Amerikanische Stand-up-Comedy.

Mittermeier ist seit seiner Jugend Fan von U2. Bei einem Konzert in der Olympia-Halle in München am 21. Juli 1987 stand er in der ersten Reihe und erlebte, wie Bono das Lied People Get Ready von den Impressions anstimmte. Als Bono sich auf der Gitarre aber zweimal verspielte und dann das Publikum fragte, ob jemand Gitarre spielen könne, meldete sich Mittermeier und wurde daraufhin von der Security auf die Bühne gezogen. Nachdem Bono ihm kurz die drei Akkorde gezeigt hatte, spielte Mittermeier den Song gemeinsam mit Bono. Laut Mittermeiers eigener Aussage sei ihm in diesem Moment klar geworden, dass er als Bühnenkünstler arbeiten wolle und für ihn kein anderes Leben mehr in Frage komme. 20 Jahre später übergab Mittermeier als Laudator beim Echo 2007 Bono den Sonderpreis für globales Engagement.

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Die Brüder Alfred und Michael Mittermeier im Alter von 12 bzw. 13 Jahren

Bekannt geworden durch sein Programm Zapped (1996) tourte Michael Mittermeier durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und nahm an diversen Comedy-Fernsehsendungen, aber auch bei Wetten, dass..? teil. Die bekanntesten Teile von Zapped sind Parodien auf Werbungen von Yogurette und AOK sowie auf die Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst und die US-Fernsehserie MacGyver. Letzterer wurde zum Running Gag. Auch in den aktuellen Programmen gibt es immer wieder Anspielungen auf MacGyver.

Mittermeiers weitere Bühnenshows hießen Wahnsinnlich (1990), Back to Life (2002), Paranoid (2004), Safari (2007), Achtung Baby (2010), Blackout (2013), Wild (2015) und Lucky Punch (2018). Er machte den Begriff „Arschgeweih“ populär und hatte Erfolg mit dem Musikprojekt Mittermeier vs. Guano Babes (die Guano Apes, die aus Vertragsgründen nicht ihren normalen Bandnamen verwenden konnten) und der gemeinsamen Single Kumba Yo! Seit 1992 tritt Mittermeier regelmäßig auf der Bühne des Stand-up-Klubs Quatsch Comedy Club in Berlin auf, der ihm zusammen mit Thomas Hermanns und dem Darsteller der Figur Atze Schröder auch gehört.

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Auch no ch ganz schön jung

2001 traf Michael Mittermeier beim Konzert auf der Berliner Waldbühne erneut auf U2: Da wegen eines Unwetters der Soundcheck für die eigentliche Vorgruppe Söhne Mannheims nicht stattfinden konnte und somit deren Auftritt ausfallen musste, wurde kurzerhand der im Publikum befindliche Mittermeier als Aushilfssupport engagiert. Mittermeier führte spontan Auszüge seines aktuellen Programms Back to Life auf. 2004 und 2005 spielte Mittermeier auf Englisch in New Yorker Comedy-Clubs. Am 2. Juli 2005 moderierte Mittermeier zusammen mit Anne Will die Veranstaltung zum Live8-Konzert in Berlin. Ende 2006 beendete er sein Programm Paranoid, und ab April 2007 tourte er mit einem Stand-up-Programm Stand Up! – Freestyle-Comedy mit Michael Mittermeier durch Deutschland und Österreich. Am 7. Juli 2007 trat er in Hamburg bei Al Gores Live Earth auf.

Sein Programm Safari hatte am 2. Oktober 2007 im ausverkauften Circus-Krone-Bau in München Premiere. Am 22. und 23. Oktober 2008 wurde die zu Safari gehörende DVD ebenfalls im Circus Krone aufgenommen. Während einer Vorstellung am 14. Oktober 2009 in München wurde die DVD mit dreifach Gold ausgezeichnet. In dem Disney-Film Mittermeier03Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch von 2009 spricht Michael Mittermeier die Stimme des animierten Drachen Hektor. In der Fortsetzungen Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan (2011) und Hexe Lilli rettet Weihnachten (2017) übernahm er wieder diese Sprechrolle. Anfang 2010 reiste Mittermeier nach Kapstadt in Südafrika und nahm dort als erster Comedian aus Deutschland am internationalen Comedy-Festival teil. Die Dokumentation Michael Mittermeier in Kapstadt, die während dieser Reise entstand, erschien am 11. Juni 2010. Außerdem besuchte er das dortige Sozialprojekt Vulamasango im Rahmen des RTL-Spendenmarathons. Im Jahr 2011 trat er als einziger deutscher Künstler am Festival Just for laughs in Kanada auf.

Über die Geburt seiner Tochter und seine Erlebnisse als Vater verfasste Mittermeier das Buch Achtung Baby!, das am 22. Februar 2010 veröffentlicht wurde. Achtung Baby! war auch der Titel seines Bühnenprogramms, das am 18. Oktober 2010 im Circus Krone in München Premiere feierte. Im Oktober 2010 erschien der Film This Prison Where I Live, in dem dokumentiert wird, wie Mittermeier zusammen mit Rex Bloomstein nach Birma reist, um mit dem inhaftierten Comedian Zarganar über dessen Schicksal zu sprechen.[7] Ein Jahr später wurde Zarganar, nicht zuletzt auf Betreiben Mittermeiers, aus der Haft entlassen.

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Das deutschre „Ratpack“

Seit 2011 tritt Mittermeier mit Xavier Naidoo, Rea Garvey und Sasha als deutsches Rat Pack auf. Seit Herbst 2013 ist er mit seinem Programm Blackout auf Tournee in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2012, 2014 und im Januar 2014 spielte er einzelne Shows in englischer Sprache in London.[9] Weitere Auftritte in englischer Sprache fanden in Südafrika und Russland statt. Im Herbst 2015 spielte er unter dem Titel „Das Blackout“ auf einer kleinen US-Tournee in Washington DC, New York, Atlanta und Chicago mit Unterstützung des Goethe-Instituts.[10] Die englische Show ist eine angepasste Version seines letzten deutschen Programms, gemischt mit speziell für das US-Publikum geschriebenen Blöcken.

Seit 1998 ist Michael Mittermeier mit der Sängerin Gudrun Allwang, auch bekannt unter ihrem Künstlernamen Somersault, verheiratet. Das in Pullach lebende Paar hat eine Tochter (* 2008), die in Mittermeiers Buch und dem Live-Programm Achtung Baby! als die indirekte Hauptperson der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Sein älterer Bruder Alfred Mittermeier ist ebenfalls Kabarettist. Sein Vater Josef war als Auktionator tätig.

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Der Mann traut sich was: Mittermeier at the Gilded Balloon, Fringe Festival in Edinburgh (August 2014) (Oder: der Mann hat´s drauf)

Mittermeier unterstützt die Aktion Deine Stimme gegen Armut, die entwicklungspolitische Organisation ONE sowie das Projekt Vulamasango, das Kindern und Jugendlichen aus den Townships von Kapstadt hilft. Mittermeier engagiert sich auf und neben der Bühne politisch, bezeichnet sich selbst als politisch Linken und ist Wähler der Grünen, zu denen es für ihn keine Alternative gebe.

Am 25. April 2008 sprach sich Michael Mittermeier als Mitunterzeichner eines offenen Briefes an die Kanzlerin auf einer ganzseitigen Anzeige in der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Tageszeitung für den Schutz des geistigen Eigentums aus. Mittermeier setzt sich außerdem für Menschenrechte ein. Er war Pate der Initiative Ein Logo für Menschenrechte und moderierte die Vorstellung der Initiative am 3. Mai 2011.

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Mittermeier als Teile der „Initiative „Recht auf Menschenrecht““

Ja, der bayerische Comedy-Star ist zurück, Back To Life, seine Fans werden es ihm danken. Mit dem zweiten Album macht er genau dort weiter, wo er bei Zapped wegen der ausgelaufenen Batterien seiner Fernbedienung aufhören musste. Doch Back To Life ist auch programmatisch zu verstehen, als Absage an das ohnehin langweilige Fernsehprogramm, das den Fernsehfreak raus ins wahre Leben zwingt. In Fußgängerzonen, wo Blinde, radikale Pantomimen und „Azteken-Kelly-Families“ darauf warten, vom respektlosen Pointenschützenkönig aufs Korn genommen zu werden.

Natürlich steuert er nach kaum einer Viertelstunde zielsicher und direkt von den Bienen und Blüten — „Jetzt popp‘ ich Dich, bis Du blühst“ — auf das eigentliche Thema des Abends zu. Dass er hierbei, live im Hamburger Avantgarde-Komödienstadl Schmidts Tivoli, auch die weiblichen Lacher auf seiner Seite hat, ist sicher nicht nur seinen (für uns Hörer unsichtbaren) Grimassen zu verdanken. Nein, der Mann versteht es, sich selbstironisch in Szene zu setzen, der Sexist wird zum Opfer, wenn auch nur für Sekunden, bevor er zum (Quelle: wikipedia)

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Und hier sein zweites Album:

Ja, der bayerische Comedy-Star ist zurück, Back To Life, seine Fans werden es ihm danken. Mit dem zweiten Album macht er genau dort weiter, wo er bei Zapped wegen der ausgelaufenen Batterien seiner Fernbedienung aufhören musste. Doch Back To Life ist auch programmatisch zu verstehen, als Absage an das ohnehin langweilige Fernsehprogramm, das den Fernsehfreak raus ins wahre Leben zwingt. In Fußgängerzonen, wo Blinde, radikale Pantomimen und „Azteken-Kelly-Families“ darauf warten, vom respektlosen Pointenschützenkönig aufs Korn genommen zu werden.

Natürlich steuert er nach kaum einer Viertelstunde zielsicher und direkt von den Bienen und Blüten — „Jetzt popp‘ ich Dich, bis Du blühst“ — auf das eigentliche Thema des Abends zu. Dass er hierbei, live im Hamburger Avantgarde-Komödienstadl Schmidts Tivoli, auch die weiblichen Lacher auf seiner Seite hat, ist sicher nicht nur seinen (für uns Hörer unsichtbaren) Grimassen zu verdanken. Nein, der Mann versteht es, sich selbstironisch in Szene zu setzen, der Sexist wird zum Opfer, wenn auch nur für Sekunden, bevor er zum nächsten Tiefschlag ausholt. Mindestens ebenso spaßig wird es, wenn der Ex-Klosterschüler („bei den christlichen Marines“) über religiöse Belange spricht, und die Kombination von beidem. Unübertroffen! Oder beinahe. Meistens. (Christian Arndt)

Nun, meine Frau Gemahlinkannihn auf den ‚Tod nicht ausstehen … ich hingegen schätze seinen zuweilen anarchistischen Wortzwitz … Von daher werden wir ihn hier noch öfters begegnen … und sein Engagement ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern.

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Besetzung:
Michael Mittermeier (Sprecher)

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Titel:
01. Back To Life 0.57
02. Odysseus und die Pantomimen 2.39
03. Jamaikanische Fussballkiffer 2.08
04. Lauschangriff der Inkas 1.09
05. Die braune Plastiktüte des Lebens 0.57
06. Die Elternlüge 2:33
07. Catholic Marines & Latin Lovers 1.51
08. Die Wahrheit über Männer und Frauen 0.59
09. Ode an die Frauenbrust 1.25
10. Ein Schweinchen Namens Michl 2.17
11. Sinn für Humor 2.15
12. Der Fahrstuhl des Grauens 1.12
13. Heuschnupfenkokser 0.38
14. Arschlochkinder (Einmal AK immer AK!) 2.07
15. Der Exorzist VI – Wenn der Zeuge zweimal klingelt 2.36
16. Die verlorene Ehe der Turnbeutelvergesser 1.18
17. Echte Männer auf dem Mond 4.35
18. Aliens und die Fizzz-Strahlen des Todes 1.49
19. Pflanzentalk 2.44
20. Pausenhofduell 1.23
21. Hunde wollt ihr ewig lecken? 2.33
22. Echte Frauen auf dem Mars 2.42
23. German Rhythm Disaster 2.01
24. Trau keinem über 30 1.31
25. You Can Scratch My Plattennadel 1.42
26. Freddy Kruegers Nagelstudio 1.13
27. O-Sex und Zungenpiercing 0.53
28. Requiescem In Duplex (Parke Sanft) 1:19
29 The Amazing Back To Life Machine 2.39
30. Genie und Wahnsinn – Die Eier des Pythagoras 1.28
31. Der G-Punkt des Lebens 1.54
32. Kurz davor! 1.18
33. Worldcup Religion – schneller, höher, gläubiger 3.14
34. Mars 3.49
+
35 Die Silikonlüge 1.13
36. Extremheirating 3.15

Alle Texte: Michael Mittermeier

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Rundfunkkammerorchester Michael Scholowsky – Eine kleine Nachtmusik (ca. 1955)

FrontCover1.jpgSieht man auch nicht mehr alle Tage … ne Neckermann Single aus den 50er Jahren:

Die Geschichte des Neckermann Imperiums hat auch viel mit der sog. Arisierung im III. Reich zu tun:

„Wie viele strebsame junge Männer ging Neckermann im Dritten Reich nach Berlin. Dort hatte er den Referenten des Wirtschaftsministeriums schon vorher oft seinen Kummer über die „sturen“ Würzburger Händler geklagt. In Berlin bot ihm das Bankhaus Hardy & Co. im Jahre 1938 das der Arisierung unterworfene Textil-Versandgeschäft „Wäschemanufaktur Carl Joel“ zum Kauf an. Mit dem Kauf dieses Betriebes hatte der junge Neckermann nun endlich die passende Branche gefunden. Alles, was er sich wünschte – Massenproduktion, Massenabsatz und Verzicht auf Zwischenhandelsstufen – , war im Versandgeschäft möglich. Neckermann zahlte für Joels Betrieb rund eine Million Mark. Seine Neider sagen, er habe damit das Geschäft seines Lebens gemacht. “ (Der Spiegel, 44/1955; damals widmete Der Spiegel dem Neckermann eine Titelstory; diese liegt der Präsentation bei.)

Nun ja, und die Neckermänner wollten dann natürlich so ab 1953 auch Schallplatten verkaufen:

„Nach dem Radiogerät baute das Frankfurter Versandhaus einen Phono-Super (Radiogerät mit Plattenspieler). Und als auch die Schallplatten-Industrie sich weigerte, ihn zu beliefern, produzierte Neckermann kurzerhand Platten in eigener Regie. Das Ergebnis: Seine Langspielplatten sind um etwa die Hälfte billiger als die über den Ladentisch verkauften. Systematisch erweiterte der trutzige Kaufmann sein Elektro-Sortiment.“ (Der Spiegel, 44/1955)

NeckermannSchallplattenspieler

Ein Neckermann Schallplattenspieler aus den 50er Jhren

Und hier haben wir also so eine Schallplatten, sie kommt als Single daher, erfordert aber 33 Upm … das nannte man damals „Kleine Langspielplatte“.

Wir hören den klassischen  Gassenhauer „Eine kleine Nachtmusik“ von Mozart, dargeboten von dem „Rundfunkkammerorchester“ unter der Leitung von Michael DerSpiegel1955Scholowsky.

Über diesen Michael Scholowsky konnte ich jetzt erstmal nichts in Erfahrungen bringen, außer dass er in den 50er Jhren bei diverse Billigproduktionen diverser Labels mitgewirkt hat.

Und hier hören wir auch ganz sicher keine Referenzaufnahme dieses Klassikers; aber immerhin die Klangqualität hat fast das Prädikat „astrein“ … schon ein wenig verwunderlich, bedenkt man, wieviele Jahrzehnte diese Single auf dem Buckel hat.

Ansonsten istz dies halt ein kleiner Beitrag zur Geschichte der Schallplatte im Nachkriegsdeutschland.

Ach ja … der Josef Neckermann war mir in alle den Jahren nie sonderlich sympahtisch …

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Alternatives Front + Back Cover

Besetzung:
Rundfunkkammerorchester Michael Scholowsky

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Titel:

Eine kleine Nachtmusik (KV. 525)
01. Erster Satz 4.12
02. Zweiter Satz 4.23
03. Dritter Satz 2.17
04. Vierster Satz 4.10

Musik: Wolfgang Amadeus Mozart

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EliteLabel

Diese Aufnahme erschien dann selbst in Dänemark und zwar auf dem Elite Label

Frank Gala – Das Leben ist ´ne Session (2013)

TitelEinen ungewöhnlich ungeschminkten Einblick in die Musikszene der DDR bietet Frank Gahler in seinem e-book. Frank Gahler war der u.a. der Frontman von der großartigen Bluesformation Monokel … und er hat wirklich viel zu erzählen …

Frank Gahler, der von allen, wahrscheinlich der Berliner Maulfäule wegen, seit frühester Kindheit immer nur GALA genannt wird, stand genau genommen schon mit 5 Jahren auf den Brettern, die seine Welt werden sollten. Immer hat unser Singezahn im Chor gesunden und mit 8 sogar – auf Anraten umnebelter Musikpädagogen- Geige zu lernen angefangen – GEIGE! Na das Ding flog sehr schnell in die Ecke!
Dann kam die Gitarre – jaaa, dis war schon besser. Crosby, Stills, Nash and Young, irische Folklore (!), Folkrock, Lindenberg, Pink Floyd und vor allem Led Zeppelin bildeten den Soundtrack für all die Bilder, die im Kopf eines aufmüpfigen Jungmenschen herumschwirren. Eines Tages klaute er seinem Freund Peter eine Hohner Blues Harp – naja, und als er anfing dieses kleine Instrument zu beherrschen ließ ihn der Blues nicht mehr los.
1976 gründete er mit Freunden MONOKEL. Diese Band sollte nun nach sehr kurzer Zeit zu einem derartigen Underground Publikumsmagneten werden, dass auf der einen Seite die Staatsmacht Angst demonstrierte und auf der anderen Seite der Grundstein zu einem legendären Ruf gelegt wurde. Völkerwanderungsähnliche Zustände begleiteten diese Band und MONOKEL Veranstaltungen gerieten zu schwer kontrollierbaren Happenings größten Ausmaßes.
GALA nahm 1982 das Angebot von Georgi Gogow und Gisbert Piatkowski (City) an, um ne gemeinsame Band zu gründen – „NO 55“. Feine Sache das! Tourneen durch ganz Europa (Ost und West), TV Präsenz dass sich die Balken bogen und mehrere Plattenproduktionen vermittelten den Eindruck größten Erfolgs. In dieser Zeit entwickelte GALA ein unnachahmliches Gespür für Kompositionen und Texte, dass ihm das Leben nicht immer leichtmacht. Leider gab es zwischen GALA und dem Bandmanagement zu viele politisch unterschiedliche Auffassungen, so dass es eines Tages knallte und Gala ausstieg.
In dieser Größenordnung kann man allerdings nicht einfach aussteigen. Man sollte einen anderen Beruf ergreifen oder das Land verlassen. Zur Umschulung hatte GALA keine Lust. Umsiedlung nach Westberlin! Zum Glück zerbröselte kurz danach die Mauer, der Grund fürs Fortgehen war dahin, GALA ging wieder in den Osten. Nachdem nun zwischenzeitlich ein Soloprojekt mit der Stuttgarter Firma Intercort um den Produzenten Mick Jackson eher mäßigen Erfolg zeigte, stieß Gala wieder zu MONOKEL. „Wir saufen wieder zusammen, also könn wa ooch wieder zusammen musizieren.“

Frank Gala, Warschau 1980

Frank Gala, Warschau 1980

Und so kündigte Frank Gahlker sein Buch auf seiner facebook Seite selber an:

„Liebe Facebookgemeinde, liebe Freunde… Nun ist es endlich soweit – nachdem mein Buch trotz vollmundiger Ankündigung bei BUSCHFUNK im Verlagseigenen Katalog (mit Bestellnummer, feiner Kurzbeschreibung und Preis) vom Verleger aus Angst vor dem Inhalt schier in letzter Minute schnell zurückgezogen wurde, haben wir es jetzt doch geschafft das Machwerk als e-book zu veröffentlichen.

Im Augenblick ist „DAS LEBEN IST `NE SESSION“ zu erhalten unter: Das Leben ist ´ne Session – Frank Gahler – epubli zu erhalten. Auf vorwiegend schwachsinnige Weise beschreibt GALA sein Leben bei MONOKEL und NO55 – ein Leben zwischen Selbstdisziplin und Orgie, zwischen Arroganz und Selbstzweifel – ein Leben eben, das genau genommen in die Hände fähiger Psychiater gehört. Weitersagen und vieeeel Spaß!“

Sein Erzählstil ist ziemlich schnoddrig, und seine Zeilen  lesen sich auch deshalb sehr authentisch … und das allseits beliebte Motto „Sex, Drugs & Rock N Roll“ ist auch hier förmlich zu greifen, wobei das Wörtchen Drugs natürlich mit Alkohol zu übersetzen ist. Was die Musiker um „Gala“ gesoffen haben … ist unglaublich …

Hier ein Auszug aus dem Buch, der sehr typisch für den Stil seiner Schreibe ist:

„Eine relativ kurze Zeit probierten wir eine Besetzung mit Piano. Leider funktioniert das Ganze nur mit einem Pianisten! In diesem Fall handelte es sich um Ludwig Endesfelder. Er selbst hielt sich für den begabten Bruder von Thelonius Monk und somit selbstverständlich auch für unersetzbar und sah mit seinem störrischen roten Haar und seinem wilden, ebenso roten Bart eher wie ein germanischer Krieger auf der Suche nach versprengten römischen Legionären aus. Von Rhythm & Blues hatte der olle Krieger soviel Ahnung wie `ne Kuh von Stabhochsprung und die Mitgliedervollversammlung seines persönlichen Fanclubs konnte mühelos in einer Telefonzelle abgehalten werden. Dass er schlecht Cello spielte, riss den Karren auch nicht mehr aus’m Dreck.
Es war also nur `ne Frage der Zeit – kurzer Zeit – dass Ludwig Endesfelder die Band unter unwürdigstem Gezeter, und der Erkenntnis, dass die Friedhöfe voll sind von unersetzbaren Menschen, verlassen musste. Ich denke mal, die Erfahrung mit DIESEM anstrengenden Zeitgenossen als Pianisten hat bei uns einen derart starken Eindruck hinterlassen, dass wir noch sehr, sehr lange auf Piano, Keyboards und vor allem auf die großen Künstler, die diese Instrumente bedienen, verzichtet haben.“

Das Buch bietet intensive Einblicke in den Alltag einer DDR-Band: staatlicher Regulierungswahn und persönliche Reifungsprozesse … geben sich hier Seite um Seite die Hand.

Und um es kurz zu machen: wer sich für die Entwicklung deutscher Musik in der DDR interessiert, kommt an diesem Buch schlicht und ergreifend nicht vorbei …

Und wie üblich bei Druckerzeugnissen, die ich hier präsentiere, ein paar optische Anreize, bevors dann zur Präsentation geht:

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Beispiel02

 

Beispiel03

 

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Beispiel06

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Beispiel08

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Uschi Brüning und das Günther Fischer-Quintett (1973)

FrontCover1Also, ich finde dieses Album extrem spannend … Da ist zum einen die großartige Stimme von Uschi Brüning und dann ist zum anderen die großartige Musik, die von einem wunderbaren Jazzverständnis durchtränkt ist … diese Mischung ist einfach nur genial !

Uschi Brüning (* 4. März 1947 in Leipzig) ist eine deutsche Jazz- und Soul-Sängerin und Songautorin.

Brüning besuchte ab 1969 in der Musikschule Friedrichshain in Berlin-Friedrichshain die Spezialklasse Tanzmusik und Gesang und arbeitete mit der Klaus-Lenz-Band. Seit 1970 ist sie Berufssängerin. In diesem Jahr unternahm sie ihre erste DDR-Tournee mit dem Günther-Fischer-Quintett und Manfred Krug. 1972 erhielt sie den zweiten Preis beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden.

Seit 1975 arbeitete sie mit der eigenen Band Uschi Brüning & Co., zu der unter anderem der Saxophonist Helmut Forsthoff gehörte. 1977 trat sie auf der 1. Jazzbühne Berlin auf und erhielt 1981 den dritten Preis beim Festival Kärnten International in Österreich. Seit 1983 arbeitet sie mit Ernst-Ludwig Luten Petrowsky zusammen, mit dem sie verheiratet ist. 1985 nahm sie an den 1. Jazztagen der DDR in Weimar und 1986 am 1. Internationalen Frauen-Jazz-Festival in Frankfurt am Main teil. 1989 war sie auf Tournee mit dem European Jazz Ensemble und trat in dem Programm Ich mach ein Lied aus Stille mit Eva Strittmatter auf. 1993 nahm sie am JazzFest Berlin teil und trat im Programm Vier im Konzert mit Annekathrin Bürger, Barbara Kellerbauer und Carola Nossek auf. 2008 sang sie mit Georgie Fame in der Berliner Philharmonie.

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Von 2015 bis zu dessen Tod 2016 trat Brüning mit Manfred Krug unter dem Titel Manfred Krug liest und s(w)ingt auf. In der 32. Folge der Augustiner-Konzerte am Gymnasium St. Augustin in Grimma brachte Uschi Brüning am 14. September 2018 ihr Programm Herzenslieder mit Stephan König zur Aufführung, das sie gemeinsam mit dem Musiker aus Leipzig erarbeitet hat. (Quelle: wikipedia)

Und Günther Fischer (* 23. Juni 1944 in Teplitz-Schönau) ist ein deutscher Jazzpianist, Holzbläser, Bandleader und Komponist.

Die Familie von Günther Fischer zog nach dem Krieg von Teplitz-Schönau nach Zwickau. Er erhielt von seinen Eltern Geigen- und Klavierunterricht und gründete 1960 sein eigenes Trio für Gitarre, Bass und Akkordeon. Von 1960 bis 1963 studierte er am Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau das Fach Musikpädagogik. 1965 bis 1969 führte er sein Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Ost-Berlin fort. Er nahm Unterricht in den Fächern Klarinette, Saxophon, Dirigieren, Komposition und Arrangement. Gleichzeitig spielte er in der Klaus Lenz-Band. 1967 gründete er gemeinsam mit dem Pianisten Reinhard Lakomy, dem Schlagzeuger Wolfgang Zicke Schneider und dem Bassisten Hans Schätzke seine eigene Jazzband, die sich 1969, als der Gitarrist Fred Baumert dazu stieß, vom Günther-Fischer-Quartett zum Quintett (und 1979 mit dem Trompeter Hans-Joachim Graswurm zum Sextett) erweiterte. Die Band gab Konzerte mit Uschi Brüning und Manfred Krug, später auch mit Veronika Fischer und mit Regine Dobberschütz.

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Günther Fischer mit Manfred Krug

Fischer spielte Klavier, Saxophon, Flöte und Klarinette, schrieb und arrangierte darüber hinaus Musik für das Ensemble. 1972 wurde er Dozent an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin in der Abteilung Tanzmusik für die Fächer Komposition und Arrangieren.

1967 gründete er eine Jazzformation, die noch heute als Günther-Fischer-Band existiert. Konzerttourneen führten das Ensemble unter anderem durch Europa, Asien und Afrika. Von 1969 bis 1970 war auch Armin Mueller-Stahl Mitglied der Band, mit dem Günther Fischer 1971 bis 1972 für eine Schallplattenproduktion und in einer Fernsehshow zusammenarbeitete.

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters Berlin trat er unter anderem mit Klaus Lenz und seinem Pianisten Reinhard Lakomy in der Veranstaltungsreihe „Jazz in der Kammer“ auf. Er schrieb Lieder für Manfred Krug (Das war nur ein Moment) und Veronika Fischer (Liebeserklärung an Berlin, 1977). Sein erstes Musical Jack the Ripper wurde 1989 unter der Regie von Jürgen Kern und mit Katrin Weber in der weiblichen und Hartwig Rudolz in der männlichen Hauptrolle in Celle uraufgeführt. Weitere Kompositionen für Theater und Ballett entstanden für das Burgtheater in Wien und das Schauspielhaus Zürich.

Seine Kompositionen sind stilistisch vielfältig, reichen von Funk- und Soul-Jazz über Beat und Rock bis zum Liedhaften, was sich in seiner späteren Filmmusik fortsetzt. Er schrieb unter anderem die Filmmusik zu Schöner Gigolo, armer Gigolo (Bundesrepublik Deutschland 1978) und Didi und die Rache der Enterbten (Bundesrepublik Deutschland 1985). Auch nach der Wende schrieb er viele Filmmusiken, beispielsweise für die Fernsehserien Unser Lehrer Doktor Specht, Für alle Fälle Stefanie, Familie Dr. Kleist und Der letzte Zeuge.

1993 warf Manfred Krug Fischer im Nachrichtenmagazin Der Spiegel vor, Berichte über ihn für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR verfasst zu haben.[2]

Günther Fischer lebt seit 1997 im irischen Cork und ist Vater von Laura Fischer, die selbst Sängerin in der Band Laura Fischer & Band ist und mit der er gelegentlich gemeinsam auftritt. (Quelle: wikipedia)

Und hier also das erste Album von Uschi Brüning und dem Günther Fischer-Quintett: Und wie eingangs bereits geschrieben: Diese Mischung ist einfach nur genial und wer das nicht glauben will … kann/soll sich das hier einfach mal anhören … auch wenn die Aufnahmen schon etliche Jahrzehnte alt sind … sie klingen für meine Ohren zeitlos !

Besetzung:
Fred Baumert (guitar)
Uschi Brüning (vocals)
Günther Fischer (flute, saxophone)
Wolfgang „Eddie“ Greiser (bass)
Reinhard Lakomy (keyboards, percussion)
Wolfgang „Zicke“ Schneider (drums)
+
Angelika Mann, Beate Barwandt, Sabine Roterberg (background vocals)
+
Streichergruppe Otto Karl Beck

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Titel:
01. Welch ein Zufall (Steineckert/Fischer) 3.44
02. Wenn es so ist (Steineckert/Fischer) 4.01
03. Jemand … (Gertz/Lakomy) 4.59
04. Erinnerung an Jürgen H. (Lakomy) 5.55
05. Eifersucht (Steineckert/Fischer) 6.16
06. Székesfehérvár (Fischer) 9.26
07. Komm nie wieder (Steineckert/Fischer) 4.11

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Die Nachtschwärmer – Die Musik macht bumm bumm (2009)

FrontCover1Jetzt geht´s mal ins fränkische Land:

Thilo Tiefel, ein musikalisches „Urgewächs“ aus dem Frankenland, ist in Veitsbronn (Landkreis Fürth) geboren und wohnt ist dem Frankenland auch treu geblieben.

Er ist mit seiner Band DIE NACHTSCHWÄRMER — die er vor über 20 Jahren gegründet hat — mittlerweile in ganz Deutschland unterwegs.

Harte Arbeit, Herzblut, viel Zeit, finanzielle Investitionen und eine klare Zielsetzung brachten ihn dort hin wo er mit seiner Band heute ist:

Eine gut gebuchte Liveband, die mittlerweile Kultstatus hat und bei einem sehr großen Publikum ankommt.

In Zusammenarbeit mit seinem Freund, dem Produzenten und Songwriter Dieter Faber
sind viele eigene deutschsprachige Lieder entstanden. Im April 2009 wurde das erste Album veröffentlichet: „Die Musi macht bumm bumm“
….das macht sie mal laut das macht sie mal leise aber immer mit Herz.  (Werbetext)

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Und noch so ein Werbetext:

„Die Nachtschwärmer. Eine Nachwuchsband? Ganz falsch!

Die Nachtschwärmer sind schon 20 Jahre alt. Bereits im Jahr 1984 – im zarten Alter von 15 Jahren – gründete Frontmann Thilo Tiefel die Band, die seitdem auf Parties und Volksfesten, später auch in immer größeren Hallen als Solo-Act auftreten. Zunächst in Mittelfranken, inzwischen längst im gesamten süddeutschen Raum.

Seit Jahren gelten die Nachtschwärmer als Frankens beliebteste Partyband. Das populäre Live-Repertoire – aktuelle Chart-Hits von Nena bis zu Reamonn, Party-Greatest von DJ Ötzi bis Hermes House Band, Oldies von Abba bis Drafi Deutscher und Volkstümliches von Hubert von Goisern bis zum Zillertaler Hochzeitsmarsch – sorgt neben unbändiger Spielfreude, Natürlichkeit und dem richtigen „Händchen“ fürs Publikum bei jedem Auftritt für Partystimmung und gute Laune. In ihren 20 Jahren haben die Nachtschwärmer ein sicheres Gespür dafür entwickelt, wie man jedes Publikum zum Rocken bringt.

Umjubelte Auftritte vor Tausenden von Fans u.a. beim Straubinger Gäubodenfest, bei der Erlanger Bergkirchweih, beim Zillertaler Ski-Opening und beim Oktoberfest im Megapark an der Playa von Mallorca zählen zu den Höhepunkten einer Entwicklungskurve, die weiter steil nach oben zeigt. Insgesamt konnten die Nachtschwärmer bei ihren bisher gut 1.500 Auftritten bereits mehr als 3,2 Millionen Zuschauer begrüßen, davon allein 250.000 bei den 90 Auftritten im Jahr 2003.

An Studioproduktionen, CD-Veröffentlichungen und Fernsehauftritte war nicht gedacht.

Bis Thilo Tiefel im Herbst 2002 den Hamburger Musik-Produzenten Dieter Faber (Rolf Zuckowski, Nena, Robin Grubert und andere) kennen lernte. Dieter Faber sah und hörte Thilo Tiefel live und ohne Band auf der improvisierten Bühne, schnappte sich eine Gitarre, stellte sich dazu – und nach dieser Jam-Session stand fest: Wir machen was zusammen.

Nachtschwärmer02Zusammen mit dem Texter Mani Plessentin wurden Thilo Tiefel Songs auf den Leib geschrieben. Viele. Etliche für die Tonne, denn die beiden legten die Messlatte sehr hoch. Aber immer öfter übersprangen sie sie.“

Herausgekommen ist ein z.T. richtig knackiges Album, das man musikalisch diesen „Alpen-Rock“ Trend (mit viel Akkordeon !) zuordnen könnte. Freilich können sie einem Hubert von Goisern natürlich nicht das Wasser reichen, aber dennoch: Angefangen von dem witzigen Into („Einleitung/Die Musi macht Bumm Bumm“) bis hin zu jeder Menge Power-Alpen-Rock-Riffs. Da ist die Ballade „Geh´n mer hoam“ geradezu eine Wohltat und für das beste Stück dieses Albums.

Es gibt natürlich auch etliches an klischeehaften Klängen, bei denen man nie so recht weiß, ob die eventuell satirisch gemeint sind. Der musikalisch Hauptverantwortliche ist ein Carlos Bamberger (der u.a. auch schon für „Klostertaler“ komponiert hat). Und irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass hier Album irgendwie auch unter marktstrategischen Aspekten konstruiert wurde.  Dennoch: ein durchaus lohnenswertes und überraschendes Album, bei dem man dann auch noch den Christoph Well von den Biermösl Blosn hören kann

Übrigens: von der damaligen Besetzung sind nur noch Thilo Tiefel und Andi Müller übrig geblieben. Zur Zeit sind die Nachtschwärmer als Trio unterwegs und ihr Gitarrist heißt David Delvalle und kommt aus Panama (auch ne skurille Mischung für ne bayerische Band !).

Und eine letzte Frage bleibt: Warum zum Teufel wurde die Band ausgerechnet von „em-eukal“ von der Firma Dr. C. Soldan unterstützt … fränkische Solidarität, denn die Firma hat ihren Sitz im fränkischen Adelsdorf ?

 

Booklet1

Besetzung:
Andi Müller (drums, guitar, keyboards)
Ali Reuter (guitar, bass, keyboards, vocals)
Thilo Tiefel (accordeon, vocals, bass, harmonica)
Uwe Wolffrum (guitar, vocals)
+
Daniel Bongard (background vocals)
Mark Bremer (Sprecher bei 01.)
Francesca Ciccorro (vocals bei 11.)
Dieter Faber (guitar, bass, keyboards)
Hannes Hoffmann (drums bei 04. + 06.)
Elisabeth Kroll (jodler bei 04.)
Mani Plessentin (background vocals)
Christoph Well (trombone bei 06.)

Tray1

Titel:
01. Einleitung (Bamberger) 1.30
02. Die Musi macht bumm bumm  (Bamberger) 2.47
03. Des Ding (Bamberger/Tiefel) 2.49
04. Hiatamadl (Traditional/Bamberger/Tiefel) 2.55
05. Michel war ein Lausejunge (Lindgren/Anton/Riedel) 3.31
06. I bin Bayer (Plessentin/Bamberger) 2.34
07. Mid’m Kopf (Bamberger) 2.29
08. Amerika (Bamberger) 3.31
09. Durscht (Bamberger) 2.42
10. Geh’mer hoam (Bamberger) 3.51
11. Cool (Plessentin/Bamberger) 3.46

CD1

 

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Die 68er und die Folgen (14): Hartmut Wächtler – Widerspruch – Als Strafverteidiger in politischen Prozessen (2018)

BuchtitelWenn einer so ein ganz „echter“ 68er ist, dann ist es der Hartmut Wächtler.

Und gestern habe ihn wieder getroffen, nach ein paar Jahrzehnten und zwar in einer Lesung in der Schwabinger Traditionsbuchhandlung „Lehmkuhl“:

Hartmut Wächtler gilt als Linkenanwalt: Er hat früher Wackersdorf-Gegner und Wehrdienstverweigerer verteidigt und ist seinen Idealen bis heute treu geblieben

Wer hätte gedacht, dass Hartmut Wächtler einmal an einer Polizeihochschule unterrichten würde? Ausgerechnet er. Der Münchner Anwalt, der 1973 den als Unterstützer der Roten Armee Fraktion angeklagten Rolf Pohle mitverteidigte und sich auch heute noch gerne mit der Staatsmacht anlegt, schult einmal im Jahr in Fürstenfeldbruck an der Verwaltungsschule für die höhere Laufbahn vorgesehene Polizisten in Versammlungsrecht. Da kennt er sich aus: Unzählige Male hat er Demonstranten vor Gericht verteidigt, deren friedlicher Protest als strafbarer Aufruhr ausgelegt wurde.

In der Polizeischule setzt sich Wächtler darüber mit den Beamten drei Stunden lang auseinander, ohne dass er sich mit ihnen gemein machen würde. In anderen Fällen wie dem RAF-Verteidiger und späteren Bundesinnenminister Otto Schily könnte man sagen: Da hat jemand seine einstigen Ideale über Bord geworfen. Bei Hartmut Wächtler hat so eine Transformation nie stattgefunden – er will der Polizei lediglich seine Haltung zu den Grundrechten verdeutlichen und auch wissen, wie sein Gegner tickt.

Zitat SZ

Freunde sind sie nämlich nie geworden, die Verantwortlichen bei der bayerischen Polizei und Justiz und der Strafverteidiger Wächtler. Mehr als 40 Jahre übt er den Anwaltsberuf aus, und es gibt nur einen Richter, mit dem er sich duzt. Der ist allerdings längst im Ruhestand. Wächtler hält strikt Distanz zur Macht, nach wie vor. Dem 70-Jährigen sind mittlerweile zwar „konservative Richter lieber als linke Laberer“, wie er sagt, doch an seiner grundlegenden Haltung in Bezug auf die Rechte des Einzelnen hat sich nichts geändert seit der Zeit, als er in Schwabing in den wilden Jahren nach 1968 in der Rechtshilfe der Außerparlamentarischen Opposition mitarbeitete und zusammen mit einem Dutzend anderer Jurastudenten APO-Studenten Hilfestellung in Gerichtsverfahren und Tipps zur Selbstverteidigung gab. „Ich habe plötzlich gemerkt, dass ich etwas anfangen kann mit meiner juristischen Ausbildung“, sagt Wächtler. Das Jurastudium hatte er einst in Berlin – vor seinem Wechsel an die Uni nach München – nur angefangen, weil ihm nicht Besseres eingefallen war. Als er dann nach dem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität gerade das zweite Staatsexamen in der Tasche hatte, kam schon sein erster großer Fall, der als Vorläufer der Stammheim-Prozesse Aufsehen hervorrief. Die Verteidigung seines Kommilitonen Pohle. Wächtler hatte da sofort seinen Stempel weg: als „Terroristenanwalt“.

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Inzwischen mögen sich die Zeiten geändert haben und die harten politischen Grenzen aufgeweicht sein, in der Kanzlei Wächtler und Kollegen weht der linke Geist noch immer, hier hat der Widerstand noch ein Zuhause. Sechs Anwälte arbeiten in einem hübschen, grünen Innenhof an der Rottmannstraße in einem als „Gartenhaus“ bezeichneten zweistöckigen Bürobau mit Walmdach. Wenn jemand aus der linken Szene, die übrig geblieben ist in München, Probleme mit der Justiz hat, dann kommen die Leute meist hierher. Auch ein Spezialist für Asylrecht gehört zur Anwaltstruppe, die als Kollektiv arbeitet: „Jeder verdient bei uns das Gleiche“, sagt Wächtler bei einem Gespräch in seinem Büro, das mit älterem, stilvollem Mobilar ausgestattet ist und dessen Fenster angenehm diffuses Licht hereinlassen. Wegen Streitereien ums Geld wird diese Kanzlei jedenfalls nicht scheitern, wie es bei manch anderen Münchner Anwälten schon der Fall war.

Der Kampf gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, die Friedensbewegung, die Wehrdienstverweigerer, der Münchner Kessel und zuletzt die Proteste gegen den G7-Gipfel in Elmau – wenn marschiert wird für eine gute Sache, wenn es um Bürgerrechte geht und dem Staat die Rote Karte gezeigt wird, war und ist Wächtler nicht weit. „Pfeifen und Johlen gehört zur Meinungsfreiheit“, sagt er, und wenn er vor Gericht auftritt, lässt er sich „nichts gefallen“. Er kann schneidend sein in Prozessen und behandelt seine Kontrahenten bei Bedarf auch mal von oben herab. Für Dilettanten und Wichtigtuer in seiner Zunft hat er nichts übrig. Es gebe „gute, schlechte und sehr schlechte Anwälte“, sagt Wächtler ohne jede Ironie in der Stimme. Sein Credo ist, dass ein Verteidiger kämpfen muss vor Gericht und nicht dealen und tricksen. Auch ignorante Richter mag er nicht, die sich nicht einen Hauch dafür interessieren, weshalb eine Tat begangen wurde. „Es gibt Richter, denen ist das völlig egal.“

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Seine kritische Sicht auf Staat und Obrigkeit wurde sicherlich nachhaltig geprägt in der 68er-Zeit, es gab aber auch schon vorher etwas in seiner Familie, das ihn zum Rebell werden ließ. Sein Vater war ein Nazi, er starb, als Hartmut Wächtler noch ein Kind war. Er wuchs bei seiner Mutter und Großmutter auf. Schon zu Beginn seines Studiums in Berlin fühlte er sich von linken Studentengruppen angezogen und in München diskutierte er dann mit anderen Genossen die Nächte durch in der „Schwabinger Nachteule“ in der Occamstraße.

Hartmut Wächtler auf die Rolle des Linkenanwalts zu reduzieren, würde ihm aber längst nicht mehr gerecht. Er ist viel breiter aufgestellt, schließlich sind seine Fachgebiete neben dem Allgemeinen Strafrecht und der Verteidigung der Bürgerrechte auch das Betäubungsmittelrecht und das Wirtschafts- und Umweltrecht. Er engagierte sich darüber hinaus 30 Jahre lang als Vorstandsmitglied in der Initiative Bayerischer Strafverteidiger. Manager, Zuhälter, Dealer gehen bei ihm ein und aus und ihm gefällt die Abwechslung. Es werde ihm nämlich „leicht langweilig“, sagt der Mann mit der dichten weißen Mähne, die sein Markenzeichen geworden ist und ihm etwas Künstlerisches gibt. Bernie Ecclestone hätte er im Bestechungsverfahren rund um den Verkauf der Formel-1-Rechte zum Beispiel gerne verteidigt, „mit Genuss“ hätte er den Fall übernommen, sagt Wächtler. Es gibt für ihn aber auch Grenzen, und die können durchaus politische sein: Beate Zschäpe etwa hätte er im NSU-Prozess nicht vor Gericht vertreten, da wäre niemals ein Vertrauensverhältnis zustande gekommen, sagt Wächtler.

Als Anwalt mag er hartnäckig sein, bis es beinahe arrogant wirkt, im Privaten ist er ein umgänglicher Mensch, wie er sich auch selbst charakterisiert. Er mag Filme und nutzt es aus, dass nur ein paar Schritte von seinem Büro das Kino Neues Rottmann sein Programm spielt. An den Wochenenden flüchtet er aufs Land, in einem kleinen Dorf in Niederbayern verbringt er die Tage dann bei seiner Frau auf einem Bauernhof mit Lesen. Das ist sein Kontrastprogramm zur lauten Stadt mit den vielen Protesten, Konflikten und Ungerechtigkeiten, die ihn seit Jahrzehnten beschäftigen. In seinem Dorf ist der Rhythmus ein ganz anderer, und er hatte trotz seiner völlig unbayerischen Art keine Probleme, dort anzukommen: „Mogst a Bier?“, fragte ihn ein Einheimischer beim Maibaumaufstellen. Wächtler nahm den Krug und schob dann mit an, bis der Maibaum richtig stand. Das ist schon eine bemerkenswerte Entwicklung: vom einstigen linken Terroristenanwalt zum niederbayerischen Gemütsmenschen. (Christian Rost), Süddeutsche Zeitung, 11. August 2015)

Widmung

Und jetzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er nicht nur seine wichtigsten Prozesse resümiert … neun, da ist noch mehr in diesem Buch, denn:

Justizgeschichte ist Kulturgeschichte. Ein Blick in die Gerichtssäle zeichnet oft ein schärferes Bild der Gesellschaft als es ein ganzer Zirkel angesehenster Soziologen zustande bringen kann. In diesem Buch schreibe ich über Menschen, die seit dem Ende der 60er Jahre bis heute mit der Justiz aneinandergerieten und zu ›Fällen‹ wurden, die ich vor Gericht ausgefochten habe. (Hartmut Wächtler)

Wächtler berichtet in dem Buch  spannend, fundiert und mit einer gepfefferten Prise Ironie von den ersten Verfahren während der 68er-Studentenproteste, von Prozessen gegen »Rädelsführer« wie Rolf Pohle, gegen Feministinnen wie Ingrid Strobl, Bürgerinitiativen (Wackersdorf), antiautoritäre Zeitschriften (das BLATT), gegen Kollegen, die Berufsverbote bekommen sollten, gegen Studenten, die sich mit der heftig braunen Vergangenheit ihrer Professoren beschäftigten, oder West- und Ostspione nach der Wiedervereinigung. Manche dieser Prozesse liefen bis zum Bundesverfassungsgericht. In fast allen Fällen waren es »Gesinnungen«, also nicht in erster Linie Taten, um die es ging, sondern um unbequeme oder radikale politische Haltungen, die dem konservativen Gesellschaftsbild von Polizei und/oder Gerichten zuwiderliefen. (Verlagsankündigung)

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Und so sehr über all die Jahrzehnte ein hartnäckiger, scharfzüngiger Verteidiger war und so sehr er sich nur zu gerne mit der bayerischen Obrigkeit anlegte, der kritische Blick auf die eigenen Generation war und ist im durchaus möglich:

lch weiß natürlich, dass die Praxis der linken Gruppen oft das Gegenteil zur propagierten Aufklärung und Emanzipation war. Anfang der 7oer entstanden aus den Resten der APO sowohl terroristische Gruppen wie die RAF als auch autoritäre »Parteien“ wie die maoistischen KPDIAO, KPD/ML, KBW und wie sie alle hießen, nicht zu vergessen die DDR-treue DKP. Meine Generation war keineswegs gefeit gegen Mitläufertum und Kadavergehorsam, die wir unseren El- zern vorgeworfen hatten.

Die naive Verehrung von Mao Tse Tung und anderen „linken“ Diktatoren verschloss uns in nicht verzeih- licher Weise den Blick auf deren Greueltaten, das unterschied uns nicht vom Verhalten unserer Eltern. Auch die erstarkende Frauenbe- wegung war nicht immun gegen fanatische Übertreibungen. lch er- innere mich schaudernd an Diskussionen von Frauen, die es als Un- glück ansahen, einen Sohn zu gebären, Für sie kam nur eine Tochter in Frage. Eines Tages wurde ich auch von einer Frauendelegation im Büro aufgesucht, die von mir die definitive Zusage verlangte, keine Vergewaltiger zu verteidigen. Mein Einwand. jeder Mensch habe das Recht auf eine ordnungsgemäße Verteidigung und darauf, bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig zu gelten, fand keine Zu- stimmung, mein Hinweis, es handele sich um eine urdemokratische Errungenschaft, blieb ungehört. (Hartmut Wäcbtler).

Hier nun das „kleine Wächtler“ Pakte … bestehend aus

  • einem Interview mit der BR-Sendung „Zündfunk“ vom 25. September 2018 (mit Tobias Ruhland und Helen Malich; Dauer: 7 min.)
  • Auszug aus seinem neuen Buch (Kapitel 2. Woher ich komme, 10 Seiten)

Bevor ich es noch vergesse: In den 80er Jahren bin ich dem Wächtler mehrfach begegnet. Ich war damals in einer Drogenberatungsstelle tätig und so blieb es nicht aus, dass ein Teil meiner Klienten mit dem Beträubungsmittelgesetz in Berührung kamen. Und da habe ich gelegentlich die Kanzlei Wächtler empfohlen … und so kam es zu dem einen oder anderen Gedankenaustausch …  Privat gab es dann noch ne Verkehrssache (wo seine Kanzlei als Nebenkläger auftrat) und na ja … als ich dann wohl oder übel meine Scheidung auf den Weg zu bringen hatte, unterstütze mich eine Anwältin aus der gleichen Kanzlei …

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AnkündigungLesung

Nun, ich habe ja vorhin erwähnt, dass seine gestrige Lesung in der buchhandlung Lehmkuhl stattfand … Und über diese Buchhandlung will ich auch noch ein paar Worte verlieren:

Die Buchhandlung Lehmkuhl an der Leopoldstraße ist auch über Schwabing hinaus schon lange zum Begriff geworden. Man trifft sich beim Lehmkuhl, sagen die Stammkunden, und die Freunde des Hauses sprechen einfach von ihrer „Kuhle“. Merian nennt Lehmkuhl 2006 „Münchens renommierteste Buchhandlung2. 2013/2014 konnten wir uns mit der Auszeichnung „Buchhandlung des Jahres“ schmücken und wurden 2016 in Heidelberg von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem Gütesiegel des Deutschen Buchhandlungspreises 2016 ausgezeichnet!

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Damals nannte man sich noch „Modernes Leseinstitut“ und „Graphisches Kabinet“

1903 von Georg Steinicke gegründet, wurde die Buchhandlung 1913 von Fritz Lehmkuhl übernommen. Von 1934 bis 2005 war sie im Besitz der Familie Schumacher. Seit Herbst 2005 gehört sie den Verlegern Wofgang und Hans-Dieter Beck.
In den 20er Jahren veranstaltete Lehmkuhl Vorträge zu Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte; nach dem Krieg kamen Kammermusiken, Puppenspiele und Märchenabende dazu. Seit den 60er Jahren finden regelmäßig Autorenlesungen statt, sowie verschiedene Veranstaltungen, die schon Tradition geworden sind: Kundenfeste, Fahrten zu den Büchermessen, Bücherflohmärkte u.a.

Viele Mitarbeiter haben im Laufe der Zeit das Gesicht der Buchhandlung geprägt. Auch heute wartet ein kompetentes Team von Buchhändlern darauf, Ihnen mit Empfehlungen und Recherche bei der Auswahl von Geschenken und bei der Abwicklung Ihrer Bestellungen zur Seite zu stehen.

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Lehmkuhl ist Mitglied im Verein Buy Local, der zukunftsweisenden Initiative des unabhängigen Einzelhandels. (Selbstdarstellung)

Und Lehmkuhl ist für viele Münchner noch viel mehr … Lehmkuhl ist einfach – Mitten im Herzen von Schwabing gelegen – einfach Kult …

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Hartmut Wächtler mit seinem Gesprächspartner Hans Holzhaiser (Gerichtsreporter bei der „Süddeutschen Zeitung“) in der Buchhandlung Lehmkuhl/München am 27.9.2018

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Und hier einer sehr kenntnisreichen Vorträge, diesmal zum Thema (Bayerisches Polizeitaufgebengesetz“ (PAG), das seit geraumer Zeit hier in Bayern die Gemüter erhitzt.

Franz Schubert – Fünf deutsche Tänze + Fünf Menuette (1956)

FrontCover1Hier ein weiteres Beispiel aus der 50er Jahre Edition „Berühmte Künster – Unsterbliche Musik“:

Über den österreichischen Komponisten weiss wikipedia u.a. folgendes zu berichten:
In der Literatur wird Schubert traditionell gerne als verkanntes Genie dargestellt, das seine Meisterwerke unbeachtet von der Öffentlichkeit schuf. Wahr ist daran, dass Schubert mit seinen Großwerken – etwa seinen Sinfonien – keine große Wirkung erzielte und ihm mit seinen Opern nicht der ersehnte Durchbruch gelang. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass er selbst nicht die Öffentlichkeit suchte und anders als Mozart und Beethoven erst 1827 von seinen Freunden zu einem eigenen Konzert überredet werden konnte, das dann auch ein großer Erfolg wurde.

Andererseits war Schubert durchaus überregional bekannt. Vor allem Vogl sorgte als Sänger für die Verbreitung seiner Lieder, und gegen Ende seines Lebens begannen sich auch die Verleger dafür zu interessieren. Rund 100 seiner Werke wurden zu seinen Lebzeiten im Druck veröffentlicht – gemessen an der Zahl von insgesamt etwa 600 Liedern nur ein kleiner Anteil, jedoch mehr, als viele seiner Zeitgenossen publizierten.

FranzSchubert1Nach Schuberts Tod veröffentlichte Diabelli in den folgenden Jahren noch zahlreiche Lieder und andere kleine Kompositionen. Es dauerte allerdings lange, bis auch die Sinfonien, Messen und Opern der Öffentlichkeit zugänglich wurden. Bei einem Aufenthalt in Wien besuchte Robert Schumann Ferdinand Schubert, der ihm einige Kompositionen aus dem Nachlass zeigte. Schumann begeisterte sich sofort für die Große Sinfonie in C-Dur und setzte sich für sie ein. Am 21. März 1839 fand ihre Uraufführung unter Felix Mendelssohn Bartholdy im Leipziger Gewandhaus statt. Die Unvollendete Sinfonie gelangte erst 1865 aus dem Besitz von Anselm Hüttenbrenner in die Hände des Dirigenten Johann von Herbeck, der sie am 17. Dezember in Wien uraufführte.

Schubert hat trotz seines kurzen Lebens in allen Gattungen seiner Zeit Außerordentliches geschaffen und wird in der heutigen Musikwissenschaft neben Beethoven als der Begründer der romantischen Musik im deutschsprachigen Raum angesehen. Anders als die Komponisten der Wiener Klassik, in deren Tradition er wirkte, räumte er auch den kleineren lyrischen Formen (Lieder, Klavierstücke) einen breiten Raum in seinem Schaffen ein, was sich in den Œuvres vieler romantischer Komponisten fortsetzte, angefangen bei Mendelssohn und Schumann, bis in das 20. Jahrhundert (Hugo Wolf, Skrjabin). Während das 19. Jahrhundert in ihm vor allem den eigentlichen Schöpfer des Kunstliedes bewunderte, gewann im 20. Jahrhundert auch seine Instrumentalmusik zentrale Bedeutung im Konzertrepertoire. Die Gesänge der Deutschen Messe sind im kirchlichen Alltag, insbesondere in Österreich, bis zum heutigen Tag sehr verbreitet und populär. Lediglich seine Opern fristen, hauptsächlich wohl wegen der oft wirren und theatralisch unergiebigen Textbücher, bis heute ein Schattendasein.

Auf dieser 10 inch LP finden sich zwei seiner Kompositionen:

Die „Fünf deutschen Tänzen“ sind im Zusammenhang mit der Entwicklung des Walzers zu sehen:

„Anfang des 19. Jahrhunderts ging der „Deutsche“ unter Beschleunigung des Tempos in den Walzer über. Der Ländler und nur teilweise der Deutsche Tanz überlebten weiter in der Volksmusik. Seit dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts taucht der Begriff „Ländler“ zum ersten Mal für die langsame Art des Tanzens mit Figuren auf.

Franz Schubert (1797-1828) nennt seine Walzer anfangs noch „Deutsche“. Er verwendet auch abwechselnd beide Begriffe für dasselbe Musikstück. Nach dem Wiener Kongress (1815) setzte sich der deutsche „Nationaltanz“ international durch und wurde zum führenden Gesellschaftstanz des 19. Jahrhunderts.“ (Quelle: wikipedia)

Und auch seine „Fünf Menuette“ waren letztlich Tanz- und Unterhaltungsmusik. Auf dem Cover der LP finden sich dann auch folgende Zeilen:

„Diese scharfe Trennung zwischen der sogenannten „Klassischen“ und Unterhaltungs- bzw. Tanzmusik hat es in früherer Zeit nicht gegeben … Wie Mozart. so hat auch Schubert die leichte Muse nicht verschmäht und darf als Tanzkomponist sogar als Vorläufer seines nicht weniger berühmten Landsmannes Johann Strau0 bezeichnet werden.“

Na bitte … wohlan: auf zum Tanzvergnügen, so wie man es sich damals anhörte.

Und natürlich auch noch ein paar Informationen über den Dirigenten Karl Münchinger:

Karl Münchinger studierte nach jugendlichem Violinunterricht Orchesterleitung bei Carl Leonhardt an der Musikhochschule Stuttgart und arbeitete an der Stuttgarter Marienkirche als Chorleiter und Organist. Nach anschließenden Dirigierstudien bei Hermann Abendroth am Leipziger Konservatorium und Sommerkursen bei Clemens Krauss verhalf ihm die

Karl Münchinger, 1968

Unterstützung Wilhelm Furtwänglers zur Leitung des Niedersächsischen Symphonieorchesters Hannover (1941–1943). Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft gründete er aus eigener Initiative heraus 1945 das Stuttgarter Kammerorchester, das er rasch zu internationalem Ansehen brachte und bis 1987 leitete. 1953 erhielt Karl Münchinger den Professorentitel des Landes Baden-Württemberg und das Großkreuz der Bundesrepublik Deutschland, »in Anerkennung seiner künstlerischen Verdienste«.

Auch wenn Münchinger nicht zu den Verfechtern der historischen Aufführungspraxis gehörte, vertrat er von Anbeginn an ein von romantischen Vorstellungen befreites und entschlacktes Klangbild. Geringstimmige Besetzungen, rigorose Einhaltung von Tempovorgaben sowie stilistische und interpretatorische Maßgaben der Komponisten galten ihm als Leitfäden seiner Interpretationen, die durchweg von einem transparenten und homogen schlanken Klangbild geprägt waren.

Der Name Münchinger wurde rasch zum Synonym für exemplarische (d.h. anti-romantische) Interpretationen der Orchesterwerke Johann Sebastian Bachs. Die Grundpfeiler der Arbeit mit dem Stuttgarter Kammerorchester bildeten ein weit gefächertes Repertoire frühbarocker und barocker Kompositionen, von denen zahlreiche Schallplattenaufnahmen mit nationalen wie internationalen Preisen bedacht wurden. In der unmittelbaren Nachkriegszeit standen zudem verstärkt Kompositionen zeitgenössischer Komponisten auf den Konzertprogrammen. Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurde das Barock-Repertoire um Kompositionen der Wiener Klassik erweitert; dazu gründete Münchinger 1966 die Klassische Philharmonie Stuttgart. Seither wurde er auch verstärkt als Dirigent ins europäische Ausland und in die USA verpflichtet. (Quelle: wikipedia)

Leider sind auch bei diesem Album klangliche Störungen zu beklagen.

AlternativesFrontCover

Alternatives Frontcover


Besetzung:

Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Karl Münchinger

BackCover1
Titel:
01. Fünf deutsche Tänze 10.40
02. Fünf Menuette 15.03

Musik: Franz Schubert

LabelA1
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Verschiedene Interpreten – Musik zum Abend (Edition Mariacron) (1981)

FrontCover1Und jetzt wird´s kuschelig (passend für die kommenden Herbstwochen) … man stelle sich bitte ergänzend zur Musik noch einen knisternden Ofen vor … und die „Edition Mariacron“ liefert den passenden Soundtrack.

Und schon kann er losgehen, der gemütliche Abend mit traumhafter Musik und natürlich einem Gläschen (oder zwei) des Weinbrandes Mariacron …

Geboten wird Musik von damals bekannten Interpreten und Orchestern wie z.B. Frank Duval, Franz Lambert, dem Martin Böttcher Orchester, Henry Mancini und auch das Mantovani Orchester darf nicht fehlen.

Daneben gibt es aber auch Aufnahmen von eher unbekannten Interpreten wie dem Orchester Bert Grund, Skylab, Orchester Vladimir Cosma oder Ray ‚Belmore.

Und es ist ein perfekte LP, zumindest wenn man sich mal anhören möchte wie  sich“Illussionsmusik mit Weichspüler-Feeling“ anhört; es ist geradezu ne Referenz-LP für dieses Genre, das nun nicht unbedingt meine musikalische Begeisterung auslöst. Aber: Für diese Musik gab und gibt es einen Markt und mehr als einmal sinniere ich dann darüber, wer eigentlich die Zielgruppe solcher Alben war und ist.

Aber wenn dann die „Old Shatterhand-Melodie“ ertönt, wird mir´s ganz warm ums Herz und ich ertappe mich schmunzelnd dabei, dass ich wohl auch zu dieser Zielgruppe gehöre.

Ein besonderes Schmankerl hält diese LP auch noch bereit: Und zwar die Komposition „Der Tag klingt aus (Maricacron-Melodie)“, bei dem sich diese Weinbrand-Firma musikalisch feiern lässt (ein Hauch von Udo Jürgens weht wie ein lauer Sommerwind durch die Boxen).

BackCoverA

Titel:
01. Frank Duval: Ballade pour Adeline (de Senneville) 2.37
02. Orchester Bert Grund: Matthias Sandorf-Thema (Grund) 2.17
03. Franz Lambert: Bilitis (Lai) 2.39
04. Frank Duval: Kalinas Melodie (Duval) 3.09
05. Martin Böttcher Orchester: Theme From „Love Story“ (Lai) 2.37
06. Henry Mancini Orchestra: Love Theme From „Romeo & Juliet“ (Rota) 2.24
07. Frank Duval: Autumn Dreams (Duval) 3.11
08. Mantovani Orchestra: Charmaine (Rapée/Pollack) 3.01
09. Unbekannter Interpret: Der Tag klingt aus (Mariacron-Melodie) (v. Langefeld) 2.59
10. Orchester Vladimir Cosma: David´s Song (Cosma) 3.19
11. Henry Mancini Orchestra: The Windmills Of Your Mind (Bergmann/Legrand) 2.36
12. Frank Duval: Angel Of Mine (Duval) 4.12
13. Skylab: Imagine (Lennon) 3.16
14. Frank Duval: Love (Duval) 3.51
15. Mantovani Orchestra: This Is My Song (Chaplin) 3.47
16. Martin Böttcher Orchester: Old Shatterhand Melodie (Böttcher) 2.56
17. Ray Belmore: Il Sogno (Der Traum) (Clamath) 3.19
18. Frank Mills: Music-Box-Dancer (Mills) 3.16

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BookletA

 

The Swipes – Back To Life (2015)

FrontCover1Als ich diese Band hier erstmalig vor ein paar wenigen Tagen vorgestellt habe, schrieb ich ja (und zwar hier):

Im September 2015 brachten The Swipes eine weitere 4-Track-CD heraus, diesmal als Benefiz-Projekt: Die Veröffentlichung trägt den Titel „Back to Life“ und ist ganz dem gleichnamigen gemeinnützigen Verein gewidmet, an den sämtliche Gewinne aus der Produktion weitergeleitet werden.

Und darum geht´s bei diesem ganz speziellem Projekt:

Die 4-Track-CD „Back to Life“ ist die vierte und zugleich eine ganz besondere Veröffentlichung der Band The Swipes. Auch musikalisch bricht diese aus dem sonst üblichen Beat-Punkrock der Band heraus: Denn bis auf den druckvollen Titelsong sind die übrigen Songs eher ruhig gehalten. Ganz bewusst, um für diese Aktion ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Das Quartett aus Frankfurt am Main widmet seine neueste Produktion komplett dem gemeinnützigen Verein Back to Life e. V., (http://www.back-to-life.org) für dessen Ziele die Band sich seit längerem durch Auftritte und das Sammeln von Spendengeldern engagiert. Der Verein, der von seiner Gründerin Stella Deetjen schon in diversen Fernsehshows vorgestellt wurde, fördert seit 1996 in Indien und seit 2009 in Nepal die Verbesserung der Lebensumstände von notleidenden Bevölkerungsteilen. Alle Gewinne aus dem Verkauf der Maxi-CD werden zu 100 Prozent an ihn weitergeleitet. Das bedeutet bei der Maxi-CD insgesamt 4 € pro CD. Das Video zum Song wurde von Bandmitgliedern in den Projektgebieten von BTL in Nepal und Indien selbst gedreht. (Quelle: http://commerce.madbutcher.de)

Ich weiss jetzt grad nicht, welches Album der Autor der vorangegangenen Zeilen gehört hat … aberauch der Titelsong dieser EP ist ruhig, verhalten und notwendigerweise sehr nachdenklich.

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Wer den Power Garage Rock der Swipes hören will (und das lohnt sich !!!) soll z.B. mit dem Album Destroy Your World aus dem Jahr 2010 anfangen.

Hier geht es um das Projekt der rührigen Stella Deetjen:

Back to Life e.V. unterstützte von 1996-2017 in Indien und fördert seit 2009 in Nepal die Verbesserung der Lebensumstände von notleidenden und schwer benachteiligten Menschen. Bis zu 45.000 Menschen werden mittlerweile durch die Maßnahmen von Back to Life erreicht. Unter dem Leitgedanken „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden die Projekte von der Gründerin Stella Deetjen initiiert.

Stella Deetjen

Stella Deetjen

Projektleiter und Partner begleiten diese, um die örtliche Bevölkerung schließlich in die Selbstbestimmung und Selbstständigkeit zu führen. Administrative Aufgaben werden in Deutschland von einem kleinen Team ausgeführt, um die Kosten gering zu halten. Viele Helfer, Vereinsmitglieder sowie der Vorstand leisten ehrenamtliche Arbeit.

EPVorstellung

Vorstellung dieser EP in der Weihnachtsausgabe der Newsletter von „Back to Life“, 2015

Und im Titelsong lautmalen The Swipes die Geschichte hinter dem Projekt und solidarisieren sich mit den ausgebeuteten Kindern, die in den Fabriken arbeiten, um zu überleben oder auch, weil sie gezwungen werden. „Let’s give the child a perspective for a while!“ lautet die solidarische Botschaft, die keine Lösung verspricht, aber Hoffnung und Trost spendet. Semi-akustische traurige Melodien, die das Leid offenlegen und musikalisch für die Band ungewohnte Singer/Songwriter-Anleihen hervorbringen. Aber alles andere wäre auch fehl am Platze. „The sunrises are getting less but bitter!“ Ehrliche Anteilnahme, die keine lauten Töne liefert, sondern im Melodram den bitteren Geschmack von Leid, Tod, Angst, Armut einfängt und an unser Gewissen appelliert, dass es für die „Ausgestoßenen“ auch um Würde geht, um eine Perspektive für ein Leben, das lebenswert und menschlich ist.

TheSwipes

Also: ein solches Projekt verdient schlicht und ergreifendRespekt und Beachtung … da sind Musiker, allen voran der Stefan Becker (der übrigens aktiv in dem Verein „Back to Life“ mitarbeitet), die über den Tellerrand eigener Befindlichkeiten hinausschauen können … und ihren kleine, bescheidenen Beitrag leisten, dass all dieses verdammte Elend auf dieser Welt ein wenig gelindert wird.

Man mag ja einwenden, dass dies eh bloss Sozialkitsch ist … aber für Spötter dieser Art hatte ich noch nie viel übrig … denn: spotten kann man leicht, aber den eigenen Arsch hochkriegen … das verlangt schon ein wenig mehr … z.B. die Patenschaft für ein Kind in Nepal zu übernehmen. Und wenn ich schon die Kohle habe, mir solche Alben zu kaufen, dann habe ich sie wohl auch für so eine Patenschaft ! Und so wurde ich zum zahlenden Mitglied von Back to Life e.V.

Und unabhängig davon: diese EP ist auch „rein musikalisch“ ein beeindruckendes Statement ! (Das aktuelle Mitgliedermagazin habe ich dieser Präsentation beigefügt)

VorwortMitgliedermagazin

Das Vorwort des aktuellen Mitgliedermagazins

Besetzung:
Stefan Becker (vocals, guitar)
Vincent Fury (guitar)
Jens Uwe Pätsch (drums, percussion)
Udo Trauteberg (bass)

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Titel:
01. Back to Life 4.25
02. Save And Kill (Psych-o-delic Mix) 3.30
03. Bitter Sunrise 3.01
04. Back to Life (Acoustic Mix) 4.06

Musik und Texte: Stefan Becker

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Back to life. That’s the right direction to give back hope.
Helping people to help themselves.
Back to life.
Our idyllic world is on the ropes.
Time to share some wealth.

One moment can change all your life.
When a lonely leper asks you how you are.
One word gives you a taste for your life.
He cares ‘bout you – that’s what I call bizarre.
14 years as an untouchable without no name.
Surviving in the streets of India ain’t no game.

That it happens at the other side of the world doesn’t mean it isn’t real.
That we close our eyes and turn our heads shows how less we feel.
Life is no good deal.

Back to life.
Every child deserves a future with a chance without violence and abuse.
Back to life.
It’s the chance to give our hands.
If we are serious they won’t lose.

One moment can improve all your life when a street child gives you a warm smile.
One sight gives you a taste for your life.
Let’s give the child a perspective for a while.
Cause for six years no one fulfiled her needs.
Every month she gets raped till she bleeds.

That it’s not mentioned in the television news doesn’t mean it isn’t real.
That we close our minds and turn our heads shows how less we feel.
Life is no good deal.

Verschiedene Interpreten – Hallo Nr.1 (1972)

FrontCover1.jpgAlso, da haben sich die Macher von Amiga Records wirklich was nettes einfallen lassen:

Da verpackte man einen Sampler in wunderbar bunten Farben … ein Hauch von Flower Power macht sich dabei breit …

Aber viel wichtiger: hier hören wir Songs von Gruppen, die in der damaligen DDR nun wirklich im Bereich des „ProgRock“ was zu bieten hatten.

Und damit meine ich nicht nur die Puhdys (deren „Geh dem Wind nicht aus dem Wege“ ein unbestreitbarer Höhepunkt dieser LP ist … nein da gibt es noch viel mehr zu entdecken:

Da gibt es z.B. die „Roten Gitarren“ (die ja eigentlich „Czerwone Gitary“ hießen), aus Polen stammten, aber in der DDR ebenfalls für Furore sorgten … und ich sag mal: zu Recht ! Und deren „Anfang“ kommt ziemlich „heavy“ daher. ..

Oder eine Combo namens „Die Nautiks“ die mit ihrem nachdenklichen „Ich steh‘ allein in dieser Stadt“ aufmerksam machen.

Panta Rhei

Panta Rhei

„Panta Rhei“ überzeugen vor allem mit ihrem „Blues für John Henry“ … da kann man nur den imginären Hut ziehen … so klingt Musik mit ganz viel Substanz ! Ihr „Aus und vorbei“ kann dann nicht wirklich überzeugen … aber dennoch: diesen Namen sollte man sich merken !

Ein Hauch von Jethro Tull dann von der Gruppe Bayon … noch so ein Name, der mir erstmalig über den Weg gelaufen ist … mit diesem Album.

DieInlets

Die Innenhüllen der LP

Wie gesagt: Hier hören wir einen Querschnitt von Bands aus der DDR, die abseits des Mainstreams versucht haben, eigene Wege zu geben, und das „nötigt“ mir jede Menge Respekt ab.

Von daher kan ich nur die Empfehlung abgeben, sich dieses Teiol man reinzuziehen … denn da gibt es viel zu entdecken … wenn man dann will.

Und auch all die Texte … da waren meist sehr reflektierte Texter am Werk … aber da ich im momentan grad ein wenig albern bin, beendete ich diesen Eintrag mit einem Zitat aus  dem Lied „Es brennen die Berge und Wälder“

Es brennt der Wald im Abendrot  … lalala …

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Titel:
01. Rote Gitarren: Es brennen die Berge und Wälder (Krajewski/Branoner) 3.48
02. Die Nautiks: Ich steh‘ allein in dieser Stadt (Gottschalk) 2.43
03. Die Puhdys: Geh dem Wind nicht aus dem Wege (Birr/Tilgner) 6.42
04. Panta Rhei: Blues für John Henry (Protzmann) 5.29
05. Norbert Schmidt & Joco – Dev – Sextett: Wir lagen im Grase (Lüpke/Schmidt/Maywald) 4.37
06. Scirocco – Combo: Wege mit gutem Namen (Wendt/Maywald) 2.34
07. Gruppe Bayon: Stell dich mitten in den Regen (Theusner/Borchert) 5.09
08. Rote Gitarren: Anfang (Krajewski) 2.11
09. Panta Rhei: Aus und vorbei (Protzmann/Gerlach/Dreilich) 4.39

LabelB

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Rätselhaft.jpg

Etwas rästelhaft … dieser Text auf einer der Innenhüllen …