Natur (Zeitschrift) – Februar 1982

titelEs war einmal … ein gewisser Horst Stern … und der hatte es „damals“ so richtig krachen lassen … denn er wollte sich nicht abfinden mit dem, was ihm gegen den Strich ging … nämlich der verantwortungslose Umgang von uns Menschen mit der Natur:

Horst Stern (* 24. Oktober 1922 in Stettin) ist ein deutscher Journalist, Filmemacher und Schriftsteller.

Horst Stern ist gelernter Bankkaufmann. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Fallschirmjäger teil und geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Dolmetscher bei der US Army in Ludwigsburg. Ab 1947 war er Gerichtsreporter der Stuttgarter Nachrichten, versuchte sich aber auch in Lyrik und Belletristik. So erschien 1949 von ihm Obergefreiter Kluncke im Organ der Gruppe 47 Der Ruf. In den 1950er Jahren war er im Bielefelder Delius Klasing Verlag tätig und gab unter anderem die Zeitschriften Gute Fahrt, Unterwegs und Yacht heraus.

In den 1960er Jahren begann Stern mit dem Verfassen von Manuskripten zu Tiersendungen für den Schulfunk des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart. Zeitgleich begann er ein kongeniales Zusammenspiel mit dem damaligen Chefredakteur der Monatszeitschrift Kosmos, Wolfgang Bechtle, mit dem er etliche Tiergeschichten veröffentlichte. Bundesweit bekannt wurde der Autor mit der Fernsehreportagen-Serie Sterns Stunde, in deren 27 Folgen auf neuartige und unsentimentale Weise verschiedene Haustiere in Haltung bzw. Hege sowie Wildtiere gezeigt wurden. Stern ging es darum, Tiere nicht zu vermenschlichen – so zeigte er, dass gerade die artifiziellsten Figuren der Pferdedressur Entsprechungen in natürlichen Bewegungen haben – und menschliche Vorurteile etwa gegenüber Spinnen und Insekten abzubauen. Sterns Thema war die Mensch-Tier-Beziehung, die er von der sentimentalen auf eine rationale, aber keineswegs gefühllose Ebene zu bringen versuchte. Dafür, dass ihm dies in Bezug auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung gelang, erhielt er 1974 die Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart Hohenheim. Seine Dankesrede, „Mut zur Emotion“, gilt bis heute als ein Lehrstück des Wissenschaftsjournalismus.

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1972 gehörte Horst Stern (zusammen mit Konrad Lorenz, Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Bernhard Grzimek, Heinz Sielmann und Josef H. Reichholf) zu den Gründern der „Gruppe Ökologie“, die sich als Protestbewegung gegen mangelndes ökologisches Bewusstsein der Industriegesellschaft verstand. Von 1972 bis 1979 war Stern Naturschutzbeauftragter des Landkreises Lindau (Bodensee).

1975 war Horst Stern (zusammen mit Bernhard Grzimek, Hubert Weinzierl und achtzehn weiteren Umweltschützern) einer der Gründer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND). 1980 gründete er die Zeitschrift Natur, die er bis 1984 als Herausgeber leitete.

In den folgenden Jahren verlegte sich Stern auf das Verfassen literarischer Texte, blieb dabei jedoch der Thematik Ökologie und Tierschutz treu. Anfang der 1990er Jahre siedelte Stern nach Irland über in die Nähe von Killarney, County Kerry, und war auch während dieser Zeit journalistisch tätig. Er lieferte Beiträge für die Wochenzeitungen Die Woche (inzwischen eingestellt) und Die Zeit. Von Irland zog Stern nach Passau, wo er heute lebt.

Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. (Quelle: wikipedia)

Und hier ein Beispiel seines Engegemants (es wird nicht das letzte Beispiel hier bleiben) … Die Zeitschrift „Natur“ … und hier die Ausgabe vom Februar 1982,

Folgende Themen werden hier u.a.  mit sehr viel Detaillwissen behandelt:

  • Gänseleber: Das große Geschäft mit leidenden Tieren
  • Startbahn West: Wie Politiker ein Großprojekt durchboxen
  • Flurbereinigung: Westfälische Bauern wollen nicht mehr mitmachen
  • Kernkraft: Argumente für und wider
  • Ökofoto: Vom Nutzen abgestorbener Bäume
  • Amphibien: Frosch und Kröte in Not
  • Mensch und Auto: Straßenbaurichtlinien zerstören Dörfer und Städte

Man kann staunen, wieviele der Themen noch heute Relevanz haben (man kann darüber auch traurig sein), aber auf jeden Fall wird mit diesem Heft deutlich …  welche Vorreiter für einen vernünftigen Umgang mit unserer Umwelt und einer artgerechten Tierhaltung dieser Hort Stern und seine Crew war.

Man könnte ja fast sagen, Horst Stern war ein Visionär … und da fällt mir doch glatt das widerwärtige Zitet von Helmut Schmidt ein:

„Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen.“

Das nenn ich ne schallenden Ohrfeige für Politiker wie Willy Brandt oder Martin Luther King, die unsere Welt – aufgrund ihrer Visionen – verändert haben.

Nun denn … vieles was die damaligen „grünen Spinnern“ thematisiert haben, ist mittlerweile Allgemeingut geworden … der Merkel´sche Ausstieg aus der Atomenergie ist dabei ein ganz besonders amüsantes Kapitel (wenn´s nicht so traurig wäre)

Wer mag, kann sich von der hohen Qualität dieses Heftes überzeugen und virtuell ein wenig blättern …

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Widerwärtig, mit welchen Worten die damaligen Starköche (u.a. auch Eckhard Witzigmann) die Zwangsmästung der Gänse rechtfertigen

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Startbahn West  … mehr sag´ ich nicht …

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Hier geht´s um die Problematik der sog. Flurbereinigung

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Pro & Contra Kernenergie

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So ganz zielgruppenorientiert sind diese ganzseitigen Anzeigen ja nicht gewesen

 

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