Werner Finck – Der brave Soldat Schweigt (1963)

FrontCover1Er setzte ein Glanzlicht nah dem anderen in der deutschen Kabarett-Szene der Nachriegszeit.

Werner Paul Walther Finck (* 2. Mai 1902 in Görlitz; † 31. Juli 1978 in München) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller.

Werner Finck wurde als Sohn des Apothekers Botho Finck geboren und besuchte nach dem Gymnasium die Kunstschule in Dresden. In verschiedenen Laienspielgruppen machte er erste Theatererfahrungen. Sein erstes Engagement als Schauspieler hatte er am Theater von Bunzlau, wo er über unbedeutende Nebenrollen nicht hinauskam, aber gleichzeitig sein komisches Talent entdeckt wurde.

1928 kam Werner Finck nach Berlin, wo er mit Hans Deppe das Kabarett Die Katakombe gründete und leitete. Seine Programme waren voller (gefährlicher) Wortspiele, wie beispielsweise über die von ihm vermeintlich gepflanzte Hitler-Eiche: „Vor ein paar Monaten war sie noch ganz klein, gerade bis zu meinen Knöcheln, dann reichte sie mir bis an die Knie, und jetzt steht sie mir schon bis zum Hals.“

Werner Finck02

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Vorstellungen der Katakombe regelmäßig von Spitzeln der Nazis besucht. „Sie waren hellhörig und begriffen schnell. Immer, wenn besonders schallend gelacht oder stürmisch applaudiert wurde, wussten sie sofort: „Aha, da war was!“

1935 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Esterwegen gebracht, wo er unter anderem Carl von Ossietzky und Julius Leber begegnete. „Am 1. Juli 1935 wurden wir auf Anordnung Görings, der damit Goebbels offensichtlich eins auswischen wollte, von einem Tag zum anderen aus dem KZ entlassen.“ Er erhielt ein Jahr Arbeitsverbot. Schon zu den Olympischen Spielen 1936 schrieb er aber wieder für das Berliner Tageblatt eine mit Wortspielen gespickte Kolumne. In der letzten Ausgabe, am 16. August 1936, war zu den Leistungen von Jesse Owens zu lesen: „Wie wird Leni alles aufgenommen haben? (…) Und plötzlich sieht sie’s negativ, wie positiv der Neger lief. Im Negativ werden wir gerächt: Ganz vorn, Meter voraus, läuft der weiße Mann, hintennach kommen die Schwarzen!“

Werner Finck 1937 im Kabarett der Komiker:
Werner Finck03

Ab 1937 durfte er wieder im Kabarett der Komiker auftreten, dessen Leiter Willy Schaeffers jedoch 1939 persönlich bei Goebbels den Verzicht auf politische Witze erklären musste, um das Theater zu erhalten. Am 31. Januar 1939 wurde Finck aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Um einer neuerlichen Verhaftung zu entgehen, meldete er sich 1939 freiwillig zum Kriegsdienst und wurde zum Funker ausgebildet. Als Soldat der 23. Infanterie-Division war er in Frankreich, in der Sowjetunion und Italien und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse (EK II) und die Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42, von Finck als „Gefrierfleischorden“ bezeichnet.

Werner Finck04

Werner Finck genoss nach eigener Darstellung als Soldat die Protektion regimekritischer Offiziere, die die von Goebbels gewünschte Entlassung aus der Wehrmacht und Überstellung an die Gestapo verhinderten, er war jedoch 1942 für 9 Monate in Untersuchungshaft, und trat als Chef der Frontbühne Italien zur Truppenbetreuung in Unterhaltungsprogrammen auf.

Werner Finck06

Sein persönliches Kriegsende hat er später so beschrieben: „Ich bin also erstmal auf Schreibstube gegangen und habe gefragt, ob noch was wäre. Und erst als man mir sagte, nein, es hätte sich erledigt, gab ich mich dem wohlverdienten Zusammenbruch hin“.

Die Zeitschrift „Wespennetz“:
Wespennetz3

1945 kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er gründete die Zeitschrift Die Fieberkurve für verletzte deutsche Kriegsgefangene und hatte im oberbayerischen Lager Aibling Auftritte vor Kriegsgefangenen. Von 1945 bis 1949 gab er zusammen mit Hans Bayer in Stuttgart Das Wespennest, die erste deutsche satirische Zeitschrift nach dem Zweiten Weltkrieg, heraus. 1946 trat Werner Finck im Schmunzelkolleg (München) auf und gründete „Die Schmunzelpartei“. Er gründete bzw. leitete die Kabaretts Nebelhorn in Zürich (1947) und Mausefalle in Stuttgart (1948), wo er erstmals seine Erinnerungen in ein Programm fasste (Kritik der reinen Unvernunft).

1950 erfolgte in der Berliner Taberna academica die Gründung der Partei Radikale Mitte, die mit Parolen wie „Gegen Kompromisslosigkeit“, „Für Aufrüstung der Toleranz“, einer Sicherheitsnadel als Parteiabzeichen und einem weißen Tischtuch als Fahne gegen den „Ernst der Zeit“ (Adenauer) der deutschen Nachkriegspolitik antrat. 1962 wurde er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. 1964 folgte Fincks Programm Bewältigte Befangenheit in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. In zahlreichen Spielfilmen besetzte er Nebenrollen. Sechs Jahre vor seinem Tod erschien 1972 seine Autobiografie Alter Narr – was nun? Im selben Jahr trat er in der Rolle des Gregor in Rainer Werner Fassbinders fünfteiliger Familienserie Acht Stunden sind kein Tag auf.

Werner Finck05

Sein Leichnam wurde auf dem Waldfriedhof in München/Neuer Teil im Grab Nr. 475-UW-8 beigesetzt.

Werner Finck war ursprünglich kein politischer Kabarettist. „Ich bin ein eingefleischter Individualist. Das ist das ganze Problem.“ Erst mit der Katakombe „trat etwas in mein Leben, was ich vorher nicht gekannt hatte: Die Politik. […] Man hat seine Witze von links nach rechts verteilt. […] Man bekam Angst. […] Wenn ich damals gewußt hätte, was man heute weiß: daß das alles nur Mitläufer waren. […] Manche haben sich so gut getarnt, daß sie Gauführer wurden. […] Es gibt also Leute, die behaupten heute, ich wäre gegen die Nazis gewesen. Ich möchte also gleich betonen: Das sind Verleumdungen. Ich denke ja weiter. […] Was ich natürlich zugeben muß, ist etwas anderes: Die Nazis waren gegen mich.“

Werner Finck08

Werner Finck ist letztlich durch die politische Situation während der Zeit des Nationalsozialismus zu dem bedeutenden Kabarettisten geworden, als der er noch heute bekannt ist. In dieser Zeit perfektionierte er in dem Wunsch, sich den Kopf nicht verbieten zu lassen, ihn aber auch nicht zu verlieren, seine Technik der nicht zu Ende gesprochenen Sätze (Anakoluthe) und Doppeldeutigkeiten und des entlarvenden Wortwörtlichnehmens. „Kommen Sie mit? Oder muss ich mitkommen?“ fragte er die Gestapo-Beamten, die sich in seinen Programmen Notizen machten.

Stern im Walk of Fame des Kabaretts in Mainz:
Stern im Walk of Fame des Kabaretts in Mainz

Bertolt Brecht widmete ihm 1947 das Gedicht Eulenspiegel überlebt den Krieg.

Auch in der Bundesrepublik sorgte er für Unwillen, zum Beispiel bei der CSU („Das christliche Bayern kann nur empört sein.“).

Werner Finck ist ein Stern im Walk of Fame des Kabaretts gewidmet. (wikipedia)

Grab

Hier sein zweites Solo-Album:

Und es erfordert viel Konzentration, denn seine oftmals assoziativen Wortspiele – und witze (das geht schon beim Titel dieser LP los) erlauben kein oberflächliches Zuhören zumal seine Texte ganz sicher keine leichte Kost sind, handeln sie doch von seinen Erfahrungen und Eindrücken aus jener Zeit, als er quasi sich vor einer drohenden Verhaftung dazu entschloss, sich freiwillig beim deutschen Heer zu bewerben.

Hüllentext1

Und deshalb bezieht sich dieses Album, anders als die meisten Kabarett Alben der 60er Jahre nicht auf tagespolitische Ereignisse, sondern sind ein „kabarettistischer“ Rückblick auf die Zeit der Nazi-Diktatur.

Zeitlos also und zugleich bleibt einem bei all diesem spitzfindigen Humor natürlich mehr als einmal das Lachen im Hals stecken.

Und dann noch das: Angesichts dieser Biographie kann man nur ganz ganz großen Respekt vor diesem Werner Finck haben … mich hat er seit Ende der 60er Jahre immer wieder begeistert !

BackCover1

Besetzung:
Werner Finck (Sprecher)

Werner Finck09

Titel:
01. Der brave Soldat Schweigt (Teil 1) 29.36
02. Der brave Soldat Schweigt (Teil 2) 29.42

Text: Werner Finck

LabelB1

*
**

Hüllentext2

Klaus Peter Schreier war ebenfalls ein deutscher Kabarettist und Autor. Von 1957 an war er Mitautor von allen Programmen der Lach- und Schießgesellschaft.

Werner Finck07

Verschiedene Interpreten – Wim & Wum präsentieren Prominenz aus 3×9 (1973)

FrontCover1.JPGUnd wieder mal so ein kleiner Beitrag zum Thema bundesdeutsche Fernsehgeschichte:

Drei mal Neun war eine Donnerstag-Abend-Fernsehshow des ZDF, die von Wim Thoelke erdacht und präsentiert wurde.

Mit Auslaufen von Vergißmeinnicht musste Peter Frankenfeld seine Karriere als Showmaster vorübergehend beenden, da das ZDF nun auf den 14 Jahre jüngeren Wim Thoelke setzte. Dieser erfuhr während seines Sommerurlaubs 1970 im südholländischen Badeort Noordwijk, dass man ihn dringend suche: In Bild stand unter der Titelschlagzeile Wim soll Wellen machen, er sei die neue Showhoffnung des ZDF, man wisse aber nicht, wie man ihn erreichen könne. Ein Anruf ergab, dass Thoelke sofort zur Vertragsunterzeichnung nach Mainz kommen solle, da der Showstart bereits für September vorgesehen war. Für diese Show plante Thoelke dann viele Elemente, so dass, wenn jemandem etwas nicht gefiel, er nur fünf Minuten warten musste, um wieder etwas anderes zu sehen. Grundlage war ein Quiz mit vier Mitspielern.

Erst nachträglich nahm Wim Thoelke die Lotterie zu Gunsten der Aktion Sorgenkind in seine Planung auf, für die er 15 Minuten Platz schaffen musste: Diese Lotterie sollte eigentlich mit dem Ende von Vergißmeinnicht eingestellt werden. Da daraufhin aber viele Behinderteneinrichtungen hätten geschlossen werden müssen, wünschte sich der ZDF-Intendant Karl Holzamer ihre Fortsetzung. Thoelke bat im Gegenzug darum, Walter Spahrbier weiter auftreten zu lassen, um die Kontinuität zu wahren.

Thoelke01

Wim Thoelke mit Rabea Hartmann und Gabi Schnelle

Zur Teilnahme lagen in allen Banken, Sparkassen und Postämtern Lose aus, mit denen ein Betrag zwischen 1,11 DM und 9,99 DM einzuzahlen war, was stets mit allen Beträgen mehrfach geschah. In der Sendung wurden ein Betrag ermittelt und dann aus den betreffenden Losen die Gewinner gezogen.

Durch die dreistellige Glückszahl kam Thoelke auf den Namen Drei mal Neun. Dies hatte weitere Sendungen mit Zahlen im Namen zur Folge, darunter die Spielshow Acht nach 8 und insbesondere die Talkshow 3 nach 9 von Radio Bremen.

Thoelke03

Wim Thoelke hätte gerne ein Ende der Sendung gehabt wie jenes von Einer wird gewinnen mit Martin Jente. Allerdings wollte er es nicht direkt nachmachen, zumal solch ein Ideenklau seinerzeit nicht üblich war. Daraufhin beschloss er die Sendung mit der Zeichentrickfigur Wum, einem Hund, gezeichnet und gesprochen von Loriot, mit der er sich unterhielt. Bei den Kindern war Wum äußerst beliebt. Damit sie nicht bis zum Ende der Sendung aufbleiben mussten, verlegte man Wum dann auf einen frühen Zeitpunkt in der Sendung.

Zu Drei mal Neun gehörten neben Walter Spahrbier auch Max Greger mit seiner Bigband, das ZDF-Fernsehballett sowie die beiden Assistentinnen Gabi und Rabea, die stets passend zueinander gekleidet waren.

Thoelke02

Rabea Hartmann begegnete Thoelke erstmals als persönliche Assistentin und Referentin für Mode im Büro von Josef Neckermann. Thoelke hatte bei den beiden angefragt, ob Rabea bei seiner Show mitmachen würde. Rabea Hartmann betrieb später ein eigenes „Studio für Farbentwürfe“ auf Hof Iben bei Bad Kreuznach, das sie 1972 mit Friedrich-Ernst von Garnier gegründet hatte.

Gabi Schnelle war die Empfehlung der Kostümbildnerin; sie wollte eigentlich zum Radio und wurde später eine bekannte Moderatorin von Bayern 3.

Prominente Amateurmusiker:

In diesem Teil musizierten prominente Gäste, bei denen es sich nicht um professionelle Musiker handelte. Darunter waren häufig Politiker. So sangen in der ersten Ausgabe Richard Stücklen, Wolfgang Mischnick und Jockel Fuchs. Zwei Ereignisse dieser Rubrik sorgten dafür, dass Drei mal Neun noch lange nach seiner Einstellung bekannt blieb:

In der 8. Folge spielte der Verteidigungsminister Helmut Schmidt Gershwin-Melodien auf einer elektronischen Orgel. Thoelke hatte zuvor anfragen lassen, ob er ein Instrument zum Üben vorbei schicken sollte, Schmidt hielt dies aber nicht für nötig. In der Sendung verspielte er sich schließlich, so dass er noch einmal von vorne beginnen musste. Dass dies Schmidt passierte, der als Perfektionist galt und gewöhnlich keine Fehler beging, brachte ihm große Sympathie bei den Zuschauern ein.

Von den Musikdarbietungen in der Sendung erschienen mehrere Langspielplatten, von denen ein Teil des Erlöses an die Aktion Sorgenkind floss. Hinzu kam die Single Ich wünsch mir ’ne kleine Miezekatze von Wum.

Drei mal Neun geriet zu einem immensen Erfolg. Bereits die erste Ausgabe wurde in der telefonischen Umfrage mit +4 benotet, spätere Folgen dann sogar mit dem schon sehr guten Wert +5. Die Sehbeteiligung stieg bis auf 73 % an und übertraf sämtliche anderen Shows des ZDF sowie das beliebte Quiz Einer wird gewinnen. Von 1969, also noch zur Zeit von Vergißmeinnicht, bis 1971 stiegen der Lotterieerlös der Aktion Sorgenkind von 1,72 Mio. DM sprunghaft auf 7,29 Mio. DM und die Spendeneinnahmen von 3,92 Mio. DM auf 8,03 Mio. DM. Wim Thoelke erhielt für den überraschend großen Erfolg ein silbernes und ein goldenes Bambi, außerdem eine Honorarerhöhung von 15.000 DM auf 25.000 DM je Sendung für das zweite Jahr – allerdings inklusive Mehrwertsteuer, da er mit Beginn der Reihe seine Festanstellung beim ZDF aufgegeben hatte.

Drei mal Neun wurde wegen des großen Aufwands einer Liveshow aus verschiedenen Städten eingestellt. Es folgte der Der große Preis. Dieser behielt die Zeichentrick-Einspielungen mit Wum bei, ebenso die Aktion Sorgenkind einschließlich des Berichts am Anschluss der Sendung.  (Quelle: wikipedia)

Und hier eine dieser Schallplatten, von denen vorhin die Rede war:

Hüllentext.jpg

Und in der Tat, diese Scheibe ist ne Rarität, ganz sicher auch heute noch, speziell für Freunde des schrägen Humor.

Und nachdem etliche der Namen heute eigentlich nur noch Schall und Rauch sind, hier noch ein paar Erläuterungen, Erklärungen:

Dagmar Bergmeister, Irene Koss, Hilde Nocker waren damals populäre TV-Ansagerinnen („der ersten Stunde“) (sowas gibt´s heute nicht mehr…)

Die Schöneberger Sängerknaben spielen hier die „Kleine Nachtmusik“ von Mozart auf dem Kamm !

Peter Müller, Heinz Neuhaus, Erich Schöppnerwaren damals populäre Boxer (und ja: Boxer können nicht singen)

Thoelke04.jpg

Wim Thoelke mit Max Greger und Helmut Schmidt an der Orgel

Helmut Schmidt, damals noch Bundesverteidigungsminister

Lauritz Lauritzen, ein Sozi war damals Bundesministers für Verkehr

Hans Herrmann, Karl Kling, Hermann Lang, damalige Rennfahrer-Asse

Klaus Schwarzkopf, ein von mir bis heute sehr geschätzter Schauspieler, nicht nur wegen seine Rolle als Kommissar Finke im Tatort. (der konnte ganz schön schmettern !)

Klaus Schwarzkopf

Klaus Schwarzkopf

Jochen und Almut Breiter, Mady Riehl, Heinz Wrobel, noch ein paar Nachrichten-Sprecher

Dan Blocker, na klar … der aus „Bonanza“ („Hoss Cartwright“)

Ingrid Mickler-Becker, Heide Rosendahl, Liesel Westermann waren erfolgreiche Leichtathletinnen.

Harry Boldt, Dr. Rainer Klimke, Dr. Josef Neckermann waren erfolgreiche Dressurreiter (einen Sport, den ich bis heute auf den Tod nicht ausstehen kann und dem Neckermann krieg ich grundsätzlich die Krise)

Raimund Harmstorf, na klar … der Seewolf

Raimund Harmstorf

Raimund Harmstorf

Jockl Fuchs, Wolfgang Mischnik, Richard Stücklen, Politiker, die mir schon damals supekt waren.

Und zum krönenden Abschluss dann der Werner Finck, über diesen Kabarettisten mit seinem sich permanent verhaspelnden Sprechweise kann ich mich heute noch schlapp lachen … 

Also, in der langen Reihe dieser „3×9“ Schallplatten-Serie ist dies ganz gewiss die interessanteste … denn wie gesagt, Freunde des schrägen Humor können sich hier getrost bedienen und für Loriot Sammler ist diese LP eh ein muss … hört man ihn doch in den Twischenmoderationen (Prädikat: bemüht humorvoll) mit seiner speziellen Wum-Stimme.

WernerFinck

Werner Finck

Besetzung:
Orchester Max Greger
+
Moderation:
Wim Thoelke & Wum (Loriot)

BackCover1

Titel:
01. Dagmar Bergmeister, Irene Koss, Hilde Nocker:  Guten Abend (Morenau/Claus/ Hammerschmidt) 1.51
02. Die Schöneberger Sängerknaben: Die kleine Nachtmusik (Mozart) 1.04
03. Peter Müller, Heinz Neuhaus, Erich Schöppner: Weißt du wieviel Sternlein stehen (Traditional/Thoelke) 2.24
04. Helmut Schmidt: I Got Rhythm (Gershwin) 3.21
05. Wum-Chor (Techniker des 3  x 9 Teams): Du, du liegst mir im Herzen (Traditional/Claus) 2.32
06. Lauritz Lauritzen: Snuten und Pooten (Gröder) 2.58
07. Hans Herrmann, Karl Kling, Hermann Lang: Hoch auf dem gelben Wagen (Höhne/ Baumbach) 1.43
08. Klaus Schwarzkopf: Granada (Lara) / Ausklang 3.02
09. Jochen und Almut Breiter, Mady Riehl, Heinz Wrobel: My Fair Lady (Loewe) 1.51
10. Dan Blocker: Ich bin der Hoss (Claus) 1.59
11. Wim Thoelke: Spatzentanz (Claus) 1.31
12. Ingrid Mickler-Becker, Heide Rosendahl, Liesel Westermann: Gold und Silber lieb ich sehr (Schnetzler/Truhn) 1.58
13. Harry Boldt, Dr. Rainer Klimke, Dr. Josef Neckermann; She’ll Be Comin‘ Around The Mountain (Von den blauen Bergen kommen wir) (Traditional) 2.06
14. Raimund Harmstorf: Der Ghost (Claus/Thoelke) 2.53
15. Jockl Fuchs, Wolfgang Mischnik, Richard Stücklen: Oh, wie wohl ist mir am Abend (Traditional/Claus) 1.04
16. Werner Finck: Sketch (Finck) /Ausklang 6.36
17. Wim & Wum präsentieren Prominenz aus 3×9 (Teil 1) (ungeschnittene Version) 19.27
18. Wim & Wum präsentieren Prominenz aus 3×9 (Teil 2) (ungeschnittene Version) 20.06

LabelB1

*
**

Verschiedene Interpreten – Tatort Deutschland – 50 deutsche Jahre im Spiegel des Kabarett (1999)

frontcover1Im Rahmen meiner Präsentationen von bundesdeutschem Kabarett kann ich nun ein ganz besonders Schmankerl anbieten:

„50 deutsche Jahre im Spiegel des Jabaretts“ … na, wenn das nichts ist.

Einerseits eine ganz besonders amüsante Form der Zeitreise, andererseits bleibt eiem imm er wieder mal Lachen im Hals stecken … wie das so ist, wenn wir gutes Kabarett hören … darin liegt übrigens auch der Unterschied zu jenen Flachpfeiffen, die sich Comedians nennen.

Die meisten der Aktuere/Ensembles sind mir wohl geläufig, aber es gibt auch so kleine Überraschungen: Just Scheu, Das Bügelbrett, Reichskabarett Berlin (mit Renate Küster, der späteren Ehefrau von Dieter Hildebrandt), Heino Jaeger, Achim Konejung waren mir noch nicht bekannt.

Man kann natürlich trefflich über die Auswahl streiten … aber dennoch: ein aus meiner Sicht mehr als gelungene Zusammenstellung.

booklet01a

Der jeweiligen Epoche werden dann „Originalton-Collagen“ vorangestellt … und mehr als verblüffend, wieviele diser „Originalöne“ deutscher Politiker sich in mein Bewußtsein eingebrannt haben … ich musste selten lange nachdenken, wer da gerade spricht …

Dem Begleitheft hätte ich einen einführenden Text gewünscht … aber auch hier gilt: dennoch sind all die Informationen und insbesondere die Photos der einzelnen Ensembles auch ein Genuss.

Ja und dann … verspürte ich ganz viel Dankbarkeit, für all die Kabarettstunden, die ich bisheer erleben konnte … sie haben meinem Leben die nötige und notwendige Prise von sarkastischem Humor gegeben, die eine ganz besondere Form der Lebenshilfe war …

Und auch das noch: in den Texten verbergen, verstecken sich so viele Wahrheiten, dass es einem ganz schwindlig werden könnte …

booklet08a

Titel:

CD 1:

Teil 1: 1949-1954: Kriegsende und Wiederaufbau:

01. Originalton-Collage 2.00
02. Schaubude & Ursula Herking: Marschlied von 1945 (1968) (Wick/Kästner) 4.30
03. Just Scheu: Der Fragebogen (1950) 1.00
04. Das Kom(m)ödchen: Der Kandidat (1950) (Lorentz) 8.15
05. Die Insulaner: Erster Insulaner-Refrain (1968) (Neumann) 2.03
06. Das Kom(m)ödchen: Das Ei des Hypokrates (1953) (Morlock)  4.17

Teil 2: 1954-1964: Nachkriegszeit:
07. Originalton-Collage 1.33
08. Wolfgang Neuss: Chanson vom Wirtschaftswunder (1956) (Grothe/Neumann) 2.19
09. Münchner Lach- und Schießgesellschaft: August der Starke (1959) (Schreiner) 4.58
10. Das Bügelbrett: Und jeden Tag ein Stück (1963) (Beck/Kaub) 3.19
11. Jürgen Scheller: Ein Kabarett Gast (1965) (Schreiner) 4.02
12. Das Kom(m)ödchen: Das Lied vom leichten Unbehagen (1962) (Kruse/Morlock) 5.25

Teil 3: 1964-1974: Reform:
13. Originalton-Collage 2.41
14. Wolf Biermann & Wolfgang Neuss: Kleinstadtsonntag (1968) (Biermann) 4.20
15. Hanns Dieter Hüsch: Der Lästerer (1968) (Loges/Hüsch) 2.23
16. Reichskabarett Berlin: Auf der Wache (1967) (Ludwig/Kursawe) 4.12
17. Das Kom(m)ödchen:  Romanze auf dem Pulverfass (1968) (Schuchardt/Morlock) 4.56
18. Die Distel: Die Beule (1972) (Petersdorf) 6.29
19. Werner Finck: Wasserspiele (1972) (Finck) 3.47
20. Hanns Dieter Hüsch: Bedenkt… (1968) (Loges/Hüsch) 1.46

CD 2:

Teil 4: 1974-1983: Krisenmanagement
01. Originalton-Collage 3.09
02. Heino Jaeger:  Passkontrolle (1975) (Jaeger) 2.51
03. Dieter Hildebrandt & Werner Schneyder: Daten verarbeiten (1979) (Schneyder/Hildebrandt)  5.06
04. Hanns Dieter Hüsch: Gleichgewicht des Schreckens (1981) (Hüsch) 3.37
05. Die 3 Tornados: Zimmermanns Balken (1985) (Rating) 4.02
06. Dieter Hildebrandt & Werner Schneyder: Gute Nacht Herr Tucholsky (1979) (Schneyder/Hildebrandt) 5.56

Teil 5: 1983-1999: Wende und Wechsel
07. Originalton-Collage     2:57
08. Münchner Lach- und Schießgesellschaft: Parteienfinanzierung (1983) (Schreiner)     5.24
09. Horst Schroth & Achim Konejung: Polenaussiedler Hr. Krawatnik (unbekannt) 6.39
10. Münchner Lach- und Schießgesellschaft: Der Zug der Deutschen Einheit (1990) (Schreiner) 3.24
11. Lange / Böhnke: Am Tresen (1990) (Lange) 3.34
12. Matthias Beltz: Deutschland – Ein Fußballmärchen (1998) (Beltz) 2.37
13. Harald Schmidt: Kabarett Palmwedel (1995) (Schmidt) 5.26
14. Münchner Lach- und Schießgesellschaft: Faust aufs Auge (1998) (Schreiner) 6.09
15. Dieter Nuhr: Der Wähler (1999) (Nuhr) 2.28
16. Horst Schroth: Konfliktfeld Hausarbeit (Schroth) 3.27
17. Richard Rogler: Kultur Kultur (1999) 5.21
+
18. Dieter Hildebrandt & Werner Schneyder:: Schlafen Sie gut Herr Tucholsky („hidden track“) (1979) (Oprapto/Schneyder)  0.54

cd2a

 

*
**

Wer an weiterführenden Informationen, die zur Vertiefung
der einzelnen blog-Beiträgen dienen, interessiert ist,  benötigt ein Passwort.
Dazu schreibe man an

post-fuer-sammelsurium@gmx.net

booklet02a