Tja, die wunderbare Welt des deutschen Schlagers in den 60er Jahren … voller Widersprüchlichkeiten, voller falscher Versprechen und voller Gefühl …
Dann wollen wir mal reinhören, was uns damals s alles präsentiert wurde:so alles präsentiert wurde:
Freddy Quinn … klar mit einer Heimweh/Fernsucht Melodie … und dann die Wencke Myhre … mit einem ganz und gar pfiffig-frechem Song (“ … Männer gibt es viele, Männer gibt´s genug … „).
Routiniert und souverön dann der Bert Kaempfert … und Roy Black … nun gut … sein „Du bist nicht allein“ ist ein Klassiker … macht aber den Song nicht besser …. Ilussionsmusik eben …
Der Lolita Song wurde ja eigentlich unter dem Titel „Männer, Masten und Matrosen“ unters Volk gebracht … erneut eine sehnsüchtige Melodie hinssichtlich des „perfekten Manns“ …
Und dem völlig unbekannten Orchester Konstantin Hellmer wurde es ermöglicht, den Film-Hit „Zorba“ zum Besten zu geben (das Original ist mir lieber), ach ja … der Sonnyboy Thomas Fritsch hatte ne wirklich samtene Stimme … und Willy Millowitsch singt über all die „kleinen Sünderlein“ … der Mann war damals sowas von populär ….
Na ja … die Connie Francis fand ich mindest so scharf wie die Peggy March (ich hatte allerdings 1965 noch keine Ahnung, was „scharf“ eigentlich bedeutet). Und warum es Jay & The Americans versteh ich bis heute nicht … ihr Song „Cara Mia“ wurde zwar auch bei uns in Deutschland veröffentlicht … einen großen Eindruck haben sie allerdings nicht gemacht.
Das kann man von „Wooly Bully“ nicht behauoten …. das war schon ein veritabler Chart-Erfolg bei uns in der BRD und – ob man es glaubt oder nicht – der Song ist noch heute gut anzuhören.
Na ja … und „Taxi nach Texas“ habe ich damals geliebt … kein Wunder, meine Wild West Romantik war damals mehr als intensiv … huingegen habe ich den „Letkiss“ damals eher gehasst … musst ich doch zu diesem Song in der Theatergruppe, der ich damals angehört … just zu diesem Song tanzen und das auch noch mit einem Mädchen ,,. und den Kuss sollten wir allerdings nur andeuten, allein das war mir damals mehr als suspekt … na ja … diese Haltung hat sich dann im Laufe der Jahre geändert.
Da war der Sacha Distel damals schon weiter … dieser Charmeur wusste es, wie man Damen umgarnt …
Und mit der „Abschiedsmelodie (Il Silencio)“ endet diese LP mit dem damals unverzichtbarem Schmachtfetzen … und noch heute löst diese Melodie bei mir ne Gänsehaut aus …
Also: Willkommen in der wunderbare Welt des deutschen Schlagers der 60er Jahren … voller Widersprüchlichkeiten, voller falscher Versprechen und voller Gefühl …
Titel:
01. Freddy Quinn: 5 000 Meilen von zu Haus (Bare/Williams/Loose) 2.30
02. Wencke Myhre: Sprich nicht drüber (v.d.Dovenmühle/Nobach) 2.25
03. Bert Kaempfert & His Orchestra: Red Roses For A Blue Lady (Tapper/Brodsky) 2.20
04. Roy Black: Du bist nicht allein (Arland/Hertha) 2.27
05. Lolita: Mohavana (Olias/Rothenburg) 2.43
06. Orchester Konstantin Hellmer: Zorba (Theodorakis) 2.49
07. Thomas Fritsch: Das hab‘ ich so gerne an dir (Scharfenberger/Feltz) 2.35
08. Willy Millowitsch: ‚S war immer so (Wir sind alle kleiner Sünderlein) (Traditional) 2.42
09. Peter Alexander: Fräulein Wunderbar (Shannon/Sheeley/Feltz) 2.06
10. Connie Francis: Hast du Heimweh (Scharfenberger/Busch) 2.41
11. Jay & The Americans: Cara Mia (Trapani/Lange) 2.34
12. Sam The Sham & The Pharaohs: Wooly Bully (Samudio) 2.23
13. Martin Lauer: Taxi nach Texas (Peeters/Feltz) 3.02
14. Orchester Robert Delgado: Letkiss (Lehtinen) 2.19
15. Sacha Distel: Frauen und Rosen (Laine/Feltz) 2.28
16. Heinz Schachtner: Abschiedsmelodie (Il Silencio) (Rosso/Brezza) 3.11