Missus Beastly – SWF-Session 1974 (2012)

FrontCover1Missus Beastly war eine deutsche Underground- bzw. Jazzrock-Band, die auch dem Krautrock zugeordnet wird.

Missus Beastly wurde 1968 als am Bluesrock orientierte Gruppe in Herford gegründet und entwickelte sich zu einer der deutschen Psychedelic-Bands. 1970 erschien eine erste selbstproduzierte LP, an der auch Chris Karrer, Dieter Serfas und Hansi Fischer beteiligt waren. Nach ausgedehnten Tourneen löste sich die Band 1971 wegen finanzieller Probleme auf.

Ende 1973 gründete Lutz Oldemeier die Band gemeinsam mit dem Flötisten Friedemann Josch, dem Saxophonisten Jürgen Benz, dem Pianisten Dieter Miekautsch (zuvor bei Embryo) und dem Bassisten Norbert Dömling wieder. Für Venus/Nova nahm die Gruppe im folgenden Jahr eine gleichnamige LP auf. Für Oldemeier kam Butze Fischer und für Miekautsch der Würzburger Keyboarder und Komponist Burkard Schmidl. 1976 gründete Missus Beastly zusammen mit Ton Steine Scherben und Embryo die Musikerkooperative April, aus der der selbstverwaltete Vertrieb Schneeball entstand. Die Band spielte die LP Dr. Aftershave and the Mixed Pickles ein.

Missus Beastly01

Die Besetzung veränderte sich häufig. Die Konstanten waren nun Friedemann Josch und Burkard Schmidl, von dem der Großteil der Kompositionen kam. 1978 entstand die LP „Spaceguerilla“. Im Herbst 1979 trennten sich die Wege: Schmidl spielte im Trio mit Drummer Marlon Klein und dem erneut in die Band geholten Bassisten Norbert Dömling weiter – eine Weile unter dem Pseudonym Dr. Aftershave – ab 1980 wieder unter dem Namen Missus Beastly. 1982 löste sich die Band endgültig auf (letzte Besetzung: Burkard Schmidl, Keyboards, Marlon Klein, Drums, und Matthias Krüger, Bass). (wikipedia)

Missus Beastly02

Hier ein quasi posthum veröffentlichtes Album:

Aufgenommen Anfang 1974 im SWF-Studio in Baden-Baden von der gleichen Besetzung, die zur gleichen Zeit auch das 2. Missus Beastly Album aufnahm. Verbesserte Versionen von älteren Titeln und einige neue Titel beweisen das große Improvisationstalent der Band. Brillanter Sound von brillanten Melodien, gespielt von raffinierten Musikern. Diese Art des instrumentalen Krautjazzrocks ist zeitlos.

Missus Beastly01

Die musikalische Ausrichtung der neuen Missus Beastly orientiert sich eher an afro-amerikanischen als an europäischen Musiktraditionen, aber mit dem gewissen Krautrock-Einschlag. Großartige Musik von einer großartigen Band. Digital remastered vom Original-Masterband. (green-brain-krautrock.de)

Dem kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen … Jazz-Rock vom Feinsten und noch heute teilweise atemberaubend.

Da kann ich nur viel Vergnügen mit diesem Album wünschen !

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Besetzung:
Jürgen Benz (saxophone, flute)
Norbert Dömling (guitar, bass)
Friedemann „Friedo“ Josch) (flute, saxophone)
Dieter Miekautsch (keyboards)
Lutz Oldemeier (drums, percussion)

Booklet02A

Titel:
01. Fly Away (Miekautsch) 7.23
02. Simsalabim (Josch) 4.07
03. Talle (Josch) 4.47
04. Free Clinic (Norbert Dömling) 4.05
05. Geisha (Jürgen Benz) 5.18
06. Space In The Place (Miekautsch) 2.08
07. Song For Ann (Miekautsch) 3.16
08. Dauerwurst (Benz) 5.18
09. Julia (Benz) 3.29
10. Einmal ist keinmal (Benz) 3.48
11. Serenade To A Soul Sister (Miekautsch) 3.41

CD1

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Missus Beastly – Space Guerilla (1978)

LPFrontCover1Missus Beastly war eine deutsche Underground- bzw. Jazzrock-Band, die auch dem Krautrock zugeordnet wird.

Missus Beastly wurde 1968 als am Bluesrock orientierte Gruppe in Herford gegründet und entwickelte sich zu einer der deutschen Psychedelic-Bands. 1970 erschien eine erste selbstproduzierte LP, an der auch Chris Karrer, Dieter Serfas und Hansi Fischer beteiligt waren. Nach ausgedehnten Tourneen löste sich die Band 1971 wegen finanzieller Probleme auf.

Ende 1973 gründete Lutz Oldemeier die Band gemeinsam mit dem Flötisten Friedemann Josch, dem Saxophonisten Jürgen Benz, dem Pianisten Dieter Miekautsch (zuvor bei Embryo) und dem Bassisten Norbert Dömling wieder. Für Venus/Nova nahm die Gruppe im folgenden Jahr eine gleichnamige LP auf. Für Oldemeier kam Butze Fischer und für Miekautsch der Würzburger Keyboarder und Komponist Burkard Schmidl. 1976 gründete Missus Beastly zusammen mit Ton Steine Scherben und Embryo die Musikerkooperative April, aus der der selbstverwaltete Vertrieb Schneeball entstand. Die Band spielte die LP Dr. Aftershave and the Mixed Pickles ein.

Missus Beastly01

Die Besetzung veränderte sich häufig. Die Konstanten waren nun Friedemann Josch und Burkard Schmidl, von dem der Großteil der Kompositionen kam. 1978 entstand die LP „Spaceguerilla“. Im Herbst 1979 trennten sich die Wege: Schmidl spielte im Trio mit Drummer Marlon Klein und dem erneut in die Band geholten Bassisten Norbert Dömling weiter – eine Weile unter dem Pseudonym Dr. Aftershave – ab 1980 wieder unter dem Namen Missus Beastly. 1982 löste sich die Band endgültig auf (letzte Besetzung: Burkard Schmidl, Keyboards, Marlon Klein, Drums, und Matthias Krüger, Bass). (wikipedia)

Missus Beastly02

Hier ihr letztes Album:

Der elfminütige Titeltrack, der das Album eröffnet, ist ein deutliches Beispiel dafür, wie tight Missus Beastly im Laufe der Jahre geworden sind. Ein umwerfendes Jazz-Rock-Instrumental, das zahlreiche Veränderungen und Abschnitte durchläuft und die Bühne für den Rest des Albums bereitet. 1978 war keines der ursprünglichen Mitglieder des selbstbetitelten Albums von 1970 mehr in den Reihen der Band. Saxophonist und Flötist Friedmann Josch blieb von der 1974er Ausgabe der Band übrig (die ein weiteres hervorragendes selbstbetiteltes Album mit dem Gorilla auf dem Cover herausbrachte); Burkard Schmidl hatte sich vor dem 1976er Album Dr. Aftershave and the Mixed Pickles an Klavier, Orgel, Synthesizer und Gitarren angeschlossen.

MissusBeastly01

Neu in der 1978er-Besetzung waren der Bassist Locho Richter (von Aera, der Norbert Dömling ersetzte, der zu Joachim Kühn gewechselt war) und der Schlagzeuger Jan Zelinka (von der Elastic Rock Band), eine formidable Rhythmusgruppe, wenn es je eine gegeben hat. Space Guerilla sollte das letzte Missus Beastly-Album werden, obwohl einige aktuelle und ehemalige Mitglieder später Dr. Aftershave gründeten. 1982 reformierten sich Missus Beastly erneut, mit Schmidl und neuen Mitgliedern, obwohl es keine Aufnahmen aus dieser Zeit gibt (bis Garden of Delights welche entdeckt!). In der Zwischenzeit, hier in ’78, bewegt sich die Band in einem soliden Jazz-Rock- oder Fusion-Territorium, abhängig von Tempo und Instrumentierung, manchmal (wenn Schmidl ein Stück mit E-Piano aufbaut) mit Ähnlichkeiten zu den aggressiveren Canterbury-Bands oder ihren Landsleuten Aera, und zu anderen Zeiten, wenn das Tempo schneller ist und Synthesizer dominieren, kann man Ähnlichkeiten mit Return to Forever aus der mittleren Periode hören.

LPFront+BackCoverKeinerlei Gesang – dies ist ein rein instrumentaler Ausflug. „For Flü“ ist ein letzter Fall, ein siebenminütiges Monster rasanter elektrischer Fusion, bei dem Josch und Schmidl Soli zwischen Saxophonen und Synthesizern austauschen, mit einigen gelegentlichen ausgedehnten langsamen Pausen für sensible und emotionale Gespräche zwischen Klavier und Flöte, während die Rhythmusgruppe allmählich wieder zum Leben erwacht und das Stück auf eine weitere wilde Fahrt mitnimmt. „Guitar for Sale“ ist eine weitere verrückte Reise, die vielleicht ein wenig an Soft Machine aus der Mitte der 70er Jahre erinnert, mit einer einprägsamen Melodie, die vom Saxophon angetrieben wird, mit schwereren Keyboard-Attacken, während Schmidl zwischen Tasten und Gitarre wechselt. „Cose Dola (Dole Cosa)“ ist ein weiteres langsameres, treibendes Fusion-Stück, bei dem jeder Musiker eine Chance bekommt, zu glänzen. Josch liefert eine gute Leistung auf den Overdub-Holzbläsern im Tribut-Stück „Rahsaan Roland Kirk“ ab, während sich die Band im humorvoll betitelten „Fuzzy, Don’t Go to the Disco“ von ihrer funkigsten Seite zeigt, wo eine nicht näher bezeichnete Geige das Rampenlicht mit den Bläsern teilt, wenn der Song ausklingt. Bei „Hoffmanstropfen“ treibt eine kraftvolle Flöte über ein Klavierfundament, während sich die Rhythmusgruppe über die Dauer von sechs Minuten aufbaut. Zwei Bonustracks sind enthalten, die von Festivals aus den Jahren 1978 und ’79 stammen. Bei dem ersten war Roman Bunka von Embryo als Gastmusiker dabei, bei dem zweiten aus dem Jahr ’79 ein anderer Bassist und Schlagzeuger. Man könnte leicht zu dem Schluss kommen, dass Space Guerilla der beste Moment von Missus Beastly ist. (Peter Thelen)

Wie allerdings der eigentlich sehr geschätzte Achim Breiling von den „Baybybluen Seiten“ dazu kommt, diesen komplexen Jazz-Rock als Supermarkt und Fahrstuhl Musik abzuqualifizieren, erschließt sich mir nicht … sehr ärgerlich.

Und der Titel „Hoffmannstropfen“ hätte vermutlich auch „Klosterfrau Melissengeist“ heißen können.

Aber … ein bisschen mehr Saxophon hätte dem Album gut getan !

LPBackCover

Besetzung:
Friedemann Josch (saxophon, flute)
Locko Richter (bass, violin)
Burkard Schmidl (keyboards, guitar)
Jan Zelinka (drums)
+
Roman Bunka (guitar bei 09.)

LPBooklet

Titel:
01. Space Guerilla (Schmidt) 10.46
02. Guitar For Sale (Schmidt) 8:03
03. Rahsaan Roland Kirk (Josch) 2.47
04. Fuzzy, Don’t Go To The Disco (Schmidt) 3.20
05. Hoffmannstropfen (Richter) 6.00
06. Cose Dola (Dole Cosa) (Schmidt) 5.17
07. For Flü (Schmidt) 6.55
08. King Garlic (Schmidt) 6.40
+
09. Porta Erotica (von der LP „Umsonst & Draussen – Porta Westvlothica 78“) (Schmidt) 4.42
10. Gorleben ist überall (von der LP „Rock gegen Rechts“) (Schmidt) 5.16

Labels

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Missus Beastly – Missus Beastly (1974)

FrontCover1Die Herforder Gruppe Missus Beastly war eine der ersten deutschen Undergroundbands, „deren Live-Auftritte keine Konzerte mit fest vorgelegter Struktur oder Songabfolge waren, sondern bei denen einfach munter drauf los musiziert wurde, was bisweilen in einem zwei- bis dreistündigen Happening endete“ (BABYBLAUESEITEN).
Die Band wurde1968 an einem Gymnasium im nordrhein-westfälischen Herford gegründet, orientierte sich am Bluesrock und Rhythm & Blues und entwickelte sich zu einer der ersten deutschen Psychedelic- Bands. Ein Jahr später folgten bereits erste kleinere Tourneen durch Süddeutschland, ein Auftritt beim ‚2. Essener Pop & Blues Festival‘ und ein Konzert beim ‚Burg Waldeck-Festival‘ mit Guru Guru und Tangerine Dream.

1970 erschien eine erste, für 12.000 D-Mark, selbstproduzierte und selbstbetitelte Platte in einer Auflage von 1.000 Stück – in der Besetzung Oldemeier, Wehmeyer, Nickel und Hoffman. Als Gäste wirkten Hansi Fischer (fl) (ex-Embryo, -Xhol Caravan), Chris Karrer (g) (ex-Amon Düül II, -Embryo, -Popol Vuh), Dieter Serfas (dr)(ex-Amon Düül II, -Electric Family, -Embryo) und John Weinzierl (g) (von Amon Düül II) mit. „Es waren vor allem die energetischen Bluesstücke, die im Zwiegespräch von Orgel und Gitarre offenbarten, daß man sich auch ganz einfach am Bluesschema entlang hangeln konnte, ohne irgendwie langweilig zu wirken“ (DIS- COGS). „Ein interessantes Zeitzeugnis früher deutscher Undergroundmusik“ (TROUSER PRESS).

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Durch den Zugang von Michael Scholz (org) und Paul Vincent (g) avancierten Missus Beastly vorüberge- hend zum Sextett. Vincent verließ die Band allerdings nach ein paar Monaten und wurde durch Roman Bunka (g) (ex-Embryo) ersetzt. Zusätzliches Mitglied wurde Jürgen Benz (sax, fl) (von Munju). Ende 1970 verabschiedeten sich Nickel und Wehmeier, während die Band ins Profi-Lager wechselte. Eine „fatale Ent- scheidung, die zu einem wirtschaftlichen Debakel führte – mit dem Ergebnis, daß der Manager Anlage und Bandbus verkaufen mußte“ (ROCK IN DEUTSCHLAND), um die Außenstände zu begleichen. Die Band löste sich darauf- hin wegen finanzieller Probleme auf.
Ende 1973 rief Trommler Oldemeier die zweite Version von Missus Beastly ins Leben. Als neue Musiker ge- hörten jetzt – neben Oldemeier und Benz – Friedemann Josch (fl, sax) (später Dissidenten), Dieter Mie- kautsch (key, org) (von Embryo, -Missing Link, -Real Ax Band) und Norbert Dömling (b) (ex-Toto Blanke Band, -Embryo, -Xhol) dazu. Das zweite – wieder selbstbetitelte – Album wurde 1974 unter der Regie von Dieter Dierks eingespielt. Darauf machten „die neuen Beastlys die Musik der Nach-Mahavishnu-Ära, eine Musik, die stillos ist, über den Stilen steht: Eine Symbiose aus Jazz, Rock und Funk“ (PRESSETEXT).

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Ein Jahr später erschien das nächste Album, ‚SWF-Session 1974′, das im Januar und Februar ’74 im öffent- lich rechtlichen Südwestfunk-Studio in Baden-Baden in derselben Besetzung wie das zweite Studioalbum aufgenommen worden war. Die LP enthielt „verbesserte Versionen älterer Titel und einige neue Songs, die das große Talent dieser Band für Improvisationen bewiesen. Die musikalische Ausrichtung der ’neuen‘ Missus Beastly folgte eher afroamerikanischen als europäischen Musiktraditionen, wurde aber von einem gewissen Krautrock- Feeling beeinflußt“ (KRAUTROCK-MUSIKZIRKUS).

Ebenfalls 1974 erschien mit ‚Bremen 1974‘ ein Live-Mitschnitt, der im September ’74 von Radio Bremen in der Besetzung Benz, Josch, Dömling, Oldemeier und Eddy Marron (g) (ex-Dzyan) in der Bremer Post-Aula aufgenommen worden war.
KRAUT! ist ein feiner Krautrock-Querschnitt in vier Ausgaben, regional nach Regionen – Norden, Mitte, Süden und Berlin – sortiert, mit den größten Hits, viel längst vergessener Musik und den wichtigsten Songs. (Burghard Rausch)

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Hier ihr 2. Album:

Missus Beastly waren eine der deutschen Rockgruppen der ersten Stunde. 1968 in Herford gegründet gehörten sie Ende der 60er und Anfang der 70er für kurze Zeit, zusammen mit Guru Guru (Groove), Tangerine Dream, Amon Düül bzw. Amon Düül II und Xhol (Caravan), zu den auf deutschen Festivals am häufigsten zu sehenden Gruppen, die damit den Krautrock mitbegründet haben. Nach einer selbstproduzierten Debüt-LP, löste sich die Gruppe allerdings schon 1971 auf. Drei Jahre später gab es Missus Beastly aber wieder, die im Januar 1974 mit Dieter Dierks ins Studio gingen, um ihre zweite, hier vorgestellte LP aufzunehmen. Krautrock gibt es auf „Missus Beastly“ allerdings keinen zu hören.

„Die neuen Beastlys, denen Live-Atmosphäre sowie Kontakt und Konfrontation mit den Zuhörern nach wie vor wichtiger sind als alles andere, was mit Rock-Business zu tun hat, machen die Musik der Nach-Mahavishnu-Ära, eine Musik, die „stillos“ ist, über den Stilen steht, Stile nicht mehr als solche erkennen lässt. Jazz, Rock, Funk – all diese Begriffe haben ihre ursprüngliche Bedeutung verloren, sie dienen vielmehr als einzelne Partikel der grossen, alle Stile umfassenden Symbiose.“

Booklet01+02

So steht es u.a. im umfangreichen Hüllentext auf der Rückseite der LP. Das sind ziemlich viele und zudem ziemlich übertreibende Worte, nur um festzustellen, dass sich Missus Beastly auf ihrer zweiten LP einem funkigen Jazzrock widmen. Und genau das gibt es hier zu hören.

Sehr locker swingt die Gruppe durch die durchaus komplex arrangierten Stücke. Solierend sind meist eine, gelegentlich auch zwei Flöten zu hören. Seltener erzeugen zwei Saxophone blecherne Klangfülle. Bass und E-Piano sorgen für die jazzig-funkige Grundierung, begleitet vom vielseitigen Schlagzeug.

Die Scheibe ist druckvoll produziert und das Spiel der Beteiligten makellos. Allerdings kommt das Ganze ziemlich glatt und gleichförmig, wenn auch sehr direkt und frisch, aus den Boxen. Etwas krautige Rauheit, kosmisches Klangschweben, einige freiere Abschnitte oder ein paar schräge Ecken und Kanten hätte der Musik gutgetan. So ist „Missus Beastly“ eine ordentliche Fusion-Produktion, die es aber nicht ganz schafft, sich aus den Gefilden einer anregenden Hintergrundmusik herauszuarbeiten. (Achim Breiling)

Booklet21+22

Hm, von einer gleichförmngen Musik oder gar Hintergrundmusik kann ich hier nun wirklich nichts feststellen, so sehr ich den Achim Breiling auch schätze. Das Gegenteil ist der Fall … Jazz-Rock mit dem Prädikat furios.

Zu ihren besten Zeiten spielten sie „die Musik der Nach-Mahavishnu-Ära, eine Musik, die über den Stilen steht: Eine Symbiose aus Jazz, Rock, Funk.“ (Schneeball Records)

Und bei dem Live-Stück „Vloflutho“ verneien sie sich auch vor dem Jazzflötisten Herbie Mann … wahrlich kein schlechter Name in den damaligen Zeiten und bei „Fly Away“ huldigen sie hymnischen Jazz-Rock ala Klaus Doldinger & Passport.

Aber man kann sich ja ne eigene Meinung bilden … nun gut … das Cover ist gewöhnungsbedürftig … das Begleitheft hingegen vorbildlich !!!

BackCover

Besetzung:
Jürgen Benz (saxophone, flute, percussion)
Norbert Dömling (bass)
Friedemann Josch (saxophone, flute)
Dieter Miekautsch (keyboards)
Lutz Oldemeier (drums)

Missus Beastly04

Titel:
01. Julia 3.51
02. 20th Century Break 5.04
03. Geisha 5.26
04. Vacuum Cleaners Dance 5.20
05. Paranoidl 4.24
06. Fly Away 7.48
07. Talle 5.41
+
08. Free Clinic 6.46
09. Voodoo Dance 6.09
10. Paranoidl (Live) 3.47
11. Vloflutho 5.01

08. – 10: Minden, Zur Grille, 13. April 1974
11. von der LP „“Open Air Concert Vlotho-Winterberg“ (1975)

Musik:
Jürgen Benz – Norbert Dömling – Friedemann Josch – Dieter Miekautsch – Lutz Oldemeier

LabelB1

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