Kantatenchor Münster – Ein deutsches Requiem (Brahms) + Psalmvertonungen (Mendelssohn) (2007)

FrontCover1Eigentlich sollte „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms (1833-1897) “Ein menschliches Requiem” heißen und vielleicht wäre dies tatsächlich der geeignetere Name gewesen um auszudrücken, dass sich Brahms’ Totenmesse primär nicht um das Seelenheil der Toten, sondern um die Auseinandersetzung der (Über-)Lebenden mit dem Tod dreht, “A Requiem for the Living” wie das renommierte Gramophone-Magazine in einem aufschlussreichen Artikel über die verschiedenen Einspielungen überschrieb.

Und natürlich gibt es zahllose Aufnahmen: Ein Deutsches Requiem gilt heute schließlich als das bedeutendste deutsche geistliche Werk der Romantik und es ist gleichzeitig zweifelsohne eines der populärsten und bewegendsten Werke des Hamburger Komponisten. Kaum ein wichtiger Dirigent des 20. und 21. Jahrhunderts, kaum ein Orchester, kaum ein Chor, der das Werk noch aufgeführt oder aufgenommen hätte. Sucht man etwa beim exquisit sortierten deutschen CD-Versender JPC nach dem Begriff “Johannes Brahms Ein Deutsches Requiem”, so erhält man 90 CD-Einträge. Selbst wenn man die verschiedenen Ausgaben derselben Aufnahme nur einfach zählt, kann man heute von rund fünf Dutzend verschiedener Aufnahmen ausgehen. Und um ehrlich zu sein: Es gibt viele Aufnahmen, die zumindest hörenswert sind.

Die Ausführenden auf dieser Aufnahmen ist der Kantantenchor Münster:

Kantatenchor

Begleitet wurde dieser „Laienchor“ von dem Kourionorchester Münster:

Kourionorchester Münster

Diese Doppel-CD enthält dann noch Psalmvertonungen von Felix Mendelssohn-Bartholdy; Die Psalmen der Bibel wurden vielfach und von zahlreichen Komponisten vertont. Die meisten Psalmen finden sich im Buch der Psalmen, es gibt aber entsprechende Texte auch in anderen Teilen des Tanach und im Neuen Testament. Häufig dienen auch einzelne Verse den Komponisten als Grundlage für ein ganzes Werk.

Ohne weiteres gut anzuhören, aber dieses „Deutsche Requiem“ ist schon eine Klasse für sich …

Martin Gerenkamp

Unter einem Requiem versteht man gemeinhin die Liturgie der Totenmesse der katholischen Kirche bzw. kirchenmusikalische Kompositionen zum Totengedenken. Der im evangelisch-lutherischen Hamburg groß gewordene Brahms orientierte sich bei der Auswahl seiner Texte nicht am traditionellen Kanon des Requiems als Totenmesse, sondern wählte aus Texten des Alten und Neuen Testamentes in der Fassung der Lutherbibel vor allem solche aus, in denen der Trost der Hinterbliebenen im Mittelpunkt steht. Brahms gestaltete sein Deutsches Requiem nicht als Trauermusik, sondern zum Trost derer, „die da Leid tragen“, also als eine von Ernst, Würde und Zuversicht getragene Musik für die Lebenden. Der kirchenmusikalischen Gattung des Requiems kann und soll das Werk deshalb nicht gerecht werden; von der Anlage – vor allem der Besetzung – her kann man es eher als Oratorium bezeichnen, wenn auch die dramatische Komponente fehlt. In der Textabfolge knüpft es am ehesten an die evangelische Motette früherer Zeiten an. (wikipedia)

Viel intensiver geht es nicht …

Kantatenchor Münster

Und der Grund, warum ich dann genau so eine Musik ausgerechnet am Rosenmontag höre, ist ein sehr einfacher.

Heute war meine FRau auf einer Beerdigung. Ein guter alte Freund von ihr ist im Alter von 71 verstorben. Er litt seit vielen Jahren an Alzheimer.

Und dann natürlich gilt dieses Requiem auch für alle anderen Menschen auf der ganzen Welt, die ihr Leben lassen müssen, weil sie Bauernopfer von Machtinteressen der unterschiedlichsten Art geworden sind.

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Besetzung:
Kantatenchor Münster unter der Leitung von Martin Gerenkamp
+
Kourionorchester Münster
+
Cornelie Isenbürger (Sopran)
Georg Poplutz (Tenor)
Kay Stiefermann (Bariton)
Stephanie Stiller (Sopran CD 2, 05.)
+
Joachim Diedrichs (organ bei CD2 , 05. + 06.)

Booklet1

Titel:

CD 1: Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem 
01. Selig sind die da Leid tragen (Chor) 10.40
02. Denn alles Fleisch, es ist wie Gras (Chor) 15.01
03. Herr, lehre doch mich, dass ein Ende (Bariton und Chor) 8.45
04. Wie lieblich sind deine Wohnungen (Chor) 5.35
05. Ihr habt nun Traurigkeit (Sopran und Chor) 6.20
06. Denn wir haben hie keine bleibende Statt (Bariton und Chor) 11.23
07 . Selig sind die Toten (Chor) 11.19

CD 2:  Felix Mendelssohn-Bartholdy:
Psalmvertonungen:
01. Nicht unserm Namen, Herr (Chor) 5.23
02. Israel hofft auf dich (Sopran, Tenor und Chor) 4.51
03. Er segne euch (Bariton) 3.36
04. Die Toten werden dich nicht loben (Chor) 3.40

05. Hör mein Bitten (Orgel und Chor) 10.51

Johannes Brahms:
06.  Geistliches Lied op. 30 (Orgel und Chor) 4.55

CD2A

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Eine weitere Interpretation des „Deutschen Requiems“:
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