Helmut Roloff + die Kammermusikvereinigung der Bayreuther Festspiele – Forellenquintett (Franz Schubert) (1962)

FrontCover1Da denkt man sich ernst gar nichts dabei und dann stößt man auf die Biographie eines klassischen Musikers, die einem ganz viel Respekt abverlangt:

Helmut Roloff (* 9. Oktober 1912 in Gießen; † 29. September 2001 in Berlin) war Pianist, Professor und seit 1970 Leitender Direktor an der Hochschule für Musik (HfM) Berlin (heute Universität der Künste Berlin, Fakultät 3).

Sein Vater war der Zeithistoriker Gustav Roloff. Helmut studierte Jura in Leipzig und Gießen und bekam 1935 eine Stelle als Gerichtsreferendar in Butzbach. Allerdings beschloss er dann, sein Hobby zum Beruf zu machen und nahm ein Studium an der Hochschule für Musik Berlin (HfM) bei Richard Rössler als Konzertpianist auf. Er nahm 1938 Privatunterricht bei dem Pianisten Wladimir Horbowski in Berlin.

Durch seine Freunde John Graudenz und Helmut Himpel kam es zur Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe Rote Kapelle. Von Himpel erhielt Roloff einen Koffer mit Kurzwellensender, den er in der elterlichen Wohnung in Berlin hinter einem Piano versteckte. Am 17. September 1942 fand in der Wohnung eine Hausdurchsuchung statt und der Koffer wurde von der Gestapo gefunden. Obwohl er eindeutig erklären konnte, er habe den Inhalt des Koffers für ein Musikinstrument gehalten, wurde er verhaftet. Zum Verhör wurde er in die Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße gebracht, wo er zwei Wochen mit auf dem Rücken gebundenen Händen im Keller verblieb. Bei seinen Vernehmungen blieb er dabei, nicht gewusst zu haben, was sich in dem Koffer befand und die Gestapo konnte ihm eine Mitwisserschaft, seine Beteiligung an Zettelklebeaktionen sowie seine aktive Zugehörigkeit zu der Roten Kapelle nicht nachweisen. Er wurde in das Militärgefängnis nach Spandau verlegt und am 26. Januar 1943 überraschend aus der Haft entlassen.

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Der junge Helmut Roloff

1945 wurde er an die wiedergegründete HfM berufen, wo er 1950 zum Professor und 1953 zum ordentlichen Professor ernannt wurde.

Ab 1969 war er zunächst stellvertretender und seit 1970 leitender Direktor der HfM. Am 1. April 1978 wurde er emeritiert.1945 wurde er an die wiedergegründete HfM berufen, wo er 1950 zum Professor und 1953 zum ordentlichen Professor ernannt wurde.

Für die „Deutsche Grammophon“ spielte Roloff eine Reihe von Schallplatten ein. Er war zeitlebens als Konzertpianist und Klavierlehrer tätig und starb im Herbst 2001.

Sein Sohn Stefan Roloff begann 1999 mit einer intensiven Auseinandersetzung mit seiner Widerstandsgeschichte. Sein Sohn Johannes Roloff ist ebenfalls Pianist, sein Sohn Ulrich Roloff Flötist. (Quelle: wikipedia)

Bei so einer Biographie hält man dann schon ein wenig inne … und hört vielleicht auch diese Aufnahme mit ein wenig anderen Ohren:

Das Klavierquintett opus post. 114 – D 667 in A-Dur von Franz Schubert ist unter dem Namen Forellenquintett bekannt. Es ist Schuberts einziges Klavierquintett und verlangt die aus heutiger Sicht unübliche Besetzung Pianoforte, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es jedoch durchaus weitere Kompositionen für diese Besetzung, so von Johann Nepomuk Hummel, Ferdinand Ries, Johann Baptist Cramer, George Onslow, Johann Ladislaus Dussek und Franz Limmer (1808–1857).

Schubert begann die Komposition des heiteren Stücks vermutlich im Jahre 1819 während seines ersten Aufenthaltes in Steyr, Österreich und vollendete es in Wien. Als einzige handschriftliche Quelle blieb eine Abschrift in Stimmen von Schuberts Freund Albert Stadler. Aus ihrem Titelblatt geht hervor, dass das Quintett auf Anregung und Wunsch des Steyrer Musikmäzens und Cellisten Silvester Paumgartner entstand und ihm auch gewidmet ist.

Eine erste – offenbar unbeachtete – Publikation erfolgte bereits am 7. Dezember 1820 in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. Im Jahr nach Schuberts Tod, 1829, veröffentlichte der Wiener Musikverleger Josef Czerny, der das eigenschriftliche Manuskript aus Schuberts Nachlass gekauft hatte, dieses Quintett ebenfalls in Stimmen als op. post. 114. Das Autograph ist bis heute verschollen, doch war es mit ziemlicher Sicherheit Vorlage für Abschrift und Erstausgabe. Vergleicht man Stadlers Stimmen mit denjenigen der Wiener Erstausgabe, so ist aus vielen Details zu erkennen, dass das Autograph in Partitur notiert gewesen sein muss.

Den Beinamen erhielt das Quintett, weil Schubert dem Variationensatz sein Lied Die Forelle als Thema zugrunde legte (nach dem Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart). (Quelle: wikipedia)

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Besetzung:
Helmut Roloff (piano)
+
Die Kammermusikvereinigung der Bayreuther Festspiele:
Max Kalki (violin)
Emil Kessinger (viola)
Hermann Schumacher (bass)
Fritz Sommer (cello)

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Titel:
01. Allegro vivace 9.20
02. Andante 7.13
03. Scherzo. Presto 4.16
04. Thema. Andantino – Variazioni I–V – Allegretto 7.56
05. Finale. Allegro giusto  6.47

Komposition: Franz Schubert

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Und wer mehr über diesen Helmut Roloff erfahren will, wäre eigentlich bei diesem engagiertem Projekt gerade richtig … aber diese Info-Seite gibt es niht mehr… die Gründe dafür sind noch einsehbar:

Widerstandskämpfer Helmut Roloff und sein Handeln in der „Roten Kapelle“

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Der alte Helmut Roloff