Helmut Meier – Himmel und Erde – Live (2000)

FrontCover1Der Name Helmut Meier ist natürlich ein Allerweltsname wie z.B. Walter Huber oder so …

So ganz einfach war es nicht, sich die Daten des Helmut Meiers zusammen zu suchen.

Erstmalig aufgefallen ist er mit der Prog-Rock Band „El Shalom“, die 1976 ihr erstes und einziges Album „Frost“ als Privatpressung veröffentlicht haben. Damals wirkte Helmut Meir noch am Bass und als Flötist mit (demnächst hier in diesem Theater).

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Ab 1981 war er dann „frei schaffend“ und hatte dabei zwei Standbeine: Einerseits als engagierter Liedermacher und andererseits als Autor und Komponisten von Kinderliedern.

Didaktisches Lehrmaterial:
DidaktischesLehrmaterial

In diesem Zusammenhang vermute ich mal, dass Helmut Meier so einen pädagogischen Hintergrund hatte denn ab 1982 konzipierte und gab er Seminare in der politischen Erwachsenenbildung, in der Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit. Dass er sich dabei auch dem „Erbe“ von Frederick Vahle verpflichtet fühlt, zeigt natürlich auch seine grundsätzliche Geisteshaltung.

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Aber hier steht ja eigentlich der Liedermacher im Mittelpunkt. Und der macht sich derart gut, fass man sich nur an das Hirn langen kann mit der Frage: Warum ist der denn eigentlich nicht längst viel erfolgreicher ???

Denn auf diesem Livemitschnitt präsentiert er nicht nur eine Fülle von Themen von witzig-sarkastisch („Autobahn“, „Hitze“ in flotten Reggae-Rhythmus) bis bitterernst („Die Ballade von Karl Dickmann“, „Lied für Aletta Eßer“ (*)), sondern garniert die mit einer sprachlichen Präzision, die z.B. mich sehr beeindruckt hat. Seinen derart gekonnten Umgang mit Sprache ist einfach bemerkenswert.

Dazu kommt dann noch die diszipliniert und dennoch verspielte Musik, verdammt zärtlich, verdammt energisch, verdammt harmonisch (da kann man seine musikalischen Mitstreiter nicht genügend loben), gepaart mit einer durch und durch angenehmen, sympathischen Stimme.

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Und dann plädiert er noch mit viel Charme für eine alternative Verhütungsmethode … („Steril“ … da kann ich nur zustimmen, mehr sag ich nicht).

Sollte jemand den Eindruck haben, ich sei so richtig begeistert, dem stimme ich unumwunden zu.

Gäbe es hier sowas wie einen Geheim-Tipp des Monats … würde ich dieses Prädikat auf der Stelle verleihen.

Live aufgenommen in den Potter´s Workstudio, Duisberg am 5. März 2000

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Besetzung:
Gerd Breuer (drums)
Helmut Meier (vocals, guitar)
Friedhelm Pottel (guitar)
Ralf Schmitz (keyboards)
Michael „Schnuff“ Strohm (bass)

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Titel:
01. Ruf mich 2.25
02. Es kommt der Tag 3.38
03. Die Ballade von Karl Dickmann 6.50
04. Augenblick 2.51
05. Lied für Aletta Eßer 3.55
06.Hitze 3.49
07. Lovely Rita 5.17
08. Aprilscherz 4.38
09. Leben 3.03
10. Der Porsche 1.12
11. Autobahn 4.01
12. Luxus 1.21
13. Keine Frau 3.50
14. Herr Prall und Frl. Fröhlich 3.26
15. Steril 4.42
16. Werner kommt 3.03
17. Glück 5.05

Musik und Texte: Helmut Meier

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(*) Aletta Eßer (1934–1990) war Schriftstellerin und Aktivistin in Duisburg-Rheinhausen. Seit 1969 verfasste sie Gedichte und Erzählungen, die sich vor allem mit der sozialen Situation von Arbeitern, Frauen und Zugewanderten beschäftigten.

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