Zupfgeigenhansel – Volkslieder 1 (1976)

ZupfgeigenhanselVolkslieder1FCZupfgeigenhansel war ein von Erich Schmeckenbecher und Thomas Friz gegründetes deutsches Folk-Duo der 1970er- und 1980er-Jahre.Die Gruppe benannte sich nach dem bekannten Wandervogel-Liederbuch Der Zupfgeigenhansl, das 1909 erschien. Das Repertoire der Gruppe überschneidet sich allerdings nur teilweise mit dem Inhalt des Liederbuchs.

Zupfgeigenhansel folgte zunächst der Idee, deutsche Volkslieder mit freiheitlichem Charakter wiederzuentdecken, teilweise mit eigenen Melodien zu versehen und diese wieder populär zu machen. In den Volksliedern ging es um das Leben der „einfachen“ Leute der vergangenen Jahrhunderte. Inhaltlich handeln sie von Liebe, Not und Wagnis, Unternehmungslust, dem Stolz libertärer Geister, der Verachtung gegenüber Obrigkeit und Pfaffen sowie dem Widerstand gegen Militarismus. Die Musik Zupfgeigenhansels sollte einen Grundstein – neben Ougenweide, Hannes Wader und Liederjan – für eine alternative deutsche Volksmusik legen, jenseits der zu der Zeit konservativ besetzten traditionellen Volksmusik. Ein Kritiker schrieb einmal: „Heino möge diese Lieder hören, damit er aufhört, seine zu singen.“ Ende der 1970er-Jahre war in Westdeutschland die große Zeit der Folkbewegung, die Zupfgeigenhansel maßgeblich mit prägte. Die Verbreitung der Musik wurde mit der Herausgabe eigener Liederbücher zum Nachsingen und -spielen untermauert. (Quelle: wikipedia)

Erich Schmeckenbecher und Thomas Friz waren mit Sicherheit das bekannteste Folk-Duo der achtziger Jahre. Ihre Aufnahmen mit deutschen Volksliedern, jiddischen Liedern und Texten von Theodor Kramer finden auch heute – lange nachdem sich das Duo aufgelöst hat – noch ihr Publikum. Die Grenzgänger werden öfters als ihre Nachfolger bezeichnet – Tatsache ist, daß es heute nur noch eine Handvoll Musikgruppen ihn diesem Land gibt, die traditionelle deutsche Volkslieder singen.

Die erste der schon beinahe legendären Aufnahmen mit deutschsprachigen Volksliedern der Gruppe Zupfgeigenhansel. Thomas Friz und Erich Schmeckenbecher waren wesentlich mit beteiligt an der Wiederbelebung des deutschen Volksliedes in den 70er und 80er Jahren.  (Quelle: Volksliederarchiv)
Den Satz „Heino möge diese Lieder hören, damit er aufhört, seine zu singen.“ fand ich köstlich und in der Tat, Zupfgeigenhansel hatten wesentlichen Anteil daran, dass „wir“ damals unsere Ohren auf deutsches Liedgut lenken konnten. Und vielleicht mit Erstaunen festzustellen hatten, dass die Geschichte der deutschen Volkslieder etliches auch an durchaus kritischen Textmaterials zu bieten hatten …

 

ZupfgeigenhanselVolkslieder1

Besetzung:
Thomas Friz (guitar, flute, vocals)
Erich Schmeckenbecher (guitar, mandolin, flute, vocals, drums, krummhorn, accordio, xylophone)
+
Monika Kleinwächter (harp bei 05.)
Michael Denhoff (cello bei 11.)
+
Pro Musica Chor (vocals bei 13.)

ZupfgeigenhanselVolkslieder1BC

Titel:
01. Der arme Bauer (Traditional) 2.05
02. Jetzo kommt für unsereinen (Traditional) 2.20
03. Es het e Buur es Töchterli (Traditional) 2.50
04. Der Selbstmord (Traditional) 2.45
05. Ich hab die Nacht geträumet (Traditional) 3.30
06. Lied der Pariser Kommune (Traditional) 1.55
07. Es wollt ein Bauer früh aufstehn (Traditional) 3.10
08. Es, es, es, und es (Traditional) 3.00
09. Ich bin Soldat (Traditional) 2.15
10. Mein Kind wir waren Kinder (Traditional) 3.30
11. Stets i trure (Traditional) 2.45
12. Marksteinlied (Traditional) 2.55
13. Mönch und Nonne (Traditional) 3.00
14. Als wir jüngst verschütt jegangen (Traditional) 2.30
+
15. Wenn alle Brünnlein fließen (live) (Traditional) 5.24
16. Die Bauern von St. Pälten (live) (Traditional) 2.35

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