Wann immer ich den Namen „Lucilectric“ höre, sehe ich meine ekstatisch hopsenden Töchter in den 90er Jahren, die mit wackelnden Köpfen tanzend den Megahit „Weil ich ein Mädchen bin“ zelebrierten.
Lucilectric war eine deutsche Gruppe aus Berlin, vor allem durch die Sängerin Luci van Org bekannt. Mit dem Song Mädchen gelang ihnen 1994 ein einmaliger Erfolg in den deutschen Singlecharts. Nach Hey, Süßer! wurde es still um die Band.
Produziert wurde Lucilectric von Ralf Goldkind, der u. a. auch Platten für Nina Hagen und Die Fantastischen Vier produzierte. (Quelle: wikipedia)
Mit diesen kargen Worten aus wikipedia wird man dem Phänomen „Lucilectric“ natürlich nicht gerecht.
Denn „Lucilectric“ waren ganz sicher für eine kurze Zeit schlechthin die Identifikationsmusik für pubertierende Mädchenm (und in diesen Zeiten erfolgen schon gewichtige Prägungen).
Aber ein langes Leben war dem Duo nicht gegönnt:
„Nach der Veröffentlichung dieses Albums und einigen Streitereien trennten sich Luci und Ralf nicht nur von ihrer Plattenfirma SingSing (BMG), sondern beendeten auch die Zusammenarbeit mit Produzentin Annette Humpe.“
Die meisten Songs gehen mir angesichts des Disco-Gestampfe gewaltig auf den Keks, aber dennoch hat die Musik auch magische Elemente … für mich z.B. bei „Gespenst“ oder „Muschel und Algen“.
Und irgendwie werd´ ich den Verdacht nicht los, dass Luci van Org eigentlich noch viel mehr drauf gehabt hätte.
Und dass sie bei dem Titel „Fernsehen“ die Bonanza-Titelmelodie zitieren fand ich irgendwie nett.
Besetzung:
Ralf Goldkind (guitar, bass, effects)
Andreas Herbig (guitar, keyboards, drums)
Luci van Org (vocals)
Fred Thurley (guitar)
+
Chris van Deylen (drums bei 08.)
Titel:
01. Fernsehen (v.Org/Goldkind) 4.03
02. Süss und gemein (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.21
03. Wohin du willst (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.52
04. Willst du mich (v.Org/Goldkind/Humpe) 4.10
05. Liebe macht dumm (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.32
06. Farben (v.Org/Goldkind/Humpe) 4.18
07. Geschenk (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.39
08. Rate mal (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.27
09. Gespenst (v.Org/Goldkind/Humpe) 5.58
10. Hey (v.Org/Goldkind/Humpe) 3.36
11. Muscheln und Algen (v.Org/Goldkind/Humpe) 6.44
12. Kondom Des Grauens (v.Org/Goldkind) 3.29
Luci van Org im Gespräch mit Harald Schmidt:
Mir scheint, Luci van Org hat im Laufe der Zeit eine interessante Entwicklung gemacht
hier ein Auszug von ihrer website:
Sammelsurium 
Hab mir gerade das Video angesehen. Da weißte dann auch, weshalb das nichts (mehr) wurde mit ihr, nach dem one-hit-wonder, das auch schon nervig war.
Ne zuspät gekommene zweite Nina Hagen light. Abwink.