Peter Horton – Ein Mann geht auf dem Asphalt (1976)

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Peter Horton (früher Peter Horten, * 19. September 1941 in Feldsberg, Südmähren als Peter Müller – † 22. September 2023 ) ist ein österreichischer Gitarrist, Komponist, Sänger und Buchautor.

Peter Horton wurde in Feldsberg (heute: Valtice) im damaligen Südmähren (heute: Tschechien), 70 Kilometer nördlich von Wien als Peter Müller geboren. Seine alleinerziehende Mutter zog mit seinen drei Geschwistern in den Nachkriegswirren nach Wien, wo er 1948 ersten Klavierunterricht erhielt. Seine musikalische Ausbildung setzte er bei den Wiener Sängerknaben fort, mit denen er die ganze Welt bereiste und auch unter Herbert von Karajan auf der Bühne stand. 1951 trat er mit ihnen zum ersten Mal in einem öffentlichen Konzert auf. Er lernte in Wien Klavier und Klarinette, u. a. auch am Wiener Konservatorium. Mit 16 gründete er die Band Six Aces. Mit 18 hatte er seine erste Bühnenshow als Sänger in der Wiener Szene bei Jazzlegende Fatty George (Fatty’s Saloon) und im Kabarett-Zentrum Marietta von Gerhard Bronner. Mit 19 trat er als Bassist den Flamingos bei und begann mit 23 in Stuttgart Gesang zu studieren.

Es folgten Liederabende mit Repertoire von Franz Schubert über Carl Loewe bis Richard Strauss. Außerdem erste Aufnahmen mit dem Orchester Erwin Lehn beim Süddeutschen Rundfunk. Seine erste Single-Schallplatte erschien 1965.

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Peter Horton, 1964

Er sang 1967 in der ersten Beatoper der Welt, Robinson 2000, am Berliner Theater des Westens und begann danach seine Karriere als Entertainer und Gitarrist. Er tourte in den USA mit seiner One-man-show, trat in Japan, Brasilien und Chile auf. Peter Horton begann erst mit 28 sein Gitarre-Studium. Durch seine pianistische Musikerfahrung konnte er sein harmonisches und rhythmisches Wissen auf die Gitarre übertragen, die schließlich zu seinem Hauptinstrument wurde. Seit seinen Anfängen veröffentlichte er etwa 65 Alben und Singles.

1967 vertrat Peter Horton – damals noch unter dem Namen Peter Horten – Österreich beim Eurovision Song Contest mit dem Titel Warum es hunderttausend Sterne gibt. Mit nur zwei Punkten landete er auf einem geteilten 14. Platz unter 17 Teilnehmern. Zudem versuchte er sein Glück zweimal bei der deutschen Vorentscheidung zum Wettbewerb: 1972 scheiterte er an der Vorrunde als Siebentplatzierter mit Wann kommt der Morgen, 1975 erreichte er mit Am Fuß der Leiter den elften Platz unter 15 Teilnehmern.

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Peter Horton, 1975

Von 1978 bis 1984 spielte er im Duo Guitarissimo mit Sigi Schwab. 1985 gründete er das Duo Symphonic Fingers mit der deutsch-bulgarischen Pianistin und Sängerin Slava Kantcheff, mit der er auch neun Jahre verheiratet war. Neben zahlreichen Fernsehauftritten spielte das Duo an die 2000 Konzerte. Peter Horton wirkte als Gastsolist mit bei Produktionen von Weltstars wie Plácido Domingo, Peter Schreier und Art Van Damme. Er spielte auf der Bühne mit Opernstars der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und des Bolschoi Theaters und präsentierte als Fernsehgastgeber Künstler aller Sparten. Mit seinen Sendereihen Café in Takt (ARD), Hortons Kleine Nachtmusik (ZDF) und „Horton’s Bistro“ (ZDF) schrieb er ein Stück kulturelle deutsche Fernsehgeschichte.

1982 verpflichtete ihn die Musikhochschule Hamburg als Dozent. Peter Horton gab auch Seminare für Schulmusiker.

Sein erstes Buch mit Aphorismen, Die andere Saite, veröffentlichte Peter Horton 1978. Es folgten bislang neun weitere. Darunter Pflaumen im Apfelhimmel mit Kurzgeschichten und Aphorismen im Jahr 2001. 2004 erschienen Die zweite Saite und Winterflüstern (Hör-Musik-Buch mit Weihnachtsgeschichten). Auch drei CDs mit meditativer Musik für Gitarre und Synthesizer bereichern Peter Hortons Musikpalette. 2007 kehrt der Künstler wieder zurück zu seinen Wurzeln. In seiner CD „Wilde Gärten“ hört man wieder seine unverkennbare Stimme.

Peter Horton mit Sigi Schwab, 2013:

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Seit 2011 arbeiten Sigi Schwab und Peter Horton mit dem Schlagzeuger Andreas Keller und dem Bassisten Thomas Müller unter dem Bandnamen Guitarissimo XL zusammen. Mit Andreas Keller und Slava Kantcheff ist Peter Horton außerdem als Symphonic Trio unterwegs.

Peter Horton, der mehrere Jahre an Parkinson litt, starb im September 2023 kurz nach seinem 82. Geburtstag. (wikipedia)

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Hier sein fünftes Solo-Album und erneut präsentiert er sich als sensibel-nachdenkoicher Songwriter/Poet, dessen Komposition (zuweilen ein wenig schlagerhaft, aber auch C & W Elemente sind zu hören – „Ich suchte wilde Rosen“) veredelt werden durch eine hochkarätige Studiomannschaft, allen voran der von mir so geschätzte Siegfried Schwab (der auch neben Horton für die Arrangements der Lieder zuständig war).

An seine Kollegen André Heller kommt er nicht ran … aber seine Texte haben viel Tiefgang („Johnny, laß das Singen nicht sein“, „Auf der anderen Seite der Zeit“ oder „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“) und sind auch heute noch mehr als hörenswert.

Und fast schon avantgardistisch sein „Junger Mensch, du gehst ins Leben“.

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Besetzung:
Keith Forsey (drums, percussion)
Mladen Franko (keyboards, synthesizer)
Peter Horton (vocals, guitar, synthesizer)
Berni Prock (percussion)
Siegfried Schwab (guitar, sitar, lute, bulbul tarang)
Gary Unwin (bass)

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Titel:
01. Ein Mann geht auf dem Asphalt 5.52
02. Johnny, laß das Singen nicht sein 3.57
03. Was der eine für’s Leben sucht… 3.15
04. Ich suchte wilde Rosen 3.08
05. Charly, das Kind vom Nachbarhaus (A Boy Named Charly Brown) 2.52
06. Seit wir getrennt sind… 3.01
07. Auf der anderen Seite der Zeit 3.44
08. Mylady, wo lassen sie träumen 3.20
09. Der Sommer fand an einem Montag statt 3.08
10. Kain, mein bruderloser Freund 3.39
11. Junger Mensch, du gehst ins Leben 3.41
12. Wer Ohren hat zu hören, der höre! 4.40

Musik und Texte: Peter Horton

außer bei 05.. Originaltext: Rod McKuen

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Ein Gedanke zu “Peter Horton – Ein Mann geht auf dem Asphalt (1976)

  1. was für ein Verlust… Ich hatte das große Glück, ihn und Sigi Schwab live zu erleben. Gute Reise und DANKE, lieber Peter 😪. Dein Fan Angelika

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